Endlich: „Zehn Gebote zur Ökoerlösung“Kopatz hat eine Reihe wirrer Ideen, die er allen Ernstes verbreitet, darunter: Friedlicher Protest auf der Straße bewege etwas. Wie kann man nur auf die Idee kommen, angesichts der langen Reihe wissenschaftlicher Forschung, die zeigt, dass kein Protest jemals etwas gebracht hat. Protest gegen die Startbahn West. Wurde sie gebaut? Eben. Protest gegen den Nato-Doppelbeschluss. Wurde er umgesetzt? Protest gegen Tiefflieger in der Südpfalz. Gibt es nach wie vor Tiefflieger in der Südpfalz? Protest gegen den Klimakurs der Bundesregierung. Hat die Bundesregierung etwas geändert? Protest gegen Entlassungen. Wurde deshalb niemand entlassen.
Wo Kopatz diese absurde Idee her hat, ist sein Geheimnis, aber er benötigt diese absurde Idee, um sie mit einer anderen absurden Ideen zu verbinden, der nämlich, dass die Regierung die Bevölkerung davon entlasten müsse, immer „die richtige Entscheidung zu treffen“.
Das ist das anti-Demokratischste, was wir bislang gelesen haben. Kopatz schreibt hier nicht mehr und nicht weniger, als dass Bürger der Möglichkeit, zu entscheiden, beraubt werden sollen, und zwar dadurch, dass ihre Regierung für sie und natürlich richtig entscheidet. Denn wir alle wissen: Die Regierung weiß am besten, was für uns gut ist. Deshalb sind die Strompreise in Deutschland so hoch. Deshalb gibt es so viele Rentner, die in Mülltonnen wühlen. Deshalb sind die Pflegeheime so hervorragend ausgestattet, und deshalb schlagen sich die Grannies darum, endlich in eines abgeschoben zu werden.
Sie denken, das ist ein Witz?
Nein, ist es nicht. Zehn Gebote zur Ökoerlösung, die hat Michael Kopatz in seinem Buch “Schluss mit der Ökomoral” verkündet, in einem „wichtigen Buch“, wie Uwe Schneidewind befindet. Das Problem daran: Schneidewind ist Präsident des Wuppertal Instituts. Das Wuppertal Institut sagt von sich, es erforsche und entwickele „Leitbilder, Strategien und Instrumente für Übergänge zu einer nachhaltigen Entwicklung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.“
Das Wuppertal-Institut will also ein wissenschaftliches Institut sein. Dazu passt es nicht, dass ein Prediger, der „Zehn Gebote zur Ökoerlösung“ verbreitet, als jemand bezeichnet wird, der „ein wichtiges Buch“ geschrieben habe. Nun ist Kopatz, der Mann mit dem wichtigen Buch, „Projektleiter im Forschungsbereich Energiepolitik“ und beschäftigt sich mit dem „zukunftfähigen Deutschland“. Das ist genau die Position, in der man Kompromisse machen muss, denn Fördergelder gibt es nur für das Hochjubeln eines bestimmten Deutschlands, ob es das zukunftsfähige Deutschland ist, daran sind eher Zweifel angebracht.
https://sciencefiles.org/2019/10/08/end ... oerlosung/