So, jetzt dröseln wir das mal anders auf, und widmen uns mal deinem Problem.
Du möchtest Deine "Freundin" gerne vor einer riesigen Dummheit bewahren. Das ist löblich, aber nicht möglich. Deine Freundin WILL das GAR NICHT. Sie wollte vielleicht auch nicht, dass du in der Wohnung mit dabei bist, aber konnte dir das nicht sagen (was ja vielleicht unhöflich rübergekommen wäre) und hatte vielleicht gehofft, dass du selber mal den "Gluckenkomplex"

ablegst und sie machen lässt. Dass das kein "Gluckenkomplex" war, sondern dass du da Gefahren gesehen hast war ihr wahrscheinlich nicht bewusst. Du hast dich aber mit in Gefahr gebracht, und der Dank dafür waren Vorwürfe ihrerseits. Daher: Bitte überdenke dein Engagement.
Du fährst jetzt schon wieder sämtliche Geschütze auf, um ihre Sache zu verhindern, und "mischst" dich daher wieder in ihre Angelegenheiten ein (so versteht sie das!): anderer Urlaub, anderer Anstandswauwau, etc. etc. Du siehst eine reale Gefahr-wir sehen die auch!- aber du kannst nicht die Lebensplanung für deine Freundin übernehmen.
Bitte lass sie machen und schütze dich selber. Es ist IHR Leben, und IHR Problem (offensichtlich ist es aber für sie noch kein Problem!!!), bitte mach IHR Leben und IHRE Probleme nicht zu deinem Leben und deinen Problemen. Wenn sie Hilfe braucht, wird sie anfragen, und soll gefälligst anfragen. Wenn dann eine Notlage da ist, kannst du ihr dann helfen. Aber diese Notlage muss sie selber sehen, und selber um Hilfe anfragen, ansonsten ist das für sie nur "Einmischen", "Bemuttern", "Vorschreiben" und darauf hat sie keinen Bock (oder sie nutzt dein Engagement aus, das spart ihr Arbeit).
Du gestehst ihr ja schon zu "dass sie keine Ahnung hat", "dass sie sich im Internet nicht auskennt", "dass sie keine Zeit hat", "dass sie ja aus Bayern kommt und ihr da bestimmte Erfahrungen fehlen" etc.- ist das nicht auch ein bisschen arrogant, demonstriert das nicht auch Macht oder "Bemächtigung" ???? "Ich regele dein Leben und bestimme deinen Urlaub weil ich mich besser auskenne"? Wenn dem so wäre (!), wundert es mich nicht, dass sie sich wie ein trotziger Teenager benimmt und die "jetzt erst recht" -Schiene fährt, und im Gegenzug dir keine Freiheiten zugesteht. Dann ist Eure Rollenverteilung die wie eine Mutter zu einem pubertierenden Kind. Das Kind rebelliert und will alle Freiheit, aber Mutti hat gefälligst immer da zu sein wenn "es brennt" und hat sich zu "kümmern", und hat keine Freiheiten.
Sorry für meine klaren Worte, und ja, das tut dir vielleicht auch weh. Sorry dafür. Das sind aber keine Vorwürfe, nur Gedankenspiele um dir zu helfen zu erkennen was zwischen Euch eigentlich abgeht. Denn Dein Problem ist nicht der Lover, mit dem hast du nix zu tun. Dein Problem sind deine Sorgen um deine Freundin, und "dass sie in ihr Unglück rennt anstatt auf dich zu hören". Aber es geht hier auch um Dich, und dass es Dir besser geht, und du den Grund für deine Sorgen erkennst. Ich denke es ist besser, wenn du auch deine Rolle erkennst. Warum kümmerst Du dich mehr um sie als um Dich?
Vielleicht interpretiere ich hier zuviel(????), mag sein, und du musst dazu auch nix sagen.
Dennoch mein Rat: Grenze dich ab. Leb Dein Leben und bearbeite Deine eigenen Baustellen (die jeder von uns hat!). Lass sie machen. Du kannst ihr immer noch zu Hilfe kommen, wenn sie fragt, und dann stehst du für den Notfall parat.
Ich empfehle dir dringend mal, den Film "Dogville" zu sehen. Es ist bedrückend und beklemmend, aber irgendwie erinnert mich diese ganze Geschichte ein bisschen daran. Ein herzensguter Mensch wird für seine Hilfsbereitschaft ausgenutzt, beschimpft und ist am Ende sowas wie der Arbeitssklave/Fussabtreter der ganzen Gemeinde, weil er nie Grenzen gesetzt hat. Er hat bereit zu sein und Hilfe zu leisten, im Gegenzug bekommt er aber keine Hilfe und wird noch beschimpft, weil er nicht weiter hilft.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama