Sanna hat geschrieben: ↑18.01.2020, 21:24
Hallo und vielen lieben Dank für eure Beiträge! Ich wollte schon mehrmals einen Beitrag verfassen und hab es aber dann doch nicht gemacht....ich hab das Gefühl ich kann mich momentan irgendwie nicht klar ausdrücken bzw. ist alles immer noch so diffus und kann es schlecht ausdrücken. Ich weiß wirklich nicht wie ich euch das beschreiben soll und was nicht stimmt. Seit Jahresbeginn versuche ich ja weniger zu grübeln und ich habe aber dann gemerkt, dass es dadurch
aber nicht besser wird sondern ich mich körperlich schlechter fühle (erschöpft, Magen- und Kopfschmerzen). Ich hab heute seit längerer Zeit bei meinen Eltern nochmal das Thema angeschnitten und meine Mutter meinte es wäre teilweise so, dass ich komplett ausblende was passiert ist oder er gemacht hat. Und genau wie du es beschreibst Eclipse, ich überlege tatsächlich ab wann die Betrügerei anfing...also auch ob ich es quasi ausgelöst habe das er sich eine andere suchen "musste"

...ich weiß das ergibt alles überhaupt keinen Sinn...mein Selbstwertgefühl ist wohl total im Eimer. Und ich hab irgendwie krasse Denkfehler. ..ich versteh nicht was mit mir los ist. Ich bin noch nichtmal mehr wütend.
Liebe Sanna!
Meine Vorschreiberinnen haben es schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Ich denke, du musst dich uns gegenüber gar nicht "klar ausdrücken", denn den meisten von uns ist sehr klar, was jetzt mit dir nicht "stimmt" und warum du noch immer so verunsichert bist.
Es fällt dir sehr schwer, den Betrug an deiner Seele anzuerkennen. Den Rattenschwanz an scheußlichen Emotionen zu akzeptieren, den diese Akzeptanz mit sich bringt, das einfach mal gedanklich zuzulassen, sich zumindest vorzustellen "was wenn nichts echt war? Also gar nichts?". Cimmone hat das großartig beschrieben, ich denke ich habe es auch ähnlich gemacht, nämlich ALLES als Lüge definiert. Ich musste daher nicht mehr zurückgehen in der Erinnerung zu dem Punkt, wo alles mir noch "echt", liebend, wahrhaftig erschien. Das Ende deiner Verunsicherung kannst du selbst herbeiführen. Durch die Akzeptanz der Wahrheit, einer Illusion verfallen zu sein, für etwas jahrelang gekämpft zu haben, das immer nur eine Fantasie und ein Lügenkonstrukt war, eine einseitige Hoffnung, ein einseitiger Kampf von deiner Seite aus, echte aber einseitige Gefühle deinerseits. Aber niemals seinerseits! Er hat dich nicht geliebt, nicht zuvor, nicht währenddessen oder nach eurer Ehe. Du hattest keinerlei Einfluss auf seine Persönlichkeit. Er hat dir gesagt, dass es an dir lag, um sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen, ein Gefühlschaos bei dir auszulösen, dich emotional "zu beschäftigen", bevor du seine Einbürgerung noch verhindern hättest können! Er hat sich durch dich nicht verändert. Er hat dich nicht respektiert, geschätzt, er hat dich benutzt, bis er den Pass in der Tasche hatte. Weil er ein Mensch ohne Skrupel ist, wie alle Beznesser

. Er hat dich entwertet und zuletzt bespuckt

. Du hast alles gegeben und was er getan hat, nicht verdient. Noch weniger hast du jedoch verdient, dass es für immer so weiter geht, da du ihn unbewusst weitermachen lässt, selbst wenn ihr nun nichts mehr miteinander zu tun habt! Du opferst ihm dein Leben und stiehlst dir wertvolle Lebenszeit, indem du die Wahrheit ausblendest (wie deine Mutter auch so richtig erkannt hat!).
Verglichen mit dem ewigen "Zweifel-Zustand", diesem Nirwana, in das man sich reinmanövriert, wenn man der "bösen Wahrheit" nicht ins Gesicht sieht, ist der grausame "Dolchstoß", den das Einsehen und Einsetzen der Wahrheit auslöst, jedoch relativ kurz und auf Dauer weniger schmerzhaft. Du kannst das schaffen, wie so viele Frauen hier! Der extreme Schmerz wird dann nämlich beständig weniger und vielleicht wird einem sogar bewusst, dass es diese massive Verletzung gebraucht hat, dass alles einen Sinn hatte, damit man wieder drauf kommt, wer man ist, was man will im Leben und wie man ein glückliches Leben durch eigene Initiative, durch Selbstbestimmung erreichen kann! Unabhängig von früheren Erfahrungen, von allen Männern auf diesem Planeten, von deren Feedback und Urteil! Man landet sonst möglicherweise in der nächsten toxischen Beziehung, weil man dazwischen nicht gelernt hat, wer man ist, was einen ausmacht, wie viel man eigentlich wert ist und wie wenig das eigene Glück von dem abhängig sein sollte, was "er" will und denkt! Ob andere denken, dass die eigenen Gefühle Berechtigung haben? Wen kümmert es, wenn man die eigenen Gefühle selbst liebt und schätzt? Am Ende muss man v.a. mit sich selbst zurechtkommen, seine eigenen Gefühle anerkennen, sonst wartet man sein Leben lang wie der Pawlowsche Hund darauf, auf ein "Signal" von außen reagieren zu dürfen! Es gibt da sicher viele Meinungen, ich finde, dass man keinen Mann braucht, um sich als Frau "ganz" zu fühlen, dass man keinen Partner braucht, um ein glückliches Leben zu leben, mit sich im Reinen zu sein. Wenn man weiß, wie und wer man ist und fähig ist, den eigenen Weg zu gehen, ohne sein Bauchgefühl, seine eigene Gefühlswelt, seine Gedanken, seine Identität für jemand anderen (auf)opfern zu müssen. Wenn eine Partnerschaft so viele Zweifel auslöst, zeigt dass, dass es eben nicht möglich ist, mit
diesem Menschen man selbst zu sein! Man kann bestenfalls noch das Opfer-Lamm für diese Person werden! Das hast du nicht verdient!
Ich wünsche dir viel Kraft!
Alles Liebe, Toastie