akane hat geschrieben:Liebes Steckchen,
Etwas irritiert mich jedoch an Steckchens Aussagen: „Wenn sie ihren Namen europäisieren, dann nur, um sich auf unser Niveau herabzulassen,...“ und „Da werden wir dann für eine Weile hinaufgehoben auf ihr Niveau, zumindest namenssprachlich.“
ich habe nicht blind, sondern ganz bewusst kopiert, mir sind Deine von mir zitierten Sätze ziemlich sauer aufgestoßen.
Ich bin mir nicht sicher, Steckchen, ob Du auch meinst, was Du geschrieben hast.
Die Begriffserklärung aus Wikipedia knüpft sich an diesen Satz an: „Ich bin mir nicht sicher, Steckchen, ob Du auch meinst, was Du geschrieben hast.“ Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es nicht um Deinen ganzen Post, sondern nur um diese beiden Sätze geht.
Aus der Diskussion über die Namen möchte ich mich auch weiterhin raushalten.
Liebe Grüße
akane
Liebe Akane,
ich weiß in der Regel genau, was ich schreibe.

Und ich denke auch, daß ich schon einigermaßen korrekt interpretieren kann, was ich sehe und höre. Oder eben nicht sehe und höre. Auch wenn mir die betreffenden Personen nicht direkt ins Gesicht sagen, was sie von mir halten. Und es sind diese kleinen feinen Details, an denen man erkennt, wie Leute wirklich ticken. Das kann ein verächtlicher Zug um den Mund sein, verbunden mit der Weigerung, mit mir Arabisch zu sprechen, obwohl ich das ganz gut kann. Das kann die Weiterung sein, auch für arabische Ohren einfach zu sprechende europäische Namen wie z.B. Anna, zu verwenden. Das hat doch etwas mit Respekt vor einer anderen Kultur zu tun, wenn man sich Mühe gibt, den Namen der Person zu lernen und sie nicht einfach "Freitag" zu taufen. Und dann hat mir auch eine Frau, eine Halbaraberin mit deutscher Mutter, erklärt, daß sie schlicht keine Lust hat, sich mit Leuten, die ethnisch keine Araber sind, auf arabisch zu unterhalten. Das wäre für sie komisch und künstlich. Diese Haltung hat in meinen Augen etwas mit Intimität zu tun, mit exklusiver Zugehörigkeit zum Club oder eben mit Nicht-Zugehörigkeit. Und letzteres hat wohlgemerkt hier in Deutschland stattgefunden. An der Universität. Solche Verhaltensmuster sind mir leider wieder und wieder begegnet.
Um es noch einmal zu betonen: Es geht mir nicht darum, wer hier wem wirklich überlegen ist. Es ging mir darum, aufzuzeigen, daß ich gespürt habe, daß sich viele dieser Leute uns kulturell und moralisch überlegen fühlen und das in solchen Kleinigkeiten auch durchscheinen lassen. Und genau aus dieser Haltung heraus üben sie ja auch eine gewisse Faszination auf die westlichen Frauen aus, die sich hier mißverstanden oder verloren fühlen und dann im Unbewußten sich danach sehnen, daß eine starke Hand ihnen den richtigen Weg weist. Die Namensgebung, egal ob für gemeinsame Kinder oder für sich selbst, ist dabei nur eine kleine Facette dieses Phänomens.
Liebe Akane,
da sieht man einmal wieder wie unterschiedlich, doch an einem ganz normalen Mittwoch Morgen, die Auffassungen über ein Posting ausfallen können.
Mir sind Steckchens Worte nicht sauer aufgestossen, im Gegenteil, ich habe breit lächelnd und wie ein Marabu ununterbrochen mit dem Kopf genickt.
Und von mir aus kann sich hier jemand Frau Zubelputz bis hin zu Fahsa nennen. Wichtig ist für mich ganz alleine was der oder diejenige schreibt, nicht ein Nick Name in einem Forum.
LG
Solodonna
Ein fröhliches Morgen-Hallo, Solodonna,
Danke für diese Zeilen.

Ich denke auch, es gibt ganz unterschiedliche Motivationen, warum sich eine Frau hier einen arabischen Namen gibt. Einige sind ja noch mittendrin in ihrer Geschichte. Andere wiederum verwenden eher ironisch gemeinte arabische Namen, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Andere sind gar selbst konvertiert oder arabisch/orientalisch. Da sollte man wirklich abwarten und schauen was und wie er/sie schreibt.
LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988