ich schleppe, seitdem ich diese Page kenne, etwas mit mir herum, bei dessen Er(kläung)/Aufklärung ihr mir vielleicht helfen könnt.
Ich versuche, es kurz zu machen....
1997: Erster Tunesien-Urlaub von 5 Frauen, die 1x im Jahr eine Woche ausspannen.
Strand, Sonne, die Beach-Boys, die da arbeiten.
Hervorgetan hat sich F., der durch seinen Humor täglich den ganzen Strandabschnitt zum lachen gebracht hat.
Letzter Urlaubstag - Hafen von Port el Kantaoui: Wir laden die Strandjungs zu einem Getränk ein und plaudern.
1998: Urlaub in Mahdia.
1999: Port el Kantaoui. F. arbeitet immer noch am Strand. Wir erfahren, dass F. mittlerweile eine Einheimische geheiratet hat und das erste Kind unterwegs ist. Irgendwann werden wir zum Essen eingeladen. Was die Braut nicht wusste, es kommen 5 weibliche Touristinnen.
Seine Frau S. trug die Überraschung mit Fassung. Der Abend war wunderschön. Wir fragten, was die Beiden denn für das Baby schon angeschafft haben. Darauf hin brachte S. ein einziges Baby-Shirt, um es uns zu päsentieren.
Wir saßen - zurück im Hotel - auf dem Balkon - und waren ernüchtert. 3 Monate vor der Geburt ihres Kindes hatten die Beiden 1 T-Shirt!!!
Nach ca. 10 Wodca-Cola und stundenlangen Diskussionen entschlossen wir uns, vorzuschlagen, eine Patenschaft für das Kind zu übernehmen.
Die Beiden konnten nicht viel mit dem Begriff Patenschaft anfangen. S. sprach nur etwas englisch und französisch und der "Patenvater" F. konnte mit der Idee nicht wirlich etwas anfangen.
Zurück in Deutschland, fingen 5 Frauen an, die Geburt des Kindes vorzubereiten. Telefonate nach TN, wie die Schwangerschaft verläuft usw. folgten.
Wir 5 hatten einen großen Freundeskreis. Auf jeder Feier drückte uns jemand Geld in die Hand und sagte: "Das ist für euer Patenkind"! Wir legten ein Konto an, von dem die Eltern nichts wussten.
Kurz vor der Geburt schickten wir für unglaublich viel DM Pakete mit der Erstausstattung für ein Baby nach TN.
Die Beiden riefen fast wöchentlich an, freuten sich und bedankten sich - aber nie kam eine Frage nach Geld.
Kurz vor der Geburt wurde die Mutter (S.) von einem Skorpion gebissen, Panik in Deutschland, aber es ging alles gut.
Am 3.1.2000 wurde unser 1.Patenkind A. geboren. Ich glaube, das Kind war noch nicht ganz trockengelegt, da rief der Vater an.
Im Sept. 2000 - gleandet in Monastir - standen die Eltern und ein winziges Kind, gekleidet in die von uns geschickten Sachen, am Flughafen, um uns willkommen zu heißen. Allerdings hatte der kleine Herzensbrecher nur Augen für das mitgebrachte Bobbycar....

Alles war gut. 5 stolze Patentanten in Tunesien. Wir sahen den kleinen A. jeden Tag. Wir hatten zu Urlaubsantritt 50 kg Übergepäck, dass glücklciherweise durch meinen Job am Flughafen als "Sportgepäck" gewertt wurde.
1 Jahr später wurde unser 2. Patenkind geboren. Wir durften den Namen aussuchen "Said - der Glückliche!"
Den Kindern fehlte es an nichts, bis auf die Milch, die sie kaufen mussten, hatten sie alles von uns. Unsere Urlaube verliefen "kinderschleppenderweise" es war einfach schön, etwas zurück zu bekommen. Und wenn es eine volle Windel war.

So lief es, bis es in der Beziehung zu kriseln anfing. Wir haben nächtelang Krisengespräche mit beiden Eltern geführt.
Letztendlich trennten sich die Beiden. Die Mutter der Kinder zog mit beiden Kindern in die Wüste zu ihren Eltern. Auch während dieser Zeit blieb der Kontakt zu beiden Elternteilen.
Dann bekamen wir einen Brief der Mutter der Kinder: Nach der Übersetzung aus dem arabischen belief er sich auf folgendes:
Allah hätte nun einmal festgelegt,dass sie arm ist und sie sich jeden Tag schämt, nicht das ihren Kindern geben zu können, was wir tun. Es wäre ihr Schicksal, deshalb wäre es Sünde, weiter von uns Kleidung und Geld anzunehmen.
Wir waren traurig und schrieben, nachdem wir uns hier mit in Deutschland lebenden TN-Familien besprochen haben, einen Brief.
Wir sagten ihr, dass es ja vielleicht Allah war, der uns damals zusammengeführt hat und der wollte, dass diese Freundschaft - besonders der Kontakt zu den Kindern - gut wäre. Dass sie doch die Mutter ist, die am Bett ihrer Kinder sitzt, wenn sie krank sind, wenn sie weinen usw. Und dass es den Kindern gegenüber ungerecht wäre, ihnen dieses kleine bisschen Luxus zu ersparen.
Tja, sie begründete ihre Entscheidung mit ihrer Religion, was wir letztendlich akzeptierten.
1 bis 2 Jahre nach der Trennung organisierte der Vater F., dass wir die Kinder in unserem Urlaub sahen. Er fuhr hunderte Kilometer in die Wüste, um sie abzuholen, damit wir sie sehen.
Danach lief nichts mehr. No way.
Unsere Bekannten in Deutschland taten es damit ab, dass die Familie uns einfach ausgenommen hat.
Wir bzw. ich, sehe das auch heute nicht so.
Was ist eute Meinung zu diesem Thema?