bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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hagazussa1983
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bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von hagazussa1983 » 23.09.2009, 14:37

Ich hab mir viele Gedanken darüber gemacht. Ich habe sehr viele bekanntschaften von Kindern aus binatioanlen ehen. Und die meisten dienge haben mch erschrocken.

Ich gebe mal Beispiele:

Ein halb Libanese. Der vater hatte die Mutter in der schwangerschaft betrogen. Der junge hatte immer einen deutschen Nachnamen bis andere libanesischen Jugendlichen ihn mobbten. Seine Mutter beleidigten und ihm zeigten er gehöre nciht dazu. dasselbe Spiel dann bei der Bundeswehr, diesmal aber von deutschen. Er versöhne sich dann mit seinen Vater weil er *romantik* für dessen Kultur empfand, oder um nur zu wissen woher er stammt. Der vater hatte eine Geschäftsidee udn der sohn nahm ein Kredit auf. Alles floppte und der Junge muss nun auf einen schuldenberg sitzen der berächtlich ist. Der Vater leistet keine Hilfe.

dann zu einen halb Marokkaner. Er wurde von seienr Mutter rausgeworfen, da er sich nicht mit ihren neuen verstand. Der Junge ging zu seinem Vater, der sich sonst nie um ihn gekümmert hatte und auch eien neue marokkanische Frau und vier Kinder hatte. Weil er dachte dort habe er es besser als bei seiner Mutter und in seinem Vater eine Art Heiliger sah. Der junge spricht selbst kein Wort arabisch. Die Kultur war im absolut fremd. So fremd das er seinen Vater ungerührt erzählte das er schwul sei. Nun jedenfalls sollte er sich nochmals bei seinem vater blicken lassen würde er ihn umbringen (so der Vater). Der Junge hat gar keine Familie mehr. ZU seiner Mutter kann er nicht, zu seienn Vater kann er nicht und die Großeltern hat er noch nei kennengelernt. Er weiß nicht wo er hin soll udn wo er hergekommen ist

Wie hält ihr es in eurer Erziehung? Zeigt ihr beide Kulturen udn Mentalitäten auf? bereist ihr die Länder damit die Kinder das Land kennenlernen, damit es keien romantisierung von seiten der Kinder am ende gibt? Ich denke mal für jedes Kind ist es schwer zu verstehen wenn Papa sich nicht kümmert. Umso mehr freut sie es dann wenn er es tut. Ich kenne noch mehr Beispiele, aber bei keienn ist es letztendlich glücklich ausgegangen.
Ich knan snchleler tepipn als Klobriis mit den Fülegln schlgaen.

Sunni84
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Sunni84 » 23.09.2009, 15:33

Also ob ich das Land jemals betreten werde ist fraglich...wenn aber mein Kind später diesen Wunsch äußert sicherlich gerne...lieber mit mir als wenn sie volljährig ist alleine...und ich werde ihr auch beide Kulturen näher bringen...nur welche sie dann wenn sie älter wird für richtig empfindet ist ihre Sache...

hagazussa1983
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von hagazussa1983 » 23.09.2009, 15:38

Ja weißt du ich denke die Bekannten von mir sind durch die unwissenheit in sowas hineingerannt. Und natürlich durch das ganz klare Bedürfniss zu wissen woher der Vater kommt. vor allem wenn man Einzelkind ist udn plötzlich eien riesige Familie hat das kann einen schon ein wenig aus den schuhen hauen.
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Canim
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Canim » 24.09.2009, 09:09

Mein Kind kennt seinen Vater nicht, war auch noch nie in seinem Land - Kindesmitnahmeandrohung etc. -, es lebt seit es geboren ist, mit meinem Lebensgefährten, seinen Geschwister und mir in einer "Familie". Warum sollte ich diesem Kind die tr. Wurzeln näher bringen. Es besteht kein Kontakt zu der Familie, er hat nie Unterhalt gezahlt. Zum Glück sieht es nicht türkisch aus, so dass Mobbing z. B. in der Schule kein Thema ist.
Ich sehe keine Veranlassung, irgend etwas türkisches in seine Welt zu bringen. Dass der Erzeuger aus der Türkei kommt, weiß es, es interessiert sich aber nicht dafür. Und wenn doch, kann es später, wenn es volljährig ist, gerne in die Türkei fahren. Ich glaube aber kaum, dass das passieren wird.

Gruß
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Sunni84
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Sunni84 » 24.09.2009, 10:15

aber Karol denkst du dass ist der richtige Weg??? Ohne dich kritisieren zu wollen, aber hälst du es für richtig eine Ilussion von ihrem Vater ihr zu projezieren?? Lass sie 18 werden und dann nach Ägypten wollen...der Wunsch ist ja da und wenn er bis dahin anhält...Du willst es ja bis sie 18 ist verhindern und wenn sie dann voljährig ist ... kannst du eh nichts machen... Na dann stell die dein Kind mit 18 mal vor...in ägypten...auf der Suche nach dem Vater??? Der ja in ihren Augen nicht schlimm ist...waren ja nur kulturelle Unterschiede...überlege dir mal ob du ihr die ganze Geschichte mit 16 wenn sie alt genug ist mal näher bringen willst...
Wenn du wüsstest wieviele arabische väter sich um ihre Söhne oder Töchter nicht kümmern und nur darauf warten dass die später selbst den Kontakt suchen und dann sagen sie selbst dann kommt ihre Zeit...
Bereite sie doch lieber auf all das vor was kommen könnte anstatt sie später unwissend in so eine Falle zu laufen lassen...in ihrer Faszination und eventuell dem Wunsch dem Vater zu gefallen...wer weiss was dann da auf sie zukommt...

Sunni84
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Sunni84 » 24.09.2009, 10:51

Nein aber noch ist sie ja klein und gerade diese Faszination...ich habe es selbst ein zweimal miterlebt wo die Kinder wo sie dann älter waren eben auch die Sicht ihres Vaters hören wollten...und wie gut die schauspielern können wissen wir ja....Was wäre dir denn lieber gewesen?? Dass dich jm vor Bezness gewarnt hätte oder dass man dich mit VOLLEN WISSEN (was du ja hast über ihn) blind hineinlaufen lassen hätte??
Du weisst wie er ist...dann warn e sie lieber davor..du sollst ja nicht sagen..Gott dieser Ar... usw. aber ihr eben später die Wahrheit erzählen...ich denke auch als Kind hat man ein Recht darauf...zu wissen wie der Vater ist und nicht eine Illusion zu erschaffen auf Grund von Kulturunterschieden...Es reicht ja auch völlig aus ihr die Geschichte zu erzählen und dabei natürlich zu betonen dass sie das Beste ist was dir hätte passieren können...nicht dass sie sich dann unerwnscht vorkommt...Aber ich finde es besser dem Kind alles zu erzählen, als es blind in etwas hineinzulaufen lassen...
Du hast ja noch ein paar Jahre Zeit bis sie alt genug für solche Geschichten ist...

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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von hagazussa1983 » 24.09.2009, 14:36

ganz ehrlich ich glaube sowieso nicht, das ein Kind einfach so mit einem Elternteil abschliessen kann.

Ich kenne einen alleinerziehenden Vater. Seien Exfrau (beide sind deutsch) ist eine absolute Betrügerin. Selbst von ihrer Mutter hat sie alles geld geklaut als diese im Krankenhaus lag. dafür wurde sie auch verurteilt. Vor der Ehe hat er ihren kompletten Schuldenberg bezahlt, was sich auf über 20.000 belief. Er hat eigenes Haus. So dann lernte sie nach 12 jahren einen Mann im Netz kennen und zog zu ihm anch belgien (der Mann ist sehr gut situiert udn sogar noch verheiratet). Die Tochter die beim vater lebt hat aber kein bischen Dankbarkeit. Er tut und macht alles. Zudem muss er seiner an asthma erkrankte aber rauchende exfrau noch jeden Monat geld geben. Obwohl sie mit nem reichen zusammenlebt.-Da kommen Postkarten von schönen Urlaubsländern mit Botschaften wie : wir waren heute im 4 sterne Restaurant essen.

Vor der gerichtsverhandlung hat die Mutter die Tochter angestiftet alle Unterlagen ihres Vaters ihjr zuzuschicken wie Kontoauszüge, Kopie der lebensversicherung, Die Besitzurkunde des Hauses etc.) Die tochter hat alles gemacht.

Die will mit aller macht die Liebe ihrer Mutter
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Tabiba
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Tabiba » 24.09.2009, 15:36

Als meine Tochter noch jünger war, war sie noch "stolz", eine halbe Ägypterin zu sein.
An die Zeit in Ägypten kann sie sich nicht erinnern, das kennt sie nur von Photos.
Später war sie noch 3 Mal mit ihrem Vater dort.

Seit einiger Zeit hat sie keinerlei Interesse mehr an Ägypten. Für die Sprache und die
Religion hat sie sich nie interessiert, obwohl auf dem Papier Moslem.
Der Kontakt zum Vater bestand immer. Sie konnte ihn sehen, so oft sie wollte.
Seit einiger Zeit ist das Interesse ihrerseits sehr zurückgegangen. Sie will kaum noch etwas
mit ihm unternehmen, schläft auch nicht mehr dort und wenn sie dort ist, redet sie
kaum mit ihm, fast nur mit seiner Frau. Das ärgert ihn natürlich sehr und natürlich
bin ich wieder die Schuldige.

Ich denke meine Tochter sieht ihren Vater jetzt mit 11 Jahren einfach anders als
vor einigen Jahren. Sie sieht jetzt seine Fehler und dass er es beruflich nicht
besonders weit gebracht hat, mehrfach gescheitert ist. Eben kein gutes
Vorbild. Sie ist jetzt in der Pubertät, gerade aufs Gymnasium gekommen, da hat
sie genug Probleme. Sie kann mit ihrem Vater auch nicht über Dinge reden, über die
sie mit mir spricht. Wir reden über (fast) alles, sie hat ein ziemlich gutes Allgemeinwissen
liest gerne, wir lesen oft die gleichen Bücher.
Ich merke auch, dass sie am liebsten ihren Namen ändern würde, leider heißt sie nicht wie
ich, was auch oft zu Verwirrungen führt.
Da ich ihren Vater ja gut kenne und auch nicht mit ihm leben konnte, kann ich sie gut verstehen.
Er ist zum Beispiel starker Raucher und ißt sehr viel Fleisch. Meine Tochter hasst Raucher und
ist im Moment sehr im Tierschutz engagiert und natürlich Vegetarierin und überhaupt gegen alle
Produkte, die aus toten Tieren gefertigt werden. Das ist vielleicht nur eine Phase aber
in diesem Alter können Kinder sehr extrem sein.
Ich bin im Moment guter Hoffnung, dass sie sich mit 14 Jahren gegen den Islam als ihre
Religion entscheidet. Von mir aus gar keine, nur nicht den Islam.

Tabiba
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Tabiba » 24.09.2009, 15:44

Bevor meine Tochter volljährig ist, habe ich nicht vor, mit ihr ein arabisches Land,
besonders Ägypten, zu bereisen. Die Gefahr, dass ihr die Ausreise verweigert wird,
ist mir viel zu groß.
Wenn sie erwachsen ist, kann sie natürlich machen, was sie will.
Ob sie noch mal mit ihrem Vater nach Ägypten reisen würde, weiß ich nicht.
Verhindern könnte ich es nicht, aber im Moment hat er kein Geld um zu reisen :wink:

momo456
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von momo456 » 09.10.2009, 21:23

karol hat geschrieben:ich verstehe deine bedenken, aber glaube mir, in meinem fall ist das das beste!
ich lasse sie auch nicht in der illusion einen liebenden vater zu haben.

glaube mir, einfach habe ich es mir dabei nicht gemacht!
Hallo Karol,

ich finde es richtig wie Du es machst. Wenn Du ihr die Wahrheit zu früh sagst, dann kannst Du einiges in diesem kleinen Herzen kaputt machen. Ich finde es immer bewundernswert, wenn eine Frau ihre Differenzen nicht auf den Rücken des Kindes/Kinder austrägt.
Die Fragen kommen irgendwann von alleine und es wird den richtigen Zeitpunkt geben, wo Du ihr sagen kannst, was geschehen ist.

Meine Mutter redete niemals schlecht von meinem leiblichen Vater. (ich war 13 Jahre als ich es erfuhr). Sie lobte ihn auch nicht in den Himmel sondern verhielt sich neutral. Die "eigentliche Wahrheit" über ihn fand ich selbst heraus. Sie gab mir die Möglichkeit ihn näher kennen zu lernen und ich hatte von Anfang an kein richtiges Interesse an diesen Menschen. Ich weiss, viele von euch haben nicht diese Möglichkeiten, da seitens des Vaters kein Interesse besteht. Bei mir war es genau so. Er wollte mich gar nicht "wirklich" kennen lernen. Sei Pech ist halt, dass er in der selben Stadt wie wir wohnen :wink: Da kam er mir nicht aus.

Heute bin ich froh, dass meine Mutter sich damals so neutral wie möglich verhalten hatte. Das zeigt immer von Stärke und Größe eines Menschen und ich denke auch, dass dies selbstlose Liebe ist.

Nun sind über 20 Jahre vergangen, wir leben immer noch alle in der gleichen Stadt. In all diesen Jahren habe ich ihn zufällig, vielleicht 5 Mal getroffen.
Es besteht kein Bedarf, denn ich habe bereits einen Vater (Stiefvater) den ich über alles liebe.

LG,
Momo
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nora123
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von nora123 » 30.10.2009, 19:06

Meine Kinder, auch meine älteste Tochter die ich mit in die Ehe gebracht habe, wachsen mit der deutschen und der kosovarischen Kultur auf.
Sie sind 15, 14 und 12 Jahre alt. Ich habe das Gefühl sie ziehen für sich aus jeder Mentalität raus, was ihnen gerade gefällt. Sie sprechen beide Sprachen perfekt und können sich super umstellen. Bei meiner Familie verhalten sie sich wie deutsche Kinder und bei meinen Schwiegereltern verhalten sie sich wie kleine Kosovaren. Sie sind stolz auf Beides. Sie empfinden Gutes und Schlechtes aus beiden Kulturen. Meine Familie ist bei allen dreien beliebter weil sie nicht so traditionsbezogen ist und sie sich freier entfalten können. Das hindert sie nicht daran unsere kosovarische Seite zu lieben und gerne Zeit Unten zu verbringen.

Mich stört es das mein Mann so altertümliche Ansichten hat was die Mädchen anbelangt. Er wuchs in Deutschland auf und erlebte die Freiheit seiner Geschwister, die haben nämlich gemacht zu was sie Lust hatten, Papa hats eh nie gemerkt. Wenn ich ihm das sage meint er nur: Wen interessiert meine Schwestern, das sind meine Kinder. Jungs kommen nicht in Frage und ausgehen auch nicht. Meine Töchter hindert das natürlich nicht daran. Wir haben ein rießen Haus und Papa schläft ab 21 Uhr. Die Lügerei stört mich trotzdem aber es geht nicht anders. Mein Mann weiß das er die Liebe nicht aufhalten kann und sie sich ihre Männer später selbst raussuchen, aber nicht vor seinen Augen. Er will komischerweise nicht das sie später mal einen Albaner heiraten. Er sagt immer sucht euch einen intelligenten Deutschen der euch anständig behandelt und kommt mir ja nicht mit einem Albaner Heim. Er passt auf wie ein Fuchs und betont immer wieder er könne es nicht ertragen das irgendein dahergelaufener Typ seine Mädchen verletzt und angrabscht, er wisse wie er in jungen Jahren die Mädchen veräppelt hat und will nicht das sie an so einen geraten. Also müssen sie schwindeln und heimlich ihre Wege begehen.
Mein MAnn hat mir vor Jahren einmal gesagt: Wir werden nie große Probleme bekommen Du bist viel zu feinfühlig dafür, aber wenn unsere Kinder groß sind wird unsere Ehe auf die Probe gestellt.
Und tatsächlich empfinde ich das jetzt so. Wir hatten nie richtig extremen Zoff. Mein Mann ging nie ohne mich aus und war meist lieb und umgänglich,harte Schale unheimlich weicher Kern, aber ich weiß wenn er die Mädels erwischt dann fängt eine schwere Zeit an. Er weiß das ich immer zu meinen Töchtern halten würde und sie niemals aus dem Haus werfe, so wie sein Vater es getan hat weil er mich geheiratet hat.

Ich hoffe das er sich an seine super BEWEGTE Jugend erinnert und nach dem ersten Sturm dann doch in sich geht.

chrisi
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von chrisi » 22.01.2010, 21:50

Hallo an Alle Muetter,

habe eure Berichte mit Interesse gelesen, da ich selber Mutter 2 er Kinder bin, mit meine Familie in Aegypte lebe.
Einige Berichte haben mich traurig bestimmt, das abwertend ueber die Kulturen der Kindesvaeter gesprochen wird.
Man kann keine Kultur und Religion verstehen, wenn sie nicht gelebt und praktiziert wird. Wie soll ein Kind verstehen,
das das Kind eine andere kulutrelle und religioese Abstammung, wenn die Kindesmutter selber unwissend ist. Es reicht nicht
zu sagen, ich habe meine Kinder2 mal in Land sowieso geschickt und dann zu behaupten, mein Kind hat keine Interesse.
Ich habe die selben Probleme, wenn wir nach Deutschland kommen und es geht, man muss von Geburt an, sich damit
auseinandersetzen.
Wer behauptet ich verstehe das Land sowieso nicht, die haben keine Kulturen, das zeigt doch nur, wie gedanklos manche sind.
Es reicht nicht, in der Pubertaet, sich darueber Gedanken zu, leider ist es dann bereits schon viel zu spaet.
Auch fuer Auslaender in Deutschland ist schwer und nicht einfach und vieles nicht nachvollziehbar aus deren Sicht.

Lg
Chrisi

Elisa
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Elisa » 22.01.2010, 22:02

Chrisi, einem Kind mit diesen beiden Kulturen ( und bitte : ich schreibe nicht keine Kultur) zu erziehen, würde bedeuten, ein Kind in einen totalen Zwiespalt zu stürzen, denn was in der einen Kultur verpönt ist, ist in der anderen gut, was in der einen Kultur als Schande bezeichnet wird, bedeutet in der anderen Ehre, usw.

Das kannst Du keinem Kind antun. Du würdest zu einer zweigespaltenen Persönlichkeit erziehen.

Also musst Du Dich doch am Anfang für die Richtung entscheiden, dem Kind zuliebe, am besten doch dafür, wo es lebt und später leben wird.

Warum glaubst Du, dass Imigranten aus diesen Ländern solche Schwierigkeiten mit der Integration haben hier ? Oder warum es Menschen von hier fast unmöglich ist, sich dort zu integrieren, auch wenn sie wollen ?

Man kann seine Identität nicht einfach wechseln wie die Kleidung. Wir sind ein Produkt unserer Gene, unserer Erziehung, unserer Umgebung.

Darum sollten sich binationale Eltern schon von anfang an darüber einig sein, wohin die Reise geht, bevor ihre Kinder zwangsweise unglücklich werden.

LG Elisa

momo456
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von momo456 » 23.01.2010, 09:16

Guten morgen,

also meine bescheidene Meinung ist folgende:

Ich würde, vorausgesetzt ich lebe eine beznessfreie bikulturelle Beziehung, auf jeden Fall beide Kulturen meinem Kind nähe bringen wollen. Alleine schon das es eine weitere Sprache erlernen kann, ist für mich ein zusätzlicher Bonus für das spätere Leben. Elisa, wie soll das gehen, "sich für eine Kultur entscheiden...". Dann dürfen keine Verwandten von meinem Partner kommen, dessen Kultur ich aussen vor lassen möchte.?

Natürlich sollte man vorher einen gemeinsamen Nenner gefunden haben. Sollte sich darüber einig sein, in welcher Religion die Kinder aufwachsen. Wo die Prioritäten des anderen liegen. Jeder Mensch hat doch eine Idee davon, was er seinen Kindern mit auf dem Weg geben möchte.

Meine türkische Freundin ist in beiden Kulturen aufgewachsen. Ihre Eltern sind Türken, trotzdem wurde den Kindern zuliebe Weihnachten und Ostern auch gefeiert. Parallel liefen dann die moslemischen Feiertage/Feiern. Und, ist sie deshalb ein zweigespaltene Persönlichkeit... NEIN. Es ist doch vielmehr so, dass sie als Türkin in der Türkei nicht mehr als "richtige Türkin" gilt und in Deutschland nicht als gebürtige Deutsche. Es ist ein Spagat zwischen zwei Kulturen, aber nicht für sie sondern vielmehr für die Gesellschaft. Sich für das ein oder andere zu entscheiden, weshalb.? Warum nicht beide Seiten betrachten und sich das Beste für sich selbst raussuchen.

Ich glaube, wir müssen uns damit abfinden, dass es immer mehr Kinder/Menschen aus binationalen Partnerschaften gibt. Und das ist doch nichts negatives, im Gegenteil. Diese Menschen haben gelernt sich in beiden Kulturen zurecht zu finden, und vielleicht gelingt daraus eine neue Generation, eine tolerantere, weltoffene und wissensbegierige Generation.

Natürlich beeinflussen die Gene unser Leben. Fakt ist aber auch, dass der Lebensumstand, der kulturelle Background einen Menschen prägt.

Wenn ich ein Kind hätte, möchte ich es zu einem offenen und toleranten Menschen erziehen. Wie könnte ich das, wenn ich von Anfang an eine Kultur verleugne.? Irgendwann kommt die Zeit, wo das Kind seine Wurzeln kennen lernen möchte. Also weshalb nicht von Anfang an begleitend in beiden Kulturen aufwachsen lassen.?

Lieben Gruss,
Momo
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Christine
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Christine » 23.01.2010, 09:22

Liebe Momo,

ich kann dir nur zu 100% zu stimmen.

Menschen, die ihre Kinder nur eine Kultur zugänglich machen wollen, sollten tunlichst nicht bikulturell heiraten, denn so kann es einfach nicht funktioniern!

Sorry Elisa, aber wie soll das denn funktionieren?

Gruß
Christine

Kiki
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Kiki » 23.01.2010, 11:14

Elisa hat geschrieben:Chrisi, einem Kind mit diesen beiden Kulturen ( und bitte : ich schreibe nicht keine Kultur) zu erziehen, würde bedeuten, ein Kind in einen totalen Zwiespalt zu stürzen, denn was in der einen Kultur verpönt ist, ist in der anderen gut, was in der einen Kultur als Schande bezeichnet wird, bedeutet in der anderen Ehre, usw.

Das kannst Du keinem Kind antun. Du würdest zu einer zweigespaltenen Persönlichkeit erziehen.

Also musst Du Dich doch am Anfang für die Richtung entscheiden, dem Kind zuliebe, am besten doch dafür, wo es lebt und später leben wird.

Warum glaubst Du, dass Imigranten aus diesen Ländern solche Schwierigkeiten mit der Integration haben hier ? Oder warum es Menschen von hier fast unmöglich ist, sich dort zu integrieren, auch wenn sie wollen ?

Man kann seine Identität nicht einfach wechseln wie die Kleidung. Wir sind ein Produkt unserer Gene, unserer Erziehung, unserer Umgebung.

Darum sollten sich binationale Eltern schon von anfang an darüber einig sein, wohin die Reise geht, bevor ihre Kinder zwangsweise unglücklich werden.

LG Elisa
Hallo Elisa,
ich glaube, dass wir Kinder da oft unterschätzen! Meiner Erfahrung nach können sie sehr schnell differenzieren, bei welchem Teil der Familie welche Regeln gelten. Meine Kinder zum Beispiel (ich Deutsche, Vater Kurde) wissen genau, wie sie sich wo und bei wem verhalten müssen. Sie wachsen in beiden Kulturen auf, sprechen perfekt Deutsch und Kurdisch - aber deswegen entwickeln sie keine gespaltenen Persönlichkeiten oder leiden darunter. Sie wissen ja, dass Papa und Mama aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen kommen. Meine Tochter (6 Jahre) stellt sich sogar schon im Kindergarten hin und erklärt: "Mein Papa darf kein Schweinefleisch essen, weil er Kurde ist. Aber meine Mama darf schon, weil sie Deutsche ist." Für sie ist das ganz selbstverständlich.
Wobei wir den Vorteil haben, dass bei uns kein Bezness im Spiel ist und mein Mann und ich nach wie vor zusammen sind.

Ob ich meinen Kindern auch die Kultur eines Bezness-Vaters näherbringen würde/wollte, kann ich wirklich nicht beurteilen, da ich (zum Glück!) noch nie in der Lage war. Da verstehe ich beide Seiten: Die Mütter, die sagen: "Okay, er ist ein A..., aber er ist trotzdem Vater meines Kindes und seine Kultur ist ein Stück weit auch die meines Kindes!" Und die anderen, die ihre Kinder völlig vom Bezness-Vater fernhalten/schützen wollen. Wirklich eine schwierige Frage, die jede betroffene Mutter für sich selbst beantworten und entscheiden muss.

LG Kiki
Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben möchten.

Canim
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Canim » 23.01.2010, 11:23

Das setzt voraus, dass die binationale Familie aber auch noch zusammen ist oder der Kontakt zum Kindsvater besteht. Ist das nicht der Fall, meine Tochter kennt ihren Vater nicht, wir haben keinen Kontakt zur Familie, es lagen Morddrohungen und Kindesmitnahme im Raum, sehe ich keine Veranlassung, meiner Tochter die Kultur ihres Vaters beizubringen. Sie ist Deutsche, lebt mit ihrem deutschen Ersatzvater, mir und ihren Geschwistern ein normales deutsches Familienleben und zeigt auch keinerlei Interesse, also warum sollte ich dafür sorgen, dass sie die Kultur kennenlernt. Wenn sie das selber wolllte, könnte sie das tun. Sie möchte das aber nicht. Also werden wir das auch nicht machen.

Gruß
Canim
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Elisa
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von Elisa » 23.01.2010, 13:03

Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt, unter Kultur habe ich nicht die Sprache verstanden, nicht Schweinefleischesen oder nicht.

Nur ein Beispiel: Lügen ist bei uns ein Vertrauensbruch, ist also sehr negativ besetzt, in diesen Ländern wird es sogar erwartet, weil man vermeiden will, seinem Gegenüber eine negative Nachricht zu überbringen.

Oder bei uns gilt es als Betrug, wenn man jemanden übers Ohr haut, in diesen Ländern ist jedoch der, der sich über's Ohr hauen lässt, der Schuldige.

Also ich kann mir hier keinen Kompromiss vorstellen, wie er funktionieren soll.

Momo, viele Migrantenkinder haben doch riesige Schwierigkeiten, sich hier zu integrieren.

Ich habe auch nicht gemeint, dass man den Kindern nichts von der anderen Kultur erzählen soll, versteht sich eigentlich von selbst, wenn ein Ehepaar zusammenlebt.

Aber ich persönlich könnte meinem Kind doch nur meine Werte vermitteln, alles andere wäre doch für das Kind unglaubwürdig.

Oder ein äußerliches Beispiel: Teilnahme am Schwimmunterricht. Als Europäerin kann ich doch meiner Tochter nicht vermitteln, dass das nicht okay ist. Wie soll ich es überzeugend erklären ? Und für den Vater ist es halt nicht okay.
Ich glaube nicht, dass ein Kind das dann verstehen kann.

Es kann sich ja nicht, das für es am beste heraussuchen, es gehorcht entweder dem Vater oder der Mutter bzw. es glaubt der Person, zu dem es das meiste Vertrauen hat und gehorcht der Person, vor dem es die meiste Angst hat.

Und so gibt es doch sehr viele sehr konträre Dinge.

Ich habe nicht an die Äußerlichkeiten der jeweiligen Kultur gedacht. Ein Kopftuch kann man an- und ausziehen, je nachdem wo man sich aufhält. Aber wenn man an das glaubt, wofür das Kopftuch steht, kann man es eben nicht mehr so einfach.

Schweinefleisch essen oder nicht, ist ja kein Problem, der eine isst Spinat, der andere nicht.

Aber einem Kind zu erklären, warum kein Schweinefleisch, so dass es versteht, geht ja nur mit der Antwort, weil die Religion es verbietet. Auf das warum gibt es keine plausible Antwort.

Und die meisten Kinder fragen halt mal nach dem Warum.

Ich habe als Kind mal gefragt, warum ein Schwein Schwein heisst, weil ich nicht verstehen konnte, dass ein Schwein nach einem Schimpfwort benannt ist. Die Antwort darauf war also mehr als unzureichend. Ich war so 3 Jahre alt, aber es ist hängen geblieben, weil ich es als ungerecht empfand.

Also so einfach stelle ich es mir nicht. Und ist es auch nicht, sonst hätte nicht soviele Kinder extreme Schwierigkeiten.

LG Elisa

momo456
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Re: bringt ihr beide Kulturen dem Kind näher?

Beitrag von momo456 » 23.01.2010, 13:31

Liebe Elisa,

die Frage ist doch, von was geht man aus.! Sprechen wir hier jetzt über binationale Partnerschaften oder Partnerschaften von selber Staatsangehörigkeit.

Ich verstand, wir reden von zwei verschiedenen Kulturen. Wenn zwei Menschen zueinander finden und Kinder aus dieser Verbindung hervorgehen, so ist meine Ansicht, sollte das Thema Religion vorher ausdiskutiert sein. So, jetzt lassen wir die Religion aussen vor und ziehen nur die Kultur in Betracht. Wenn ich das tue, dann möchte und erwarte ich, dass mein Kind die Kultur vom Vater/Mutter erfährt. Die Beispiele die Du nennst, sind Paradebeispiele an Menschen, denen es an Kultur und Bildung fehlt. Die völlig blind eine Sache glauben ohne sie zu hinterfragen.

Warum essen Moslems kein Schweinefleisch... ernsthaft.? weil irgendjemand, irgendwann das Fleisch in der Sonne trocknete und Menschen daran erkrankten und starben. Das ist die wissenschaftliche (einfache) ausgedrückte Erklärung. Ein Mensch moslemischen Glaubens kann dies auch nachvollziehen WENN er die Bereitschaft dazu hat. Ob er es nun trotzdem isst, steht auf einem anderen Blatt Papier. Schau, an Karfreitag essen wir Christen auch kein Fleisch. Gibt es dafür eine rationelle Erklärung.? Nein, aber wir haben es so gelernt und angenommen und ganz ehrlich, ich esse an diesem Tag garantiert kein Fleisch weil es sich in meinem Kopf manifestiert hat, dass man es nicht tut. Punkt aus.
Bin ich deshalb verfahren in meinen Sitten und Gebräuchen.? Natürlich bin ich das, teilweise obwohl ICH WEISS, dass dies wissenschaftlich nicht belegbar ist, mich keine Strafe von oben erwartet.

Wenn ich nun also ein Kind in beiden Richtungen aufwachsen lassen möchte, dann werde ich beide Bräuche und alles was dazugehört meinem Kind erklären.
Ich empfinde es als Bereicherung, sich von beiden Seiten die rauszusuchen zu können, die man für erstrebenswert hält. Als Elternteil sollte ich die Toleranz besitzen, die Entscheidung meines Kindes zu akzeptieren bzw. respektieren.

Sagen wir mal so: Welche Kulturen lässt man zu.? Wenn ich Deutsch-Italienisch heirate, ist es dann besser als Deutsch-Türkisch oder geht es primär um Christ-Christ und es ist schlechter Christ-Moslem.?

Dazu kann ich nur rein hypothetisch Stellung beziehen, denn ich habe keine Kinder mit meinem Ex Mann gehabt. Wäre dies der Fall gewesen, so hätte ich darauf bestanden, dass das Kind die Entscheidung selbst trifft wenn es soweit ist. Ich hätte meinem Kind versucht den christlichen Glauben, genau so wie den moslemischen Glauben näher zu bringen. Und nicht weil ich eine von beiden Religionen bevorzuge sondern es wichtig ist, dass das Kind an etwas glaubt.

Ich sehe die Kinder meiner Freundin vor mir. Der Vater ist Iraner, sie ist Deutsche. Die Kinder sind beide getauft worden. Dem Vater war es wichtig, dass seine Kinder einer Glaubensgemeinschaft angehören. Man hat die Kleine mal zum Koran Unterricht geschickt. Ihr hat es dort nicht gefallen. Also musste sie dort nicht mehr hin. Natürlich spreche ich hier von "gebildeten" Menschen, aber wie man sieht, es kann funktionieren ohne das die Kinder eine Identitätskrise heimsucht.

Vielleicht ist es kein leichtes Unterfangen aber es ist, wenn beide Seiten es wollen, machbar. Das gilt nicht für Immigrationskinder. Das ist ein anderes Thema und basiert auf anderen Hintergründen.

Lieben Gruss,
Momo
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