doch wohl bezness
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Tabby, nur die schlechten fallen auf.
Wir reden hier nicht von denen, die arbeiten, versuchen, ihre Kinder zu ernähren, denn die betreiben kein Bezness.
Weder hier noch dort.
Zwar hat die arabische Welt eine ganz andere Wertevorstellung, was finanzielle Dinge betrifft, aber deshalb sind nicht alle Betrüger.
Bezness hat nichts mit Armut zu tun, weder hier noch dort, sondern mit Gier gepaart mit Faulheit, sein Leben mit Arbeit zu verdienen. Arbeit ist sowohl hier als dort mühsam, man kann auch nicht reich durch Arbeit werden, aber Arbeit kann sogar Spass machen, aber mühsam ist sie schon.
Für die meisten hier, ist es auch nicht einfach, den Kindern eine gute Ausbildung, eine Zukunft zu geben.
Überhaupt, wer hat uns denn ein Paradies auf Erden versprochen ? Den meisten würde so ein Paradies nicht mal bekommen, denn sie hätten dann zuviel Zeit, Blödsinn zu machen.
Also nicht immer wieder : Nicht alle sind so. Jeder von uns weiss das, aber alle Beznesser sind widerlich samt ihren gierigen Familien.
LG
Elisa
Wir reden hier nicht von denen, die arbeiten, versuchen, ihre Kinder zu ernähren, denn die betreiben kein Bezness.
Weder hier noch dort.
Zwar hat die arabische Welt eine ganz andere Wertevorstellung, was finanzielle Dinge betrifft, aber deshalb sind nicht alle Betrüger.
Bezness hat nichts mit Armut zu tun, weder hier noch dort, sondern mit Gier gepaart mit Faulheit, sein Leben mit Arbeit zu verdienen. Arbeit ist sowohl hier als dort mühsam, man kann auch nicht reich durch Arbeit werden, aber Arbeit kann sogar Spass machen, aber mühsam ist sie schon.
Für die meisten hier, ist es auch nicht einfach, den Kindern eine gute Ausbildung, eine Zukunft zu geben.
Überhaupt, wer hat uns denn ein Paradies auf Erden versprochen ? Den meisten würde so ein Paradies nicht mal bekommen, denn sie hätten dann zuviel Zeit, Blödsinn zu machen.
Also nicht immer wieder : Nicht alle sind so. Jeder von uns weiss das, aber alle Beznesser sind widerlich samt ihren gierigen Familien.
LG
Elisa
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doch wohl bezness
hallo, ich habe nicht behauptet, alle DDR bürger waren so. es ist auch für mich charaktersache, wie ich mich egal in welchen system verhalte.
ich wollte nur deutlich machen, das es das auch in unseren landen gibt. ich persönlich denke, das mangel einen menschen, der wenig innere stärke hat, abstumpfen läßt, gegen die wirklichen menschlichen werte.
ich habe das mehrfach in meinem umfeld so erlebt.
liebe grüße ulrike
ich wollte nur deutlich machen, das es das auch in unseren landen gibt. ich persönlich denke, das mangel einen menschen, der wenig innere stärke hat, abstumpfen läßt, gegen die wirklichen menschlichen werte.
ich habe das mehrfach in meinem umfeld so erlebt.
liebe grüße ulrike
Und trotzdem kam mir Lippis Statement zu verallgemeinernd rüber, zumal hier in diesem Thread auch schon abgewiegelt wurde, dass es sich - einfach ausgedrückt - wohl eher um die Mentalität der Senegalesen handelt.
Ich weiss sehr wohl dass hier von Bezness die Rede ist und es nicht immer betont werden muss, aber für mich gibt es im Generalisieren eben Grenzen und die waren für mich überschritten.
Ulrike wurde auch mitgeteilt, dass nicht alle DDR-Bürger sind/waren wie von ihr beschrieben.
Tabby
Ich weiss sehr wohl dass hier von Bezness die Rede ist und es nicht immer betont werden muss, aber für mich gibt es im Generalisieren eben Grenzen und die waren für mich überschritten.
Ulrike wurde auch mitgeteilt, dass nicht alle DDR-Bürger sind/waren wie von ihr beschrieben.
Tabby
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Liebe Tabby,
Lippi hat klar und deutlich geschrieben:
Lippi hat klar und deutlich geschrieben:
Das bedeutet sie hat berichtet was sie erlebt hat. Nicht mehr und nicht weniger.Also meine Erfahrung in Tunesien sind folgende.
Liebe Grüße
Anaba
Administratorin
anaba@1001Geschichte.de
“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“
Hans Kupka, hingerichtet 1942
Anaba
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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“
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Eigentlich sollte ich es wissen, dass es keinen Zweck hat, aber trotzdem:
Was ist bitte mit diesem Satz?
"Egoismus steht an erster STelle in diesen Ländern, das gehört zum guten Ton."
Das ist doch eine Generalisierung schlecht hin. Aber was solls, bin es gewohnt mich belehren zu lassen, nur weil ich in vielen Dingen wohl anders denke als die meisten hier.
Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, weiterhin meine Meinung zu äussern und mich bei Bedarf auch zu verteidigen.
Tabby
Was ist bitte mit diesem Satz?
"Egoismus steht an erster STelle in diesen Ländern, das gehört zum guten Ton."
Das ist doch eine Generalisierung schlecht hin. Aber was solls, bin es gewohnt mich belehren zu lassen, nur weil ich in vielen Dingen wohl anders denke als die meisten hier.
Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, weiterhin meine Meinung zu äussern und mich bei Bedarf auch zu verteidigen.
Tabby
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Wir sollten hier nicht auf einzelnen Sätzen rumreiten.
Lippi schreibt über ihre Erfahrungen.
Diese oder ähnliche haben viele hier gemacht.
Ich habe keine Lust nach jedem Beitrag zu wiederholen, dass es selbstverständlich nicht alle Menschen betrifft, die in diesen Ländern leben.
Das versteht sich von selbst, denn alle kennen wir nicht.
Lippi schreibt über ihre Erfahrungen.
Diese oder ähnliche haben viele hier gemacht.
Ich habe keine Lust nach jedem Beitrag zu wiederholen, dass es selbstverständlich nicht alle Menschen betrifft, die in diesen Ländern leben.
Das versteht sich von selbst, denn alle kennen wir nicht.
Liebe Grüße
Anaba
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Hülya...




Liebe Grüße
Anaba
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Hülya, Hülya, dafür ist das Leben zu kurz. Nun etwas egoistisches: Weisst, heute bemühe ich mich, mich persönlich nur mit Menschen zu befassen, die mir sympathisch sind, denn ich will einfach keine Zeit verlieren.
Meine Erfahrung ist, grundlegend kann man einen Menschen nicht ändern.
Entweder er hat ein Gewissen oder nicht.
Wir sehen uns.
LG Elisa
Meine Erfahrung ist, grundlegend kann man einen Menschen nicht ändern.
Entweder er hat ein Gewissen oder nicht.
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LG Elisa
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Ich unterstreiche sehr gerne nochmal Elisas Statement, dass Bezness nichts mit Armut, sondern mit Faulheit und Gier zu tun hat!
Natürlich kommt auch die Mentalität der Menschen ins Spiel, aber die Familie meines Mannes ist nun wirklich nach meinen Vorstellungen ziemlich arm - jedoch sind sie viel zu stolz und mein Schwiegervater würde sich eher die Zunge abbeißen als mich um Geld zu fragen!
Ich wollte nur deutlich machen, dass es in diesem Kulturkreis sowas von normal ist sich gegenseitig um Geld anzubetteln, das kann man schon ein bisschen verallgemeinern bei Schwarzafrikanern. (Obwohl natürlich niemals alle so sind - ich kenne auch wie gesagt viele Gegenbeispiele
)
Warum sind denn die schwarzafrikanischen Länder im politischen Sinn oft so rückständig? Ich denke eine der Ursachen liegt darin, dass der aktuelle Machthaber sich immer zunächst mal persönlich bereichern will (und dann seine Onkels, Kousins usw.) und danach seine Macht absichert.
Daher möchte ich nur warnen vor finanzieller Entwicklungshilfe. Es nährt die Vorstellung vom paradiesischen Europa und unterstützt die Trägheit... (natürlich auch wieder verallgemeinert!!)
Liebe Ulrike,
ich finde Du hast Dir auch gar nichts vorzuwerfen, denn Du bist einfach ehrlich an die Sache rangegangen und hast Erfahrungen gesammelt.
Meine Eltern haben ein Patenkind bei World Vision in Ghana, die sind sehr seriös, sind mit Sicherheit auch im Senegal vertreten und da kommt das Geld an die richtige Stelle!
LG
Natürlich kommt auch die Mentalität der Menschen ins Spiel, aber die Familie meines Mannes ist nun wirklich nach meinen Vorstellungen ziemlich arm - jedoch sind sie viel zu stolz und mein Schwiegervater würde sich eher die Zunge abbeißen als mich um Geld zu fragen!
Ich wollte nur deutlich machen, dass es in diesem Kulturkreis sowas von normal ist sich gegenseitig um Geld anzubetteln, das kann man schon ein bisschen verallgemeinern bei Schwarzafrikanern. (Obwohl natürlich niemals alle so sind - ich kenne auch wie gesagt viele Gegenbeispiele

Warum sind denn die schwarzafrikanischen Länder im politischen Sinn oft so rückständig? Ich denke eine der Ursachen liegt darin, dass der aktuelle Machthaber sich immer zunächst mal persönlich bereichern will (und dann seine Onkels, Kousins usw.) und danach seine Macht absichert.
Daher möchte ich nur warnen vor finanzieller Entwicklungshilfe. Es nährt die Vorstellung vom paradiesischen Europa und unterstützt die Trägheit... (natürlich auch wieder verallgemeinert!!)
Liebe Ulrike,
ich finde Du hast Dir auch gar nichts vorzuwerfen, denn Du bist einfach ehrlich an die Sache rangegangen und hast Erfahrungen gesammelt.
Meine Eltern haben ein Patenkind bei World Vision in Ghana, die sind sehr seriös, sind mit Sicherheit auch im Senegal vertreten und da kommt das Geld an die richtige Stelle!
LG
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)
Pamela
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Pamela, vieles rührt auch von diesem Stammesdenken her. Eine bestimmte Familie bzw. Stamm hat sich bereichert, und damit das funktioniert, müssen die anderen ganz arm sein, keine Schule besuchen, an faulen Zauber glauben. Das System ist immer das gleiche.
In all den Ländern gibt es ein paar Superreiche, die mit Hilfe des Glaubens die Masse ausschröpfen.
Und die Schuld an der Misere gibt man dann nach außen hin den Europäern oder den Amerikanern.
Und das Eigenartige daran, diese Superreiche laufen dann in ihren Ländern mit den Kutten rum, und in Europa sind sie mit den feinsten Markenklamotten gekleidet, kaum zu unterscheiden von einem Europäer.
Kaufen sich Schlösser, richten diese aber nicht orientalisch ein, nein, sie wollen ja zu der feinen Gesellschaft zählen. Ihre Kinder schicken sie auf europäische Schulen, usw.
Einfach abartig.
LG Elisa
In all den Ländern gibt es ein paar Superreiche, die mit Hilfe des Glaubens die Masse ausschröpfen.
Und die Schuld an der Misere gibt man dann nach außen hin den Europäern oder den Amerikanern.
Und das Eigenartige daran, diese Superreiche laufen dann in ihren Ländern mit den Kutten rum, und in Europa sind sie mit den feinsten Markenklamotten gekleidet, kaum zu unterscheiden von einem Europäer.
Kaufen sich Schlösser, richten diese aber nicht orientalisch ein, nein, sie wollen ja zu der feinen Gesellschaft zählen. Ihre Kinder schicken sie auf europäische Schulen, usw.
Einfach abartig.
LG Elisa
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Hallo Elisa,
ja, das ist richtig! Die meisten Kinder der afrikanischen Staatspräsidenten studieren an europäischen und amerikanischen Eliteuniversitäten!
Und ein Präsident sorgt in der Regel für seine eigene ethnische Gruppe und kämpft für deren Interessen, die werden Minister im Kabinett usw. und alle anderen ethnischen Gruppen werden zu Menschen zweiter Klasse im eigenen Land!
So viele Ursachen für die Misere im Kontinent!
Ich habe als Europäerin absolut kein schlechtes Gewissen mehr für die Fehler meiner Vorfahren (Sklaverei etc.). Das haben wir längst durch die Entwicklungshilfe wieder gutgemacht, die jedoch leider zum Großteil bei korrupten Beamten versickert... Traurig, aber wahr!
ja, das ist richtig! Die meisten Kinder der afrikanischen Staatspräsidenten studieren an europäischen und amerikanischen Eliteuniversitäten!
Und ein Präsident sorgt in der Regel für seine eigene ethnische Gruppe und kämpft für deren Interessen, die werden Minister im Kabinett usw. und alle anderen ethnischen Gruppen werden zu Menschen zweiter Klasse im eigenen Land!
So viele Ursachen für die Misere im Kontinent!
Ich habe als Europäerin absolut kein schlechtes Gewissen mehr für die Fehler meiner Vorfahren (Sklaverei etc.). Das haben wir längst durch die Entwicklungshilfe wieder gutgemacht, die jedoch leider zum Großteil bei korrupten Beamten versickert... Traurig, aber wahr!
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)
Pamela
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Unser Helfersyndrom ist ein III. Welt syndrom. Und begann am -ungefähr- 1960, und schon vorne, am Ende II. Weltkrieg. Heute bleibt dies Syndrom, weil wir einfach arme Kinder sehen, die vom Hunger sterben. Das ist doch absurd. Aber: vorsicht! Die Leute, die ihre Kinder zu Europa um Studieren schicken, NÜTZEN sie einfach diese Kinder. Der Zweck ist, Geld an ihre Ländern ziehen. [Ich stamme aus eine Familie, mit schweren "III. Weltsyndrome", und ich auch habe diese Syndrome gehabt. Heute weiss ich mehr darüber (nicht nur danke meiner Bezness Erfahrung), und überalles weiss, dass es heute auch bei uns viele arme Familie gibt, und es viele Leute gibt, die geholfen zu sein brauchen]. Am heutigen Welt, westliche (herzliche, naive) Leute sind einfach gebracht. Viel ist gewechselt, zwischen 1960 und 2008 .... [Wir schicken am liebsten Geld zum III. Welt, und wir vergessen unser Nachbar der zum Überleben Schulde machen muss. Eine andere Dinge: wir versuchen wenig Kinder zu "machen", weil wir wissen, wieviel es Überleben und Leben "kostet". Versuch die Leute aus III. Welt zu sagen, dass sie weniger Kinder "machen" söllten: sie werden dir antworten, dass du einfach sie vom Gesicht Weltes löschen willst!]. Kopfliche und herzliche Grüsse.
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Erst A, dann B - Die Salami-Taktik der Beznesser
In diesen Thread paßt wohl das Zitat von Brecht, das Anaba immer anführt, perfekt. Der Beznesser würde wohl immer sagen: Wer A sagt, muß auch B sagen. Er schafft mit Vorgaukeln von Liebe oder Freundschaft eine Atmosphäre, in der ihm das spätere Opfer ein Geschenk macht. Einmal investiert habend, will das Opfer die Beziehung aufrecht erhalten, weil es sich emotionale Geborgenheit und Zuneigung erhofft. Der Beznesser merkt das und nötigt das Opfer dann durch plötzlichen Rückzug oder gespieltes Beleidigtsein immer wieder dazu, noch teurere Geschenke zu machen oder mehr Geld zu überweisen, damit sich das Opfer seiner gütigen emotionalen Zuwendung auch als würdig erweist. Die Beznesser spielen ganz bewußt mit unseren Schuldgefühlen, daß wir in einer reicheren Gegend wohnen als sie und erheischen dann ständig unser Mitleid und viele fallen darauf rein. Verhängnisvoll ist das besonders für Menschen, die glauben, sich mit persönlicher Leistung und materiellen Zuwendungen Liebe erkaufen zu können, weil sie sozial nicht so beliebt sind und sich stets alles hart erarbeiten mußten. Vor allem sie nehmen es viel eher als gegeben hin, viel zu tun, um weniger zu erreichen als die Leute, die mit einem freundlichen Augenaufschlag viel mehr bekommen, ohne sich wirklich dafür anstrengen zu müssen.Anaba hat geschrieben:Wer A sagt, muß nicht B sagen. Er kann erkennen, dass A falsch war.
Bertolt Brecht
Oft werden die Opfer auch durch kleinere materielle Verluste an den Beznesser in eine materielle Bande verstrickt, selbst, wenn sie den Beznesser eigentlich nicht so leiden können. Eine Freundin von mir, übrigens eine Türkin, kaufte einmal ein gebrauchtes Auto für 2000 Euro von einem Türken, der ihr auch sonst den Hof machte. Sie bekam das Auto nie, denn die Firma hatte angeblich sofort pleite gemacht und das Geld war weg. Für mich wäre der Typ gestorben. Nicht so für meine Freundin. Sie bekam ein halbes Jahr später von demselben Typen ein Angebot, eine Geschäftslizenz für 10 000 Euro zu erwerben, um auf der Fan-Meile der Fußball-WM 2006 Modeschmuck zu verkaufen. Der Mann versprach meiner Freundin, sie würde mit dieser Lizenz und dem darausfolgenden Geschäft soviel Geld verdienen, daß sie die 2000 Euro für das Auto locker wieder reinbekommen würde. Aber es gab gar keine Lizenz, meine Freundin verlor 10 000 Euro und war doppelt gestraft. Auch hier also wieder die Salami-Taktik: Erst A ganz klein, dann B ganz groß.
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988
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Re: Erst A, dann B, dann C - Die Salami-Taktik der Beznesser
Hier werden zwei psychologische Mechanismen deutlich: Einmal erhofft sich das Bezness-Opfer natürlich, daß sich irgendwann alle Entbehrungen und Opfer, alle Geschenke bezahlt machen werden und alles wird wieder so schön wie am Anfang. Das ist ein simples Aufrechenprinzip, denn wir alle warten auf Punkt- bzw. Schuldenausgleich für erbrachte Vorleistungen.steckchen hat geschrieben:Der Beznesser ... nötigt das Opfer dann durch plötzlichen Rückzug oder gespieltes Beleidigtsein immer wieder dazu, noch teurere Geschenke zu machen oder mehr Geld zu überweisen, damit sich das Opfer seiner gütigen emotionalen Zuwendung auch als würdig erweist.
Auf der anderen Seite hat das Bezness-Opfer Angst, alle Investitionen, die es schon getätigt hat, zu verlieren, wenn das Objekt seiner Begierde auf ihn "sauer" ist und damit wäre das Bezness-Opfer nicht nur materiell geschädigt, sondern müßte auch sich selbst einzugestehen, falsch investiert zu haben und das ist natürlich schmerzhaft. Das ist die simple Verlustangst.
Verlustangst und das Warten auf Schuldenausgleich in Kombination mit der Liebe oder sonstigen emotionalen Abhängigkeit des Opfers zu seinem Abzocker sind die ABC-Waffen des Beznessers. Im Allgemeinen kann man sagen: Je mehr materielle Zuwendung der Beznesser im ersten, vermeintlich positiven, euphorischen Stadium einer "Beziehung" für sich herausschlagen kann, desto größer ist seine Chance, diese "Beziehung" dauerhaft zu seinem Vorteil zu gestalten.
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988
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Verlustangst und das Warten auf Schuldenausgleich in Kombination mit der Liebe oder sonstigen emotionalen Abhängigkeit des Opfers zu seinem Abzocker sind die ABC-Waffen des Beznessers. Im Allgemeinen kann man sagen: Je mehr materielle Zuwendung der Beznesser im ersten, vermeintlich positiven, euphorischen Stadium einer "Beziehung" für sich herausschlagen kann, desto größer ist seine Chance, diese "Beziehung" dauerhaft zu seinem Vorteil zu gestalten.
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Wow, dass nenn ich mal eine gute Definition wie Bezness funktioniert.
Von dieser Seite habe ich das ganze noch nie betrachtet.
Ich muss sagen - erschreckend!!
Und - ich bin felsenfest davon überzeugt, dass diese psychologischen Mechanismen in der ganzen Breite von den Beznessern angewandt werden.
Renate
Nein - ich gebe niemals auf, auch wenn es noch härter kommt!
Hallo Steckchen!
Du hast die Psychodynamik hier hervorragend beschrieben!
Das erschreckende ist nur, daß die Beznesser, in den meisten Fällen ungebildet und gar nicht in der Lage soweit über sich selbst oder das Opfer zu reflektieren, nicht unbedingt bewußt mit unseren Ängsten spielen, sondern von einem egoistischen und immer-mehr-haben-wollen-Prinzip angetrieben werden.
Da ist der Druck von Außen sich selbst zu behaupten und vor den Anderen auch als Gewinner zu bestehen eher entscheidend, und wird als
natürlich und selbstverständlich angesehen.
Ich glaube, daß sich kaum ein Beznesser so besonders mit der Psyche seiner Opfer auseinandersetzt, die legen es eher einfach darauf an, nach dem Motto: wenn sie mitmacht ist es gut für mich, wenn nicht, kommt das nächste Opfer.
LG,
Riguang
Du hast die Psychodynamik hier hervorragend beschrieben!
Das erschreckende ist nur, daß die Beznesser, in den meisten Fällen ungebildet und gar nicht in der Lage soweit über sich selbst oder das Opfer zu reflektieren, nicht unbedingt bewußt mit unseren Ängsten spielen, sondern von einem egoistischen und immer-mehr-haben-wollen-Prinzip angetrieben werden.
Da ist der Druck von Außen sich selbst zu behaupten und vor den Anderen auch als Gewinner zu bestehen eher entscheidend, und wird als
natürlich und selbstverständlich angesehen.
Ich glaube, daß sich kaum ein Beznesser so besonders mit der Psyche seiner Opfer auseinandersetzt, die legen es eher einfach darauf an, nach dem Motto: wenn sie mitmacht ist es gut für mich, wenn nicht, kommt das nächste Opfer.
LG,
Riguang