Mentalitätsunterschiede

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Pamela
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Pamela » 06.09.2010, 23:14

brunnenkresse hat geschrieben:Kommentar des Mannes aus GHana:jetzt haben wir auch schon nigerianische Verhältnisse...
Ja, in Ghana sind die Nigerianer das personifizierte Böse... :lol:

Was Du beschreibst, brunnenkresse, ist sehr typisch in Ghana.
Wenn ein Familienclan Ländereien besitzt, kann es z.B. sein, dass Onkel x mal kurzfristig Geld benötigt und ein Grundstück verkauft.
Gleichzeitig kommt aber Tante y und verkauft das Grundstück an einen anderen Interessenten!
Oder der Chief verschenkt das Stück Land an einen Verwandten, und informiert darüber niemanden, so dass es Streit mit den anderen gibt wer nun rechtmäßiger Eigentümer ist... usw.
Wer ein Stück Land besitzt, der kann es beim Amt offiziell eintragen lassen - das festigt zumindest seine Position. :wink:
Ausländer dürfen übrigens als Privatpersonen in Ghana kein Land besitzen.
Gruß
Pamela
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flense
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von flense » 06.09.2010, 23:58

Mein Cousin hat in Ghana vor 18 Jahren ein Unternehmen mit Marmorplatten gegründet. Als Schweizer war das alles Neuland für ihn, aber nach drei erfolgreichen Jahren musste er, weil er viel in Italien oder einfach Europa zum Einkauf usw. unterwegs war, einen Einheimischen zum Partner machen, damit während seiner Abwesenheit alles weiterläuft. Die Firma hatte inzwischen über 100 Angestellte und erzielte enorme Gewinne. Den Partner haben wir kennengelernt, alles war easy, er kam mit Frau und seinen fünf Kindern zu Besuch, immer eine Weile hier und da bei Verwandten. (Stress pur für die Gastgeber) Nach weiteren drei Jahren, erkrankte mein Cousin an Aids. Er kam in die Schweiz zur Behandlung. Als er nach neun Monaten wieder runterflog, war "seine" Firma aufgelöst, der Partner hatte die Zeit genutzt, mein Cousin kam traurig in die Schweiz zurück, er hatte keine Energie mehr zu kämpfen und verstarb nach kurzer Zeit. Seine Firma, seine Erben....es gab keine Chance für die Erben da noch was zu holen! Und es ging nicht um Peanuts, sondern um richtig viel Kohle ! Ob der Typ auch ein Nigerianer war, keine Ahnung.

Micky1244
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Micky1244 » 07.09.2010, 07:27

eavan hat geschrieben:Hallo bin neu hier

ich lese schon seit Wochen als Besucher hier und heute habe ich mich entschlossen mich an zumelden. Vor allem wegen dem Beitrag von al gazali.

Ihr macht es euch manchmal wirklich sehr leicht.

Nun gut man kann die Entwicklungshilfe streichen, aber im gleichen Atemzug , müssen dann aber auch alle westlichen Firmen raus aus Afrika. Habe nämlich vorgestern diese Bericht gefunden, man muss auch beide Seiten sehen, Afrika wird immer noch ausgebeutet, das wird aber hier bei nirgends erwähnt.
Wie hier zum Beispiel:

Das norwegische Unternehmen Biofuel Africa Ltd. hat im nordghanaischen Distrikt Tamale 23.762,45 Hektar Land erworben und die Bewohner von sieben Dörfern vertrieben, um Japtrophaplantagen aufzubauen, berichtete IRIN. Der Kniff des Unternehmens besteht darin, daß es sich an die örtlichen Chiefs, die in Nordghana das meiste Land besitzen, gewandt und die entsprechenden Verträge mit ihnen, aber an den Dorfbewohnern vorbei, ausgehandelt hat.

IRIN schildert die Erfahrungen des Bauern Mumud Alhassan Adam, der sicherlich stellvertretend für viele Berufskollegen steht. Eines Tages kam der Familienvater, der fünf Kinder hat, zu seiner acht Hektar großen Farm und stellte fest, daß sie von anderen in Besitz genommen worden war. Ihm wurde beschieden, das Farmgelände nicht mehr zu betreten, es sei veräußert worden. Weder war Adam über den Verkauf seines Lands informiert worden noch hat er eine Entschädigung erhalten. Die Jatropha-Plantage habe nur wenige Bauern eingestellt, viele andere hätten jetzt kein Einkommen und litten Hunger, berichtet Adam. Er selbst habe genug Geld zusammenbekommen, um in mehreren Kilometern Entfernung Land zu pachten. Es sei eine sehr schwere Zeit für seine Familie. [1]

Trotz der nicht zu leugnenden Vertreibung dürfte BioFuel Africa sämtliche Umwelt- und Sozialstandards erfüllen, da es laut seinem Chef Steinar Kolnes den Bauern angeboten hat, ihre Getreide am Rande der Jatropha-Plantage anzubauen oder aber wegzuziehen und das ihnen eigens angebotene, fruchtbare Land zu bewirtschaften, das bis zu der zehnfachen Größe ihres früheren Landes einnehme. Davon hat Adam noch nichts gehört. Er kennt keine Bauern, denen alternatives Land angeboten wurde. BioFuels Africa Ltd. war sogar mindestens bis Mai dieses Jahres das einzige Biospritunternehmen, das Jatropha anbaut und dem von der ghanaischen Umweltschutzbehörde Umweltverträglichkeit bescheinigt wird. [2]

Auf der Website von BioFuel Africa wird behauptet, daß "nur" zehn Prozent des erworbenen Lands bereits kultiviert waren und daß der Jatropha-Anbau den Bauern auch während der erntefreien Zeit Arbeit verschafft. [1] Das Argument sticht insofern nicht, als daß Landraub mit Vertreibungen nicht plötzlich deshalb akzeptabel sein kann, nur weil der Räuber noch viel mehr Land erwirbt, bei dem keine Vertreibungen stattfanden. Das wäre ja so, als wolle sich ein Bankräuber damit herausreden, daß er jahrelang brav eingezahlt hat. Im übrigen muß damit gerechnet werden, daß BioFuel Africa hinsichtlich der Frage, ob bei der Übernahme der Ländereien Menschen vertrieben wurden oder nicht, andere Kriterien anlegt als die örtliche Bevölkerung, die höchstwahrscheinlich in den vermeintlich ungenutzten Gebieten seit Generationen ihr Vieh geweidet, Brennholz gesammelt oder Nüsse und andere Früchte geerntet hat.

Die ghanaische Regierung schlägt sich auf die Seite der "Investoren" und läßt es zu, daß sie unter Beteiligung der Chiefs Ländereien erwerben. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sind mehr als 20 Biosprit-Unternehmen, die unter anderem aus Norwegen, Niederlande, Italien, Israel, Indien, Deutschland, China und Brasilien stammen, in Ghana aktiv. Nur 16 Prozent der prinzipiell landwirtschaftlichen Fläche wird laut dem Ministerium derzeit kultiviert, deshalb spricht nach Ansicht der Regierung nichts gegen die Biospritproduktion.

Die Investitionen der Unternehmen machen die Lage für die von ihrem Land Vertriebenen jedoch nicht erträglicher. Darüber hinaus stellt sich national gesehen noch ein weiteres, fundamentales Problem: Bis zu 1,2 Millionen Ghanaer sind ernährungsgefährdet, davon leben 453.000 in der Northern Region. Die Regierung versucht, den Nahrungsmangel durch ein zehn Millionen US-Dollar umfassendes Programm auszugleichen. David Eli, Vorsitzender der ghanaischen Nichtregierungsorganisation FoodSPAN (Food Security Policy Advocacy Network), fragt zutreffend, warum in Ghana nicht genügend Nahrung erzeugt wird, wenn doch ausreichend landwirtschaftliche Fläche vorhanden ist. Warum werde nicht in die Nahrungsproduktion investiert. Die Vergabe von landwirtschaftlicher Fläche für die Biospritproduktion verstärke nur die Ernährungsunsicherheit. [1]

FoodSPAN ist ein ghanaisches Netzwerk, dem mehr als 40 Organisationen und Personen angeschlossen sind, die sich die Aufgabe gestellt haben, das Recht auf Nahrung in ihrem Land für alle Einwohner zu realisieren. [3] Aus Anlaß des World Jatropha Summit am 28./29. Mai 2009 in Accra hatten Mitarbeiter FoodSPANS die Regierung aufgefordert, endlich klare Gesetze für die Produktion von Biosprit zu erlassen. [4] Die Regierung hatte zwar 2005 das Biofuel Committee (BFC) gegründet, das Bestimmungen für eine Nationale Biospritpolitik erarbeiten sollte, aber bis heute sind sie noch nicht umgesetzt. [5] Auch deshalb warnt FoodSPAN, daß der großmaßstäbliche Landerwerb durch ausländische Unternehmen die Existenz der Bauern und die Umwelt gefährdet. Man sei nicht prinzipiell gegen Investitionen und Biosprit eingestellt, fordere aber einen verantwortlichen und ethischen Umgang. In der Landwirtschaft solle nicht das gleiche ablaufen wie beim Bergbau - dabei seien die Unternehmen ins Land gekommen, noch bevor die Regierung dies gesetzlich geregelt hatte, moniert Yakubu Iddrisu, stellvertretender Koordinator von FoodSPAN. [3]

Die Organisation schlägt der Regierung vor, daß die zuständigen Ämter mit den traditionellen Landbesitzern zusammenarbeiten und genaue Karten anfertigen, die sicherstellen sollen, daß die Konkurrenz zwischen den Kleinbauern und den internationalen Unternehmen so gering wie möglich ausfällt. Darüber hinaus müsse das ghanaische Umweltministerium sehr genau auf die Umweltfolgen der Biospritproduktion achten, insbesondere auf die Bodenqualität.

In den afrikanischen Staaten werden den internationalen Unternehmen, die Pflanzen für Biosprit oder Nahrung anbauen lassen, Pachtverträge mit einer Laufzeit von mehreren Jahrzehnten bis zu 99 Jahre angeboten. Das dürfte häufig mit einer Verschlechterung der Lebensqualität der Bevölkerung einhergehen. Abgesehen davon, daß die Plantagen häufig der örtlichen Bevölkerung das Wasser entziehen, indem sie es permanent aus saisonal nur sporadisch fließenden Flüssen pumpen oder aber diese umleiten, wird der Boden durch die intensive Bewirtschaftung ausgelaugt. Diesen Verlusten wird in der Regel wenig Beachtung geschenkt. Natürlich bedeutet die herabgewirtschaftete Bodenqualität ein schwere Erblast für die nächsten Generationen.

Die Ghanaer haben genügend Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, daß jeglicher Monokulturanbau - früher vorzugsweise Kakao und Kaffee - die ursprüngliche Landschaft massiv verändert. Unter anderem nimmt die Artenvielfalt rapide ab. Auch das sind Verluste, die womöglich nie wieder kompensiert werden können, sollten sämtliche ausländischen Interessenten ihre Vorstellungen zur Produktion von Biosprit umsetzen.

FoodSPAN-Leiter Eli räumt mit dem Argument der Befürworter auf, daß die Investoren Arbeitsplätze schaffen und soziale Einrichtungen in den Kommunen aufbauen, und sagt: Die Interessen der Menschen werden übergangen, wenn sie vertrieben werden und ihr fruchtbares Land zerstört wird. [6] Das ist der Kernwiderspruch des gegenwärtigen Biosprit-Hypes. An diesem Beispiel wird deutlich, daß Gesellschaft nicht hält, was sie verspricht. Daß die traditionelle Landnutzung Menschen nicht davor bewahrt, gegen ihren Willen ein Gebiet zu verlassen, demaskiert Gesellschaft als Gewaltstruktur, die gegen den Einzelnen in Stellung gebracht wird. Der unterstellte große Nutzen der Vergesellschaftung, die Arbeitsteilung, kommt nur wenigen zugute, andere hingegen müssen darunter leiden.

Was sich hier in Ghana abspielt, läßt sich nicht nur auf andere afrikanische Regionen übertragen, sondern auch auf andere Kontinente, und Vertreibung beschränkt sich nicht nur auf den Anbau von Pflanzen für Biosprit. Darüber können beispielsweise die zwangsumgesiedelten Bewohner aus dem Braunkohletagebau in der Lausitz berichten ...

LG Eavan
Hallo Eavan,
im Namen des gesamten Teams von 1001 Geschichte ein herzliches Willkommen.
Wir wünschen dir einen guten und informativen Austausch.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 07.09.2010, 10:21

Der Link von Pamela war sehr interessant: Entwicklungshilfe einstellen. Es gibt sogar darüber mehrere Bücher wie: "Et si l'Afrique refusait le développement" = Und wenn Afrika die Entwicklung ablehnen würde?
Jeder weiss inzwischen, daß Entwicklungshilfe Afrika zerstört und schadet, wie auch Sozialhilfe oft psychischkranke Alkoholiker und Drogenabhängige produziert - vor der Sozialhilfe Ära waren diese Krankheiten viel weniger verbreitet -
Aber die Antwort gibt auch Eaven. Warum stellt man die "Entwicklungshilfe" nicht ein?
Weil wir noch mehr davon profitieren: wir brauchen die Rohstoffe, der Biosprit, das Holz, den Uran, das Öl, die Kohle, Eisen, Kupfer, Diamanten, Gold, Kaffee und Kakao, Zucker, Reis usw....Europa hat nichts mehr. Unser Untergrund ist seit langem ausgelaugt.
Wenn wir die Entwicklungshilfe einstellen, müssen wir dann auch mit der Ausbeutung der Rohstoffe aufhören. Uns bliebe noch Kanada, Australien und die Sowietunion. Würden ihre Rohstoffe für uns alle reichen? Was würde dann aus Afrika werden? Wie die hier viel zitierten Beispiele es zeigen, würden sie ihre Rohstoffe selbst nicht abbauen können. Die dafür notwendigen Maschinen werden in Europa, Amerika, Asien angefertigt und müssen gewartet werden. Das tun die Afrikaner nicht, was ich eigentlich nicht verstehe, weil sie dort auch sehr gute Mechaniker haben. Vielleicht würden sie anfangen, das zu tun, wenn wir nicht mehr kämen? Oder würden sie auf ihr einfaches Way of Life zurückkehren, ohne Maschinen, ohne moderne Geräte, ohne Fernseher ohne Computer, ohne Handys? Alles wird nämlich importiert. Ich glaube, sie würden noch massiver hier über die Grenzen eindringen. Abgesehen von der Entwicklungshilfe lebt schon JEDE afrikanische Familie von dem Geld, das ein oder mehrere Familienmitglieder aus Europa oder Amerika schickt - meistens unser Geld eben, das Geld der weissen gebeznessten Frauen und Männer, oder das Geld der Sozialhilfe. Selten schafft ein Afrikaner lange hier eine geregelte Beschäftigung nachzugehen...
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Pamela
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Pamela » 07.09.2010, 11:20

Moin flense,
das ist ja traurig was Deinem Cousin passiert ist..
Es ist genau das, was ali gazali beschrieben hat. Der "Partner" brauchte wohl kurzfristig Geld, und hat dann alles, was Dein Cousin aufgebaut hat, verkauft. Es tat ihm ja nicht weh, denn ER war ja nicht derjenige, der das Ganze mühevoll ins Leben gerufen hat. Typisch.. Nicht an morgen denken, sondern immer das schnelle Geld!
Wer da unten Geschäfte machen will, der muss sich schon sehr gut mit der Mentalität auskennen, um den richtigen Partner zu finden!
brunnenkresse hat geschrieben:Es sei denn, Pamela, sie sind verheiratet!

Dann können sie billiges Land erwerben!
Hi brunnenkresse,
woher hast Du diese Informationen?
Von der marriage - connection?
Ich bin jetzt nicht 100%ig sicher, aber ich halte es für falsch.
Werde mich aber nochmal schlau machen... :wink:
brunnenkresse hat geschrieben:Mütter, die statt zu arbeiten ,für die Kinder da waren, werden nicht mehr geschätzt!
Übrigens, in Ghana arbeiten mehr als 50% der Mütter!
Es ist eher so, dass nicht-Berufstätige als "faul" gelten!
Ich glaube aber, dass Ghana hier eine Ausnahme zu anderen westafrikanischen Staaten darstellt.
Gruß
Pamela
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Liesl
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Liesl » 07.09.2010, 11:59

Maria hat geschrieben:...Jeder weiss inzwischen, daß Entwicklungshilfe Afrika zerstört und schadet, wie auch Sozialhilfe oft psychischkranke Alkoholiker und Drogenabhängige produziert - vor der Sozialhilfe Ära waren diese Krankheiten viel weniger verbreitet -
...
OT aber trotzdem: diese These hab ich noch nie gehört - ist auch besser so, für mich nämlich absoluter Unfug!

liesl

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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 07.09.2010, 12:06

Unter sich betrügen sich die Afrikaner genauso wie Flense das beschrieben hat.
Man hat mir so viele Fälle erzählt:
1 Afrikaner der aus der Schweiz in seiner Heimat zurück (Senegal) wollte . Öffnete ein Handy-Geschäft und stellte 2 Cousins ein, die ihm helfen sollten (Buchführung, Verkauf, Vertretung). Das Geschäft lief gut. Dann musste der Bekannte von mir nach Europa um neue Waren zu besorgen. Er kam nach 2 Monaten zurück. Das Geschät war leer, die Kasse leer. Die Cousins hatten alles verkauft, um sich ein Ticket und ein Visum nach Europa zu kaufen.
Ein anderer Bekannter von mir aus dem Senegal, der seine Brüder helfen wollte, damit sie nicht mehr arbeitslos bei seiner Mutter bleiben und auf seinem Geld aus D warten. Er gab 15000 Euros für ein Container aus, voll mit gutem Computer Material. Die Brüder sollten ein InternetCafé aufmachen und davon leben.
Er kam 2 Jahre später zurück. Die Computer vergammelten unbrauchbar im Hof im Hitze und Regen. Die Brüder hatten inzwischen einen kleinen Job als Angestellten gefunden. Warum sich dann die Mühe geben, selbst etwas aufzubauen?
Oder diese senegalesische Frau, die 3 Taxis an ihren Onkeln geschickt hatte, damit sie die Familie versorgen können. Sie sollten ihr ein Teil der Gewinne auf ein Konto überweisen. Sie kam 2 Jahre später zurück. Die Taxis funktionierten nicht mehr und es war keinen Cent auf ihr Konto...
Und unzähligen solchen Beispiele! Das Geld, das man nicht selbst erwirtschaftet hat ist wertlos. Es wird gedankenlos ausgegeben und nicht rentabel angelegt. Daher auch wie schon beschrieben die Sinnlosigkeit der Entwicklungshilfe!
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 07.09.2010, 12:08

Lies, diese These - am Beispiel Holland - habe ich gut dokumentiert in einem Buch gelesen. Ich müsste nochmals die Quelle suchen und sie hier einfügen.
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Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 07.09.2010, 12:10

Es ist auch das gleich Prinzip, wie das der Entwicklungshilfe. Wenn man nichts für sein Geld tun muss, wird man gelangweilt, träge und sucht Ablenkungen in Drogen, Alkohol oder wird krank.
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Rubinrot
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Rubinrot » 07.09.2010, 12:37

Hallo,

hautnah habe ich die Mentalitätsunterschiede erfahren....
Auch wie weit der Weisse Mann/Frau kommt wenn er meint - dem armen Afrikanischen Kontinent - Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Es fängt damit an dass auf dem Grundstück der Familie ein neues großes Haus für die ganze Familie errichtet werden soll.
Beginn Mauer drumrum ziehen das ist Tradition. Vorne Einfahrt lassen f. Mensch oder Tier soll ja mal Eisentüre hin. Später.
Dann Ausschachten für den Fond und Armierungen zur Stabiliserung des Mauerwerks (kein Keller). Material wird mit LKW angeliefert Einfahrt zu schmal, xmal rangieren und Mauer umgefahren. Kann sich einer aus D vorstellen dass dieses Vorgehen bei uns üblich ist? Nee, ich auch nicht. Erklärung - Mauer bietet Schutz vor Dieben, die Material Wegschaffen wollen. Na ja kaputte Mauer bauen wir wieder auf.
Und so geht es munter weiter.
Wir hatten doch gemeinsame Visionen und –Träume. Wir wollten wenn ich in Rente bin eigentlich nach Afrika gehen um dort zu wohnen, zusammen mit seiner Familie im großen Haus und ein kleines Geschäft aufmachen, ich ein Gästehaus mit Frühstück usw. Eines ist jedenfalls klar, dass es seiner Familie nicht gelungen ist aus dem was ihnen von uns angeboten wurde etwas zu machen hat ihn schwer belastet. Er hat seinem großen Bruder vertraut und er hat nicht das getan was und wie es ihm aufgetragen wurde. Es sind zwei Autos; ein Nissan und ein Mercedes-Bus als Transportunternehmen gelaufen. Sein Bruder sollte als Cheffahrer das Unternehmen leiten und ein anderer Bruder als Fahrer angestellt ist. Die Einkünfte hieraus sollten auf ein Account bei der Bank eingezahlt werden eine zuvor vereinbarte Summe zur Entnahme für die der Familie abgezogen Rest f. Wartung, Benzin und Weiterbau am Haus.

Eineinhalb Jahre sind die Autos dort gefahren es war kein einziger Dalassi auf dem Konto, die Autos waren Schrott weil der große Bruder selbst nicht mehr fuhr sondern einen zweiten Fahrer einstellte der den Mercedes v. F. nach D. fährt und ist ohne Kühlwasser gefahren Motorschaden. Der Nissan im Inneren sag aus als ob eine Bombe eingeschlagen war Polster zerrissen, Armatur + Radio rausgerissen.
aber trotzdem träumte ich von Afrika - von der Wärme, der Sonne, dem Land, den Menschen und ich möchte gerne dort sein. Vor allem möchte ich wissen, was aus dem Haus und den Sachen zum Einrichten geworden ist die wir bereits runtergeschickt haben.

habe auch das Gefühl als Entwicklungshelfer versagt zu haben. Ja, Entwicklungs-Helfer das wollte ich mit meinem Mann in seinem Land sein und meine/unsere Vision verwirklichen. Hilfe zur Selbsthilfe nicht nur Geld in aufgehaltene Hände legen sondern gewusst wie und kleine Finanzspritze als Starthilfe.

Das war doch alles so gut geplant von mir - ich - in Rente - Verkauf der ETW um ein größeres Haus dort zu bauen evtl. sogar ein Gästehaus mit Bewirtung deutsche Küche von mir für Gäste die ins Landesinnere reisen - und in F. gibt es nur ein Hotel Klasse 0-1 - das wäre doch der Hit geworden. Mein lieber Mann auch ohne bestandene Fahrprüfung in D, hier als Taxiunternehmer abwechselnd mit seinen Brüdern als Fahrer - alle haben Arbeit - auch die Töchter seines Bruders als meine Hilfen im Gästehaus.

"Ach, das könnte schön sein, so ein Häuschen mit Garten ..............lalalalala" usw.

Dazu fällt mir noch ein; ich habe im Jahr 2002 fünfzehn elektrische Nähmaschinen „Victoria“ in ebay ersteigert eine habe ich für mich behalten, die anderen sind - nach Gambia gegangen - für die Schwägerinnen - die selbst zwar nicht nähen aber sie nach Aussage meines Mannes an (meistens männliche) Schneider - vermieten- könnten. Würde doch auch Kohle in die Familie bringen; habe nie wieder was vom "Rent a Stitch-Maschin Business" gehört. Träum ich schon wieder? Oder auch dieser Tipp zur Selbsthilfe: Eine kleine Gefriertruhe mit gekühlten Getränken zum Straßenverkauf wurde aus Deutschland mit in die verschickten Autos gepackt. Nix mehr davon gehört.

Natürlich gibt’s es auch in Gambia Strom! Zwar nicht immer verfügbar, aber auch hier hatte Weiße Frau die zündende Idee; ersteigert einen gebrauchten Generator von der NVA, abgeholt in Thüringen (absolut unkaputtbar) läuft mit Sprit-Mix wie Mopeds und für kleines Geld auch in Gambia verfügbar. Es wurde Fernseher Sat-Anlage Musikanlage, Videorecorder-DVD mitgegeben. Im großen Hof könnte Kino-Vorstellung für Nachbarn/Kinder gemacht werden die leider keine DEUTSCHE in der Familie haben die so was verschenkt. So könnten dann gleichzeitig auch kalte Getränke angeboten werden - ist doch eine super Idee. Nix mehr gehört von dieser Idee. Ich weiß nicht mal ob die ganzen Sachen überhaupt noch vorhanden sind oder sind längst zu Geld gemacht wurden. Ich denke ich habe ihnen genug Werkzeuge in die Hand gegeben um Geldquellen zu erschließen aber aus Mangel an Intelligenz wieder verschüttet - ist es Bequemlichkeit, Mentalitätsunterschiede? oder weil's es schon immer so war. Blinden kann man an eine Wasserquelle führen - trinken müssen sie selber.

Als kleines Beispiel mein Vorschlag als wir mal wieder dort waren und auch im Compound wohnten: morgens Wasser holen = Mädchenaufgabe klar, gehen zweimal oder noch öfter mit großen Plastikwannen auf dem Kopf kaltes Wasser zum Waschen holen und OMO nicht ganz aufgelöst; ich sagte: „Holt morgens das Wasser stellt es in die Sonne und nachmittags könnt ihr im warmen Wasser Omo besser auflösen und Wäsche wird sauberer“ Mädchen lächeln und nicken - ja das machen wir - jetzt auch so, zweite Wanne zum Wäsche ausspülen mit kaltem Wasser mischen dann kann 2-3 mal gespült werden ist besser für die Wäsche und die Haut und ich Depp denke, siehst du gewusst wie und schon haste Tipp f. besseres Leben gegeben. Was glaubst du wie lange es gedauert hat bis es wieder so gemacht wurde wie vorher? Manchmal denke sie wollen einfach nichts dazu lernen - und das was ich vorgeschlagen habe kostet noch nicht mal Geld nein, sie sollten doch nur Lehre annehmen das ist schon alles was ich wollte.

Es hatte mich der Mut verlassen. Ich sehe wie die Menschen in Afrika immer noch leben – müssen, wollen?

Als mein Mann 2004 sechs Wochen in Gambia war hat er ja das Desaster mit den Autos erlebt die nach kurzer Zeit nur noch Schrottwert hatten (keine Pflege, keine Inspektionen) Und auch als er den einen oder anderen Vorschlag anbringen wollte wie es evtl. besser geht - hörte er nur noch ach du, du hast ja keine Ahnung, wie es hier zugeht, du lebst in Europa und hier ist Afrika. Ich glaube da hatte mein Mann ganz schön dran zu knabbern. Das dazu, dass du selbst bei Mitgliedern der eigenen Familie keine Garantie hast, dass sie die Hilfe in kuger Weise anwenden (wollen).
(Textpassagen aus meiner Geschichte entnommen und einkopiert)
Gruss
Sage nicht immer was Du weißt, aber wisse immer was du sagst!

tellme
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von tellme » 07.09.2010, 12:41

Deshalb wird die Entwicklungshilfe vieler Orts in "Hilfe zur Selbsthilfe" geändert. Und es ist nicht so, dass es nirgends funktióniert.....
http://www.menschenfuermenschen.at


Liebe Arabella,
Das ist leicht gesagt. Es gab durchaus Menschen, die sich gegen Ungerechtigkeit in ihrem Land eingesetzt haben, aber diesen passiert leider Schlimmeres, als wenn wir das tun:
„Dieser Blick tut sehr weh“, sagt der 35jährige Bariture Kpuinen. „Ich denke jedesmal an die Leiden meiner Leute zuhause und die Ermordung meines Bruders John“, erzählt der gläubige Christ und faltet seine Hände. Sein Bruder wurde am 10. November 1995 vom nigerianischen Regime gehängt, zusammen mit dem Schriftsteller Ken Saro-Wiwa und sieben weiteren Menschenrechtsaktivisten von der Bewegung der Ogoni (Movement for the Survival of the Ogoni People (MOSOP)).

http://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Saro-Wiwa

http://www.rf-news.de/2010/kw22/dr-kong ... a-ermordet

eavan
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von eavan » 07.09.2010, 12:56

Oh diese These ist mir allerdings auch sehr neu Maria
Jeder weiss inzwischen, daß Entwicklungshilfe Afrika zerstört und schadet, wie auch Sozialhilfe oft psychischkranke Alkoholiker und Drogenabhängige produziert - vor der Sozialhilfe Ära waren diese Krankheiten viel weniger verbreitet
vor welcher Sozialhilfe Ära, welchen Zeitraum meinst du damit, waren diese Krankheiten viel weniger verbreitet?

@ Arabella du hast mich das gefragt
Liebe eavan,
warum lassen sich die Bewohner dieser Länder untereinander so derart ausspielen?
Fängt hier nicht schon die Unselbstständigkeit an, würden wir uns das bieten lassen?
Weil sehr viele Menschen in diesen Ländern meistens in ländlichen Gegenden, sehr arm sind und damit auch keine Schulbildung aufweisen. Viele Regierungen in Afrika militärisch eingenommen wurden und von Diktatoren(bsp. Kongo) beherrscht werden, teilweise vom Westen unterstützt, oder halt von unten nach oben und oben nach unten total Korrupt sind wie Nigeria (die glaube ich in ganz Afrika nicht besonders geschätzt werden). Was willst du denn machen wenn du demonstrierst und plötzlich steht ne Armee bis unter die Haut bewaffnet ( ich denke einige hier sind auch aus dem ehemaligen Osten und wissen was ich meine). Ausserdem denke ich haben manche auch gar nicht mehr die Kraft dazu, denn für viele dort ist es doch ein Überlebenskampf.

Würden wir uns das bieten lassen? Natürlich lassen wir uns das gefallen, wer bitte geht denn heute noch auf die Strasse , es gehen zwar welche aber die definitiv zu wenig, auch wir werden untereinander ausgespielt, die Presse sorgt schon dafür, die Art und Weise ist sehr raffiniert und fällt kaum auf, wir werden maninipuliert von vorne bis hinten und merken es nicht immer.


Ich möchte noch darauf hinweisen , das ich bezness mit Sicherheit verabscheue, aber man kann nicht hingehen und alles und jene über einen Kamm scheren.
Die Welt braucht Optimisten, die ohne Wenn und Aber das tun, was sie für Richtig erkannt haben.
...the madness within...gives us the power to survive...

Miral

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Miral » 07.09.2010, 12:58

Die Geschichten, die ihr hier aus eurer Erfahrung beschreibt und die ich so ähnlich auch schon von Afrika erfahrenen Bekannten gehört habe, sind z.T. unglaublich. Man möchte sich vor den Kopf schlagen, es scheint so viele offensichtliche Möglichkeiten zu geben Dinge wenigstens im Kleinen zu ändern, die nicht genutzt werden.

Mein Interesse zu Afrika ist geweckt, kann mir vielleicht jemand Literatur empfehlen, die sich mit Politik, wirtschaftlicher Situation, Mentalität etc. kritisch auseinandersetzt? Irgendwas , womit ich mir einen Überblick an Fakten verschaffen könnte? Mir ist klar, dass die Situation dort sehr komplex ist und dass es schwierig ist, etwas über Afrika im Allgemeinen zu finden. Aber vielleicht kennt ja jemand was in der Richtung?

eavan
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von eavan » 07.09.2010, 13:03

Hallo Miral

Habe ich im Internet gefunden, habe selbst noch kein Buch von ihr gelesen, werde mir aber in naher Zukunft ein Buch von ihr zulegen.


Amma Darko wurde 1956 in Koforidua geboren. Sie hat an der Universität in Kumasi studiert, an der sie 1980 ihr Diplom erhielt. Im Anschluss daran hat sie für das Technologie-Beratungs-Zentrum gearbeitet.

Dann ist sie 1981 nach Deutschland gereist. Jetzt lebt sie in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Sie arbeitet als Steuerinspektorin. Diese Arbeit inspiriert sie sehr, weil sie mit interessanten Fällen und mit interessanten Leuten zu tun hat. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder, so dass insgesamt nicht so viel Zeit zum Schreiben bleibt, wie sie es gern hätte.


LG Eavan
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Miral

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Miral » 07.09.2010, 13:10

Danke für den Tipp, eavan. Habe mal schnell bei Amazon geschaut, ihr Bücher werden als "gesellschaftskritische Romane" klassifiziert und klingen interessant.

Neben Romanen würden mich auch Sachbücher zum Thema interessieren.

Rubinrot
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Rubinrot » 07.09.2010, 13:18

Zum Beispiel:

ISBN-10:3-442-15219-4 WG 2558
Peter Scholl-Latour "Afrikanische Totenklage" Der Aussverkauf des Schwarzen Kontinents.
und
ISBN 978-38369-2586-0
Garald Caplan
"Verschwörung gegen Afrika"
Sage nicht immer was Du weißt, aber wisse immer was du sagst!

Miral

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Miral » 07.09.2010, 13:27

Danke schon mal!

Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 07.09.2010, 14:12

Rubinrot, hast du von dieser Frau in Gambia gehört? Ich hatte den Link schon in dem Forum eingesetzt:

http://www.gambia-hilfe.de/

http://www.gambiaurlaub.de/

http://www.gambia-hilfe.de/html/ruckblick_2009.html

Sie hat mit ihrem - inzwischen verstorbenen - gambianischen Ehemann das verwirklicht, was du verwirklichen wollte . Eigentlich war sie viel jünger als du (etwa 34), als sie angefangen hat. Konnte aber keine Kinder kriegen und wollte mit ihrem Mann Waisenkinder in Gambia adoptieren. Ihr Mann hatte sie aber in Deutschland kennen gelernt. Vorher kam für sie nicht in Frage ihre Familie (Mutter, Vater, Bruder) in Gütersloh zu verlassen. Aus diesem Grund hat sie das Leben ihres ersten Mannes (auch schwarz aber in Europa aufgewachsen) "ruiniert", indem sie sich weigerte ihn nach Australien zu folgen, wo er ein erstklassiger Job in der britischen Armee hatte. Er musste dann die Armee verlassen um bei ihr in D zu bleiben. konnte aber hier nur schlechtbezahlten Jobs finden, war unzufrieden, verlor als Zivilist seinen "Glanz" und sie trennten sich schliesslich. Bei der Scheidung verlor er alles, was seine Abfindung von der Armee ihn gebracht hatten: grosse Investitionen - teuere Einbauküche - in die Wohnung, teueres Auto. Die deutsche Gerichte (Bruder war Anwalt) beschlossen, daß sie alles behalten durfte. Er verfiel danach in Depressionen und Alkohol und lebt jetzt von H4 in D.
Sein Traum wäre früher gewesen, sich in Afrika zu niederlassen und er wartete auf eine Gelegenheit, mit der Armee dahin zu gehen. Sie wollte in D bleiben.

Sie traf dann diesen Gambianer und baute mit ihm das auf, was auf die Homepage zu sehen ist.
Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels

Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 07.09.2010, 14:15

Sie hat sogar das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement in Gambia bekommen!
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Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 07.09.2010, 14:21

Das Buch indem ich über die Parallelle zwischen Sozialhilfe und Drogen- und Alkoholabhängigkeit am Beispiel Holland gelesen habe heisst: "La famille, secret de l'intégration" von Christian Jelen. Ich weiss nicht, ob das Buch auf deutsch zu finden ist.
Es handelt sich eigentlich nicht um eine Studie über das Thema. Es wurde ausschliesslich im Buch in einem Kapitel erwähnt.
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