Mentalitätsunterschiede

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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june11
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von june11 » 20.10.2010, 21:06

es gibt Schwarze - Betroffene, die mitteilen im eigenen Land - dass es eben nicht einfach ist im goldnen Europa.
"Der verkaufte Traum" von Amma Darko - ist solch ein Buch.
"...Amma Darkos unter die Haut gehendes Romandebüt wird nicht nur Betroffenheit, sondern auch Anstoß erregen, weil es Tabus verletzt, weil es querliegt sowohl zu den blauäugigen Utopien vieler Afrikaner über das Wunderland Europa, aber auch zu den idealisierenden, problemverdrängenden Multi-Kulti-Klischees der weißen Afrika-Fangemeinde hierzulande." Klaus Farin im "Deutschlandfunk", 27.12.91
also schon ganz schön lang her ...
Ich glaub, die Problematik hat nochmal angezogen seit dieser Zeit.
Sollte mich die ganze Thematik weiterhin im Bann halten, ich werde nach Literatur schauen aus der Sicht von Afrikanern. Jetztzeit. Das genannte Buch hab ich mir auf die Schnelle gesucht gehabt - gibt sicherlich mehr in diese Richtung.

Geld ging bei mir nicht ein. Ja - war nicht zu erwarten.
Nächste Woche mach ich das mit Anwalt. Spür ich als meine Pflicht irgendwie. Da schon noch was gegenzusetzen.
Ich für mich denk, dass ich mit nem blauen Auge davon gekommen bin. Ich fühl mich erleichtert.
Lief ja nur kurz und ich hatte mich gefühlsmäßig nicht voll eingelassen.
Was da abläuft - also das ist perfide!

Schönen Abend
June

luna2000
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von luna2000 » 21.10.2010, 01:32

Pamela hat geschrieben:Hallo Maria,

ich kann Dich verstehen.

Aber... versetze Dich mal in die Lage dieser Kinder, denen Du Vorträge hältst:
Die meisten gehen vielleicht morgens vor der Schule noch Wasser holen.
Sie leben in einfachsten Häusern, haben zahlreiche Geschwister, und haben pro Kind ein Paar Schuhe und eine "Sonntags" Hose.
Süßigkeiten sind absolute Luxusware. Genauso Schreibsachen für die Schule...
Aus ihrem Dorf / Stadtteil sind sie in ihrem Leben noch NIE herausgekommen.
Sie sehen täglich im Fernsehen die amerikanischen Filme und die schönen Straßen und Klamotten Hollywoods...
...
Und dann kommst Du... Du hast genügend Geld um immer wieder in den Senegal zu fliegen.
Du hast ganz viele schöne Kleider an, genauso wie im Fernsehen...
Du wohnst und isst im Hotel, und bist wahrscheinlich bekannt dafür, dass Du schon einigen Senegalesen finanziell ausgeholfen hast...

Glaubst Du wirklich, dass Du den Kindern glaubhaft erzählen kannst, dass Europa nicht das Paradies ist?

Da frage ich mich doch ernsthaft, wie Du als Weisse in Schwarzafrika leben willst, ohne Bedürfnisse in Bezug auf das Paradies Europa zu wecken.
Willst Du Dich und Deine Kinder in Sack und Asche kleiden? Willst Du Deine Kinder aus Solidarität zu den Mernschen in diesem Land analphabetisch aufwachsen lassen?
Oder glaubst Du, ein Recht dazu zu haben, als Elite dieses schwarzafrikanischen Landes zu leben? Und wirfst anderen europäischen Frauen,
die in dem Land Deiner Wahl die Gesellschaft und Zivilisation voranbringen wollen vor, bei den Schwarzen unerwünschte Bedürfnisse zu wecken?

Dieser Beitrag soll kein persönlicher Angriff sein, sondern nur ein Denkanstoß.
mfg
Luna2000

Anaba
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Anaba » 21.10.2010, 07:23

Da frage ich mich doch ernsthaft, wie Du als Weisse in Schwarzafrika leben willst, ohne Bedürfnisse in Bezug auf das Paradies Europa zu wecken.
Willst Du Dich und Deine Kinder in Sack und Asche kleiden? Willst Du Deine Kinder aus Solidarität zu den Mernschen in diesem Land analphabetisch aufwachsen lassen?
Oder glaubst Du, ein Recht dazu zu haben, als Elite dieses schwarzafrikanischen Landes zu leben? Und wirfst anderen europäischen Frauen,
die in dem Land Deiner Wahl die Gesellschaft und Zivilisation voranbringen wollen vor, bei den Schwarzen unerwünschte Bedürfnisse zu wecken?
Liebe Luna,

dann dürfte ja kein Weisser mehr in Afrika leben oder arbeiten weil die Gefahr besteht, er weckt das Bedürfnis der Afrikaner ihre Heimat zu verlassen.

Pamela hat auf Maria geantwortet, die immer wieder den Senegal besucht und durch Besuche und Vorträge an Schulen versucht Kinder zu überzeugen in der Heimat zu bleiben.

Pamelas Mann arbeitet nach seinem Studium in der Heimat, nimmt Frau und Kinder mit.
Was ist daran falsch ?

Wir regen uns über Beznesser auf, die ihre Heimat verlassen um hier zu leben.
Er bringt sich in seiner Heimat ein und das ist auch nicht richtig.
Das sich der Lebensstandard von Pamela und Familie von dem anderer afrikanischer Familien unterscheidet ist ganz logisch.
Aber meiner Meinung nach ist das doch ein Zeichen das es Afrikaner mit Fleiß auch in der Heimat schaffen können und für Wohlstand Europa nicht unbedingt brauchen.
Das regt sicher als Beispiel eher an in der Heimat zu bleiben und sich dort einzubringen, als eine Europäerin, die Kinder überzeugen will nicht nach Europa zu gehen.
Liebe Grüße
Anaba

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anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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morena
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von morena » 21.10.2010, 08:06

Was ist das denn Katzenschmaus, schreibst Du Dir jetzt selber.

oder habe ich da etwas nicht verstanden ?
Grüsse, Morena

steckchen
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von steckchen » 21.10.2010, 08:45

morena hat geschrieben:Was ist das denn Katzenschmaus, schreibst Du Dir jetzt selber.

oder habe ich da etwas nicht verstanden ?
Grüsse, Morena
Hallo Morena,

Katzenschmaus beherrscht die Kunst des Zitierens wohl nicht so gut. das "Danke!" und alles danach ist von ihr. :D Der Rest oben von June11. June fand toll, daß Katzenschmaus's Oma im Internet surft. Und Katzenschmaus hat sich bei ihr fröhlich bedankt auf ihre Art.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
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morena
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von morena » 21.10.2010, 08:53

Danke, steckchen.

Ich dache schon, dass es einige gibt, die sich selbst anschreiben.
Aber nun habe ich es verstanden.
Viele Grüsse, Morena

Anaba
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Anaba » 21.10.2010, 10:27

Anaba will damit jetzt hoffentlich nicht sagen, dass Fehlen von Fleiß für die Bildungs-Armut in diesen Breitengraden verantwortlich ist... es gehört schon auch eine fette Portion Glück und Beziehungen dazu, woher auch immer.
Glück und vor allem Beziehungen gehören natürlich dazu es dort etwas zu erreichen.
Aber das ist kein Grund Europa als einzige Alternative anzusehen und es in der Heimat nicht mal zu versuchen.
Liebe Grüße
Anaba

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Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 21.10.2010, 10:34

Da frage ich mich doch ernsthaft, wie Du als Weisse in Schwarzafrika leben willst, ohne Bedürfnisse in Bezug auf das Paradies Europa zu wecken.
Willst Du Dich und Deine Kinder in Sack und Asche kleiden? Willst Du Deine Kinder aus Solidarität zu den Mernschen in diesem Land analphabetisch aufwachsen lassen?
Oder glaubst Du, ein Recht dazu zu haben, als Elite dieses schwarzafrikanischen Landes zu leben? Und wirfst anderen europäischen Frauen,
die in dem Land Deiner Wahl die Gesellschaft und Zivilisation voranbringen wollen vor, bei den Schwarzen unerwünschte Bedürfnisse zu wecken?

Dieser Beitrag soll kein persönlicher Angriff sein, sondern nur ein Denkanstoß.
mfg
Luna2000
Wie schon gesagt, ich habe dort genauso gelebt, wie die Leute von dort. Meine Kinder habe ich dort auch ohne Geld für mehrere Monate geschickt (sie sind allerdings erwachsen) und sollten auch so leben in Familien wie dir dortigen Leute. Natürlich habe ich der Mutter der Familie eine knapp berechnete Pauschalsumme gegeben, damit für sie keine zusätzliche Kosten entstehen.
Ausserdem sind sie in Afrika nicht alle arm. Sie legen viel Wert auf schöne Kleidung (von Wegen Sack und Asche!). Viele gehen auch zu Schule und sind nicht Analphabet. Die staatliche schule ist auf jeden Fall kostenlos für alle da. Privatschulen kosten 50 Euros im Monat und sind für die Reicheren.
In den meisten Häuser fehlt eine gute Wasserversorgung, wie auch Badezimmer und Küchen nach unserem Standard. Ich fand aber, daß das durch die ständige Sonne und Wärme gut ausgeglichen wird.
Andere Häuser hatten einen hohen Standard, sehr geräumig, luftig, viel Platz, schönes Holz und Marmorfliesen.
Der in den Straßen herumliegenden Müll, der Staub, die Umweltverschmutzung in den Städten sind die Faktoren in Senegal, die mich am meisten gestört haben aber weg von den Ballungszentren ist das Leben ganz erträglich.
Ich zeige den Leuten dort, daß ich das Leben in ihrem Land schätze und sage ihnen, daß sie uns nicht zu beneiden brauchen und erzähle über die Arbeitslosigkeit, die Einsamkeit, die Kälte, die psychische Krankheiten, Drogen- Medikamenten- Alkoholabhängigkeit usw...die unsere europäische Gesellschaft belasten.
Das sich der Lebensstandard von Pamela und Familie von dem anderer afrikanischer Familien unterscheidet ist ganz logisch.
Aber meiner Meinung nach ist das doch ein Zeichen das es Afrikaner mit Fleiß auch in der Heimat schaffen können und für Wohlstand Europa nicht unbedingt brauchen.
Das regt sicher als Beispiel eher an in der Heimat zu bleiben und sich dort einzubringen, als eine Europäerin, die Kinder überzeugen will nicht nach Europa zu gehen.

Anaba, da stimme ich mit dir nicht ganz überein. Der Mann von Pamela war zuerst lange in Europa, hat hier studiert und Erfahrung gesammelt, bringt seine weisse Frau mit zurück. Er ist eher ein Vorbild um erst recht nach Europa zu fliehen!
Vielleicht ist er höchstens ein Vorbild für die Rückkehrwilligen aber nicht für die Dortgebliebenen!

Ich kenne dort auch Leute die es geschafft haben, durch Fleiss und Geduld gute Posten zu besetzen. Sie haben in Senegal studiert, viele kleine Jobs gemacht bevor sie endlich eine gut bezahlte Arbeit gefunden haben. So was gibt es auch. Danach können sie normal wie Touristen reisen.
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Arabella
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Arabella » 21.10.2010, 11:06

Liebe Welt,
meine ganze Geschichte findest du hier noch nicht, einige Dinge sind tröpfchenweise über einige Threads verteilt. Ich bin daran meine Geschichte zu schreiben, aber dies kann noch lange dauern, denn zu meinem eigenem Entsetzen musste ich über dem Schreiben feststellen, dass es mir noch zu weh tut.
So schreibe ich in winzigen Etappen und arbeite gleichzeitig den Rest noch auf.

Warum ich nicht mehr nach Nigeria einreise, habe ich weiter oben schon Maria beantwortet im gleichen Thread hier.
Wenn du in Nigeria gewohnt hast bist du vielleicht selbst Zeuge der Selbstjustiz dort geworden. Schon als Urlauberin habe ich die Leichen am Wegrand gesehen.
In Deutschland habe ich 2 mal Lebensbedrohungen erlebt, die natürlich nicht durchgeführt wurden. In Nigeria hätte ich da keinerlei Chancen!


Ja 12 Jahre Ehe wovon allerdings 2 Trennungsjahre waren, in denen ich meinen Ex besser kennenlenrnte als die ganze Zeit davor.
Wir kannten uns allerdings schon ne Weile vor der Ehe.
Den Geiz der Igbos habe ich kennengelernt, ihre Geschäftstüchtigkeit auch, allerdings eher erfolglos.

LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
du kannst im Heute stets neu beginnen !

Chika

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Chika » 21.10.2010, 11:40

brunnenkresse hat geschrieben: (zB in Nigeria ist es an den Unis leider durchaus üblich, mit dem Körper zu bezahlen,um den nötigen Erfolg zu haben..
LG brunnenkresse
Mein Wissensstand ist in Bezug auf NG folgender:
Jeder, der die Sec. High school abgeschlossen hat und die Prüfungen für die Unis bestanden hat, bekommt einen Studienplatz bezahlt. Diese "Leistung" lässt sich die Regierung von den Studis nach dem Abschluss "abarbeiten" im Rahmen des obligatorischen Governmental Service Year, in welchem die Neugraduierten während eines Jahres ihren Dienst tun.

LG
C

Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 21.10.2010, 11:44

Jeder, der die Sec. High school abgeschlossen hat und die Prüfungen für die Unis bestanden hat, bekommt einen Studienplatz bezahlt. Diese "Leistung" lässt sich die Regierung von den Studis nach dem Abschluss "abarbeiten" im Rahmen des obligatorischen Governmental Service Year, in welchem die Neugraduierten während eines Jahres ihren Dienst tun.
Das finde ich doch ganz gut, wenn es funktioniert!
Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels

Arabella
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Arabella » 21.10.2010, 12:21

Liebe Chika,
kannst du bitte die Quelle dazu nennen?
Wenn du das Buch die Wassergöttin kennst, da liest man andere Dinge!
Ein Staat, der staatlich Bediensteten nicht einmal regelmässig die monatlichen Einkommen bezahlt gibt Studenten Leistungen, die sie anschliessend abarbeiten?
Fast unglaublich!
In Nigeria ist es durchaus üblich, dass Privatleute junge Menschen bei sich arbeiten und lernen lassen.....mit dem anschliessendem Dank später evtl. mal das Geschäft übernehmen zu dürfen oder eine Zweigstelle. Das ist aber meist ein Sklavenjob!
Aber dass Studenten sozusagen finanziell gefördert werden ist mir neu.
An den Unis in Nigeria müssen fürchterliche Zustände herrschen und Tatsache ist gerade Frauen wird es sogar oft von den Mitstudierenden nicht leicht gemacht. Dort gibts sogenannte Clans, wird man nicht Mitglied bei einer...hat man ein schweres Leben, ist auch vor Vergewaltigungen nicht geschützt.
Nachzulesen bei Wassergöttin, das in den Buchtipps vorgestellt wurde!
LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
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Arabella
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Arabella » 21.10.2010, 12:26

Liebe Brunnenkresse,
da warst du wohl schneller............diese Schutzgelder hatte ich vergessen.
LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
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Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 21.10.2010, 12:32

Als ich im Amazon nach der "Wassergöttin" gesucht habe, habe ich von Amazon diese Empfehlung bekommen, und gleich mitbestellt: Liest ihr das mal an:

Produktbeschreibungen
Kurzbeschreibung
Tausende afrikanischer Flüchtlinge sterben Jahr für Jahr bei dem Versuch, in Europa ein besseres Leben zu finden. Dies ist die packende Geschichte von einem, der durchgekommen ist.

Als Blinder Passagier auf einem Schiff landet der Togoer Quilombo Hoknay (Pseudonym) in Deutschland. Als vermeintlicher Oppositioneller und Befehlsverweigerer, als Deserteur und entflohener Strafgefangener, vom Militär gefoltert, von seiner Familie verstoßen.

Da sein Asylantrag zunächst abgelehnt wird, setzt er alles daran, eine deutsche Frau zu heiraten, damit er bleiben kann. Um jede potentielle Chance zur Beziehungsarbeit zu nutzen, lebt er bald in Polygamie wie sein Vater in Afrika. Mit dem Unterschied, dass seine Frauen nichts voneinander wissen und dass nicht er sie finanziert, sondern eher die Frauen ihn.

Unter oftmals aberwitzigen Umständen schafft er es schließlich, seinen persönlichen Traum zu erfüllen: den Traum von einer ganz normalen bürgerlichen Existenz.

Schonungslos erzählt der Protagonist sein bisheriges Leben. Eine Geschichte von Verzweiflung und Abenteuer, vom Überleben, von Voodoo, von Hass und von Liebe. Am Ende auch die Geschichte der erfolgreichen Integration eines Asylanten in die deutsche Gesellschaft - die doch so ganz anders verlief, als man sich das gemeinhin vorstellen möchte.

--------------------------------------------------------------------------------

Als Blinder Passagier: Die Geschichte von einem, der durchgekommen ist von Quilombo Hoknay Taschenbuch 4.5 von 5 Sternen (8)
EUR 12,80
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steckchen
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von steckchen » 21.10.2010, 15:49

Arabella hat geschrieben:
Chika hat geschrieben:
brunnenkresse hat geschrieben: (zB in Nigeria ist es an den Unis leider durchaus üblich, mit dem Körper zu bezahlen,um den nötigen Erfolg zu haben..
LG brunnenkresse
Mein Wissensstand ist in Bezug auf NG folgender:
Jeder, der die Sec. High school abgeschlossen hat und die Prüfungen für die Unis bestanden hat, bekommt einen Studienplatz bezahlt. Diese "Leistung" lässt sich die Regierung von den Studis nach dem Abschluss "abarbeiten" im Rahmen des obligatorischen Governmental Service Year, in welchem die Neugraduierten während eines Jahres ihren Dienst tun.
Ein Staat, der staatlich Bediensteten nicht einmal regelmässig die monatlichen Einkommen bezahlt gibt Studenten Leistungen, die sie anschliessend abarbeiten? Fast unglaublich!
Um es nochmal zusammenzufassen: Die Studenten bezahlen an den Unis mit ihrem Körper (wohl eher die Frauen unter ihnen) um den nötigen Erfolg zu haben. Die Männer bestechen wohl eher mit Geld. Und bei manchen ausländischen Studenten hierzulande habe ich mich schon gefragt, auf welche Weise sie eigentlich zu ihrem Abschluß gekommen sind. :wink: Es muß ja Gründe geben, warum Abschlüsse von nicht-EU-Ausländern aus der Dritten Welt selten bis nie anerkannt werden. Das wollen ja einige Politiker gerne ändern.

Und wenn die Studenten dann ihr Studium abgeschlossen haben, wie auch immer, dann bekommen sie einen Pflichtjob für ein Jahr zugeteilt, wo sie noch nicht einmal regelmäßig entlohnt werden? Müssen sie als Ausgleich vielleicht dann nicht zum Militär? Also quasi eine Fronarbeit, die Bestechung und Korruptionsanfälligkeit Tür und Tor öffnet? Gilt dies eigentlich nur für Nigeria, über das Arabella und Chika berichten, oder auch für den Senegal und andere westafrikanische Staaten?
Maria hat geschrieben:Ich kenne dort auch Leute die es geschafft haben, durch Fleiss und Geduld gute Posten zu besetzen. Sie haben in Senegal studiert, viele kleine Jobs gemacht bevor sie endlich eine gut bezahlte Arbeit gefunden haben. So was gibt es auch. Danach können sie normal wie Touristen reisen.
Das heißt, es gibt dort sogar Ausreisebeschränkungen bzw. -verbote für bestimmte Bevölkerungsgruppen (zumindest für den Senegal)? Und ich dachte, so etwas gab es nur in der DDR. :lol: Selbst im islamistischen Iran, der hierzulande immer als böser Schurkenstaat an den Pranger gestellt wird, hat seinen Bürgern nie die Reisefreiheit genommen. Darüber habe ich mich als DDR-Bürgerin damals sehr gewundert und mir gedacht: 'Dann ist ja dort nicht alles schlecht bzw. vielleicht nicht so schlecht?' :wink:

LG
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Maria
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Maria » 21.10.2010, 17:21

Das heißt, es gibt dort sogar Ausreisebeschränkungen bzw. -verbote für bestimmte Bevölkerungsgruppen (zumindest für den Senegal)? Und ich dachte, so etwas gab es nur in der DDR. Selbst im islamistischen Iran, der hierzulande immer als böser Schurkenstaat an den Pranger gestellt wird, hat seinen Bürgern nie die Reisefreiheit genommen. Darüber habe ich mich als DDR-Bürgerin damals sehr gewundert und mir gedacht: 'Dann ist ja dort nicht alles schlecht bzw. vielleicht nicht so schlecht?'
Es gibt in Senegal keine Ausreisebeschränkung. Das habe ich niemals gesagt. Höchstens die Beamten (Lehrer und so..) müssen sich ein Erlaubnis einholen.
Diejenigen, von denen ich sprach, haben entschieden in ihrem Land zu bleiben. Einige wissen sehr wohl über die Schwierigkeiten und die Verluste, die sie in Europa im Kauf nehmen müssen. Sie wissen, daß man in Europa Geld verdienen kann, aber die alten Schwarzen, die aus Europa zurückkommen, haben meistens keine Familie, nur ein paar Mischlingskinder verteilt auf verschiedene weisse Frauen, von denen sie nur Bilder zeigen können. Die wenigsten kriegen eine anständige Rente aus Europa, die Häuser, die sie in Afrika versucht haben zu bauen, sind geplündert oder von anderen Familienangehörigen bewohnt, die man nicht mehr rausschmeissen kann, oder sind nicht fertig. Diese Alten werden ausgelacht, haben kein Ansehen verdient und keine Kinder vorort, die sich um sie kümmert und ohne Rente sind sie auf die Familie der Brüder und schwester angewiesen, die ihnen die Abhängigkeit spüren lassen.
Wir haben schon festgestellt, daß sie nicht in die Zukunft vorausplanen können und selten schaffen sie es, in einer Arbeit soweit durchzuhalten, daß sie Anspruch auf eine Rente hätten, oder eine weisse Ehefrau lange genug behalten, daß sie ihn bis in die Rente versorgt!
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Nilopa
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Nilopa » 21.10.2010, 18:18

Hallo June,

Du hast geschrieben:
Also ein sich aus zwei Kulturen genau das rauszunehmen und darzustellen, damit Abzocke laufen kann.
das genau ist es! ein übles Spiel à la "ich nix versten, ich andere Kultur" :lol: :evil:
june hat geschrieben:
Ich hörte letzte Woche u.a. "Du würdest mich verhungern lassen!" - als Vorwurf versteht sich.
eine zu seinem Verhalten passende Antwort wäre in etwa:
hätte ich das bloß damals gemacht, als Du Dir mein Geld unter den Nagel gerissen hast :wink:

übrigens: ich bin selber nur selten schlagfertig :? :wink:

LG Nilopa 8)
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

Welt
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Welt » 21.10.2010, 20:49

Chika hat geschrieben:
brunnenkresse hat geschrieben: (zB in Nigeria ist es an den Unis leider durchaus üblich, mit dem Körper zu bezahlen,um den nötigen Erfolg zu haben..
LG brunnenkresse
Mein Wissensstand ist in Bezug auf NG folgender:
Jeder, der die Sec. High school abgeschlossen hat und die Prüfungen für die Unis bestanden hat, bekommt einen Studienplatz bezahlt. Diese "Leistung" lässt sich die Regierung von den Studis nach dem Abschluss "abarbeiten" im Rahmen des obligatorischen Governmental Service Year, in welchem die Neugraduierten während eines Jahres ihren Dienst tun.

LG
C

Liebe Chika,

Das wäre mir neu. Viele brechen Ihre Uni ab, da sie kein geld für die Abschlussprüfung haben. Die allermeisten UNis sind kostenpflichtig (das sind auch die einzigen mit deren Abschlüssen mal eventuell einen job ergattert,)
Dazu kommt, das man zwar sagen darf was man studieren möchte, trotzdem einfach irgendwo eingeschrieben wird.
Mein Freund wollte Informatik studieren und landete in Erziehungirgendwas :P
Ferner wird das Soziale Jahr ebenfalls bezahlt. nicht sehr gut und es kommt darauf an, wo man was findet.....

Ich kenne auch viele, die sich prostituieren während der Semesterferien.
Man darf ein nigerianisches studium auch nicht mit unseren vergleichen. wer in Nigeria nicht studiert bekommt schon mal überhaupt keinen job, ausser Parkplatzwächter....
Nicht umsonst sind dern Abschlüsse bei uns nicht anerkannt.
Sehr viele Nigerianer brechen ab und fangen wieder an wenn geld da ist. Viele Studieren noch mit 35 neu. Viele Studienbewerber aus Nigeria sind 40.
Einfach ist das Leben da nicht.

Und ohne beziehung läuft seltens was :evil:

Chika

Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Chika » 21.10.2010, 21:01

Liebe Arabella

Leider musste ich hier bei meiner Aussage auf nichtwissenschaftliche Quellen zurückgreifen, diese Information über das Service Year habe ich von meinen Klienten (öfters Ex-Studis aus NG). Ob und in welchem Rahmen sie da finanziell entschädigt werden, ist mir nicht ganz klar, darum habe ich auch meinen Beitrag entsprechend formuliert und gesagt, dass es gemäss meinem Wissenstand so wäre... :)

Lg
C

Welt
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Re: Mentalitätsunterschiede

Beitrag von Welt » 21.10.2010, 21:02

Arabella hat geschrieben:Liebe Welt,
meine ganze Geschichte findest du hier noch nicht, einige Dinge sind tröpfchenweise über einige Threads verteilt. Ich bin daran meine Geschichte zu schreiben, aber dies kann noch lange dauern, denn zu meinem eigenem Entsetzen musste ich über dem Schreiben feststellen, dass es mir noch zu weh tut.
So schreibe ich in winzigen Etappen und arbeite gleichzeitig den Rest noch auf.
WOW, das tut mir sehr leid.Wünsche Dir Kraft und viel Ausdauer.
Manche Mönner sind es nicht wert ihnen auch nur eine Träne nachzuheulen.
Und sich selbst verantwortlich machen nützt auch nichts.
ich mag den Spruch:
"Jede Minute ärger nimmt dir sechzig glückliche Sekunden"

Ich bin trotzdem gespannt auf deine Story, weil 10-12 Jahre ja kein pappenstil sind.Wie viele Kinder hast du? sind die noch klein? die können dich aufmuntern und dir einen tieferen Sinn geben.MEine erfreut mich täglich, wenn sie nicht gerade über die Schule meckert.[/quote]

Warum ich nicht mehr nach Nigeria einreise, habe ich weiter oben schon Maria beantwortet im gleichen Thread hier.
Wenn du in Nigeria gewohnt hast bist du vielleicht selbst Zeuge der Selbstjustiz dort geworden. Schon als Urlauberin habe ich die Leichen am Wegrand gesehen.
[/quote]Wann warst du in Nigeria? Ich habe nur ein paar mal überfahrene und unfälle gesehen. von der selbstjustiz habe ich nur gehört, allerdings nicht in Abuja.Ach ja und sorry, habe ich überlesen, werde mich auf die suche nach der natwort machen :mrgreen: [/quote]

In Deutschland habe ich 2 mal Lebensbedrohungen erlebt, die natürlich nicht durchgeführt wurden. In Nigeria hätte ich da keinerlei Chancen![/quote]

Welches kranke Hirn denkt sich denn sowas aus. Gott, lebe bloß vorsichtig und lass dich nicht verunsichern.Schreibe bloß an deiner Geschichte, dammit die richtigen profis dir rechtlcihe tipps und so geben können.

[/quote]Ja 12 Jahre Ehe wovon allerdings 2 Trennungsjahre waren, in denen ich meinen Ex besser kennenlenrnte als die ganze Zeit davor.
Wir kannten uns allerdings schon ne Weile vor der Ehe.
Den Geiz der Igbos habe ich kennengelernt, ihre Geschäftstüchtigkeit auch, allerdings eher erfolglos.[/quote]

Nun ja, geiz ist komischerweise bei männern nur für männer da. geizig beim neuen paar schuhe fürs kind, aber sich selbst ein handy kaufen.Ja ja die Kerle.....

Liebste Grüße und alles Liebe
Ist deine Trennung länger her?

LG Arabella[/quote]

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