Aus der Sicht eines Helfers

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Canim
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Canim » 11.10.2011, 08:09

Ich finde deinen Beitrag absolut lesenswert und hoffe, dass er auch noch für einige andere Damen eine Hilfe ist. Für Out war es hilfreich, noch einmal nach EG zu fliegen, und das ist die Hauptsache. Für andere wäre das falsch.

Du hast völlig recht, wie sie ihr Erlebnis betitelt, bleibt ihr überlassen. Und welches Bild sich die User machen, bleibt auch ihnen überlassen.

Aber wenn mich Userbeiträge nerven, oder ich nicht damit einverstanden bin, kann ich sie ignorieren oder kommentieren. Kommt immer nur auf die Art an, wie ich das mache.

Leider gelten alte Sprichwörter wie dieses: Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es wieder heraus, heute nicht mehr. Das ist schade, es würde manchem hier nicht schaden, sich ein wenig "anständiger" zu benehmen. Da wäre die Welt schon sehr viel freundlicher. Ich habe es schon wiederholt geschrieben, man kann auch auf vernünftige Art jemanden kritisieren und muss nicht immer die Keule herausholen. Das ist aber wohl ein frommer Wunsch in unserer heutigen Gesellschaft mit Ellbogen-Mentalität. Warum soll's dem anderen besser gehen als mir, bietet sich Gelegenheit, haue ich doch mal drauf.

Gut, dass hier nicht alle so denken, denn die meisten identifizieren sich doch mit diesem "Hilfe-"Forum. Die ewig Nörgelnden und Um-sich-schlagenden User werden wir wohl in gewissem Maße ertragen müssen.

Gruß
Canim
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Elisa
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Elisa » 11.10.2011, 08:57

Micha, wie Du es beschreibst, passiert es, obwohl Frau informiert ist.

Das ist ein Punkt, der für mich ein Fragezeichen ist.

Ich versetz mich mal in die Lage: Nächste Woche fliege ich mit all meinem Wissen. Auf ein Gespräch würde ich mich nie einlassen. Kaufen würde ich auch nichts besonderes. Wie kann es dann passieren ?
In der Realität würde ich nie fliegen, denn es wäre für mich kein Urlaub, wenn ich absolut kein Vertrauen in meine Umgebung haben könnte.
Ich habe schon so gute Gespräche im Urlaub geführt. Leute kennengelernt, die ich noch Jahre später kannte.

Ich glaube, dass das Out passiert ist. Und ich kann mir das mit Familie etc. auch gut vorstellen. Ich habe ja die Erfahrung gemacht, wie ein Mensch sich in wenigen Tagen ändern kann und dann nur noch in Gedanken in Ägypten ist. Nicht mehr erreichbar für Familie und Freunde. Wie unter Drogen. Aber verstanden habe ich es nicht. Jeder von uns weiss sicherlich, wie sich Verliebtsein anfühlt. Aber dieser Zustand ist ein anderer, weil derjenige nie glücklich scheint, immer nur gehetzt und wartend auf den nächsten Anruf.

Und ich glaube auch nicht, dass es jedem passieren kann. Es bedarf bestimmter Voraussetzungen und auch Eigenschaften.
Gehirnwäsche, ist es nur das ? Sicherlich nicht.


LG Elisa

Canim
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Canim » 11.10.2011, 09:19

Da hast du recht, liebe Elisa,
da muss jemand schon jede Menge Defizite haben, damit das funktioniert. Sehnsucht, Enttäuschungen, mangelndes Selbstbewußtsein, es ist sehr vielschichtig, was ein Mensch mit sich herumträgt und Beznesser verstehen sich sehr gut darauf, genau dieses Saiten zum Klingen zu bringen und erst dann setzt die Gehirnwäsche und die Psychospielchen ein.
Hinzu kommen fremde Traditionen, Gebräuche, die Sprache, ein völlig anderes Bild entsteht, dass wir mit unserem gar nicht verstehen können, wir glauben viel mehr, als wir hier glauben würden, wir haben kaum die Möglichkeit, zu prüfen, ob Lüge oder Wahrheit und viele Faktoren mehr. Und wer das selbst nicht erlebt hat, der kann das auch nicht nachvollziehen, die meisten,die Bezness erlebt haben, hätten das vorher für sich selbst auch nicht geglaubt.

LG
Canim
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Elisa
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Elisa » 11.10.2011, 09:53

Micha, gerade in diesem noch relativ ungefestigten Alter kann man massive Defizite haben. Außerdem ist es ja bedeutend leichter einer so jungen Frau Märchen zu erzählen.

Obwohl ich nicht glaube, dass das Alter eine Rolle spielt.

Aber sind es wirklich Defizite die die Reaktion auslösen ?

Weisst - ich habe da einige Zweifel . Die Frauen, mit denen ich sprach, konnten das später nicht mehr verstehen, nicht mal, wieso ihnen der Typ vom Aussehen her gefallen hat. Sie standen irgendwie neben sich.

LG Elisa

Micky1244
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Micky1244 » 11.10.2011, 10:01

Lieber Micha,
über den wohl als abwertend zu verstehenden Begriff "Defizit" bin ich beim Lesen von Canims post auch ein bisschen gestolpert. Allerdings hat sie im weiteren Verlauf ihres posts relativiert und erklärt, was sie damit meint.

Meine Meinung:
Urlaub hat oft etwas von Karneval, es gelten die Regeln, die sonst eingehalten werden nicht mehr.
Im Urlaub fühlt man sich freier, leichter, unbeschwerter, beschwingt, unternehmungslustig. Am Strand, am Pool trägt man eine Bekleidung, mit der man sich im "normalen Leben" nicht präsentieren könnte.
Grenzen verwischen sich durch die heitere Distanzlosigkeit des Personals, alles eine optimale
Atmosphäre für Beznesser Kontakte zu knüpfen, die unter normalen, also Alltags- Bedingungen, als nicht akzeptabel eingestuft worden wären.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Canim
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Canim » 11.10.2011, 10:18

Das war überhaupt nicht abwertend gemeint. Gerade viele junge Frauen heute haben doch oft Probleme, sich zu definieren..... Optik ist wichtig, Handy ist wichtig, Klamotten sind wichtig, tolle Typen sind wichtig, es ist so oberflächlich, Hauptsache Spass etc. pp.... Natürlich haben wir auch ernsthafte junge Menschen, die mit ihrem Leben etwas anfangen wollen, die hinter die Fassade gucken, Leben lernen und sich auch damit beschäftigen, Lebenserfahrung zu sammeln. Aber leider auch viele, für die der Spass, egal wie, im Vordergrund steht.

Und mit defizitär meine ich u. a., Kinder, die schon früh vor dem Fernseher geparkt wurden, für die keine Zeit war, z. B. wenig Zuneigung, keine Zuneigung, neben der Familie herlaufen usw. usw...., damit meine ich jetzt nicht out.

Wie viele Menschen vermissen denn heutzutage menschliche Nähe, wirkliche Freundschaft, Zuneigung, Liebe, Aufmerksamkeit, das alles sind massive Defizite in einer Gefühlswelt.

Und dann kommt so ein Charming boy daher, exotisches Aussehen, fremde Welt, Nougataugen, blumige Redensweise usw. und so fort. Klar, dass viele darauf hereinfallen, ist mir ja auch passiert.

Passiert ja sogar Frauen, die selbstbewußt sind, attraktiv sind, einen tollen Job haben, durchaus alles, was vermeintlich wichtig ist im Leben und auch die haben irgendwo noch Sehnsüchte, die nicht befriedigt werden. Also leichtes Spiel für Habibi.

Wichtig nur vorher zu wissen, dass Habibi das eben nur vorgaukelt und nicht ernst meint.....

LG
Canim
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nabila
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von nabila » 11.10.2011, 10:36

hallo, jeder Tourist sei bitte auf real existierende Unterschiede aufmerksam gemacht. Das ist kein Wahrnehmungsproblem. Das ist kein Toleranzproblem. Das ist Realität !!!

Da hilft keine grosse Portion von Verdrängung, keine gesellschaftsideologische Definition von Moral und Anstand, kein klimpern mit Plüschaugen weil *hach* ein Habibi sich ja für mich interessiert ! ---- Wo ist Selbstbewußtsein, Selbstreflektion, Selbstwahrnehmung ?

Denn keine Person hat sich so zu verhalten, wie es gemäß meiner Kultur zu erwarten wäre, auch dann nicht, wenn ich mich noch so bemühe.

Die Überlegung wäre > was ist die Einladung an Andere, mich zum Opfer zu machen.


ich erlaube mir, hier mal ein paar Worte, (abgewandelt weil für Tunesien geschrieben, aber zutreffend für Ägypten) , von User Strauss einzuflechten >>> ( o.k. Strauss?)

"....sage ich, dass es in fast allen Fällen nicht ums Überleben, sondern um einfache Gier geht - Gier nach mehr Geld und Gier nach mehr Status. Habibi-boy erzählt nicht von den wahren Verhältnissen in seinem Land >> sondern von seinen Vorstellungen dazu.

Es gibt genügend Leute, die ein einfaches Leben führen, ohne sich an Touristen heranzumachen (und übrigens auch ohne sich mit den im Tourismus Beschäftigten gemein zu machen). Und genau deshalb hört man von denen nichts und man sieht von ihnen auch nichts.

Oder vielleicht sieht man sie - doch welcher Tourist spricht schon mit dem alten Mann, der täglich 10 Stunden im Straßenbau arbeitet, um seinen Kindern Schule und Universität bezahlen zu können, oder mit den Studenten, die täglich in der Universität sitzen, um einen guten Abschluss zu erzielen?

Was die Touristen meist sehen und hören sind Tagelöhner, Schulabbrecher, Faulenzer (man glaube es bloß nicht, dass die meisten Hotelangestellten, Schlepper und Kassierer in Geschäften eine Ausbildung hätten...). Der Anteil derjenigen Kinder, die einen Universitätsabschluss haben ist ziemlich hoch, noch höher der von denen, die ein "Abitur" gemacht haben. Im Tourismusbereich jedoch ist beides, auch wenn es vorkommt, eine Ausnahme ... warum wohl?

Das Märchen vom "Überleben der Familie" mag für viele Länder zutreffen, doch tut es das in den meisten Fällen nicht. Das Land ist arm, einige Menschen sind sogar sehr arm - doch kaum eine Familie "kämpft ums Überleben". Übrigens wird auch in Ägypten eine Rente gezahlt , sogar früher, als in Deutschland und natürlich im Verhältnis zu den dort üblichen Löhnen.

Und wirklich "arme" Personen erhalten sehr wohl, wenn auch nur bescheidene, Hilfen vom Staat. Es gibt Arbeitslosengeld, Witwenrenten und Invalidenrenten, zinsgünstige Kredite, Schulbeihilfen und vieles mehr - aber natürlich alles stets auf bescheidenem Niveau."

Tourist/Touristin muss doch nicht zwangsläufig alles alles was Hirn, Verstand usw. betrifft > an der Grenze abgeben, auch dann nicht, wenn Urlaub anderen Regeln unterliegt, wie Micky treffend beschrieb.

Liebe Grüße
لا يزال بإمكانك الذهاب ببطء. لأنه في النهاية سوف نعود إلى نفسك فقط.
Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Geena
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Geena » 11.10.2011, 14:50

Liebe Nabila,

das sind wichtige Aspekte, die du da ansprichst. Aber das weiß ein Otto-Normal-Urlauber nicht, die wenigstens lesen sich doch vorher schlau, wie genau
das bevorzugte Urlaubsland nun wirtschaftlich da steht oder nicht.
Was uns auffällt, ist eben der Unterschied - gemessen an europäischem Standard. Und da lebt so eine Familie im Süden Tunesiens nun mal für unser Empfinden
in Armut und unter fragwürdigen Bedingungen. Wenn es dann Habibi noch versteht, auf den Knopf "Schuldbewusstsein" zu drücken, dann ist auf dem Weg zur Abzocke schon die halbe Strecke geschafft. Dann geht nämlich das überlegen los: Ich gönne mir hier im Sternehotel Abends an der Bar einen Cocktail nach dem anderen,
habe für jeden Abend ein anderes Outfit dabei... und die arme einheimische Bevölkerung nagt am Hungertuch.
Ich gebe dir Recht: Vor Betreten eines Flugzeuges in den Urlaub darf man das Gehirn eingeschaltet lassen - trotzdem geht es aber für mich in erster Linie um die Skrupellosigkeit der Täter und nicht um die mögliche Naivität und Leichtgläubigkeit der Opfer.

Liebe Grüsse,
Geena
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von nabila » 11.10.2011, 15:05

@geena
da hast Du völlig Recht. Es ergibt sich jedoch aus meinen (Strauss) vorherigen Erklärungen.

Und m.E. "startet" das Ganze doch da, wo sich Tourist darauf einlässt. Es ist ja nicht so, dass DIE zähnefletschend rumlaufen auf Beutesuche. dass man als Tourist rettungslos verloren ist.

Ab da, wo man/frau "privat" wird, sich "privat" auf was einlässt, wird es heikel. Egal ob Türkei, Kenia, Tunesien, Ägypten, Dom.Rep. wo auch immer. Wenn sich niemand darauf einließe, wären die doch einsam verloren mit ihrer Strategie, dann würde doch der ganze Mist gar nicht laufen. Frei nach dem Motto > stell Dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin.

Und nein, ich meine nicht > selbst Schuld. Ich meine Mitverantwortung, müsste sich ggfs. Anteile anrechnen lassen usw.

Dies hier ist ein Forum im Kampf gegen Bezness. Aufklärung, Information und Warnung sind wichtig. Iiiiiiiimmer wieder.

Liebe Grüße
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Elisa
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Elisa » 11.10.2011, 15:35

Nabila,

man muss nicht privat werden um Opfer zu werden.

Schau ich war vor fast 40 Jahren in Rumänien in Urlaub. Die Leute waren sehr, sehr arm , aber das schlimmste, sie waren nicht frei in ihren Handlungen. Da spielte z.B. eine Band. Da mein Freund auch in einer Band spielte, wollten wir uns mit ihnen unterhalten. Das ging aber nur heimlich. Wir haben fast unsere ganzen Kleider verschenkt, obwohl ich selbst kein Geld hatte.

Damals wäre ich ja nicht mal auf die Idee gekommen, dass das gespielt sein könnte, ich sah ja auch die Armut mit meinen Augen.

Sie haben ja auch nicht um etwas gefragt oder gebettelt.

Du weisst nicht, wenn Du nach Ägypten fliegst, dass alles gelogen ist. Wenn Du Dich so umfassend vorher informierst, fliegst ja schon gar nicht mehr.
Da erzählt Dir jemand was vom Unfall der Mutter etc. natürlich glaubt ein normaler Mensch das.

Deshalb denke ich, man sollte sich auf gar keine Gespräche einlassen, wenn man dort Urlaub macht.

Also ich empfinde es nicht als privat, wenn mich im Urlaub jemand fragt, wo ich herkomme etc. In Spanien haben mich das viele Menschen gefragt. Beim Friseur, im Restaurant, etc. Wir haben auch mit diesen Leuten geredet über alles mögliche, aber das war für mich keine privaten Gespräche.
Wenn mich da jemand gefragt hat, ob ich auf dem Land oder in der Stadt wohne, oder ob ich Haus habe etc., wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, die fragen mich das, um meinen Wert als Opfer auszumachen.

Nabila, so einfach ist es nicht. Man kann sich halt nicht normal wie zuhause oder in anderen Urlaubsländern verhalten.

In bestimmten Vierteln von Paris würde ich mich so abweisend verhalten, aber normal wäre es nicht.

Lg Elisa

nabila
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von nabila » 11.10.2011, 16:02

@ Elisa

Ich gebe Dir völlig Recht. Auch ich liebe Kontakte, Informationen, neue Eindrücke, Erfahrungen >> immer eingedenk dessen, wer ich bin, wo meine Grenzen sind.

Normal > was ist normal ? Den Status setzt jeder für sich. Jeder setzt seine Grenzen für sich. Niemand sagt, dass es einfach ist.

Privat ist in diesen Ländern schon > wie heißt Du, und durch Deine Antwort bezeugst Du Interesse. Das sind andere Mentalitäten, Kulturen usw. >>>>gepaart mit Gier, Morallosigkeit (nach unserem Verständnis), usw. usw. >>>> das sind real existierende Unterschiede.

Liebe Grüße
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Elisa
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Elisa » 11.10.2011, 17:17

Nabila, also : KEINE GESPRÄCHE FÜHREN !!!!!!

Das ist der einzige Rat, den man mit gutem Gewissen geben kann.

Man kann nicht von einem Urlauber verlangen, dass er sich vor Abreise bis ins Detail mit der Mentalität auseinandersetzt und dass er arabisch lernt, nur so könnte er evtl. den anderen einschätzen.


LG Elisa

Rubinrot
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Rubinrot » 11.10.2011, 21:15

Elisa hat geschrieben:Nabila, also : KEINE GESPRÄCHE FÜHREN !!!!!!
Hallo Elisa,

also sprachlos in.... Egypt, Kenia, Senegal, Gambia, TN, Maroc, Türk.....undsoweiter. :x
Am besten im Touristen-Ghetto (ver)bleiben.

Auch mit dem Service-Personal außer NEIN und DANKE die Gespräche auf ein Minimum reduzieren. Lächeln eingepackt. Hmm hab ich gemacht.
Ob ich beleidigt wäre, und warum, ich wäre so reserviert, wurden meine Begleiter gefragt. :roll:

Das ist für mich doch kein entspannter Urlaub wenn ich mich selbst so einschränken muss um nicht Gefahr zu laufen....

Nein danke, da bleib ich doch lieber hier. :wink:

Gruss
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Elisa
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Elisa » 12.10.2011, 07:12

Rubinrot, genau aus dem Grund würde ich nicht fahren. Ich fahre in Urlaub, u.a. auch weil ich mich für die Menschen dort interessiere.
Ich bin nicht nur an bekannten Stätten interessiert - so kultiviert bin ich nicht. Mich interessieren die Menschen in einem Land, wie sie leben, wie sie denken.
Am Strand kann ich überall liegen, was ich aber nicht so sehr mag.

Ich trau mir aber einfach nicht zu, jemandem anzusehen, zu welcher Sorte er gehört, nicht in einem fremden Land mit einer mir fremden Gestik und Sprache.

LG Elisa

Anaba
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Anaba » 12.10.2011, 08:00

Am Strand kann ich überall liegen, was ich aber nicht so sehr mag.
Ich finde es gut einfach mal im Urlaub am Strand zu liegen, zu lesen und nichts zu tun.
Wer das ganze Jahr eingespannt ist kann das durchaus genießen.
Einfach mal den Tag vergammeln, ohne Zeitdruck und nichts tun, dazwischen eine Massage und Abends ein Gläschen Wein.
Ganz ohne Pflichten, nur machen was ich möchte, einfach toll. 8)
Für mich ein wunderbarer Urlaub.
Warum soll man sich dafür schämen ?
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Haram » 12.10.2011, 08:34

@ Anaba

Moin


Einfach mal den Tag vergammeln, ohne Zeitdruck und nichts tun, dazwischen eine Massage und Abends ein Gläschen Wein.
Ganz ohne Pflichten, nur machen was ich möchte, einfach toll. 8)



Das kann aber auch ganz schön anstrengend sein. :lol:

Gruss
haram
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Anaba » 12.10.2011, 09:21

Haram hat geschrieben:@ Anaba

Moin


Einfach mal den Tag vergammeln, ohne Zeitdruck und nichts tun, dazwischen eine Massage und Abends ein Gläschen Wein.
Ganz ohne Pflichten, nur machen was ich möchte, einfach toll. 8)



Das kann aber auch ganz schön anstrengend sein. :lol:

Gruss
haram
Lieber Haram,

frei nach Goethe "Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen" ? :mrgreen:
Liebe Grüße
Anaba

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Ines

Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Ines » 12.10.2011, 20:28

Hallo Micha!
Beim Lesen Deines Beitrages (bitte nicht falsch auffassen) ist mir doch sofort eine Frage in den Sinn gekommen: Die Frage, warum tust Du das? Eigentlich sind es wildfremde Menschen/Frauen, denen Du hilfst, was ja sehr löblich ist einerseits, aber Du weißt ja im Grunde nicht, WER Dir da gegenübertritt und ob vor allem immer als so stimmt, was Dir erzählt wird. Und ich denke, Du bist nicht jemand, der unbedingt naiv ist, ganz im Gegenteil, das ist jedenfalls mein Eindruck.
Und da ich natürlich ne Frau bin, stellt sich mir diese Frage. Magst Du sie mir beantworten?

Hallo Strauss!
Ja, ich gebe offen zu, ich bin ein Zaungast im Urlaub und ob mich immer das Leben genauestens interessiert, was wie geführt wird, ist auch nicht immer der Fall. Natürlich lese ich mir im Reiseführer die wirtschaftliche Lage ein wenig durch, aber nochmehr lese ich mir durch, wie es mit der Kriminalität ausschaut und auf was ich achten sollte. Auch interessiert mich mehr, welche Ausflüge ich wie und wohin machen kann. Und ich gebe auch offen zu, mal am Strand zu liegen, einfach so, ganz faul mit nem Buch und mal keinen Alltag zu haben, finde ich sehr schön. Von allem etwas. Trotzdem würde ich nicht sagen, ich kenne das Leben dort. Selbst, wenn man auf eigene Faust durch diverse Länder reist, bleibt man doch ein "Zaungast". Und ich schäme mich nicht dafür, dass es mir gut geht oder habe ein gegenüber Anderen ein schlechtes Gewissen, dafür gehe ich und viele Andere ja auch, arbeiten und das nicht zu knapp.
Aber "Habibi" zielt ja genau auf diese Schiene, das Mitleid. Aber davon sollte man sich frei machen. Man kann nun mal die Welt nicht retten. Und ich schreibe das jetzt nicht, weil ich kaltherzig bin, aber mit fortschreitendem Alter hat man auch seine Lebenserfahrungen gemacht.

LG Ines

Elisa
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Elisa » 12.10.2011, 22:10

Haram, für ein paar Tage ist das Gammeln ganz gut, aber für immer. Ich sage zu meinen Freunden: Solange wir arbeiten können, heisst das, das wir halbwegs gesund sind, und das ist doch das einzige, was wirklich zählt. Krank kannst Du gar nichts mehr geniessen.
Ich arbeite gern (natürlich nicht immer und nicht alles , z.B. ich hasse Schuhe putzen, mach es aber dennoch, wenn es nicht mehr anders geht). Und ich finde, schon wenn man morgens bis in die Puppen schläft, ist der Tag vergeigt.

Selbst im Urlaub stehe ich früh auf, geh zum Bäcker und dann frühstücken wir lange. Letztes jahr in Spanien, es war richtig super. Ein Freund hat jeden morgen Obstsalat gemacht, eine Freundin hat die Orangen ausgedrückt, die andere hat aufgeräumt. Wir haben dann manchmal über 2 Stunden da gesessen, vor uns das Meer.Ich spür richtig das Wohlbefinden in der Erinnerung.

Aber so geniessen kann man das nur, wenn man es nicht jeden Tag hat, glaube ich zumindestens.

LG Elisa

Suleika
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Re: Aus der Sicht eines Helfers

Beitrag von Suleika » 13.10.2011, 21:15

Hallo,
auch eine kurze Meinung von mir.
Micha HRG auf den Podest zu stellen ist nicht nötig. Ich sebst habe mit angesehen wie OUT Micha regelrecht mit SMS und Anrufen bombadiert hat. Er selbst sagte mir, die geht mir tierich auf die Nerven. Na klar war Mcha nun bemüht Out so schnell wie möglich zu helfen, denn wie sagte er doch "habe ich Out auch noch an der Backe".
Ich freue mich natürlich für Out, das alles gut für sie ausgegengen ist und sie ihre Seele wieder zurück hat und ihr Leben wieder im Griff hat, was mir leider nicht vergönnt war.
Und für Micha HRG wünsche ich trotz aller negativer Kritik, das er nun endlich zur Ruhe kommt, so wie er es sich gewünscht hat.
LG Suleika

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