Entführt ins Ausland - kein Einzelfall - Presseberichte

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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Moppel
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall - Presseberichte

Beitrag von Moppel » 28.08.2015, 17:56

Franconia hat geschrieben:....
Richtig, es sind die gemeinsamen Kinder.
Kinder die jetzt ohne ihre Eltern aufwachsen, da der Vater sie in seine Heimat entführt hat und in CH in Haft ist,
Die Frage ist ob er sie entführt hat oder nur die Mutter das so sieht.
Wenn es nach Schweizer Recht legitim ist sie mit in den Urlaub zu nehmen und nach tunesischem Recht sie dann dort zu behalten, dann ist es etwas knifflig.
sich also nicht um seine Kindern kümmern kann.
Was dann die Großeltern übernehmen wenn einer verhindert ist. Das ist in Deutschland auch nicht so selten.
Und die Mutter kann sich nicht kümmern, da der Vater nicht bereit ist an einer Rückführung nach CH mitzuwirken und in TN möglicherweise ein Haftbefehl gegen sie besteht, der es ihr unmöglich macht nach TN zu ihren Kindern zu reisen.
Korrekt, dümmer hätte es nicht laufen können.
Und ob das nur ein Fluch der doppelten StA ist...
Ich denke nicht.
Es gibt genug Fälle in denen eine Rückführung theoretisch möglich wäre (inkl. Gerichtsurteil), aber praktisch nicht umgesetzt werden kann, da die betreffenden Kinder dann irgendwo (z. B. im Hinterland) versteckt gehalten und somit dem Zugriff der Behörden entzogen werden.
(das ganz allgemein und nicht auf diesen Fall bezogen)
Genau das ist der Fluch der doppelten Staatsbürgerschaft.
Hier prallt das Mutter zentrierte Umgangsrecht Europas, gegen das Vater zentrierte islamische Recht Nordafrikas, garniert mit alten Stammestraditionen und einer starken Nationalen Komponente aufeinander.
Eine Lösung sehe ich da nicht.
Wenn der Vater die Füsse stillhält und seine Strafe absitzt hat er gute Chancen nach der Verbüßung als freier Mann unbehelligt in der Schweiz zu leben und die gemeinsamen Kinder nach islamischer Tradition in Tunesien aufwachsen zu lassen.
Gruß

Darinka
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall - Presseberichte

Beitrag von Darinka » 05.11.2015, 11:43

Hier leider wieder ein neuer Fall von Kindesentführung ins Ausland:


http://www.n-tv.de/panorama/Dreijaehrig ... 86521.html

Hilferuf einer verzweifelten Mutter
Dreijährige Lila in den Dschihad entführt


Magali Laurent erlaubt ihrem Ex-Mann, mit der gemeinsamen Tochter nach Tunesien in den Urlaub zu fahren. Doch dort kommen die beiden nie an - stattdessen reist der Vater mit der Dreijährigen nach Syrien.

Es ist der schlimmste Albtraum einer jeden Mutter: Magalie Laurent aus Paris sucht verzweifelt nach ihrer dreijährigen Tochter Lila. Nach Tagen des Wartens hat sich die 35-jährige Französin nun entschieden, Anzeige wegen Kindesentführung im Zusammenhang mit einer terroristischen Vereinigung zu erstatten.
"Ich werde Himmel und Erde bewegen, um meine Tochter wiederzubekommen", sagte Laurent auf einer Pressekonferenz in Paris, zu der ihr die Ermittler geraten hatten, um die Öffentlichkeit zu alarmieren. Sie werde alles versuchen, um ihre Tochter zu retten, aber sie brauche Hilfe dabei, sagte die junge Frau unter Tränen.

Was war passiert? Am 20. Oktober sieht sie ihre kleine Tochter Lila zum letzten Mal. An diesem Tag übergibt sie das Mädchen in die Obhut ihres Ex-Mannes Alexander Anis Riahi. Dieser hatte ihr glaubhaft versichert, mit der Kleinen für eine Woche in seiner Heimat Tunesien Ferien machen zu wollen. Abgemacht ist, dass Lila am 27. Oktober wieder nach Frankreich zurückkehrt. Doch Laurent wartet vergeblich.

Nachdem sie tagelang nichts mehr von den beiden hört, meldet sich der Vater am vergangenen Wochenende – allerdings nicht aus Tunesien, sondern aus der Türkei. "Lila gehts gut. Sie ist gesund. Ich schwöre bei Allah, dass ich das nicht mache, um mich an dir zu rächen", versichert Riahi. Er werde demnächst keine Möglichkeit mehr haben, sich bei ihr zu melden. Und weiter: "Dass Allah dir die Geduld gebe, diese Prüfung zu überstehen."
Wie Nouvel Observateur berichtet, sind Laurents Befürchtungen, dass ihr Ex-Mann auf dem Weg nach Syrien ist und in den Dschihad ziehen will, nicht unbegründet. Riahi soll auch seine Schwester angerufen und erzählt haben, dass er mit Lila in die Türkei gereist sei. Die Polizei konnte diesen letzten Anruf orten. Riahi befand sich tatsächlich in Alexandrette, kaum 40 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Danach verliert sich seine Spur.

"Ich bin überzeugt, dass er vorhat, in den Dschihad zu ziehen", sagte die Mutter während der Pressekonferenz. Nachdem ihr Mann 2014 seinen Job in einem Hotel verloren habe, wir geschieden wurden, verbrachte er seine komplette Zeit in der Moschee. "Er wurde dort radikalisiert, trug einen langen Bart, kleidete sich nur noch mit der Djellaba", berichtet Laurent. Riahi sei zudem auch auf Pilgerfahrt nach Mekka gereist und habe immer mehr "extremistische Ideen" vertreten.
"Er war für Lila ein guter Vater", fügte die Mutter hinzu. In diesem Sommer rasierte er sich den Bart ab, kleidete sich wieder neutral und begann Sport zu treiben. Darum habe sie die Ferien in Tunesien bewilligt. Nun bittet Laurent die Polizei und Behörden um Hilfe: "Lila ist in Gefahr. Sie ist noch sehr klein und braucht mich."

LG Darinka :(
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

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