Hallo,
@ steckchen, ich lese deine Beiträge sehr gerne, da du die Wahrheit kurz, prägnant und sehr treffend auf den Punkt bringst.
Was z.B. in Marokko gegenüber einer evtl. potentiellen europäischen Heiratskandidatin an Show abgezogen wird ist für Insider manchmal an der Grenze der Unerträglichkeit. Aber "aufklären" hat meist eh keinen Sinn....
Die künftige einheimische marok. Braut wird von der Schwiegermutter in spe geprüft, auch auf körperliche Mängel, (lässt sich wunderbar im Hamam machen), Einkünfte eingeholt, Inquisition seitens der künftigen Familie etc. .
Wirft man gelegentlich einen Blick in marok. frankophone Foren, dann zeigt sich oftmals bei der "Problemfrage" wie sehr junge Frauen und auch junge Männer mit Tradition, Familienverband zu kämpfen haben und wie wenig persönlicher Freiraum bleibt - ausser man ist aufmüpfig!
Bei einer Einladung erzählte eine marok. Dame (selbst Kardiologin) mit sorgenvollster Miene, dass sie ihren Sohn nach Frankreich zum Medizinstudium schickte und er sich erdreistete dort eine französische Studentin zu heiraten. Welch ein Unglück in ihren Augen - als hätte die Frau die Pest/Colera/Aids. Im Sommer 2008 stellte er bei seinem Heimatbesuch die junge Ehefrau vor, die man sehr kühl behandelte (eigene Worte der Schwiegermutter) und auch den Sohn selbst, dem man androhte, ihn aus dem Familienverband auszuschliessen. Er steht weiterhin zu seiner jungen Frau. Hoffentlich hat er weiterhin Rückgrat.
Mich selbst berührte das Gezetere recht eigentümlich, denn die Betroffene weiss, dass ich Christin bin.
Also bei ganz armen marok. Familien erlebte ich schon, dass sie europ. Frauen als evtl. Ehefrau akzeptieren. Das hat seinen Grund darin, dass sie sehr pragmatisch denken und durch die Heirat einen Esser weniger am Tisch haben und evtl. sorgar noch eine kleine Zuwendung erhalten, wenn er/sie endlich im Ausland ist. Wer das Geld dann dort verdient, ob Mann/Frau ist ihnen egal, Hauptsache der Dirham rollt.