Bezzie zahlt vollständig

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Anaba
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Anaba » 18.06.2015, 14:17

NightsideOfEden hat geschrieben:Anaba, Du kennst mich, und auch ihn doch garnicht. Woher willst Du wissen, ob ich einen Fehler begangen habe?

Wir sind über 3 Jahre verheiratet und mein Mann ist noch immer die gleiche Person, wie ich ihn kennengelernt habe.
Es stimmt, dass ich euch nicht kenne.
Wer allerdings die Geschichte von euch liest, wird weniger optimistisch sein.
Es spricht vieles für Bezness.
Allerdings kann es natürlich sein, dass du die Nadel im Heuhaufen gefunden hast.
Ich wünsche es dir.
Liebe Grüße
Anaba

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anaba@1001Geschichte.de

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Darinka
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Darinka » 18.06.2015, 14:29

Zur Schuld-Thematik insgesamt: Sorry, manchmal verstehe ich die Diskussion nicht mehr (vielleicht liegt es an mir...)

Ich verstehe nicht warum von jahrelangem in der Opferrolle suhlen gesprochen wird. Und auch nicht, warum von Manchen das Fehlen einer selbstkritischen Reflektion unterstellt wird.
Was soll das, das ist doch Quark.


Mir fällt eigentlich kein Betroffener hier ein der das aus meiner Sicht wirklich tut. Bei so ziemlich allen Betroffenen sind selbstkritische Zeilen zu lesen. Jedenfalls für mich. Ich hätte kein Beispiel parat wo es nicht so wäre (was aber nicht heißt dass es das im Forum nicht gibt, alles und jedes habe ich nicht gelesen. Häufig kann das doch aber gar nicht sein, sonst wäre mir doch schon mal was untergekommen?)

Das Wort Opfer lehne ich übrigens für mich grundsätzlich ab. Das schreibe ich auch immer wieder. Ich bin kein Opfer von Bezness. Ich bin Beznessbetroffene. Das ist für mich ein großer Unterschied.

Die Diskussion fing m.E. an als geschrieben wurde, dass der Bezzie ja nur seine Chancen wahrnimmt und die Frau zu bl.öd ist und auf für jeden durchschaubare Betrügereien hereinfällt. Es geht mMn darum, dass das PAUSCHALE Schuldzuweisen an den Betroffenen falsch ist.

Ich habe hier eigentlich von so ziemlich JEDEM Beznessbetroffenen schon Sachen gelesen, wo er im Nachhinein beschreibt an welchen Stellen er Dinge nicht gesehen hat, die aber schon viel früher erkennbar gewesen wären. Stellen an denen er falsche Entscheidungen getroffen hat, die immer weiter in so eine Geschichte geführt haben.

Viele die gerade aus allen Wolken gefallen sind, schämen sich ganz fürchterlich selbst. Das liest man hier immer wieder. Sie trauen sich nicht im Freundeskreis darüber zu reden... Von vielen Außenstehenden und Menschen (die Bezness nicht kennen), kommt auch oft nur Unverständnis als Feedback. Dann schämen sich Betroffenen nur noch mehr.
Muss das hier auch noch sein? Das ist doch nicht der Sinn des Forums. Wir wollen Betroffenen doch helfen sich wiederaufzurappeln und das zu verarbeiten. Das macht man nicht mit pauschalen Selbstschuld-Leier-Beiträgen.

Natürlich sind auch klare Worte (in Bezug auf den Unsinn den so Mancher macht) wichtig. Aber mit Maß und nicht als pauschales aburteilen.

LG Darinka
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Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Anaba
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Anaba » 18.06.2015, 14:49

Viele die gerade aus allen Wolken gefallen sind, schämen sich ganz fürchterlich selbst. Das liest man hier immer wieder. Sie trauen sich nicht im Freundeskreis darüber zu reden... Von vielen Außenstehenden und Menschen (die Bezness nicht kennen), kommt auch oft nur Unverständnis als Feedback. Dann schämen sich Betroffenen nur noch mehr.
Muss das hier auch noch sein? Das ist doch nicht der Sinn des Forums. Wir wollen Betroffenen doch helfen sich wiederaufzurappeln und das zu verarbeiten. Das macht man nicht mit pauschalen Selbstschuld-Leier-Beiträgen.
Liebe Darinka,

du sprichst mir da aus dem Herzen.
Alle Betroffenen, die ich persönlich kenne, wissen genau, wo ihr Fehler lag.
Sie waren zu gutgläubig, haben die Vorzeichen zu wenig beachtet, haben zu sehr geliebt usw
Wenn sich diese Frauen an ein Forum, wie unseres wenden, brauchen sie keine schlauen Sprüche über ihre Mitschuld.
Sie brauchen oft erst mal Trost und Rat.
Von Besserwissern, die alles vorher wussten, sind sie privat schon umgeben.
Wir sollten ihnen zuhören und ihnen wenn gewünscht raten.
Sie brauchen ein offenes Ohr und auch Trost.
Zum Glück haben viele der User das erkannt und es jemand im Forum, der zuhört und die richtigen Worte findet.

Wenn ich Mitschuld lese, denke ich immer an Vergewaltigungen.
Da gibt es auch immer wieder Mitmenschen, die sich nicht darüber wundern, weil die Betroffene immer
freizügig angezogen war. :roll:
Liebe Grüße
Anaba

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Thelmalouis
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Thelmalouis » 18.06.2015, 16:11

Diese Zeilen von Ponyhof, in einem anderen Thread, haben mich heute angesprochen, gerade was die "Mitschuld" betrifft.

Jede Liebe birgt das Risiko des Scheiterns und des "Schmerzes", und auch wenn hier seitenweise über typische Beznessopfer und "Mitschuld" geredet wird: Es mag Faktoren geben, die Bezness begünstigen, aber es ist eben zum Teil auch einfach "Pech", ein "zu gutes Herz" und anerzogene Naivität.

Für mich persönlich passt es hier rein und damit ist für mich das Thema auch beendet.
Gruß Thelmalouis


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Romana
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Romana » 18.06.2015, 18:37

im Falle des Bezness' kann man nicht von Schuld/Mitschuld/Fehler etc. sprechen (oder gar vorhalten) sondern höchstens von dem Eigenanteil (wie z. B. nicht verarbeitete frühere Beziehung die zerbrochen ist, etc.) an der entstandene Situation. Und dies aus der Erkenntnis heraus dass Bezness nichts als eine üble Situation ist, niemals eine partnerschaftliche Beziehung auch wenn ursprünglich Letzteres die Absicht der Betroffenen war.

Und ja, Betroffene ist der richtige Begriff (ich kann mich mit der Opfer-Bezeichnung nicht anfreunden, die ist irgendwie stigmatisierend...)


Das ist aber nur meine bescheidene Meinung

Thelmalouis
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Thelmalouis » 18.06.2015, 19:34

Romana hat geschrieben:Und ja, Betroffene ist der richtige Begriff (ich kann mich mit der Opfer-Bezeichnung nicht anfreunden, die ist irgendwie stigmatisierend...)
Ich finde es reichlich übertrieben auf dem Begriff "Opfer" herumzureiten. :roll:
Ich habe die Betroffenen auch so genannt.

Den Post von heute Morgen musste ich zweimal schreiben, weil er unglücklicherweise auf einmal weg war, als ich ihn senden wollte.
So ,und beim ersten Mal hatte ich auch "Bezness-Betroffene" geschrieben, das weiß ich noch, habe aber den Post später, inhaltlich, so wie ursprünglich gedacht, nicht mehr hinbekommen. Dabei habe ich dann auch Opfer geschrieben und mir bei der Wortwahl überhaupt nichts dabei gedacht.
Gruß Thelmalouis


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Romana
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Romana » 18.06.2015, 20:41

@Thelmalouis:

1. ich habe nicht speziell deine Posts gemeint sondern generell;

2. Bezness ist so ein sensibles Thema dass man nie vorsichtig genug mit den Begriffen umgehen kann... und darf!

Gottlob ist die deutsche Sprache so reich an Begriffe und Bezeichnungen die man nur sensibel verwenden soll und muss.

Darinka
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Darinka » 18.06.2015, 21:00

Da ich das Thema Begriff wohl aufgebracht habe :? ... Es ging mir überhaupt nicht um die generelle Verwendung des Begriffes. Auch nicht um irgendwelche Empfindlichkeiten / Sensibilitäten dazu.
Es ging um das Thema des Vorwurfes fehlender Reflektion und mMn überflüssiger Selbst-Schuld-Tiraden... Ich hatte versucht auszudrücken, dass ICH den Begriff Opfer für MICH bewußt ablehne und das AUCH ein Ausdruck von Selbstreflektion für mich ist. Das gehörte in den Kontext des Beitrages... Vielleicht habe ich mich unverständlich ausgedrückt... :(

LG Darinka
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Harvey
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Harvey » 18.06.2015, 21:04

Romana hat geschrieben:@Thelmalouis:

1. ich habe nicht speziell deine Posts gemeint sondern generell;

2. Bezness ist so ein sensibles Thema dass man nie vorsichtig genug mit den Begriffen umgehen kann... und darf!

Gottlob ist die deutsche Sprache so reich an Begriffe und Bezeichnungen die man nur sensibel verwenden soll und muss.
Jeder der Schaden genommen hat durch eine kriminelle Handlung eines anderen ist doch durchaus ein Opfer.

Neulich wurde bei Bekannten von mir eingebrochen - also wurden sie Opfer eines Einbruchs oder eines Einbrechers.
Eine verprügelte Person wurde Opfer einer Körperverletzung.
Eine im Beruf, oder Schule gemobbte Person ist ein Mobbing-Opfer.
Jemand der Schaden nimmt bei einem Autounfall ist ebenfalls Opfer, ein Unfall-Opfer.

Man kann da noch X Beispiele mehr aufzählen.

Ich weiß nicht, warum jemand der emotional, und finanziell - durchgeplant von einem Kriminellen - geschädigt wurde - nicht als Opfer bezeichnet werden soll?
Warum ist Bezness ein sensibleres Thema als Körperverletzung, Einbruch, usw.?

Warum ist Betroffene eines Unfalls, Mobbings, Einbruchs etc.... denn ein besseres, oder sensibleres Wort.

Ich verstehe es wirklich nicht.

LG
Harvey

Thelmalouis
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von Thelmalouis » 18.06.2015, 21:23

Darinka hat geschrieben:Da ich das Thema Begriff wohl aufgebracht habe :? ... Es ging mir überhaupt nicht um die generelle Verwendung des Begriffes. Auch nicht um irgendwelche Empfindlichkeiten / Sensibilitäten dazu.
Es ging um das Thema des Vorwurfes fehlender Reflektion und mMn überflüssiger Selbst-Schuld-Tiraden... Ich hatte versucht auszudrücken, dass ICH den Begriff Opfer für MICH bewußt ablehne und das AUCH ein Ausdruck von Selbstreflektion für mich ist. Das gehörte in den Kontext des Beitrages... Vielleicht habe ich mich unverständlich ausgedrückt... :(

LG Darinka
Nein Darinka, du hast dich nicht unverständlich ausgedrückt, ich habe alles verstanden, was du sagen wolltest.

Ich habe nur nicht im Anschluss an deinen Post verstanden, wie man da nochmals drauf eingehen muss. Habe mich ernsthaft gefragt, brauchen wird das jetzt auch noch. Aber gut, hab vielleicht auch zu empfindlich reagiert. Und weil ich in meinem Post ziemlich viel von Opfern gesprochen habe, fühlte ich mich angesprochen.

Im Grunde sehe ich das aber so wie Harvey.
Gruß Thelmalouis


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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von nabila » 18.06.2015, 22:44

hallo,

für mich ist OPFER jemand der Schaden erleidet.

Und da Bezness Betrug ist, kriminelle Energie beinhaltet, ist für mich der Begriff Opfer nicht negativ belegt, nicht stigmatisierend sondern klar definiert.

Sich einzugestehen, dass man Opfer ist, ist für mich schon eine Art Selbstwahrnehmung.Ob dann noch von Schuld, Mitschuld o.ä. zu reden ist ?

Wie jetzt ? z.B. Ich wurde vom PKW angefahren, weil ich gerade da im Weg stand ? Sorry, das geht mir zu weit.


Bei Bezness ist zugegebenermaßen der zeitliche Ablauf meist länger. Da wären ab einem gewissen Punkt evtl. möglicherweise vielleicht vorsichtig und

sensibel eigene Anteile zu hinterfragen.


Liebe Grüße ♥
لا يزال بإمكانك الذهاب ببطء. لأنه في النهاية سوف نعود إلى نفسك فقط.
Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

kkj
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Re: Bezzie zahlt vollständig

Beitrag von kkj » 19.06.2015, 00:55

Ich bin da bei Nabila.

Dass bei den Beznessgeschichten eine/r machen ließ - ja nun, ist so. Meist glaubte das Opfer, es wäre alles echt.

Und ich differenziere sehr zwischen "noch zu retten" und "Scherben sammeln". Im letzteren Fall ist es definitiv ein Opfer, dem geholfen werden muss. Drauftreten tun die meisten sich selbst schon genug.
LG
kkj

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