Die Kousine heiraten müssen?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Renate
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Beitrag von Renate » 28.06.2008, 11:03

Und bis dahin liebe Gloria, hilft nur Aufklären und Warnen vor den "Gefahren" die uns da erwarten (können).

Renate
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Anaba
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Beitrag von Anaba » 28.06.2008, 11:20

Aber ganz langsam werden die Ägypter (ich schätze mal 20 Jahre) von der Polygamie zur Monogamie übergehen.
Das ist meine Sicht für die Zukunft.
Ehrlich...???? Meine Sicht ist das nicht.
Ich denke das genaue Gegenteil passiert.
Das beste Beispiel ist Algerien.
Dort wurde 1984 ein neues Familienrecht eingeführt.
Die Rechte der Frauen wurden noch mehr eingeschränkt.
Sie bleiben ihr Leben lang unmündige Kinder.
Sie dürfen, egal wie alt sie sind, nur mit männl. Vormund heiraten.
Wenn sie nicht gleich im Ehevertrag regeln ob sie arbeiten oder studieren dürfen, kann es ihnen jederzeit ein männl. Familienmitglied verbieten.
Die Poligamie ist wieder erlaubt, sofern er es sich leisten kann.

Wenn sich auch Mubarak weltoffen präsentiert ist der Einfluss des Islams groß und bis zu einer Veränderung ist es ein langer Weg.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Gloria48
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Beitrag von Gloria48 » 28.06.2008, 11:35

Mubarak bleibt nicht ewig im Amt. Hoffentlich gibt es eines Tages freie Wahlen in diesem Land und eine fortschrittlichere Gesinnung. Das Scheidungsrecht ist ja schon reformiert worden, aber leider nur geringfügig.
lg, gloria
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Hülya

Beitrag von Hülya » 28.06.2008, 11:37

Genau so Anaba.

Auch in der Türkei werden wieder Gesetze beschlossen, die schon vor Jahren abgeschafft und dem Westen angeglichen wurden.

Zum Beispiel das Kopftuchverbot. Oder es werden andere Wege gefunden die Gesetze zu umgehen.

In der Türkei ist offiziell Polygamie verboten, nur habe ich jetzt wieder von einem Fall gehört, wo der verh. Mann in der TR in der Moschee seine 2. Frau geheiratet hat.


Hier in D hat er Frau und 4 Kinder und in der TR 2 Kinder. Und alle sind glücklich :oops:

:lol: :lol:

Anaba
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Beitrag von Anaba » 28.06.2008, 11:56

Hier in D hat er Frau und 4 Kinder und in der TR 2 Kinder. Und alle sind glücklich
Ich denke das die Poligamie in mosl. Ländern nie abgeschafft werden kann.
Selbst wenn es gesetzlich verboten wird und diese Ehen auf dem Standesamt nicht legalisiert werden, so werden sie immer noch in der Moschee geschlossen.
Da einem Moslem nun mal vier Frauen gestattet sind wird sich nichts ändern.
Liebe Grüße
Anaba

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Anaba
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Beitrag von Anaba » 28.06.2008, 12:11

Mubarak bleibt nicht ewig im Amt. Hoffentlich gibt es eines Tages freie Wahlen in diesem Land und eine fortschrittlichere Gesinnung
Auch da sehe ich eher eine Gefahr.
Das beste Beispiel ist wieder Algerien.
Dort hat bei der ersten freien Wahl die Islamische Heilsfront (FIS) gewonnen.
Die Wahlen wurden annulliert und das Militär übernahm die Macht. Der Beginn eines blutigen Bürgerkrieges.
Was wäre wenn bei einer freien, demokratischen Wahl eine islamistische Partei gewinnt ? Das die überall im Vormarsch sind ist bekannt.
Denkst du dann würde sich etwas zum Positiven ändern ?
Liebe Grüße
Anaba

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Gloria48
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Beitrag von Gloria48 » 29.06.2008, 07:09

Ich glaube, eine islamistische Partei (Islambruderschaft) würde in Ägypten nicht an die Macht kommen, weil sie nicht an die Macht gelassen würde...und ich glaube auch, diese islamistischen Parteien treiben die Länder zurück ins Mittelalter. Aber es gibt fortschrittliche Kräfte in Kairo, Tendenz steigend. Allerdings bin nicht dafür, dass als Nächstes Mubaraks Sohn an die Macht kommt, wie wenn Ägypten eine Monarche wäre. Demokratie wird dort nicht gelebt, leider. Und wenn es Wahlen gibt, sollten es faire Wahlen sein. Was gerade in Zimbabwe passiert erinnert eher an eine Schmierenkomödie.
gloria
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Renate
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Beitrag von Renate » 29.06.2008, 08:12

Was gerade in Zimbabwe passiert erinnert eher an eine Schmierenkomödie.
...... und das passiert ja leider nicht nur dort sondern noch in einigen Ländern der Erde.

Renate
Zuletzt geändert von Renate am 29.06.2008, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Anaba
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Beitrag von Anaba » 29.06.2008, 10:09

Ich glaube, eine islamistische Partei (Islambruderschaft) würde in Ägypten nicht an die Macht kommen, weil sie nicht an die Macht gelassen würde...und ich glaube auch, diese islamistischen Parteien treiben die Länder zurück ins Mittelalter.
Das meine ich auch.
Aber wenn demokratische Wahlen durchgeführt werden sollen, werden auch islamistische Parteien antreten.
Deren Chancen stehen gut, je schlechter es den Menschen geht.
Also wird sich auch in Ägypten erst mal an freie, demokratische Wahlen garnicht rantrauen.
Liebe Grüße
Anaba

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Tabby1

Beitrag von Tabby1 » 30.06.2008, 14:03

Das ist ein geradezu weltweites Phänomen: Je schlechter es den Menschen geht, umso mehr finden sie halt in irgendeinem Extremismus. Ich glaube auch nicht, dass freie, demokratische Wahlen zur Zeit in irgendeinem dieser Länder überhaupt möglich sind.
Es ist oft auch erschreckend, dass nach halbwegs "offenen, fortschrittlichen" Regierungen ein massiver Rückschritt gemacht wird.

Wenn wir z.B. das neue Schleierthema hier anschauen, ist für mich gut zu sehen, dass auch in Ägypten der Rückwärtsgang eingelegt wird/wurde. Ob auf lange Sicht sich etwas daran ändert, daran zweifle sogar ich und ich bin ja bekannt dafür, "nur" auf der Seite "meiner" Ägypter zu stehen.

Tabby

Canim
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Beitrag von Canim » 30.06.2008, 14:48

Ich halte das nicht für Extremismus. Religion ist Opium für das Volk, hat mal jemand gesagt und da ist sicher etwas Wahres dran. Und je ungebildeter ein Volk ist, um so mehr muss es sich an dem, was "vermeintliche" Führer ihnen sagen, auch halten, denn es hat kaum eine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Denn auch Wissen wird nur dem zuteil, der sich hier in den Oberschichten bewegt.

Simbabwe ist kein Schmierentheater, sondern ganz massiver Wahlbetrug mit Einschüchterung, Mord und Totschlag, und dass die gesamte Weltöffentlichkeit da ohne Embargo oder sonstiges zusieht, finde ich mehr als bedenklich.

Polygamie ist im Koran verankert, also eine religiöse Genehmigung der Vielweiberei. Da müßte ja der Koran umgeschrieben werden, damit die Polygamie abgeschafft wird. Und auch, wenn entsprechende Gesetze erlassen werden, wird sich jemand, der das nötige Kleingeld hat, um sich vier Frauen leisten zu können, darum herzlich wenig scheren.

Es gibt auch ein Gesetz gegen die Beschneidung von Mädchen. Und, hält sich irgend jemand daran, nicht mal hier in Europa schämen sich die Menschen, ihren Mädchen so etwas anzutun.

Also sowohl bei Polygamie und Beschneidung und diversen anderen menschenverachtenden "Gesetzen" hilft nur, die betroffenen Frauen und Mädchen aufzuklären, ihnen klar zu machen, dass sie sich wehren müssen, wenn sich in ihrer Gesellschaft etwas ändern muss.

Hätten sich die englischen Sufragetten nicht zur Wehr gesetzt, dann wären vielleicht auch wir europäischen Frauen längst nciht da, wo wir sind.

Ihr verlangt von Staaten, die vermeintlich im 21. Jahrhundert angekommen sind, unmögliches. Das braucht noch Jahrzehnte und kann nur aus diesen Gesellschaften selbst heraus gewandelt werden.

Gruß
Canim
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Mriva
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Beitrag von Mriva » 30.06.2008, 15:04

Ich glaube auch nicht, dass Armut Menschen in den Extremismus führt, Aber arme Menschen sind gläubiger als Reiche. Der Glaube gibt ihnen Hoffnung, wo sonst keine mehr ist. Es ist auch leichter ein Leben in Hunger oder Krieg zu ertragen, wenn man daran glaubt, dass das eigentliche Leben erst nach dem Tode stattfindet. Das genau haben die verschiedenen Religionen schon immer für sich ausgenutzt.
Canim, es war übrigens Lenin, der gesagt hat: "Religion ist Opium fürs Volk".
LG
Mriva

Anaba
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Beitrag von Anaba » 30.06.2008, 15:44

Canim, es war übrigens Lenin, der gesagt hat: "Religion ist Opium fürs Volk".
LG
Meiner Meinung nach war es Karl Marx. :wink:
Liebe Grüße
Anaba

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Mriva
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Beitrag von Mriva » 30.06.2008, 15:50

Falsch, es war Lenin!

Renate
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Beitrag von Renate » 30.06.2008, 16:03

:P
Damit es keinen Streit gibt, das Zitat geht so:

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Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
und ist von Karl Marx.


Gruß Renate
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Canim
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Beitrag von Canim » 30.06.2008, 16:05

Danke für die Information.

LG
Canim
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Mriva
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Beitrag von Mriva » 30.06.2008, 16:07


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Beitrag von Mriva » 30.06.2008, 16:09

Ups, funktioniert nicht der link! Aber man kann es googeln.
Also ich habe das noch in der Schule im Intensivkurs gehabt.
Aber letztendlich ist es wohl auch schnurz.
LG
Mriva

Renate
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Beitrag von Renate » 30.06.2008, 16:09

...die Seite geht nicht auf :cry:
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Anaba
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Beitrag von Anaba » 30.06.2008, 16:14

[quote]„Opium fürs Volk“ ist ein von Lenin abgewandeltes Zitat von Karl Marx: „Die Religion ist das Opium des Volkes“ und soll ausdrücken, dass die Religion dazu dient, das Volk gefügig zu machen um es somit kontrollieren zu können.

....und K.Marx hat es von Heinrich Heine. :wink:
Er war gut mit Heine befreundet und der hat es schon 4 Jahre vorher geschrieben.
Also gleich drei Quellen und wir alle haben Recht. :wink:
Liebe Grüße
Anaba

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