tina_berlin hat geschrieben:Franconia hat geschrieben:
geht bei mir auch eine Warnlampe an. Ganz klassisch da der kalte oder stechende Blick oder die Körpersprache ganz allgemein,
Würdest du sagen, dass der Instinkt durch einen Schauspieler getäuscht werden kann?
Oder ist der Instinkt da, aber der Schauspieler weckt die Neugier, so dass man dem Instinkt den Mund verbietet?
Der Instinkt ist da, aber oftmals ist eben die Neugier auf das neue, unbekannte größer als das komische Gefühl.
Außerdem liegt es uns ja auch irgendwie fern einen anderen gleich auf den ersten Blick in eine Schublade zustecken und viele wollen dem anderen daher eine zweite Chance geben um den ersten Eindruck zu revidieren oder eben zu untermauern.
Ich bezweifle das der Instinkt durch einen guten Schauspieler getäuscht werden kann, denn es ist meist nicht ein Grund warum man sich in Gegenwart eines anderen unwohl fühlt sondern es sind viele kleinere Puzzelteile. Vieles davon findet auf der nonverbalen Ebene statt und das meiste verrät jemand über sich wenn er sich unbeobachtet fühlt. Da fällt, oft nur für den Bruchteil einer Sekunde, die Maske.
Das Problem ist, dass man diesen Moment nicht immer mitbekommt, nicht bewusst wahr nimmt oder ihn abtut im Sinne von "da war doch nichts, da haben mir meine Gedanken einen Streich gespielt" und deswegen konzentriert man sich ganz auf das was man sehen und hören will.
Erst später, wenn Probleme auftauchen oder da sind, dann erinnert man sich wieder an diesen einen Moment. Dies aber auch nicht einfach so, sondern weil man dann bewusst nachdenkt und sich fragt "gab es nicht schon vorher Warnsignale oder Anzeichen die mich hätten stutzig machen müssen".
Es liegt aber auch an einem selbst und daran wie stark das Bauchgefühl ausgeprägt ist. Es gibt reine "Kopfmenschen", die den Instinkt permanent ausblenden und es gibt andere, die eben den Kopf ausschalten und nur auf ihr Gefühl hören. Zu einer guten Intuition gehört meiner Meinung nach aber beides.
Je nach Situation kann dann das eine oder andere die Überhand gewinnen. Wenn ich ausgehungert bin, dann kann mir der Verstand zehn Mal sagen das es nicht gut ist was aus der Sraßengarküche zu essen weil ich davon krank werden kann, mein Gefühl, geschürt vom Hunger und dem leckeren Duft verdrängt dann den Verstand.
Gleiches lässt sich auf Menschen übertragen. Wenn ich ausgehungert bin nach Aufmerksamkeit, Anerkennung, Zuneigung, etc. dann bin ich eher bereit die Vorsicht (Verstand) außen vor zu lassen sobald ich das, was ich meine zu brauchen, bekomme.
Der Mensch ist, trotz seiner Möglichkeit rational zu denken, immer noch triebgesteuert. Je weniger ein Trieb befriedigt wird/ist, desto geringer ist auch die Möglichkeit in Bezug auf diesen Trieb rational zu denken.
Elisa hat geschrieben:Man sollte sich einfach den kleinen Moment nehmen, uns mit unserer inneren Stimme auseinander zu setzen.
dem kann ich nur zustimmen.