Schicksal?

zum Thema Bezness

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coralia
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Schicksal?

Beitrag von coralia » 03.04.2015, 23:00

Hallo ihr Lieben,

heute, genauso wie auch schon die letzten paar Tage, verfolgt mich eine gewisse Melancholie. Ich muss viel daran denken, was in den letzten Jahren in meinem Leben alles passiert ist und ich frage mich, was im Leben eigentlich Zufall ist und was wir selbst bestimmen können.

Vor ziemlich genau 11 jahren saß ich mit einer Kommilitonin in meiner kleinen Studentenbude und wir haben uns Unterlagen für Sprachkurse angeschaut, weil wir in den Semesterferien gemeinsam für drei Monate nach Spanien an die Uni gehen wollten. Wir haben uns die Kursprogramme verschiedener spanischer Unis angeschaut und auch überlegt, welche Stadt uns besonders interessieren würde. Ich wollte gerne nach Barcelona. Meine Freundin hatte aber dort bereits mehrere Urlaube verbracht und wollte daher lieber woanders hin. Wir haben uns dann unter mehreren Optionen Malaga ausgesucht. Eigentlich eine zufallige Wahl. Es hätte genauso gut Granada oder Madrid sein können. Die Kursangebote waren ähnlich. Wie oft habe ich in den folgenden Jahren an diesen Tag zurück gedacht und mir gewünscht, wir hätten uns für eine andere Stadt entschieden, denn wenn wir nicht nach Malaga gegangen wären, hätte ich meinen Exmann nicht kennengelernt und mir somit die wohl schmerzlichste Erfahrung meines Lebens erspart. Wie oft habe ich mich gefragt, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich die Semesterferien 2004 anders verbracht hätte und ob ich heute glücklicher wäre, wenn ich diesen zufällig ausgewählten Weg nicht eingeschlagen hätte. Ich habe immer wieder gehadert und mich gefragt, warum ich die Ehe mit diesem Mann eingegangen bin. Welches Bedürfnis ich damit stillen wollte und warum ich nicht erkannt habe, was er und letztlich auch seine Familie für ein Spiel mit mir spielen. Diese ganze Erfahrung hat mich fast mein Selbstwertgefühl gekostet, viele von euch wissen ja sicher noch, wie schlecht es mir damals ging, als der betrug dann 2007 aufflog.

Heute hat mein Leben wieder eine völlig andere Richtung genommen.ich bin seit 11 wochen Mutter einer zauberhaften Tochter und lebe in meiner zweiten Ehe mit einem Mann, der mir das Gefühl gibt, dort angekommen zu sein, wo ich hin gehöre. Unsere Kleine hat meinem Leben einen ganz neuen Sinn gegeben und Gefühle in mir freigesetzt, die mich selbst erstaunen und oft auch sprachlos machen. Seit sie da ist, bin ich froh über jede einzelne Wendung, die mein Leben bisher genommen hat, denn wenn ich an irgendeiner stelle, sei es bei der Auswahl eines Sprachkurses im Jahr 2004 oder sonstwo, einen anderen Weg eingeschlagen hätte, gäbe es meine Süße heute wahrscheinlich nicht.

Und so kann ich meine Beznesserfahrung endlich als das abhaken, was sie war: nur eine Abzweigung auf meinem weg hin zu dem punkt, an dem ich heute stehe. Und wenn ich mir meine Tochter anschaue, die in ihrem Bettchen neben mir gerade leise vor sich hin schnarcht, dann weiß ich, dass ich letztlich den richtigen Weg genommen habe.

Coralia

nabila
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Re: Schicksal?

Beitrag von nabila » 04.04.2015, 00:05

hallihallo,

na da gratulier ich doch nachträglich ganz herzlich zu Eurem netten Zwergerl.

Ach weißt Du, Z u f a l l , brezel das Wort doch einfach mal auf in Zu und Fall > und schon ist der Sinn ein ganz anderer, es fällt Dir zu. Weil Du etwas

lernen sollst, weil das auf Deinen Weg gehört, egal welche Haken und Umwege Du machst ,weil es Dich zu der werden lässt, die Du nun bist. Hätttest

Du diese Erfahrung nicht gemacht, wärest Du nicht so wie heute. Und dadurch hat sich doch trotz allem Schmerz und Leid etwas sehr positives ergeben.

Vergangenheit kann niemand ändern, Zukunft weiß niemand vorher, also bleibt heute und jetzt. Und das kannst Du leben, bekümmern, auskosten, genießen.

Wünsche schöne Ostertage

Liebe Grüße ♥
لا يزال بإمكانك الذهاب ببطء. لأنه في النهاية سوف نعود إلى نفسك فقط.
Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Anaba
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Re: Schicksal?

Beitrag von Anaba » 04.04.2015, 01:42

Liebe Coralia,
erst mal, herzlichen Glückwunsch zum Töchterchen.
Genieße die Zeit mit ihr und versuche die Vergangenheit
ruhen zu lassen.
Es ist müßig darüber nachzudenken, wie dein Leben ohne diese
Erfahrung verlaufen wäre. Inzwischen ist es viele Jahre her und du
solltest diese Schublade schließen.
Deine Geschichte hat auch mich sehr berührt.
Wir alle hier hatten dir das Beste
gewünscht. Um so mehr hat es alle betroffen gemacht, als alles ganz anders
war und du so belogen wurdest.
Gerade bei dir sah alles gut aus. Eine junge, kluge Frau, die über die Machenschaften
der Herren bestens Bescheid wusste, die alle Geschichten im Forum kannte. Das gerade
du so eine schmerzhafte Erfahrung machen würdest, konnte sich hier niemand vorstellen.
Selbst in deinem Beitrag kann man spüren, wie verletzt du warst.
Wenn andere Betroffene lesen, wie lange du gebraucht hast, alles
zu verarbeiten, sollte jeder von ihnen klar werden, wieviel Zeit und
Kraft es kostet diesen Betrug zu überwinden.

Vielleicht hast du Lust, deine Geschichte aufzuschreiben und sie
Evelyne für die wahren Geschichten zur Verfügung zu stellen.

Dir und deiner kleinen Familie wünsche ich alles Gute
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Mpenzi
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Re: Schicksal?

Beitrag von Mpenzi » 04.04.2015, 10:01

Hallo Coralia,

kann man deine Geschichte in den wahren Geschichten nachlesen, bzw. welche ist es?

Ich wünsch dir von Herzen für dich und deine Familie alles Gute!

Liebe Grüße und frohe Ostertage

mpenzi

coralia
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Re: Schicksal?

Beitrag von coralia » 04.04.2015, 14:46

Ich habe immer wieder mal mit dem Gedanken gespielt, die Geschichte aufzuschreiben, vielleicht auch in größerer Form, aber aktuell ist das wieder in den Hintergrund gerückt. Mal schauen, vielleicht wird das doch noch was.

Mpenzi, ein großteil meiner geschichte stehtnhier im forum unter bezness schwarzafrika, ist allerdings schon ein paar jahre her. Im aten forum hatte ich die anfänge meiner damaligen beziehung immer wieder mal beschrieben, meine reisen nach nigeria, die hochzeit usw. Dieser teil ist aber in dieser neuen version des forums nicht mehr nachzulesen.

Viele grüße
Coralia

Katrina
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Re: Schicksal?

Beitrag von Katrina » 04.04.2015, 15:05

Liebe Coralia!

Meine herzlichsten Glückwünsche zur Geburt Deiner Tochter! Ich hoffe, Euch geht es gut. Möge Deine Kleine ein glückliches Leben vor sich haben - soweit ich Dich aus dem Forum "kenne", kannst Du ihr sicher mit Klugheit und Herzenswärme die besten Voraussetzungen dafür mitgeben.

Ich glaube nicht wirklich an Zufall, eher an Vorbestimmung, Chancen und Entscheidungen. Ich sehe es so, dass es auf dem Lebensweg ein vorherbestimmtes Ziel und immer wieder Weggabelungen gibt, an denen wir uns entscheiden: Madrid oder Malaga? Und egal, wohin wir uns wenden: Es wartet eine Fülle an Erfahrungen auf uns. Wer sagt, dass Dir in Madrid kein Beznesser über den Weg gelaufen wäre? Diese Deine schmerzhafte Erfahrung hat Dich vermutlich in irgendeiner Weise verändert und Dich zu der Frau gemacht, die Dein jetziger Mann liebt. Das würde heißen, dass die schlimme Zeit Dir doch von Nutzen war. Nichts geschieht umsonst, glaube ich.

Und so gehe ich mit dem um, was in meinem Leben schlecht läuft: Ich versuche, etwas Gutes daraus zu ziehen. Wenn ich mit etwas scheitere, habe ich das Gefühl, auf einem Scherbenhaufen zu sitzen. Dann beweine ich mein böses Schicksal, aber anschließend schaue ich mir die Scherben an und baue daraus etwas Neues. Vielleicht ist das eine etwas naive oder dümmliche Sichtweise, aber mir hilft sie, immer wieder aufzustehen und jede Erfahrung positiv in mein Leben zu integrieren. Und ich musste bisher noch nie die was-wäre-gewesen-wenn-Frage stellen, weil im Rückblick doch alles Sinn hat bzw. ich einen Sinn herausziehen kann. Das mache ich allerdings nicht bewusst und auf Teufel komm raus, ich bin einfach so.

Quäle Dich nicht mit der Vergangenheit. Sie ist eine Etappe auf Deinem Lebensweg, der Dich genau dahin geführt hat wo Du jetzt bist. Und was Du jetzt erreicht hast, klingt doch super!

LG, Katrina

Freiya

Re: Schicksal?

Beitrag von Freiya » 04.04.2015, 22:31

Heute hat mein Leben wieder eine völlig andere Richtung genommen.ich bin seit 11 wochen Mutter einer zauberhaften Tochter
Herzlichen Glückwunsch! Das schönste im Leben und wie ich finde immer noch ein unbeschreibliches Glück, das durch nichts aufzuwiegen ist!
Ich musste ein bisschen lächeln bei der Andeutung Deiner Geschichte - nicht, weil ich sie irgendwie harmlos oder lächerlich gefunden hätte, nur weil ich mein Leben oft ähnlich reflektiere, nur dass es eben zufällig anders gelaufen ist. Ich habe damals mit meiner Mama einen Mutter Tochter Urlaub machen wollen - Last Minute. Und wir haben im Reisebüro lange überlegt, ob wir nun Land A oder B nehmen - völlig unvoreingenommen. Wie haben B gewählt und ich habe dort den Mann kennengelernt, mit dem ich heute noch verheiratet bin. Ich frage mich manchmal, wie mein Leben weitergegangen wäre, wenn ich A gewählt hätte - das werde ich wohl nie erfahren. Aber auch wenn ich nicht so wirklich ans Schicksal glaube, denke ich manchmal: WENN es Gott oder das Schicksal doch gibt, hat er/es eine Menge Humor…zumindest in meinem Fall…und zu irgendwas ist es immer gut.
Und andererseits: es gibt meiner Ansicht nach keine "falschen" Entscheidungen, denn man wird ja nie erfahren, wie es weitergegangen wäre, wenn man die "andere" Entscheidung getroffen hätte...

Nilka
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Re: Schicksal?

Beitrag von Nilka » 06.04.2015, 22:56

LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

Lizzie
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Re: Schicksal?

Beitrag von Lizzie » 09.04.2015, 15:26

hallo Katrina,

Du hast eine sehr positive und konstruktive Einstellung zu deinem Leben und deinem Schicksal, das finde ich toll.
Jeder hat Momente wo ihn das Selbstmitleid einfach übermannt und er sich fragt."womit habe ich das eigentlich verdient?" aber die Haupsache ist doch sich an diesem Tiefpunkt wieder aufzuraffen und sein Leben neu zu sortieren.
Ich habe oft über mein Leben nachgedacht und wann wie und wo dann alles verkehrt gelaufen ist und ich bin zu dem Schluß gekommen dass der Schlüssel in einem selber liegt.
Was mich betrifft denke ich, auch wenn ich meinen Mann nicht getroffen hätte, sondern woanders irgend jemand anderen, es wäre immer auf dasselbe hinausgelaufen, denn ich hätte immer dieselbe Art Männer angezogen.
Nachdem ich meinen Kampf, schon wegen der Kinder, gekämpft hatte, war von dem" lieben, schüchternen Mädchen" das meinem Mann so gefallen hatte nicht mehr viel übrig geblieben.
Ich hatte gelernt mich durchzusetzen, mich nicht mundtot machen zulassen, und Unverschämtheiten zu kontern, was er ganz schrecklich fand. Wie sprichst du mit mir, hiess es dann, du glaubst du kannst sprechen wie ein Mann?
Er hatte unsere Wünsche und Bedürfnisse stets ignoriert, nur gemacht was ihm gerade passte und musste nun sehen dass er sich ins Abseits manövriert hatte.

Wäre ich schon so gewesen als wir uns kennenlernten hätte ich ihn nicht im geringsten interessiert, im Gegenteil, er hätte schnellstens das Weite gesucht.
Er fühlte sich von mir angezogen, weil ich genau seinem Ideal entsprach, gut erzogen, gute Familie, hübsch und bescheiden, naiv und ein bisschen weltfremd, also genau das wo "Mann"sich denkt:"die lässt sich was sagen, die passt sich an, die wird niemals frech und aufmüpfig.

Umgekehrt hat er mich nicht nur wegen seines guten Aussehens interessiert. Ich mochte seine Art, im Gegensatz zu meinen Eltern fand er alles was ich machte Klasse, liebte es wenn ich immer todchic und super gestylt war, und war megastolz auf mich. Bei mir zu Hause hatte es immer viel Kritik und noch mehr Verbote gegeben, mit ihm holte ich jetzt alles nach was ich "verpasst" hatte.
Dass er aber auch denselben Psychotrick drauf hatte mit dem meine Mutter immer arbeitete, das bemerkte ich erst viel später. Dadurch war es ihm anfangs ein Leichtes sich immer durchzusetzen. Er musste sozusagen nur das gewisse Knöpfchen drücken, schon funktionierte es.( und er wußte es auch ganz charmant zu machen!)
Ich war damit aufgewachsen dass ich Leistung bringen und mir alles , auch die Liebe meiner Mutter "verdienen" musste, er damit, dass er alles bekam was er wollte, und zwar ohne irgend etwas leisten zu müssen. Das passte doch wunderbar zusammen!

Wären wir kinderlos geblieben, hätte die Sache möglicherweise weiterfunktionnieren können, sogar in Ägypten.Denn eigentlich hätte er mich sowieso viel lieber für sich alleine gehabt, da waren die Kinder ziemlich im Weg. Aber das konnte er als echter Ägypter nicht aussprechen,(da kam ich durch Zufall dahinter ) denn da hat man eine Familie zu haben, und da gehören Kinder dazu.
Dieser Zwang etwas zu tun weil es alle tun, und weil man sich nicht anders traut, macht niemanden glücklich.
Manche Dinge die ich meinem Mann sehr angekreidet habe, waren Verhaltensweisen, die einfach unter Ägyptern ganz normal waren, für einen Europäer aber äussest fragwürdig und oft unerträglich.

Nur in einer Sache unterschied er sich grundlegend von seinen Landsleuten. Er war kein Heuchler. Er war wie er war und er versuchte auch nicht nach aussen hin anders zu sein. Die Gin -und Whiskyflaschen standen bei uns ganz offen herum und Leute die uns nicht gut kannten dachten sowieso immer es seien meine.
Zum Glück fiel er auch nicht der "Altersfrömmigkeit" anheim.
Normalerweise , wenn die Männer alt werden, dann wird anscheinend die Angst vor dem "Höllenfeuer" so stark, dass selbst die schlimmsten Finger die Frömmigkeit entdecken. Pötzlich wird Freitags in die Moschee gerannt, Man bucht eine Mekka-Pilgerfahrt und läßt sich nach der Rückkehr stolz "Hagg" nennen. Die Ehefrau wird zugehängt, und vor lauter Frömmigkeit kann sie niemandem mehr die Hand geben. Manche halten es aber dann doch nicht aus und eines Tages begegnest du der Dame zu deinem Erstaunen wieder unverschleiert. Inzwischen macht der "Hagg" wieder seine üblichen Gaunergeschäfte, macht ja nix. Muss er halt noch einmal pilgern, er kann sich's ja leisten. Notfalls kann er auch einen "Vertreter" schicken.
Ich fand das lächerlich und habe mich auch öfters zu der einen oder anderen sarkastischen Bemerkung hinreissen lassen. Aber da man in diesem Kulturkreis weder Sarkasmus noch Ironie versteht bekamen sie es meist gar nicht mit dass ich mich lustig über sie machte.

Meinen Kindern verdanke ich es aber, dass ich dann doch noch lernte mich durchzusetzen, meinen Standpunkt zu vertreten, mich auch von Terrorversuchen nicht einschüchtern zu lassen. Und ich habe auch gelernt wie wichtig es ist Dinge offen, laut uns unerschrocken anzusprechen, denn nur so kann man verhindern dass sie sich wiederholen. Ausserdem sendest du damit die unmissverständliche Botschaft " Nicht mit mir und schon gar nicht mit meinen Kindern!

Heute habe ich zwar noch Kontakt zu meiner Familie in Ägypten wie ich wirklich sehr mag, aber auf Männer aus diesem Kulturkreis wirke ich schon lange nicht mehr anziehend.(was absolut auf Gegenseitigkeit beruht)
Im Gegenteil! Sie wissen dass ich genau weiss was in Ägypten abgeht und dass sie umgehend eins auf die Glocke kriegen wenn sie versuchen denn üblichen Blödsinn abzuziehen und dem Baron Münchhausen Konkurrenz zu machen. Bekannte die hier nur kritisieren, frage ich auch gerne mal warum sie eigentlich noch hier sind wenn es doch in Ägypten so viel schöner ist? Wer mich gut kennt ist dann lieber still und vermeidet es sich auf unangenehmes Terrain zu begeben.
Solange mein ältester Sohn noch in Ägypten lebte, war ich häufig in Hurghada, aber da ich leider jedes Wort verstehe ging es mir immer ziemlich bald wieder auf die Nerven.
Es nervt einfach, wenn du eine Gruppe Typen hinter ein paar Touristinnen herrennen siehst. Die glauben sie machen ihnen Komplimente und lächeln freundlich. In Wirklichkeit sollte man sie ohrfeigen für die Unverschämtheiten die sie von sich geben.

Lizzie
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Re: Schicksal?

Beitrag von Lizzie » 09.04.2015, 16:06

Liebe Coralia,

Zuerst die allerherzlichsten Glückwünsche zur Geburt deines Töchterchens!
Ich freue mich für dich, denn es gibt nichts Schöneres!


Deine "Melancholie" die kenne ich nur zu gut, die überkommt mich heute noch manchmal wenn ich so ein nettes altes Ehepaar sehe. So hätte ich es mir auch gewünscht, aber es hat halt nicht sollen sein.
Darüber nachzudenken, "was gewesen wär wenn" halte ich für sinnlos, denn es bringt nichts
.
Aber soviel habe ich für mich erkannt, dass ob und wie wir jemanden kennenlernen und auf den anziehend wirken an uns selber liegt und daran ob wir in das Schema des anderen passen.
Darum ist es nie gut, nach einer gescheiterten Beziehung gleich wieder eine neue einzugehen, denn das Dilemma wird sich wiederholen.
Man muss sich erst selber ändern dann ist man nicht mehr für denselben Typ Mann interessant.

Und eins möchte ich dir gerne sagen, wenn du dein Töchterchen möglichst vor ähnlichen Erfahrungen schützen willst:

erziehe es zu einem selbstbewussten Menschen, der seinen Wert kennt, bringe ihm bei sich zu behaupten und zu wehren wenn es nötig ist, lehre es dass ein Kind auch "NEIN" sagen kann und muss, egal zu wem, und dass es immer zu Dir kommen und Dir alles sagen kann, was immer es auch sei.
Wenn es größer ist , schau dir immer seine Freunde gut an, ermutige es sie mit nach Hause zu bringen damit du immer im Bilde über seinen Umgang bist, das macht zwar extra-Arbeit aber es lohnt sich.
Je besser und enger dein Verhältnis zu deinem Kind ist, je größer das Vertrauen zwischen euch, desto leichter werdet ihr die Hürden der Pubertät nehmen.

Ich hoffe du verstehst mich nicht falsch und denkst, ich meine, dass du nicht weißt wie man ein Kind erzieht. Ich will dich keineswegs "belehren".

Aber ich habe es vier! mal erlebt, jedesmal anders und weiß was für schwierige Zeiten es gibt wenn die Kinder größer werden. Da ist man manchmal ziemlich hilflos.

Noch einmal alles Liebe und Gute für Dich und Dein Kind!


Lizzie

coralia
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Re: Schicksal?

Beitrag von coralia » 10.04.2015, 16:51

Danke für deinen netten Beitrag, liebe lizzi. Nein, ich versteh schon, was du in Bezug auf die Erziehung meiner Tochter meinst, genau diese Dinge will ich versuchen ihr mitzugeben, Selbstvertrauen, sicheres auftreten, die Fähigkeit zur eigenen Meinung zu Stern usw. Im Moment ist sie ja noch so klein, aber dennoch mache ich mir schon manchmal Gedanken daruber, was für ein Mensch sie wohl werden wird und wie ich ihr beistehen kann, wenn sie groß wird.

Für mich war das Thema beziehung, ganz zu schweigen von Familienplanung, nach meiner beznessehe eigentlich abgehakt und das war für mich auch okay so. Ich fühlte mich als Single wohl, was aber auch daran liegt, dass ich mich nie über einen Partner definiert habe, weder vor meinem bezneeerlebnis noch danach. Als ich dann meinen jetzigen Mann kennengelernt habe, war ich dann plötzlich doch wieder bereit mich einzulassen und jetzt wo unser kleine da ist, sind wir auch als Paar in einer ganz neuen und schönen Situation. Ich bin einfach nur froh, dass ich mit meinem ex keine Kinder bekommen habe. Dann wäre er für immer Teil meines Lebens gewesen.

Coralia

Katrina
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Re: Schicksal?

Beitrag von Katrina » 11.04.2015, 18:41

Hallo Lizzie,

ich bin total neugierig auf Deine Geschichte. Kann ich sie hier im Forum finden?

LG, Katrina

Lizzie
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Re: Schicksal?

Beitrag von Lizzie » 12.04.2015, 02:26

Hallo Katrina,

nein, hier im Forum ist sie nicht, es ist ja keine Bezness-Geschichte.
Aber es gibt sie als Buch bei Amazon oder im Buchhandel (THalia, Hugendubel)
Liebe im Schatten der Pyramiden von Elisabeth Amodi
Hier im Forum findest du es unter Buchtipps mit dem Link zu Amazon

L G Lizzie

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