Die Hilflosigkeit - auch der Familie
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Die Hilflosigkeit - auch der Familie
Hallo,
ich war schon eine ganze Weile nicht mehr in diesem Forum, genauer gesagt seit Januar. Damals habe ich mich sehr hilflos gefühlt, und leider hat sich daran nix geändert. Ich bin selbst nicht betroffen, sondern eine meiner besten Freundinnen, sie ist seit zwei Jahren mit einem Tunesier verheiratet, den sie im Urlaub auf Djerba kennengelernt hat. Von ihrem Plan, mit ihm nach Tunesien zu ziehen, konnten wir sie Gott sei Dank noch abbringen, allerdings war auch der Umstand, dass sie schwanger geworden ist, wohl mit ein Grund. Mittlerweile ist die Kleine auf der Welt, aber statt dass das Familienleben jetzt schön wird, wird es immer schrecklicher.
Ich habe den Verdacht, dass er sich durch das Kind sehr sicher fühlt, die AE hat er ja so gut wie in der Tasche, und jetzt muss er sich gar keine Mühe mehr geben und kann sein wahres Gesicht zeigen. Noch vor der Geburt ist er in Streitigkeiten extrem ausfällig geworden, mittlerweile ist er auch handgreiflich geworden, und trotzdem hält sie noch immer an ihm fest. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich noch machen soll!!!!! Wir, ihre Freunde und Familie, fühlen uns sehr hilflos. Mit ihm kann man überhaupt nicht reden, das würde die Situation auch für sie nochmal schlimmer machen. Er lügt, er lässt sie allein, er erniedrigt sie...ich warte darauf, dass ihr irgendwann (bald!) die Augen geöffnet werden und sie von ihm loskommt. Man kann einfach nicht mehr machen als immer für sie da zu sein, sich von ihm trennen muss sie selbst.
Ich muss auch nochmal all diejenigen warnen, die glauben, ihnen könnte Bezness nicht passieren, weil sie ja jung, attraktiv usw. sind. Meine Freundin ist das alles und trotzdem hat er sie nie wirklich geliebt, wenn ich hier manche der Geschichten lese, die auch anderen Frauen passiert sind, ist es genau die gleiche Geschichte, die SMSen, die Ferienwohnung, das Geld für den kranken Vater, die Geschenke für die Familie......er hat sie nur ausgenutzt, und dass sie dabei auch noch ganz gut aussieht, ist eine nette Beigabe, mehr nicht, verlasst euch nicht darauf!
Liebe Grüße,
Alice
ich war schon eine ganze Weile nicht mehr in diesem Forum, genauer gesagt seit Januar. Damals habe ich mich sehr hilflos gefühlt, und leider hat sich daran nix geändert. Ich bin selbst nicht betroffen, sondern eine meiner besten Freundinnen, sie ist seit zwei Jahren mit einem Tunesier verheiratet, den sie im Urlaub auf Djerba kennengelernt hat. Von ihrem Plan, mit ihm nach Tunesien zu ziehen, konnten wir sie Gott sei Dank noch abbringen, allerdings war auch der Umstand, dass sie schwanger geworden ist, wohl mit ein Grund. Mittlerweile ist die Kleine auf der Welt, aber statt dass das Familienleben jetzt schön wird, wird es immer schrecklicher.
Ich habe den Verdacht, dass er sich durch das Kind sehr sicher fühlt, die AE hat er ja so gut wie in der Tasche, und jetzt muss er sich gar keine Mühe mehr geben und kann sein wahres Gesicht zeigen. Noch vor der Geburt ist er in Streitigkeiten extrem ausfällig geworden, mittlerweile ist er auch handgreiflich geworden, und trotzdem hält sie noch immer an ihm fest. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich noch machen soll!!!!! Wir, ihre Freunde und Familie, fühlen uns sehr hilflos. Mit ihm kann man überhaupt nicht reden, das würde die Situation auch für sie nochmal schlimmer machen. Er lügt, er lässt sie allein, er erniedrigt sie...ich warte darauf, dass ihr irgendwann (bald!) die Augen geöffnet werden und sie von ihm loskommt. Man kann einfach nicht mehr machen als immer für sie da zu sein, sich von ihm trennen muss sie selbst.
Ich muss auch nochmal all diejenigen warnen, die glauben, ihnen könnte Bezness nicht passieren, weil sie ja jung, attraktiv usw. sind. Meine Freundin ist das alles und trotzdem hat er sie nie wirklich geliebt, wenn ich hier manche der Geschichten lese, die auch anderen Frauen passiert sind, ist es genau die gleiche Geschichte, die SMSen, die Ferienwohnung, das Geld für den kranken Vater, die Geschenke für die Familie......er hat sie nur ausgenutzt, und dass sie dabei auch noch ganz gut aussieht, ist eine nette Beigabe, mehr nicht, verlasst euch nicht darauf!
Liebe Grüße,
Alice
Re: Die Hilflosigkeit - auch der Familie
Ja Alice,
leider ist es so. Deine Freundin glaubt noch an Ihrem Mann. Egal was er erzählt.
Das Umfeld merkt schnell wie der Hase läuft. Sie hängt an ihm und hält zu ihm. Manche Frauen merken es schnell, die anderen brauchen dazu länger, manche merken es nie.
Ihr könnt nur immer für sie und das Kind dasein. Nur müßt Ihr aufpassen, das er sie nicht von Euch isoliert.
leider ist es so. Deine Freundin glaubt noch an Ihrem Mann. Egal was er erzählt.
Das Umfeld merkt schnell wie der Hase läuft. Sie hängt an ihm und hält zu ihm. Manche Frauen merken es schnell, die anderen brauchen dazu länger, manche merken es nie.
Ihr könnt nur immer für sie und das Kind dasein. Nur müßt Ihr aufpassen, das er sie nicht von Euch isoliert.
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Re: Die Hilflosigkeit - auch der Familie
Das ist wohl wahr, allerdings haben auch harte Worte nicht so viel bewirkt, sie hat daraufhin nämlich mit einer ihrer Schwestern den Kontakt abgebrochen, und auch zu ihren Eltern ist das Verhältnis nach einem Streit, bei dem er ihre Eltern sehr angegriffen hat, nicht mehr das beste, und wenn sie dann mit dem Kind ganz alleine da steht, daran mag ich gar nicht denken......
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Re: Die Hilflosigkeit - auch der Familie
Strauss, und auch da gibt es andere Beispiele leider. Ich habe es nie verstanden. Sie werden geschlagen und noch schlimmer als da, sie werden gedemütigt, und sie halten fest, wahrscheinlich gerade deshalb, wie aus einem inneren Zwang.
Du kannst ihnen helfen, ihnen beistehen, oder sie auch aufgeben. Sie gehen den Weg bis zum bitteren Ende. Schau sie hat ein Kind, sie nimmt nicht mal Rücksicht auf das Kind, denn für das kann so etwas unmöglich gut sein.
Gäbe es jetzt die Scheinehe, wenn nur einer die Ehe zum Schein eingegangen ist, könnte die Familie ihn anzeigen.
Gibt es aber nicht.
Aber die junge Frau muss selbst wach werden.
Alice, nein es kann jeden treffen, den Typen ist es egal, wie alt, wie hübsch, wie dick, wie dünn. Die Frau ist ihnen einfach egal.
LG Elisa
Behalt den Kopf oben, irgendwann ist es vorbei, spätestens, wenn er sie sitzen lässt, um eine aus der Heimat zu importieren. In der Türkei kannst Du bis zu 20.000 dafür bekommen. Die Preise in Tunesien kenne ich nicht.
Du kannst ihnen helfen, ihnen beistehen, oder sie auch aufgeben. Sie gehen den Weg bis zum bitteren Ende. Schau sie hat ein Kind, sie nimmt nicht mal Rücksicht auf das Kind, denn für das kann so etwas unmöglich gut sein.
Gäbe es jetzt die Scheinehe, wenn nur einer die Ehe zum Schein eingegangen ist, könnte die Familie ihn anzeigen.
Gibt es aber nicht.
Aber die junge Frau muss selbst wach werden.
Alice, nein es kann jeden treffen, den Typen ist es egal, wie alt, wie hübsch, wie dick, wie dünn. Die Frau ist ihnen einfach egal.
LG Elisa
Behalt den Kopf oben, irgendwann ist es vorbei, spätestens, wenn er sie sitzen lässt, um eine aus der Heimat zu importieren. In der Türkei kannst Du bis zu 20.000 dafür bekommen. Die Preise in Tunesien kenne ich nicht.
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Re: Die Hilflosigkeit - auch der Familie
Liebe Alice,
sehr bitter zu lesen, wie mies das "D....stück" sich aufführt und niemand kann genau sagen, wie lange Deine Freundin das mitmacht oder noch mitmachen wird. Sicherlich hat Strauss recht sich etwas zu reservieren, denn nur dann hat sie die Chance zu begreifen, was er mit ihr anstellt. Je mehr man sich einmischt, um so schlimmer wird es....
Leider gibt es solche Typen, wie Sand am Meer und jede Frau die darauf "reinfällt" hat ihr Päckchen zu tragen. Meines Erachtens ist es sehr extrem, denn es ist noch ein Kind im Spiel... da wünscht man sich, es komme jemand und "prügelt ihn zum Dorf heraus"....
Ich wünsche Dir, obwohl es aktuell sehr schwierig ist, dass es einen Ausweg geben wird.
L G Dune
sehr bitter zu lesen, wie mies das "D....stück" sich aufführt und niemand kann genau sagen, wie lange Deine Freundin das mitmacht oder noch mitmachen wird. Sicherlich hat Strauss recht sich etwas zu reservieren, denn nur dann hat sie die Chance zu begreifen, was er mit ihr anstellt. Je mehr man sich einmischt, um so schlimmer wird es....
Leider gibt es solche Typen, wie Sand am Meer und jede Frau die darauf "reinfällt" hat ihr Päckchen zu tragen. Meines Erachtens ist es sehr extrem, denn es ist noch ein Kind im Spiel... da wünscht man sich, es komme jemand und "prügelt ihn zum Dorf heraus"....
Ich wünsche Dir, obwohl es aktuell sehr schwierig ist, dass es einen Ausweg geben wird.
L G Dune
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Re: Die Hilflosigkeit - auch der Familie
Hi Alice,
ich schreib dir als eine Frau, die in der selben Lage war wie deine Freundin.
Unterschied, bei meinem EX hang keine AE dran, waren wir zu dem Zeitpunkt,
als er immer öfter austickte, bereits 7 J. verh.
Es ist schwer nachzuvollziehen,zu verstehen warum man bei einem solchen bleibt.
Selbst aus heutiger Sicht mit einigen Jahren Abstand, kann ich nicht mit 100% Überzeugung sagen,
warum bin ich mit dem Kind nicht schon viel früher weg.
Vieles hat mich zurückgehalten.
Ich hatte meine Arbeit, die WG,
sollte ich das alles aufgeben für so'n Heini?
Immer wieder hoffen auf Besserung, obwohl man weiss, das es sich nie ändern wird.
Ich kann mir ihre Gedanken in etwa vorstellen, was wird, wenn ich gehe mit dem Kind.
Frauenhaus?
Fürs erste ja ok, aber was kommt dann?
Zurück in die WG,wenn er der WG verwiesen wurde?
Oder eine neue WG?
Vor beiden steht er mitunter und würde mir auflauern?
Besuchsrecht,ect?
Womöglich muss ich ihm das Kind alleine überlassen.
Nee, dann lieber hier und ich hab noch ein bisschen Kontrolle.
Der Rückhalt der Familie,Freunde.
Es ist schwer zu sagen,wie man sich da verhält.
Meine Eltern,Freundin, mieden unsere WG wenn er anwesend war.
Was ihn dazu beflügelte mir vorzuhalten, wie alleine ich doch wäre, keiner würd sich
für mich interessieren.
Man sollte da Präsenz zeigen ohne die Freundin zu drängen,
auch wenn es einem zuwider ist mit ihm zu kommunizieren,
denn ich bin der Überzeugung, das auch sie lieber heute als morgen abhauen würde.
Barbara
ich schreib dir als eine Frau, die in der selben Lage war wie deine Freundin.
Unterschied, bei meinem EX hang keine AE dran, waren wir zu dem Zeitpunkt,
als er immer öfter austickte, bereits 7 J. verh.
Es ist schwer nachzuvollziehen,zu verstehen warum man bei einem solchen bleibt.
Selbst aus heutiger Sicht mit einigen Jahren Abstand, kann ich nicht mit 100% Überzeugung sagen,
warum bin ich mit dem Kind nicht schon viel früher weg.
Vieles hat mich zurückgehalten.
Ich hatte meine Arbeit, die WG,
sollte ich das alles aufgeben für so'n Heini?
Immer wieder hoffen auf Besserung, obwohl man weiss, das es sich nie ändern wird.
Ich kann mir ihre Gedanken in etwa vorstellen, was wird, wenn ich gehe mit dem Kind.
Frauenhaus?
Fürs erste ja ok, aber was kommt dann?
Zurück in die WG,wenn er der WG verwiesen wurde?
Oder eine neue WG?
Vor beiden steht er mitunter und würde mir auflauern?
Besuchsrecht,ect?
Womöglich muss ich ihm das Kind alleine überlassen.
Nee, dann lieber hier und ich hab noch ein bisschen Kontrolle.
Der Rückhalt der Familie,Freunde.
Es ist schwer zu sagen,wie man sich da verhält.
Meine Eltern,Freundin, mieden unsere WG wenn er anwesend war.
Was ihn dazu beflügelte mir vorzuhalten, wie alleine ich doch wäre, keiner würd sich
für mich interessieren.
Man sollte da Präsenz zeigen ohne die Freundin zu drängen,
auch wenn es einem zuwider ist mit ihm zu kommunizieren,
denn ich bin der Überzeugung, das auch sie lieber heute als morgen abhauen würde.
Barbara
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- Registriert: 22.10.2008, 21:22
Re: Die Hilflosigkeit - auch der Familie
Liebe Alice
Du hast im ursprünglichen thread die Frage gestellt, was geholfen hätte.
Nun, mir haben Verallgemeinerungen (alle Tunesier...) nicht geholfen. Das entsprach nicht meinem Weltbild.
Wenig geholfen haben mir auch Tipps und Anleitungen, was ich tun soll.
Wirkungsvoll war hingegen folgendes:
Fragen, wobei offengelassen wurde, ob ich die Frage beantworte oder nicht. Natürlich haben sich diese Fragen bei mir festgesetzt und ich konnte innerlich einer Antwort darauf nicht ausweichen. Auch in konkreten Situationen nachfragen. Und wenn sie vielleicht mal weint oder jammert - fragen, was ihr für sie tun könnt und was für sie hilfreich wäre und was sie an Unterstützung annehmen kann.
Fragen erzeugen keinen Druck.
Zu-mir-stehen hat auch geholfen, aber in dem Sinne, dass man mir signalisiert hat, zu mir zu stehen und mich nicht zu verurteilenm und ich keinen Anlass habe, mich zu schämen und zu Fehlern stehen darf (wo ich sie dann mal einsehe),
aber mir auch die eigene Befindlichkeit klar gemacht wurde, nämlich, dass es traurig macht, schwierig ist, sehr schwierig, ständig diese Probleme mit ansehen zu müssen und anhören zu müssen und man/frau manchmal einfach etwas Distanz braucht, um sich selbst zu schützen, mit der Betroffenheit in Ruhe umgehen zu können und auch um die eigenen Herausforderungen anzugehen.
Das war hilfreich, die Dinge ohne Schuldfragen anzugehen und trotzdem erkennen zu müssen, in der Eigenverantwortung zu sein - nur eigene Antworten auf sich an mich richtende Fragen finden zu können und finden zu müssen.
Und dann ein Gegengewicht setzen - auch mal da zu sein, um etwas zum Verhalten des Ehegatten gänzlich gegengesetztes zu tun, mal ein Eis essen gehen mit ihr und dem Kind, einen Spaziergang machen. Vielleicht sind auch männliches Spezies um sie herum, die sie in dem Sinne manipulieren, dass sie einfach vorleben, wie anders Mann auch sein kann, wie anders er umgehen kann mit einer Frau.
Und dann im Interesse des Kindes versuchen, den Kontakt zum Kind nicht abreissen zu lassen, damit das Kind ab und zu mal aus diesem Milieu rauskommt. Deine Freundin ist selbst verantwortlich dafür, in welcher Situation sie lebt (ich meine das eben nicht als Schuldzuweisung, es ist bloss eine Tatsache, dass nur sie die richtige Antwort finden kann und muss). Das Kind kann nichts tun, da ist bedingungslose Präsenz erforderlich. Wo ein Kind da ist - da kann gegebenenfalls, sofern dessen Wohl gefährdet ist, auch mal der Vorschlaghammer (im Sinne einer - behördlichen - Einmischung) aufgefahren werden, wenn es gar nicht anders geht - am besten initiert von jemandem, der es sich leisten kann, wenn auch mal ein Kontaktabbruch kommt. So deine Freundin nämlich nur eine vage Ahnung hat, dass sie allenfalls das Kind verlieren könnte, wird sie lieber auf den Mann verzichten. Auch wenn sie nicht für sich als Frau sorgen kann, dann wird sie als Mutter für ihr Kind normalerweise einstehen können.
Ich habe da noch eine andere Idee im Kopf, aber das gehört ein bisschen ins Reich des Unfassbaren - und ich bitte Dich, das so und nur so anzunehmen, wie es für Dich stimmt. Bete für sie und das Kind (in welcher Form auch immer, ich meine das nicht im religiösen Sinne) und versuch, ab und zu einen inneren Dialog mit ihr zu führen, gerade wenn der äussere Dialog nicht zu führen ist. So quasi vom höheren Selbst über das höhere Selbst. Diese Vorgehensweise hat bei mir schon (wo es auch darum ging, dass andere Dinge erkennen) schon zu Erfolg geführt.
Es ist schön, dass deine Freundin eine Freundin hat wie Dich.
Du hast im ursprünglichen thread die Frage gestellt, was geholfen hätte.
Nun, mir haben Verallgemeinerungen (alle Tunesier...) nicht geholfen. Das entsprach nicht meinem Weltbild.
Wenig geholfen haben mir auch Tipps und Anleitungen, was ich tun soll.
Wirkungsvoll war hingegen folgendes:
Fragen, wobei offengelassen wurde, ob ich die Frage beantworte oder nicht. Natürlich haben sich diese Fragen bei mir festgesetzt und ich konnte innerlich einer Antwort darauf nicht ausweichen. Auch in konkreten Situationen nachfragen. Und wenn sie vielleicht mal weint oder jammert - fragen, was ihr für sie tun könnt und was für sie hilfreich wäre und was sie an Unterstützung annehmen kann.
Fragen erzeugen keinen Druck.
Zu-mir-stehen hat auch geholfen, aber in dem Sinne, dass man mir signalisiert hat, zu mir zu stehen und mich nicht zu verurteilenm und ich keinen Anlass habe, mich zu schämen und zu Fehlern stehen darf (wo ich sie dann mal einsehe),
aber mir auch die eigene Befindlichkeit klar gemacht wurde, nämlich, dass es traurig macht, schwierig ist, sehr schwierig, ständig diese Probleme mit ansehen zu müssen und anhören zu müssen und man/frau manchmal einfach etwas Distanz braucht, um sich selbst zu schützen, mit der Betroffenheit in Ruhe umgehen zu können und auch um die eigenen Herausforderungen anzugehen.
Das war hilfreich, die Dinge ohne Schuldfragen anzugehen und trotzdem erkennen zu müssen, in der Eigenverantwortung zu sein - nur eigene Antworten auf sich an mich richtende Fragen finden zu können und finden zu müssen.
Und dann ein Gegengewicht setzen - auch mal da zu sein, um etwas zum Verhalten des Ehegatten gänzlich gegengesetztes zu tun, mal ein Eis essen gehen mit ihr und dem Kind, einen Spaziergang machen. Vielleicht sind auch männliches Spezies um sie herum, die sie in dem Sinne manipulieren, dass sie einfach vorleben, wie anders Mann auch sein kann, wie anders er umgehen kann mit einer Frau.
Und dann im Interesse des Kindes versuchen, den Kontakt zum Kind nicht abreissen zu lassen, damit das Kind ab und zu mal aus diesem Milieu rauskommt. Deine Freundin ist selbst verantwortlich dafür, in welcher Situation sie lebt (ich meine das eben nicht als Schuldzuweisung, es ist bloss eine Tatsache, dass nur sie die richtige Antwort finden kann und muss). Das Kind kann nichts tun, da ist bedingungslose Präsenz erforderlich. Wo ein Kind da ist - da kann gegebenenfalls, sofern dessen Wohl gefährdet ist, auch mal der Vorschlaghammer (im Sinne einer - behördlichen - Einmischung) aufgefahren werden, wenn es gar nicht anders geht - am besten initiert von jemandem, der es sich leisten kann, wenn auch mal ein Kontaktabbruch kommt. So deine Freundin nämlich nur eine vage Ahnung hat, dass sie allenfalls das Kind verlieren könnte, wird sie lieber auf den Mann verzichten. Auch wenn sie nicht für sich als Frau sorgen kann, dann wird sie als Mutter für ihr Kind normalerweise einstehen können.
Ich habe da noch eine andere Idee im Kopf, aber das gehört ein bisschen ins Reich des Unfassbaren - und ich bitte Dich, das so und nur so anzunehmen, wie es für Dich stimmt. Bete für sie und das Kind (in welcher Form auch immer, ich meine das nicht im religiösen Sinne) und versuch, ab und zu einen inneren Dialog mit ihr zu führen, gerade wenn der äussere Dialog nicht zu führen ist. So quasi vom höheren Selbst über das höhere Selbst. Diese Vorgehensweise hat bei mir schon (wo es auch darum ging, dass andere Dinge erkennen) schon zu Erfolg geführt.
Es ist schön, dass deine Freundin eine Freundin hat wie Dich.
Niemand kann euch etwas zeigen, was euch nicht schon nahezu klar geworden ist.
(Khalil Gibran)
(Khalil Gibran)