Zur Geschichte 229

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 229

Beitrag von Evelyne » 15.08.2011, 15:44

Die Geschichte von Laurinchen ist zwar auch schon eine Weile her, könnte genausogut aber aktuell sein. Erst kürzlich habe ich von einer Userin erfahren, dass ihr "Traum-Animateur" es nur darauf abgesehen hatte, seine perversen Bedürfnisse zu befriedigen und ihm dafür jede Lüge von der großen Liebe recht war.
Ich frage mich, wie diese Typen es fertig bringen, dass sie selbst nach einer Vergewaltigung (und nichts anderes war es bei Laurinchen), den Frauen noch ein derart schlechtes Gewissen einzutrichtern, dass sie wirklich glauben, selbst Schuld zu sein - und das 22 Jahre lang.

Gut Laurinchen, dass Du auf unsere Seite gestoßen bist und endlich abschließen kannst.
Evelyne
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Micky1244
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Re: Zur Geschichte 229

Beitrag von Micky1244 » 15.08.2011, 16:29

Liebes Laurinchen,

so , wie du es beschreibst, geht es vielen jungen Mädchen. Sie glauben in Tunesien das
"gelobte Land " gefunden zu haben.
Alles ist so viel besser, alle Leute sind so herzlich usw usw. Die Realität sieht anders aus.
Es tut mir Leid, dass du so eine schreckliche Erfahrung machen musstest. Das "erste Mal" stellt sich ein junges Mädchen sicher nicht so vor, wie du es erlebt hast.

Ein Gespräch mit ihm solltest du zu deinem eigenen Schutz nicht weiter in Betracht ziehen.
Sei sicher, ihn plagt kein schlechtes Gewissen beim Gedanken, wie er dich behandelt hat, roh, brutal, eiskalt. Er wird sich in der Zwischenzeit nicht zum Positiven verändert haben, und es wäre ein weiterer Triumph für ihn, wenn du ihn anrufen würdest.
Es ist doch schön, dass du mit der Zeit einen verständnisvollen Partner gefunden hast. Du brauchst den Tunesier nicht, er ist es nicht wert, von dir beachtet zu werden. Schick ihn auch in Gedanken zum Teufel, zieh einen Schlussstrich.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
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Darinka
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Re: Zur Geschichte 229

Beitrag von Darinka » 15.08.2011, 16:52

Hallo Laurinchen,

es tut mir sehr leid was Dir da passiert ist und auch, dass Dich das nach so langer Zeit immer noch so sehr belastet.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du es schaffst das alles hinter Dir zu lassen und dass die tiefen seelischen Wunden irgendwann verheilen können.

Von ganzem Herzen alles Gute für Dich
LG darkness

PS: Ich stimme Micky zu, ruf ihn nicht an. Gib ihm nicht die Genugtuung darüber wie sehr er Dich verletzt hat. Verstehen wird er es sowieso nicht. Schieß ihn gedanklich endlich auf den Mond und da soll er bleiben. Antworten von solchen Typen brauchst Du nicht - da kommt doch eh nur verbaler Müll...
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Flora
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Re: Zur Geschichte 229

Beitrag von Flora » 15.08.2011, 19:39

Liebe Laurinchen,

es tut mir leid, wenn ich lese, wie Du in jungen Jahren so etwas Belastendes
erleben mußtest. Gib diesem Menschen nicht die Chance, Dich weiter zu quälen.
Ich halte nichts davon, daß Du Dich mit ihm in Verbindung setzt.
Wer weiß, wozu er die Kontaktaufnahme zu seinen Gunsten nutzen würde.
Ein schlechtes Gewissen hat er mit Sicherheit nicht.

Es ist bestimmt hilfreich für Dich, hier Deine Geschichte erzählt zu haben, was
wohl nicht einfach für Dich war. Danke für Dein Vertrauen.

Versuche nun endlich mit der Geschichte abzuschließen und gib diesem Menschen
nicht die Macht, weiterhin Dein Leben zu beeinflussen.
Er ist keinen Gedanken mehr wert.

Ich wünsche Dir eine schöne Zukunft
von der Vergangenheit nicht mehr belastet.

Liebe Grüße
Flora
Um zu sehen, musst Du die Augen offen halten.
Um zu erkennen, musst Du sie schließen und denken.

Ursi
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Re: Zur Geschichte 229

Beitrag von Ursi » 17.08.2011, 11:12

Liebes Laurinchen,

es tut weh Deine Geschichte zu lesen. Obwohl schon über 20 Jahre dazwischen liegen , leidest Du noch unter Panikattacken . Ich würde Dir auch dringend davon abraten ihn zu kontaktieren. Wie Never sehr treffend bemerkt hat, ob er sich an dich errinnert ist sehr fraglich. Lade dir dieses negative Erlebniss nicht auch noch auf.
Geniess Dein Leben an der Seite Deines verständnissvollen Ehemannes. Das andere ist ein Teil Deins Lebens aber lass es nicht wieder hoch kommen und ein neuer Teil werden.Vergrabe Dein neuerworbenes Wissen um ihn irgendwo im Wald.
Mit lieben Grüssen
Ursi

Laurinchen1989
Beiträge: 4
Registriert: 28.06.2011, 17:39

Re: Zur Geschichte 229

Beitrag von Laurinchen1989 » 18.08.2011, 09:14

Hallo!

Ich bin sehr dankbar für euren Zuspruch. Es ist für mich eine Möglichkeit meine schlechte Erfahrungen zu verarbeiten und endlich ein Stück weit abzuschließen. Es tut unendlich gut, zu sehen, dass ich nicht einfach nur blöd war, sondern dass mir etwas passiert ist, wofür ich mich nicht zu schämen brauche (auch wenn ich es immer noch tue). Es wird immer ein Teil meines Lebens bleiben, aber dank dieser Website kann ich wesentlich besser damit umgehen.

Danke

Laurinchen1989

Frei
Beiträge: 2138
Registriert: 27.07.2008, 20:58

Re: Zur Geschichte 229

Beitrag von Frei » 19.08.2011, 15:16

Hallo liebste Laurinchen!

Dort ist es auch eine Weise, die weibliche Emanzipation zu hindern.

Weil sie (dort, im Osten) denken, dass der hässliche/böse Westen [mit seinem Feminismus] "die Rolle" [der Frauen und der Männer] komplett zerstört hat,

und deswegen hat der Westen "die Familie" zerstört.

Ihrer Meinung nach, muss der Westen (seine Mentalität) selbst ... zerstört werden,

sodass "die Familie" gerettet wird,

und die Kinder (noch) glücklich(er) werden [da sind sie jetzt ... IM WESTEN ... unglücklich und haben keine liebvolle Familie,

die sich um sie kümmert.]

[Komisch, ist deine Geschichte gerade 1989 passiert,

als "die Karte der Kinderrechte" ... IM WESTEN ... geschafft wurde.]

Ich hoffe, dass deine Panikattacken bald vorbei werden,

der Kampf für Frauen-, Kinder- und ... "Westen"rechte ist noch nur am Anfang,

und viel gibt es dafür zu tun.

Ich glaube, dass solche Beznesserfahrungen (am wenigsten) uns helfen,

die (konkrete) Realität wahrzunehmen, und unsere Träumen/Täuschungen/Utopien davon zu trennen.

Vom Herz wünsche ich dir gute Besserung und ... Glück(lichkeit).

Mit liebsten Grüssen für dich und für deinen heutigen Mann, der DICH respektiert und liebt.

cem1985
Beiträge: 241
Registriert: 11.02.2011, 21:50

Re: Zur Geschichte 229

Beitrag von cem1985 » 19.08.2011, 22:22

Hallo Laurinchen,
ich finde es sehr traurig, auf welche Art und Weise du deine ersten sexuellen Erfahrungen machen musstest. Dies sollte für KEINE Frau die erste Erfahrung sein! Er war sehr egoistisch ohne Rücksicht auf Dich und Deine Empfindungen und Gefühle.

Auch wenn ich jetzt vielleicht angegriffen werde, habe ich jedoch einige Verständnisprobleme: Nach dem ersten Erlebnis mit ihm, schämtest du dich für alles, hattest Schmerzen und hast alles bereut. Trotzdem hast du dich weiter mit ihm getroffen? Als du wieder zu Hause warst, wurdest du dir erst bewusst darüber, was überhaupt geschah und was er dir angetant hat, daher konntest du ihn nicht mal anrufen. Aber du konntest ihm trotzdem Briefe schreibe und ihm sagen, wie sehr du ihn vermisst und nicht ohne ihn sein kannst?
Ich möchte jetzt nicht falsch verstanden werden, aber wenn einem etwas angetan wird, was man nicht möchte, warum vermisst man diese Person und warum kann man dann nicht ohne ihn sein? Und bis heute kannst du ihn nicht vergessen bzw. das, was dir angetan wurde? Was wäre denn gewesen, wenn er dir die richtige Anschrift gegeben hätte, wäre der Konteakt dann weitergelaufen? Wäre es sogar zu weiteren Treffen gekommen?
Ich möchte nicht auf Schuldzuweisungen oder sonst was auf, aber ganz nachvollziehen kann ich das ehrlich gesagt nicht. Wenn ich von mir persönlich ausgehe und mir daran denke, dass mir das angetan wurde, dann verstehe ich nicht, weshalb du trotzdem den Kontakt gesucht hast (und evtl. sogar noch suchst) obwohl dir ja eigentlich etwas Schlimmes widerfahren ist.

LG und alles Gute für dich

Micky1244
Beiträge: 2920
Registriert: 29.03.2008, 11:55

Re: Zur Geschichte 229

Beitrag von Micky1244 » 20.08.2011, 08:34

Liebe Cem,
eine von einem Mann traumatisierte, misshandelte Frau verhält sich nicht unbedingt so, wie du annimmst, dass sie sich verhalten sollte.
Es kann zu einer " Identifikation mit dem Aggressor" kommen, auch unter dem Begriff Stockholmsyndrom bekannt.

Hier ein Link zum Thema "Bindungen":
http://www.sgipt.org/gipt/entw/bindung/path_1.htm
Liebe Grüße, Micky


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