7 Jahre Ehe

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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iris28
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7 Jahre Ehe

Beitrag von iris28 » 22.08.2011, 21:24

Guten Abend,

ich bin ganz neu hier und bräuchte mal Eure Meinung, vielen lieben Dank schon mal!

Ich bin 27 und habe 2004 meinen tunesischen Ehemann (heute 33) kennengelernt. Nach nur drei Monaten haben wir in Deutschland geheiratet.
Er war zu dem Zeitpunkt Student und kurz vor seinem Bachelor, wo auch zeitgleich seine Aufenthaltserlaubnis ablief.
Wir haben uns im Chat kennengelernt und er lebte in einer Stadt, wo ich auch Freunde hatte. So kam es, dass ich mal wieder hinfuhr und ihn
auch traf. Und so kam alles ganz schnell.
Ok, ich muss dazu sagen, dass der Heiratsvorschlag eher von mir kam, keine Ahnung warum so schnell. Ich habe halt nicht gross nachgedacht und
war wahrscheinlich einfach nur verliebt!
Erst wimmelte er etwas ab. Meinte dann aber, er könne dann mit der Heirat anders planen. Und so kam es dann auch, dass er sich nicht mehr
für sein Studium interessierte, er nicht mal mehr zu den Prüfungen ging...
Seine Schwester, die ich auch schnell kennenlernte und die ebenfalls in Deutschland lebte, meinte, er müsse dann ein Leben lang mit mir leben und nicht einfach mal so heiraten.

Das Komische nur ist, ich wurde ziemlich schnell schwanger, wir haben Mitte September 2004 geheiratet, da war ich schon in der 9 Woche und ich durfte es absolut keinem erzählen!
Er machte mich abends täglich fertig, dass ich das Kind wegmachen lassen soll... dass es einfach zu früh wäre, er noch nicht Vater werden will.
Andererseits aber heiratete er mich so schnell, ohne mich richtig zu kennen!?
Wie gesagt, durch die Hochzeit konnte er dann bleiben, er hatte max. nur noch 3 Wochen Aufenthalt bis zum Zeitpunkt der Hochzeit!

Er machte mich fertig, ich habe so viel geweint. Aber ich habe das Kind behalten, mir war es egal, und irgendwann dann (in der 18. Woche) durfte ich es dann auch seiner Schwester usw. erzählen!

Heute liebt er seine Tochter über alles. Und 2010 kam dann auch unsere zweite Tochter.

Es ist aber viel passiert.

Mein Mann macht mich für alles mögliche verantwortlich; ich sei selber schuld für seine Aggresivität, wenn er gemein wird mit Worten (Beleidigungen, Demütigungen, ...) dann sei es deshalb weil ich ihn dann nerve und er seine Nerven verliere...
In der letzten Zeit hat er auch wenig bis gar nicht mit mir geredet, er sagt er findet es so besser weil wir sowieso nur streiten und er keine verletzenden Worte sagen möchte.

Wir sind also heute knapp 7 Jahre verheiratet.

In der Zwischenzeit, wo er immer zur Ausländerbehörde musste um den Aufenthalt zu verlängern, sollte ich eins, zweimal mitkommen. Es gab jedes Mal "nur" 2 Jahre... nie den Unbefristeten weil hierzu die Bedingungen noch nicht alle erfüllt waren.

Ich habe schon ein paar Mal drüber nachgedacht, ob mein Mann auch nur den Aufenthalt wollte.
Denn ich verstehe es bis heute nicht wieso er schnell heiratete, aber partout das Kind erst nicht wollte. Und auch hierfür macht er mich wieder verantwortlich, er hätte mir damals vertraut usw. ..tsts....
Könnte k******

Wir haben sehr viel Stress, es ist wie gesagt viel passiert. Selbstständigkeit scheiterte, nun sind eine Menge Schulden da, aber er hat sich gefangen und neue Arbeit aufgenommen, wir sind wieder in die Stadt gezogen wo wir uns das erste Mal trafen und geheiratet haben...
Was ich tue ist gar nichts, Kinder könnte jede Frau bekommen... für ihn ist meine Arbeit nichts wert.

Ein grosses Thema ist auch das Kochen. Er verlangt von mir, dass ich perfekt arabisch kochen kann. Ich habe mir das eine oder andere Rezept angeeignet, so ist es ja nicht, aber das tut er ab "die 2, oder 3 Gerichte"
Alles was ich tue ist falsch... so oft stand er dabei wenn ich kochte, und wollte förmlich nach Fehlern suchen um mich zu kritisieren.
Auch die Sprache... da wird seitens der Schwester indirekt verlangt, dass ich arabisch spreche und verstehen kann (ich verstehe viel, kann aber nicht so viel reden/antworten) und ich würde ja lange brauchen bis ich es könnte...

Entschuldigt, wenn ich jetzt abschweife...---

Mein Mann und ich wollten uns schon nach 3 Jahren Ehe oder so kennen. Es geht dann Tage wieder gut, dann beginnt es wieder mit Streit usw. ...
Meistens das Thema Kochen eben.
Eigentlich belanglos...

Bis zuletzt wollte er (und er sagte es auch) dass ich mich trennen sollte, er würde es hoffen... mir kam es dann so vor, und das bestätigten auch Freundinnen, dass er halt "sauber" da raus kommen will damit er sagen kann dass ich mich getrennt habe und alle ihn bemitleiden könnten.
Von wegen, erst die gescheiterte Selbstständigkeit, dann der harte Umzug (wo wir alles selber und ohne Hilfe machten). etc. pp. ...

Jetzt aber redet er davon, sich zu trennen... Er ist heute zu seiner Schwester gegangen und möchte da schlafen.
Ich soll ihn auch nicht gross anrufen und melden tut er sich sowieso nicht!

Er sagt, er möchte dass wir Freunde bleiben und uns halt um die Kinder kümmern. Mehr nicht. Wir würden null zusammen passen.

Und wieder denke ich darüber nach, ob es nur der gesicherte Aufenthaltstitel war...
Seine Familie (auch die in Tunis) kennt mich und ich denke sie mögen mich auch gerne.

Was denkt ihr darüber?
Danke und LG Iris

Micky1244
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Micky1244 » 22.08.2011, 21:28

Hallo Iris,

im Namen des gesamten Teams von 1001 Geschichte ein herzliches Willkommen.
Wir wünschen dir einen guten und informativen Austausch.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

iris28
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von iris28 » 22.08.2011, 21:49

Hallo,

danke für die Willkommensgrüsse!

@Never, er hat immer 2 Jahre bekommen, befristet.
Zuletzt im Juni diesen Jahres.

Micky1244
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Micky1244 » 22.08.2011, 21:50

Liebe Iris,
dein einziger"Fehler" ist, dass du keine tunesische Frau bist, den Eindruck habe ich beim Lesen deines Beitrages bekommen.
Vieles erinnert mich dabei an den Thread von Meriem.

Wenn vom ausländischen Partner so wenig Bereitschaft kommt, zu akzeptieren, dass eine deutsche Frau durch ihre Sozialisation geprägt ist, so wie er durch die seine , wenn vom ausländischen Partner nur einseitig ausgerichtete Forderungen an die Frau sich anzupassen und sich zu verändern gestellt werden, dann kann so eine binationale Beziehung nicht auf Dauer funktionieren.
Eine solche Beziehung ist nicht leicht zu führen, sie verlangt beiden Partnern gleichermaßen ein großes Entgegenkommen und viel Verständnis und Empathie ab.
Nun scheint es also nur noch darum zu gehen, wer von euch beiden wirklich den ersten Schritt zur Trennung macht. So, wie du es schilderst, wird er es wohl sein.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
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Ute H.
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Ute H. » 23.08.2011, 07:20

...und pass bitte auf deine zwei Töchter auf.
Sei nicht zu vertrauensseelig ihm gegenüber - auch wenn du dir noch so sehr wünschst, dass alles Frieden-Freude-Eierkuchen ist.

Ute

morena
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von morena » 23.08.2011, 07:47

Hallo, Iris

wodurch kann seine Schwester denn hier leben ? Was hat sie für einen Aufenthaltsstatus ?

Die Schuldzuweisungen an Dich und seine Agressionen sind immer wieder ein bekanntes Mittel solcher Männer,um ihre eigenen Unzulänglichkeiten
und das eigene Unvermögen zu vertuschen und Dich klein zu machen und Dir zu zeigen,dass er diese Ehe gar nicht wll.

Es sieht ganz danach aus,dass Du für den Aufenthalt gut warst.Kann er denn nicht durch die Kinder einen dauerhaften Aufenthalt haben bzw. mehr als 3 Jahre
Ehe ?

Dir wünsche ich eine gute Entscheidung und ob seine Eltern Dich mögen oder nicht,nützt Dir leider gar nichts,da es nichts an seinem Verhalten ändert.
Und das ist keine Basis für eine vertrauensvolle Beziehung,ebenso auch für die Kinder kein gutes Vorbild.
Lass Dich nicht weiter demütigen und klein machen,sondern zeig ihm Selbstbewusstsein und eine klare Entscheidung.

Viele Grüe,Morena

iris28
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von iris28 » 23.08.2011, 07:58

Hallo!!

Danke euch für eure Beiträge!

Seine Schwester hat einen europäischen Pass, so viel ich mitbekommen habe. Ihr Mann (selbst auch Tunesier) hatte zuvor in Schweden gelebt und daher den schwedischen Pass, genauso die gemeinsamen Kinder. Also sie hat die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung.

Wie gesagt, er hat bisher immer nur 2 Jahre bekommen (befristet) weil wir eine Zeitlang auch auf das Arbeitsamt (aufstockendes Alg2) angewiesen waren.

Wieso tut er mir das an... wieso mache ich immer alles falsch in seinen Augen!?
Ich habe ihm mal gesagt, dass es doch echt nicht ums Kochen gehen kann... doch, sagte er, darum geht es.
Würde ich mich ändern, würde ich sehen wie schön es ist und einmal meinte er auch, dass ich Respekt bekommen würde, wenn ich ihm Liebe gebe (muss dazu sagen, dass in der Hinsicht vielleicht evtl. ein wenig abgestumpft bin aber wie auch, wenn ich immer alles falsch mache und fertig gemacht werde).

morena
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von morena » 23.08.2011, 08:13

Hallo, Iris


das sind nur leere Worte und Lippenbekenntnisse,dass es um das Kochen geht. Lass Dich dadurch nicht irritieren.
Und dieses zeigen der Liebe wäre wohl an ihm,dies einmal zu b eginnen,wenn ihm wirklich etwas an Dir liegt.
Und dass Dir nicht mehr danach ist,liegt wohl klar auf der Hand nach seinen Demütigungen Dir gegenüber.

Nach meinen Erfahrungen könntest Du Dich völlig aufgeben und Purzelbäume vom Hochhaus machen,es würde an seinem Verhalten
nichts ändern,siehe auch Meriems Geschichte,die Dir schon empfohlen wurde.

Das Problem liegt ganz woanders und daher solltest Du Dir über das,was Du für Dich und die Kinder willst,sehr klar werden und pass auf die Kinder auf.

alles Gute,Morena

Moppel
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Moppel » 23.08.2011, 10:05

Hallo
iris28 hat geschrieben:Hallo!!

....

Wieso tut er mir das an... wieso mache ich immer alles falsch in seinen Augen!?
Ich habe ihm mal gesagt, dass es doch echt nicht ums Kochen gehen kann... doch, sagte er, darum geht es.
Würde ich mich ändern, würde ich sehen wie schön es ist und einmal meinte er auch, dass ich Respekt bekommen würde, wenn ich ihm Liebe gebe (muss dazu sagen, dass in der Hinsicht vielleicht evtl. ein wenig abgestumpft bin aber wie auch, wenn ich immer alles falsch mache und fertig gemacht werde).
Eines vornweg, ich bin direkt.
Es gibt für meinen (ich kann nur bewerten was ich hier lese, deshalb unter Vorbehalt) Geschmack zwei Möglichkeiten.
a)
Er versucht dich zu brechen oder zu dressieren.
Das funktioniert am besten indem er dich permanent kritisiert, so das du ständig überlegst "was habe ich falsch gemacht". In dem Fall kannst du es ihm niemals recht machen, denn er wird vom hundertsten ins tausende gehen und immer etwas zu meckern haben. Auf diese Art hat er freie Hand zu tun und zu lassen was immer er will, denn deine Gedanken "Was habe ich falsch gemacht??" drehen sich im Kreis.
Frauen mit diesem Verhalten nennt man Xanthippe.
b)
Er spielt mit dir, gekoppelt mit dem orientalischen Anspruchsdenken "Frau hat Mann zu dienen!!!".

Respekt vor dir hat er in keinem der beiden Fälle und es liegt allein an dir diesem orientalischem Muttersöhnchen zu zeigen wo der Hammer hängt.
Für meinen Geschmack ist dein Selbstbewusstsein nicht sehr ausgeprägt, denn eine Frau mit Rückgrat hätte so einen Vogel längst vor die Türe gesetzt.
Gruss
Rene

Darinka
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Darinka » 23.08.2011, 10:19

Liebe Iris28,

Du fragst was wir über Deine Geschichte denken - hast selber Angst er wollte nur den Aufenthalt...

Eigentlich steht alles ziemlich klar in Deinen eigenen Zeilen (auch wenn es Dir offensichtlich nicht so klar bewußt ist). Bei mir ist vom Lesen folgendes hängen geblieben:
- ihr habt schon nach 3 Monaten geheiratet, 3 Wochen bevor sein Aufenthalt abgelaufen ist (egal ob das Deine Idee war oder nicht, die kann er suggeriert haben oder er ist erst durch Dich auf diesen schönen einfachen Weg gekommen)
- er hört sofort auf sein Studium vernünftig zu Ende zu machen (da hätten bei Dir die Alarmglocken angehen sollen...)
- Du durftest nicht erzählen, dass Du schwanger bist, er wollte zuerst sogar die Abtreibung...


Ehrliche Antwort meinerseits:
Ja, ich denke er wollte von Anfang an nur einen Aufenthalt. So wie Du es beschreibst, benimmt sich doch kein liebender Mann, der nun eine Ehefrau hat mit der er eine dauerhafte gemeinsame Zukunft aufbauen will (siehe meine Stichpunkte oben) - und das am Anfang der Beziehung, das spricht doch Bände!!!
Iris - bitte mach die Augen auf...

Liebe Grüße
darkness
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Elisa
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Elisa » 23.08.2011, 10:29

Iris, ich denke der Schwager hat auch eine Schwedin gebeznesst, sonst hätte er ja nicht den schwedischen Pass.
Dann hat er Deine Schwägerin geheiratet und so sind sie in Europa.

Passt schon.

LG Elisa

jippie
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von jippie » 23.08.2011, 11:28

Eine Frage:

Liebst du ihn noch oder hast du einfach nur Angst vor der Zukunft?

Sei stark und mache dem ganzem ein Ende! Rigoros!
Für dich und deine Töchter!
Du zerbrichts sonst in dieser Beziehung!

Mädel, du bist 27 und das Leben kann soooo schön sein. :wink:

Ich weiß, es ist hart, aber der einzige Weg, dich zu retten.
Und nur darum geht es.
Jetzt der "kultursensiblen Sprache" verpflichtet.

iris28
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von iris28 » 23.08.2011, 12:00

Danke Euch!!

@Elise... meinst Du echt?? Hmm du könntest Recht haben denn wie sonst bekommt ein tunesischer Mann die schwedische Staatsbürgerschaft?
Geht das vielleicht auch durch Arbeit, die er evtl. da hatte?
Seine Frau und Kinder haben heute wie gesagt auch die Schwedische... und scheinen schier stolz drauf...dass sie nicht die Deutsche haben und auch so bleiben können...

Macht mich gerade echt sauer...


Zur Frage, ob ich ihn liebe, ja das tue ich aber es ist viel kaputt, ich bin sehr verletzt.
Wenn ich an die schönen Zeiten denke, dann tut es einfach weh und ich werde sehr traurig!

Klar, ein liebender Mann würde nicht zur Abtreibung zwängen. Vor allem wo wir dann ja auch geheiratet hatten.
Erst mit fortgeschrittener SS durfte ich es offenbaren. Vorher nicht...!?

Das mit dem Studium macht mir halt auch Gedanken, auch heute noch, warum er das einfach so aufgegeben hat!
Er sagte immer, er könne so halt anders planen und für uns arbeiten gehen um Geld zu verdienen!
Naja nach der Hochzeit sind wir in meine Heimatstadt gezogen, wo er nicht sonderlich glücklich war und sich was
anderes drunter vorstellte. Es war halt eine Kleinstadt und er dachte, es wäre insgesamt grösser und es würden viele Möglichkeiten geben.
Er sass ein ganzes Jahr arbeitslos zuhause. Und machte mich für diesen Schritt (den Umzug dorthin) verantwortlich, auch
dafür dass er da ganz einfach keine Arbeit und nichts fand... Auch heute hält er mir es vor, ich hätte ihn aus seiner gewohnten
Umgebung gerissen und wenn ich mal ein bisschen Geduld hätte damals, dann hätten wir schon Fuß fassen können (ich war wie gesagt
schwanger, wir hatten keine Wohnung, nichts...; dazu kam Heimweh auf...).
Er meinte auch schon, die ganzen letzten 6 Jahre waren total unschön für ihn und scheisse...Vorher hatte er ein gutes Leben, ohne grosse
Sorgen etc.!

Wiederum denke ich manchmal, meint er es schon ernst denn er hat versucht sich selbstständig gemacht und viele Schulden gemacht. Er
hat es für uns getan, damit wir ein schöneres Leben haben können. Doch leider scheiterte dies, aus mehreren Gründen, worin auch nicht
unbedingt nur er schuldig war aber das ist ein anderes Thema.
Wenn er es nicht ernst meint, warum sollte er dann so ein Risiko eingehen!?
Nur für sich hätte er es nicht getan, da reicht ihm eine gute Arbeit und gut ists...

Nach seinen Worten solle ich halt anfangen das Kochen zu lernen. Das sei doch nicht so schwer. Und auch seine Schwester ist der Meinung.
Inzwischen hat er aber dicht gemacht und will nicht mehr mit mir über dieses Thema reden!
Er meinte zuletzt, er isst hier, egal was ich auftische, wenn es ihm aber nicht schmeckt dann geht er halt zu seiner Schwester um da zu essen oder Essen zu holen. So hätten wir beide keinen Stress mehr damit.

Um was handelt es sich denn eurer Meinung nach? Wenn es gar nicht mal ums Kochen geht?

Efendi II
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Efendi II » 23.08.2011, 12:03

iris28 hat geschrieben: Ein grosses Thema ist auch das Kochen. Er verlangt von mir, dass ich perfekt arabisch kochen kann.
Warum kocht er dann nicht selber ?
Meine (ausländische) Frau ist eine recht gute Köchin, aber bei deutschen Gerichten koche ich doch lieber selber, auch wenn sie sich schon vieles angeeignet hat.

.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Darinka
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Darinka » 23.08.2011, 12:27

iris28 hat geschrieben:Das mit dem Studium macht mir halt auch Gedanken, auch heute noch, warum er das einfach so aufgegeben hat!
Er sagte immer, er könne so halt anders planen und für uns arbeiten gehen um Geld zu verdienen!
iris28 hat geschrieben:Wiederum denke ich manchmal, meint er es schon ernst denn er hat versucht sich selbstständig gemacht und viele Schulden gemacht. Er
hat es für uns getan, damit wir ein schöneres Leben haben können. Doch leider scheiterte dies, aus mehreren Gründen, worin auch nicht
unbedingt nur er schuldig war aber das ist ein anderes Thema.
Wenn er es nicht ernst meint, warum sollte er dann so ein Risiko eingehen!?
Nur für sich hätte er es nicht getan, da reicht ihm eine gute Arbeit und gut ists...
Hallo iris,

siehe die beiden Zitate von Dir. Das sehe ich anders.

Er hat das Studium aufgegeben um für Euch Geld zu verdienen??? Wenn er es zu Ende gemacht hätte, hätte er doch viel bessere Chancen eine deutlich besser bezahlte Arbeit zu bekommen...
Nicht böse sein, aber für mich klingt das eher danach, dass auch das Studium nur Zweck für eine Aufenthaltserlaubnis war und viel zu anstrengend... Und dann hatte er halt eine andere Möglichkeit für eine AE, die Du ihm verschafft hast.

Er hat sich für Euch selbstständig gemacht, nur für Euch das Risiko auf sich genommen...
Liebe iris, bitte laß Dir doch nicht solchen Quark einreden! Viel mehr Sinn macht doch, dass er ja "viel mehr ist", wenn er ein eigenes Geschäft hat (also Boss ist) und nicht irgendwo Angestellter. So wird da ein Schuh draus! Laß Dir bloß keine Schuldgefühle einreden.

Liebe Grüße
darkness
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Femme Fatale
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Femme Fatale » 23.08.2011, 12:38

Hallo Iris,
Wiederum denke ich manchmal, meint er es schon ernst denn er hat versucht sich selbstständig gemacht und viele Schulden gemacht. Er
hat es für uns getan, damit wir ein schöneres Leben haben können. Doch leider scheiterte dies, aus mehreren Gründen, worin auch nicht
unbedingt nur er schuldig war aber das ist ein anderes Thema.
Wenn er es nicht ernst meint, warum sollte er dann so ein Risiko eingehen!?
Nur für sich hätte er es nicht getan, da reicht ihm eine gute Arbeit und gut ists...
da muss ich dich enttäuschen.... Deinem Mann ging es hier nicht um euch, sondern ganz allein um ihn....
Viele Männer aus diesen Ländern träumen von einer florierenden Selbständigkeit ohne für einen Chef buckeln zu müssen.
Da er sein Studium nicht abgeschlossen hat, haben ja nicht unbedingt gutbezahlte Traumjobs auf ihn gewartet.

...und sonst, mach dir nicht zuviele Gedanken, was deinem Mann nicht passen könnte. Du kannst versuchen, ihm alles recht zu machen (das tust du ja schon bis zur Selbstaufgabe), er wird immer was auszusetzen und zu nörgeln haben. Je mehr du versuchst, dich zu verbiegen, desto unmöglicher die Forderungen. Sei einfach DU selbst und hab keine Angst vor dem was kommen mag: SCHLIMMER als jetzt, wird es GARANTIERT nicht!!

Alles Gute für dich und die Kinder!
Liebe Grüße
FF
Etends ton mari comme du linge sur la terrasse : si ton destin est de le garder, il ne s'envolera pas. proverbe arabe

Was macht eine Frau, deren Mann aus dem Fenster springen will?
Sie gibt ihm den Müll mit... ;o)
Unbekannt

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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Micky1244 » 23.08.2011, 12:41

Liebe Iris,
du schreibst, dass dein Mann viele Schulden gemacht hat, hat er die inzwischen abgezahlt?
Hast du etwas unterschrieben, dass man dich, wenn er nicht zahlt haftbar machen kann?
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
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iris28
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von iris28 » 23.08.2011, 12:53

Dankeschön Euch!!

Ja schlimmer gehts echt nicht mehr. Ich habe gedacht, vorher ging es mir schlecht aber wo wir jetzt die 7 Wochen hier leben, geht
es noch mehr bergab...
Eigentlich bin ich ja schon bereits alleine... Den ganzen Tag, die volle Verantwortung für die Kinder liegt bei mir.

Er hat die Nacht bei seiner Schwester verbracht und wird es auch weiterhin.
Angeblich hat er aber nichts erzählt, was bei uns abgeht.

Ich werde versuchen mir nicht so viele Gedanken zu machen, was leider nicht so einfach ist.

Weiss Efendi denn mehr was die AE angeht?
Ich weiss nur,dass Ausländer ihren Lebensunterhalt alleine bestreiten müssen ohne jegliche Hilfe vom Staat, um die Unbefristete zu bekommen...

LG an euch

iris28
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Registriert: 22.08.2011, 20:48

Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von iris28 » 23.08.2011, 12:54

Micky...nein ich habe nichts unterschrieben. Aber als seine Ehefrau können die mich auch sehr wohl ran nehmen wenn er mal nicht zahlt_?
Wie verhält es sich da..?
Er ist am Abbezahlen der Schulden.

Efendi II
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Re: 7 Jahre Ehe

Beitrag von Efendi II » 23.08.2011, 13:02

Blume hat geschrieben:Ehrlich gesagt, ich kann mir gar nicht vorstellen, er bekommt immer nur eine befristetet AE. Weißt Du das genau?
Vielleicht mag Efendi dazu mehr sagen.
Im § 28 (Familiennachzug zu Deutschen) heißt es:

(2) Dem Ausländer ist in der Regel eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn er drei Jahre im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis ist, die familiäre Lebensgemeinschaft mit dem Deutschen im Bundesgebiet fortbesteht, kein Ausweisungsgrund vorliegt und er sich auf einfache Art in deutscher Sprache verständigen kann. Im Übrigen wird die Aufenthaltserlaubnis verlängert, solange die familiäre Lebensgemeinschaft fortbesteht.
iris28 hat geschrieben:Ich weiss nur,dass Ausländer ihren Lebensunterhalt alleine bestreiten müssen ohne jegliche Hilfe vom Staat, um die Unbefristete zu bekommen...
Richtig.

Zum Erhalt einer Niederlassungserlaubnis (unbefristeter Aufenthalt) sind allerdings einige Vorbedingungen zu erfüllen.

§ 9 Niederlassungserlaubnis

(1) Die Niederlassungserlaubnis ist ein unbefristeter Aufenthaltstitel. Sie berechtigt zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit und kann nur in den durch dieses Gesetz ausdrücklich zugelassenen Fällen mit einer Nebenbestimmung versehen werden. § 47 bleibt unberührt.

(2) Einem Ausländer ist die Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn

1. er seit fünf Jahren die Aufenthaltserlaubnis besitzt,

2. sein Lebensunterhalt gesichert ist,

3. er mindestens 60 Monate Pflichtbeiträge oder freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung geleistet hat oder Aufwendungen für einen Anspruch auf vergleichbare Leistungen einer Versicherungs- oder Versorgungseinrichtung oder eines Versicherungsunternehmens nachweist; berufliche Ausfallzeiten auf Grund von Kinderbetreuung oder häuslicher Pflege werden entsprechend angerechnet,

4. Gründe der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung unter Berücksichtigung der Schwere oder der Art des Verstoßes gegen die öffentliche Sicherheit oder Ordnung oder der vom Ausländer ausgehenden Gefahr unter Berücksichtigung der Dauer des bisherigen Aufenthalts und dem Bestehen von Bindungen im Bundesgebiet nicht entgegenstehen,

5. ihm die Beschäftigung erlaubt ist, sofern er Arbeitnehmer ist,

6. er im Besitz der sonstigen für eine dauernde Ausübung seiner Erwerbstätigkeit erforderlichen Erlaubnisse ist,

7. er über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügt,

8. er über Grundkenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet verfügt und

9. er über ausreichenden Wohnraum für sich und seine mit ihm in häuslicher Gemeinschaft lebenden Familienangehörigen verfügt.


Wenn diese nicht vollumfänglich erbracht werden können, bleibt es auch weiterhin bei der (befristeten) Aufenthaltserlaubnis.

.
Zuletzt geändert von Efendi II am 23.08.2011, 13:11, insgesamt 2-mal geändert.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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