Provokation

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Anaba
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Provokation

Beitrag von Anaba » 02.06.2015, 12:04

Das ist mal wieder typisch. Es wird geklagt bis zur letzten Instanz.
Für mich ein gutes Beispiel, dass nach Problemen förmlich gesucht wird, um sie dann medienwirksam auszuschlachten.

http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... ombie.html
Liebe Grüße
Anaba

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Zwoelfe
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Re: Provokation

Beitrag von Zwoelfe » 02.06.2015, 14:27

Das hat schon länger Konsequenzen ...

aus : http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... nicht-ein/

Trotz Qualifikat​ion und Bildung: Arbeitgebe​r stellen Frauen mit Kopftuch nicht ein

Muslimische Frauen mit Kopftuch sind in Deutschland einer ständigen Diskriminierung ausgesetzt. Yasemin Küccük, Kopftuchträgerin und Mitarbeiterin in der Beschwerdestelle der Deutschen Telekom, sagt, dass die meisten Unternehmen Frauen mit Kopftuch nicht einstellen wollen. Ihre Erlebnisse decken sich mit dem jüngsten Bericht der Antidiskriminierungs-Stelle des Bundes.

Potentielle Arbeitgeber haben ihr immer wieder direkt gesagt, dass sie ihr Kopftuch ablegen soll. Andernfalls wäre eine Anstellung nicht möglich. Doch das kommt einem Verstoß gegen das Allgemeine Gleichstellungsgesetz gleich. Es verbietet Benachteiligungen aufgrund der Religion oder Weltanschauung einer Person. Eine Ungleichbehandlung kann nur gerechtfertigt werden, wenn die Tätigkeit „eine gerechtfertigte berufliche Anforderung darstellt (§ 9 AGG).“

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) schreibt in einem Bericht, dass Frauen mit Kopftuch eine „besonders große Ausgrenzung beim Zugang zu einer Arbeitsstelle erfahren.“

„Hier scheinen die kulturellen Stereotype und Vorurteile, ungeachtet der Qualifikation der Bewerberin, am größten zu sein, ebenso die Vorbehalte wegen vermeintlicher negativer Auswirkungen beim Kundinnenkontakt. Die ADS bewertet in diesem Zusammenhang landesrechtliche Verbote religiöser Symbole als problematisch. Diese könnten sich negativ bis in den privatwirtschaftlichen Bereich hinein auswirken.“


Ich denke mal , dass diese Prozesse die Arbeitgeber nicht geneigter stimmen - und die Begründungen . warum es nicht das Kopftuch ist , das zur Ablehnung führte , immer ausgefeilter werden .

Natürlich gibt es auch Arbeitgeber , die "Kopftuchträgerinnen" aus geschäftlichen Gründen bevorzugen - wäre das auch diskriminierend ... oder ist es das nur andersrum ?

Zwoelfe
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Max84
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Re: Provokation

Beitrag von Max84 » 02.06.2015, 18:16

Vielleicht sollte ich mich auch mal bei Abercrombie bewerben und dann klagen, wenn sie mich aufgrund fehlendem Sixpacks ablehnen :wink:
Schließlich darf kein Mensch wegen seines Aussehens diskriminiert werden.

Das sind doch Scheingefechte und lenken davon ab, dass tatsächlich Frauen mit Kopftuch oder Menschen mit arabisch/türkischen Namen es bei "normalen" Bewerbungen schwerer haben als andere.

Freiya

Re: Provokation

Beitrag von Freiya » 02.06.2015, 18:27

Nach meinem Verständnis dürfte die Dame ja auch nicht in einem Unternehmen arbeiten wollen, in dem Männer oben ohne herumspringen oder?

Candy
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Re: Provokation

Beitrag von Candy » 02.06.2015, 18:35

Freiya hat geschrieben:Nach meinem Verständnis dürfte die Dame ja auch nicht in einem Unternehmen arbeiten wollen, in dem Männer oben ohne herumspringen oder?
Um ihren Arbeitsplatz zu behalten ist sie ja vor Gericht gezogen - und von den halbnackten Männern wird sie auch gewusst haben.
Ich denke mal, dass Allah ihr dann die Augen zu hält, damit sie die halbnackten Männer nicht sehen kann -
oder wird sie vielleicht als nächstes eine Klage einreichen, dass sich die Männer vollständig bekleiden :roll:

Für mich ist diese ganze Klage eine eindeutige Provokation, nichts als Aufmerksamkeitshascherei!
Liebe Grüsse
Candy
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Max84
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Re: Provokation

Beitrag von Max84 » 02.06.2015, 18:59

Das ist halt die andere Seite:

"United Airlines soll Muslima Cola-Dose verweigert haben"
http://www.stern.de/panorama/united-air ... 97990.html

Darinka
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Re: Provokation

Beitrag von Darinka » 02.06.2015, 20:41

Max84 hat geschrieben:Das ist halt die andere Seite:

"United Airlines soll Muslima Cola-Dose verweigert haben"
http://www.stern.de/panorama/united-air ... 97990.html
Für mich ist das nicht die andere Seite, sondern genau die die Anaba ansprach. Das begründe ich auch gerne.

Ich fliege beruflich manchmal recht häufig (ich bin keine Muslima) und mir wurden ebenfalls (sogar schon mehrfach) geschlossene Getränkedosen verweigert (ich wollte die halt später trinken und dann nicht ohne Kohlensäure). Die Annahme, eine andere Stewardess gibt die mir dann schon wie gewünscht, hat nicht funktioniert...
Mir wurde dazu gleichlautend gesagt, dass nach den Vorschriften die Dosen immer geöffnet werden müssen.

Das so etwas trotzdem in dieser Weise in der Presse landet, ist deshalb für mich nicht "die andere" Seite sondern ganz genau die, um die es ging. Eine Schlagzeile "Fluggesellschaft verweigert Christin Cola Dose" habe ich nämlich noch nie gelesen..... Wer das wohl in die Presse gebracht hat?

LG Darinka

PS: Als Erklärung vielleicht dazu: Wenn das Flugzeug mal unvorhergesehen absackt o.ä., dann fliegen die Dinger wie Geschosse durch die Gegend. Geöffnet trinken sie die Meisten zeitnah und lassen sie nicht lange rumstehen. Es wird ja meist auch gleich eingeschenkt, nicht nur geöffnet. Und außerdem tritt bei geöffneten Dosen ein Teil der Flüssigkeit aus, dann nehmen sie weniger Geschwindigkeit auf... Unsinnig finde ich das deshalb nicht ganz...
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Zwoelfe
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Re: Provokation

Beitrag von Zwoelfe » 03.06.2015, 05:56

Wie lautet der Titel dieses Beitrags ? PROVOKATION

Und genau als das wird das Kopftuch häufig wahr genommen - als Provokation ... schön an dem Vorfall im Flugzeug zu sehen . Die Leute dort hatten allein aufgrund dieses Kleidungsstück einen dicken Hals . Wenn sie ähnliche negative Erfahrungen mit "Kopftuchfrauen" gemacht haben wie grade Abercrombie gemacht haben , ist das nachvollziehbar .

Bei Kopftuchfrauen besteht eben "ständig" die Gefahr , dass "eine Extrawurst" brauchen und öffentliche Klagen von "Kopftuchfrauen" gegen wasauchimmer verstärken diese Sichtweise . "Man" bekommt das Gefühl , das etwas aufgezwängt weren soll , was keiner freiwillig haben will . Meiner Meinung nach verschärfen diese ganzen Klagereien , Forderungen und ständiges Gemäkel - siehe Muslimrat - den Eindruck bei der Bevölkerung , dass "die Muslime" ebenso sind : hier setzt jetzt jeder ein ,was er will ...

Natürlich haben Frauen mit Kopftuch oder Menschen mit arabisch/türkischen Namen es bei "normalen" Bewerbungen schwerer als andere .

Ich bleibe mal bei Abercrombie und dem - selten dämlich geführten - Prozeß dieser Kopftuchträgerin . Dazu noch ein paar Meldungen , dass Muslimas ohne Kopftuch zu arbeiten anfingen - um nach ein , zwei Jahren dann plötzlich ohne Kopftuch nicht mehr leben zu können um möglichst dazu noch Forderungen zu stellen , die eine eingeschränkte Einsatzweise am Arbeitsplatz bedeuten . Erinnerlich ist mir noch der Fall , wo ein plötzlich gläubig werdender Muslim keine Alkoholika mehr auspacken und in Regale räumen konnte . Der Mann bekam Recht und der Arbeitgeber war gezwungen in seiner begrenzten Firma einen "Sonderarbeitsplatz" zu schaffen .

Da muß man verstehen , dass kleine Firmen sehr , sehr vorsichtig sind und sein müssen bei der Einstellung von Frauen mit Kopftuch oder Menschen mit arabisch/türkischen Namen - zumal nur die wenigsten Vorfälle es bis in die Medien schaffen . Übrigens sind grade diese kleinen bis mittleren Unternehmen ablehnend eingestellt .

Bei einem ehemaligen Arbeitgeber ist der Streit mit kopftuchtragenden Muslimas derart eskaliert , dass der bis heute !!! keine Muslimas mehr einstellt - rein aus rechnerischen Bedenken : stehe ich so einen Prozeß noch mal durch ? Der Kundenkreis hatte damals wie heute eine bestimmte Vorstellung von uns und ein Kopftuch kam darin nicht vor . Da wir nicht die einzigen Anbieter an einem hart umkämpften Markt waren ... diese Leute hätten sich also nicht an den Anblick von Kopftüchern gewöhnen müssen - nein , die wären zu unseren Mitbewerbern gegangen . Der Fall hat es übrigens nicht bis in die Medien geschafft - aber das Denken und Verhalten von vielen negativ beeinflußt .

Als Inhaber einer kleinen Klitsche würde ich persönlich keine Muslima - ob nun mit oder ohne Kopftuch oder Menschen mit arabisch/türkischen Namen einstellen - als Prävention . Ich will gar nicht ausprobieren , ob das gut geht , da ich mir den "Schadensfall" nicht leisten kann .

Andererseits werden Frauen mit Kopftuch oder Menschen mit arabisch/türkischen Namen bevorzugt überall dort eingestellt , wo Arbeitgeber sich einen Vorteil davon versprechen . Dies Klage der kopftuchtragenden Muslima bei Abercrombie sehe ich als genau das , was es ist : eine Provokation . Denn : rein aus Glaubensgründen käme der Arbeitsplatz dort für sie gar nicht in Frage .

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Franconia
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Re: Provokation

Beitrag von Franconia » 03.06.2015, 17:47

Es geht nicht um die Kopfbedeckung (auch wenn die das Sichtfeld und die Sichtweise mitunter deutlich einschränkt) sondern um den Status den eine Frau damit zur Schau stellt und um die vermeintlichen SONDERrechte, die eine Frau meint, sich wegen so einem Fetzen im Namen Allahs und ihrer Religion erklagen zu können.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Rubinrot
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Re: Provokation

Beitrag von Rubinrot » 03.06.2015, 17:59

Maryam915 hat geschrieben: Es muss doch in der westlichen Welt möglich sein, eine Kopfbedeckung zu akzeptieren und zu respektieren. :cry:
Natürlich, aber nur wenn die arabisch-muslimische Welt unsere westliche Weltwerte respektiert!
Mit welchem Recht wird sie nur vom Abendland eingefordert?

Es ist eben ein einseitige Forderung, der wir in unseren Breitengraden nicht nachkommen müssen. Ich schaue aus dem Fenster meiner Wohnung, was sehe ich "Kopftuch".
Dunkelbraune lange Mäntel im Hochsommer oder Niqab's mit Augenschlitz - gehört diese Aufmachung ins Abendland? Genausowenig wie im Orient offenherzige Bekleidung akzeptiert wird und ich persönlich das auch nicht schön finde und die Gepflogenheiten der Gastgeber respektiere und mich anpasse.
Der einzige Unterschied ist - dass die Bikinidamen oder Spaghettiträgerinnen spätestens nach 14 Tagen wieder verschwinden - die dunkelbraunen Mäntel mit Kopftuch bleiben für immer.
Gruss
Sage nicht immer was Du weißt, aber wisse immer was du sagst!

Franconia
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Re: Provokation

Beitrag von Franconia » 03.06.2015, 18:17

Maryam915 hat geschrieben:Welche Sonderrechte denn? Ein Arbeitsplatz ist kein Sonderrecht.
Ein Arbeitsplatz ist kein Sonderrecht - stimmt.
Aber auf das Tragen eines Kopftuches zu bestehen ist ein Einklagen eines Sonderechts.
Es gibt in fast jeder Firma eine Kleiderordnung - und die gilt für ALLE, auch für Frauen die sich ob eines Kopftuches für etwas besseres halten.
Will eine Frau in so einer Firma einen Job, dann hat sie, wie alle anderen Mitarbeiter auch, die Regeln die diese Firma aufstellt zu akzeptieren oder sich einen anderen Arbeitgeber, anderen Job oder ein anderes Arbeitsumfeld zu suchen.

Keine Religionsgruppe verlangt so viele Sonderrecht wie Muslime (in der Schule, Feiertage, am Arbeitsplatz, etc.), keine andere Religionsgruppe schreit so schnell Rassist und fühlt sich auf den Schlips getreten wie Muslime. Aber das was Muslime für sich fordern und einklagen, das gestehen sie anderen nicht zu - nämlich das Recht auf selbstbestimmtes Leben.

Ich kann keine Menschen Respektieren die nur fordern, fordern, fordern, aber anderen im Gegenzug dazu nicht die gleichen Rechte zugestehen, sondern statt dessen die Rechte anderer mit Füßen treten.
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Rubinrot
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Re: Provokation

Beitrag von Rubinrot » 03.06.2015, 18:19

weil das Tragen eines pinken Hutes oder eines grünen Mantels kein Statement "für eine Religion ist der ich angehöre" um das allen anderen zu zeigen"!
Zuletzt geändert von Rubinrot am 03.06.2015, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Ariadne
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Re: Provokation

Beitrag von Ariadne » 03.06.2015, 18:26

Maryam915 hat geschrieben:
Franconia hat geschrieben:Es geht nicht um die Kopfbedeckung (auch wenn die das Sichtfeld und die Sichtweise mitunter deutlich einschränkt) sondern um den Status den eine Frau damit zur Schau stellt und um die vermeintlichen SONDERrechte, die eine Frau meint, sich wegen so einem Fetzen im Namen Allahs und ihrer Religion erklagen zu können.
Welche Sonderrechte denn? Ein Arbeitsplatz ist kein Sonderrecht.
"So ein Fetzen im Namen Allahs", was ist das denn für ein Ton? :wink:
Oh man...

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will
Jean-Jacques Rousseau
Ganz genau! Der gute Jean-Jacques hatte recht! Wir müssen nicht tun, was wir nicht wollen: Scharia in unsere Gesellschaft zu akzeptieren, obwohl die Politik uns einreden will, dass wir anderen Rechte einräumen müssen. Und wer denkt an unsere Rechte, wenn wir auf unseren Straßen "Batmans" begegnen und wir wissen nicht, ob der Gute Mann oder Frau ist, ob er/sie eine Waffe trägt, ob wir Angst haben müssen, ob wir unsere Kinder beschützen müssten? Wie können wir unser Recht, angstfrei in einem demokratischen Land zu leben, einklagen? Wer schenkt uns Aufmerksamkeit?
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
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Rubinrot
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Re: Provokation

Beitrag von Rubinrot » 03.06.2015, 18:28

Mariam,

wir reden aneinander vorbei und es hat keinen Sinn weiter mit Dir darüber zu diskutieren.
Ich trage aber auch kein 17 x 13 cm dickes Kreuz vor der Brust, damit jeder sieht welcher Reli ich angehöre.
Das überlasse ich unseren religiösen Führern.
Sage nicht immer was Du weißt, aber wisse immer was du sagst!

Franconia
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Re: Provokation

Beitrag von Franconia » 03.06.2015, 18:33

Maryam915 hat geschrieben:
Rubinrot hat geschrieben:weil das Tragen eines pinken Hutes oder eines grüner Mantel kein Statement "für eine Religion ist der ich angehöre" um das allen anderen zu zeigen"!
dich stört also nicht das Tuch, sondern die Religion. Aha. Dann sollen Nonnen sich auch nicht mehr bedecken, richtig?
Der Vergleich hinkt, denn der Habit einer Nonne ist ihre, vom Arbeitgeber (Orden) vorgeschrieben, Arbeitskleidung.
Das ein Kopftuch hier in D zur vorgeschriebenen Arbeitskleidung in einem dt. Betrieb gehört ist mir dagegen neu.
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Zwoelfe
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Re: Provokation

Beitrag von Zwoelfe » 03.06.2015, 19:13

Habe ich mich unklar ausgedrückt , liebe Maryam915 ? Dieser eine muslimische Arbeitnehmer forderte FÜR SICH das Sonderecht , keinen Alkohol mehr auspacken zu müssen - im Gegensatz zu den "ungläubigen" Kollegen , die weiterhin die schweren Paletten transportieren und einräumen mußten - zuzüglich seinem Anteil .

Die damaligen Muslimas der ehemaligen Arbeitsstätte kamen von jetzt auf gleich mit Kopftüchern an und Forderungen , was sich jetzt für sie aufgrund ihrer Frömmigkeit nun zu ändern hätte : keine schwere Arbeit im Ramadan oder eben deshalb Urlaub den gesamten Ramadan über . Nach dem Ramadan fiel ihnen ein , das gewisse Arbeiten von ihnen nun auf Grund ihres Glaubens nicht mehr ausgeführt werden konnten und gläubig seien sie ja nun , wie man am Kopftuch sehen könnte . Jahrelang lief das vorher problemlos ... Erreicht haben sie zwar nichts , aber dafür den Betriebsfrieden gestört , mir zusätzliche Arbeit verschafft und den Kollegen ebenso ... Andere Konzerne und andere Arbeitgeber haben die Arbeitsklagen geführt und der Gesetzgeber beschloß , dass "der Muslim" seine Arbeitsfähigkeit auch im Ramadan zu erhalten habe und dass ihm ein freier Ramadan nicht automatisch zustünde .

Viele von den Fällen , die ich "begleitet" habe , drehten sich im Prinzip nur darum , aufgrund vorgeschobener Gläubigkeit leichtere Arbeit zum selben Gehalt haben zu wollen - also Islam zur Vorteilsnahme .

Ach ja , wegen PC : die deutsche alleinerziehende Mutti versuchte das über Kind krank zu ereichen und die Ghanerinnen , inspiriert durch die Muslimas , wollten nun auch nicht mehr am Sonntag arbeiten - sie seien gläubige Christinnen und gingen ab sofort jeden Sonntag in die Kirche anstatt nur jeden zweiten ...

In einer kleinen Klitsche ist das tödlich . Man kann sich solche Arbeitnehmer nicht leisten und mit einem Arbeitsprozeß wird es teuer . Und nein , das war kein Einzelfall , das lief so bundesweit im gesamten Konzern ... diese Islamisierung . Und - es ist ja nicht auszuschließen , dass Muslime vorm Arbeitsgericht recht bekommen wie im Alkoholfall . Wie der Mann dann einzusetzen ist , muß den Richter weder interessieren noch muß er es ausführen .

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Darinka
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Re: Provokation

Beitrag von Darinka » 03.06.2015, 19:30

Maryam915 hat geschrieben:Welche Sonderrechte denn? Ein Arbeitsplatz ist kein Sonderrecht.
Nein, ein Arbeitsplatz ist kein Sonderrecht. Aber ein Sonderarbeitsplatz, der religiöse Vorschriften berücksichtigen muss, die es als Bedingungen an der Arbeitsstelle gar nicht vorher gab. Es geht um Dinge in diesem Stil hier:
Zwoelfe hat geschrieben: Erinnerlich ist mir noch der Fall , wo ein plötzlich gläubig werdender Muslim keine Alkoholika mehr auspacken und in Regale räumen konnte . Der Mann bekam Recht und der Arbeitgeber war gezwungen in seiner begrenzten Firma einen "Sonderarbeitsplatz" zu schaffen .
Bzw. erinnere ich mich richtig, ging es da nicht im Artikel um eine Muslima, die ihr Recht auf einen Arbeitsplatz eingeklagt hat, wo halbnackte Männer rumlaufen?
Sorry, was soll man dazu noch sagen...

Um SOLCHE Themen geht es, nicht darum, dass irgendwo Jemand mit Kopftuch arbeitet.

:arrow: Die Zeilen von Maryam in diesem Thread finde ich übrigen ein 1A Beispiel, um GENAU das es hier ging. :wink: :idea:
Mehr braucht man dazu aus meiner Sicht nicht sagen.
Danke für das eindrucksvolles Beispiel. :wink:

LG Darinka
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Honigbiene
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Re: Provokation

Beitrag von Honigbiene » 03.06.2015, 23:51

Ihr stört euch doch nicht am Kopftuch, sondern an der Religion selbst.
Ich sehe ein Kopftuch nicht als Provokation, jeder lebt wie er es für richtig hält!
Deutsche provozieren auch manchmal, z.B. trinkend und knutschend in arabischen Ländern. Am besten noch zur Ramadan Zeit

kkj
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Re: Provokation

Beitrag von kkj » 04.06.2015, 00:28

Ich trage selbst Kopftuch, aber nicht aus religiösen Gründen. Und wenn ein Arbeitgeber mir sagt, er möchte das nicht, muss ich mir halt einen anderen suchen. Am Flughafen Zürich werde ich deswegen ins Separee gebeten und extra abgetastet. Schreie ich deswegen "Diskriminierung"? Nein. Ich fühle mich ja auch nicht diskriminiert. So sind nun mal die Regeln dort. Komischerweise hatten meine letzten Arbeitgeber weder mit Kopftuch noch mit meinem sehr ausländischen Namen ein Problem. Könnte natürlich damit zu tun haben, dass ich für den Job recht gut qualifiziert war/bin, und aus meinem "Sonderstatus" als Ausländerin keine Nummer gemacht hab, im Gegenteil.

Ich hatte auch schon mal einen sehr gläubigen Muslim als Kollegen (korrekt sollte ich "Untergebenen" sagen). Ich wunderte mich dann irgendwann über die Stundenzettel, weil die Zeiten nicht damit zusammen passten, wo ich ihn definitiv noch im Büro gesehen hatte. Nun ja - er hat seine Gebetszeiten eingehalten und die Zeit eben nachgearbeitet, die Zeiten aber korrekt aufgeschrieben. Ab da durfte er im Chefbüro beten, wenn Chef nicht da war.

Es ist vieles möglich, wenn man will. Dazu müssen beide Seiten eine tragbare Lösung suchen und finden.

Ich mag weder als Ausländerin noch als Frau oder evtl. als Sehbehinderte (kurzsichtig) oder meinetwegen Allergikerin irgendwo bevorzugt oder besonders berücksichtigt werden. Warum auch? Ich bestehe auch so im Leben. Wenn ich einen guten Job mache, und mein Chef will plötzlich sein Pferd ins Büro mitbringen, sag ich ihm, dass ich da leider nicht mitspielen KANN. Bislang war so was nicht nötig. Ich durfte aber durchaus mal einem Vorgesetzten sagen, dass er ein bestimmtes Parfum lieber nicht tragen sollte, weil ich davon Niesanfälle bekam. Null Problem. Nur - ich hab ihn GEBETEN, nicht was GEFORDERT.
LG
kkj

Candy
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Re: Provokation

Beitrag von Candy » 04.06.2015, 07:27

kkj hat geschrieben: ich hab ihn GEBETEN, nicht was GEFORDERT.
Liebe kkj,
ich denke auch, um etwas zu bitten und nicht zu fordern, genau darin liegt der feine Unterschied.
Wie du sagst, reden kann man über alles.
Aber etwas auf Gedeih und Verderb herausfordern, wenn nötig mit Gewalt und dabei mit Triumphgeschrei durchs Feld ziehen,
dass ist eindeutige Provokation und ein Zeichen, wie wichtig man sich selbst nimmt, man/frau WILL Aufmerksamkeit erregen!
Egal wo es ist, am Arbeitsplatz oder in einem anderen Land, für mich selbst habe ich mich immer dazu entschieden,
mich den Gepflogenheiten der "Alteingesessenen" anzupassen.
Zuhause in meinen vier Wänden herrschen dann wieder"unsere familiären" Gesetze,
da kann ich alles so machen, wie es meinem seelischen und geistigem Wohlergehen gut tut.
Liebe Grüsse
Candy
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