Ich habe mich mal spaßeshalber darüber informiert, unter welchen Bedingungen man bei der SPD und bei den Grünen Parteimitglied werden kann. Beide verlangen die ausdrückliche Erklärung mit Unterschrift, dass man nicht Mitglied einer anderen Partei ist. Eine durchaus nachvollziehbare Haltung. So soll – zumindest pro forma – vermieden werden, dass eine Partei durch Mitglieder anderer Parteien unterwandert wird, die z.B. Interna verraten, Einfluss auf (Grundsatz-)Entscheidungen nehmen und diese evtl. sogar blockieren könnten.
Komischerweise steht die doppelte Staatsangehörigkeit bei diesen beiden Parteien ganz oben auf der Agenda. Loyalitätskonflikte, Vorteilnahme bzw. Rosinenpickerei und dergleichen werden nicht befürchtet. Im Gegenteil: Es wird unserer Gesellschaft als Bereicherung verkauft, da sich nur die besten Elemente und Eigenschaften in den neuen Doppelstaatsbürgern vereinen würden. Und nur mit der doppelten Staatsbürgerschaft sei eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in unserem Land möglich.
Dass ein Mensch aber Überzeugungen der CDU und der Grünen teilen kann, und deswegen vielleicht gerne in beiden Parteien mitarbeiten würde, das ist natürlich nicht möglich. Claudia Roth würde einen eigenhändig rausschmeissen!
Warum keine doppelte Parteimitgliedschaft?
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Warum keine doppelte Parteimitgliedschaft?
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Re: Warum keine doppelte Parteimitgliedschaft?
Ja, die Rosinenpickerei befürchte ich auch...das ist typisch Mensch: Wo liegt mein Vorteil?
Das Thema ist nicht einfach, man findet immer Beispiele für die ein oder andere Position.
Ein bisschen schräg finde ich allerdings auch Folgendes:
Ein EU-Bürger, der einige Zeit hier ist (weiß nicht wie lange...6, 9, 12 Monate) darf den Gemeinderat wählen, incl. Bürgermeister, obwohl er keinen deutschen Pass hat.
Ein Türke, der hier arbeitet, Steuern zahlt, seit 30 Jahren lebt, darf das nicht.
Natürlich könnte er den deutschen Paß beantragen den türkischen abgegeben, aber von einem Griechen, Polen würde das nicht verlangt und dieser ist erst kruz im LAnd.
Ist für mich leider auch schräg.
Es ist halt schwierig für die vielen Situationen ein, zwei Gesetze zu machen, da fällt immer einiges durch die Maschen...
Nefertari
Das Thema ist nicht einfach, man findet immer Beispiele für die ein oder andere Position.
Ein bisschen schräg finde ich allerdings auch Folgendes:
Ein EU-Bürger, der einige Zeit hier ist (weiß nicht wie lange...6, 9, 12 Monate) darf den Gemeinderat wählen, incl. Bürgermeister, obwohl er keinen deutschen Pass hat.
Ein Türke, der hier arbeitet, Steuern zahlt, seit 30 Jahren lebt, darf das nicht.
Natürlich könnte er den deutschen Paß beantragen den türkischen abgegeben, aber von einem Griechen, Polen würde das nicht verlangt und dieser ist erst kruz im LAnd.
Ist für mich leider auch schräg.
Es ist halt schwierig für die vielen Situationen ein, zwei Gesetze zu machen, da fällt immer einiges durch die Maschen...
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Re: Warum keine doppelte Parteimitgliedschaft?
Schon mal etwas von der EU (Europäischen Gemeinschaft) gehört ?Nefertari1998 hat geschrieben:Ein EU-Bürger, der einige Zeit hier ist (weiß nicht wie lange...6, 9, 12 Monate) darf den Gemeinderat wählen, incl. Bürgermeister, obwohl er keinen deutschen Pass hat.
Ein Türke, der hier arbeitet, Steuern zahlt, seit 30 Jahren lebt, darf das nicht.
Natürlich könnte er den deutschen Paß beantragen den türkischen abgegeben, aber von einem Griechen, Polen würde das nicht verlangt und dieser ist erst kruz im Land.
Polen und Griechenland sind Mitglieder derselben, die Türkei aber nicht.
Wobei man durchaus die Mitgliedschaft mancher Staaten zur EU zur Diskussion stellen könnte, aber das wäre wieder ein anderes Thema.
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Re: Warum keine doppelte Parteimitgliedschaft?
Nein Effendi, als deutscher Staatsbürger, der auch Politik unterrichtet, habe ich noch nie etwas von der Eu gehört...
Ich habe versucht auf schräge Situationen hinzuweisen, die von unserer Gesetzgebung leider nicht erfasst sind.
Nefertari
Ich habe versucht auf schräge Situationen hinzuweisen, die von unserer Gesetzgebung leider nicht erfasst sind.
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Re: Warum keine doppelte Parteimitgliedschaft?
Darüber habe ich schon oft nachgedacht.Loyalitätskonflikte, Vorteilnahme bzw. Rosinenpickerei und dergleichen werden nicht befürchtet. Im Gegenteil: Es wird unserer Gesellschaft als Bereicherung verkauft, da sich nur die besten Elemente und Eigenschaften in den neuen Doppelstaatsbürgern vereinen würden. Und nur mit der doppelten Staatsbürgerschaft sei eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in unserem Land möglich.
Muss man Staatsbürger des Landes werden in dem man lebt, um am Leben teilzunehmen?
Viele der Eingebürgerten treffen diese Entscheidung doch nur, weil es ihnen Vorteile verschafft.
Mein Mann ist seit vielen Jahren in Deutschland, der denkt über einen deutschen Paß nicht mal nach.
Er hat keine Nachteile mit seinem Paß und möchte nicht eingebürgert werden. Warum auch?
Vor einiger Zeit habe ich im TV eine interessante Reportage über die Einbürgerung von Migranten verschiedener Länder gesehen.
Das Ganze fand im Rathaus Neukölln mit dem Bezirksbürgermeiser statt.
Er übergab den einzelnen Migranten die Urkunde und gratulierte ihnen.
Das TV Team hat dann einige von ihnen draußen befragt.
Die Antworten waren erschreckend.
Fast alle der Befragten gaben an, dass sie nur eingebürgert werden wollten, weil es ihnen Vorteile verschafft.
Es war peinlich und unverschämt.
Ich hätte mir gewünscht diesen Leuten sofort die Urkunde wieder abzunehmen.
Das ist den Politikern sicher nicht unbekannt, warum sie aber die Einbürgerungen erleichtern
und förmlich dafür werben ist mir ein Rätsel.
Nun soll es unbedingt auch noch die doppelte Staatsbürgerschaft werden. Die Frage ist, warum?
M.M. nach muss man sich entscheiden.
Liebe Grüße
Anaba
Administratorin
anaba@1001Geschichte.de
“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“
Hans Kupka, hingerichtet 1942
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Re: Warum keine doppelte Parteimitgliedschaft?
Meine Frau lebt nun auch schon über 30 Jahre in Deutschland und hat bisher allen Einbürgerungsaufforderungen der Behörden ein Absage erteilt.Anaba hat geschrieben:Muss man Staatsbürger des Landes werden in dem man lebt, um am Leben teilzunehmen?
Viele der Eingebürgerten treffen diese Entscheidung doch nur, weil es ihnen Vorteile verschafft.
Mein Mann ist seit vielen Jahren in Deutschland, der denkt über einen deutschen Paß nicht mal nach.
Er hat keine Nachteile mit seinem Paß und möchte nicht eingebürgert werden. Warum auch?
Guckst Du hier (aber bitte bis zum Schluß):Vor einiger Zeit habe ich im TV eine interessante Reportage über die Einbürgerung von Migranten verschiedener Länder gesehen.
Das Ganze fand im Rathaus Neukölln mit dem Bezirksbürgermeiser statt.
Er übergab den einzelnen Migranten die Urkunde und gratulierte ihnen.
Das TV Team hat dann einige von ihnen draußen befragt.
Die Antworten waren erschreckend.
Fast alle der Befragten gaben an, dass sie nur eingebürgert werden wollten, weil es ihnen Vorteile verschafft.
Es war peinlich und unverschämt.
Ich hätte mir gewünscht diesen Leuten sofort die Urkunde wieder abzunehmen.
http://www.youtube.com/watch?v=oAE8RI1o9hg
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