Zur Geschichte 193

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 193

Beitrag von Evelyne » 28.11.2009, 11:24

Wenn sich jemand den Schmerz von der Seele schreibt und hier veröffentlicht, dann finde ich das sehr mutig.

Kiris möchte ihre Geschichte damit verarbeiten und nicht wie so oft passiert, im Forum "zerrissen" werden. Sie kündigt in Ihrer Geschichte an, sich nicht mehr darüber zu äußern.
Evelyne
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Haram
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Re: Zur Geschichte 193

Beitrag von Haram » 28.11.2009, 12:28

Es freut mich, dass Kiris und ihr Mann wieder zueinander gefunden haben.


Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

Elisa
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Re: Zur Geschichte 193

Beitrag von Elisa » 28.11.2009, 13:46

Kiris, Du denkst aber immer noch, dass er ein Gefühl für Dich hatte. Ich hoffe für Dich, dass Du jetzt Dein Leben leben kannst, ohne Illusionen und wirklich gut mit Deinem Mann. halte Dein Glück fest.

LG elisa

Chahbani

Re: Zur Geschichte 193

Beitrag von Chahbani » 28.11.2009, 17:30

Hallo Kiris,

es ist schön, daß Du Dein Leben wieder im Griff hast, denke aber auch an Dich und laß
Dich nie wieder von Männern manipulieren. Prüfe alles was Du tust und tue es für Dich !
Ich hoffe, daß Du inzwischen über Dein eigenes Geld verfügen kannst.
Dir steht -auch wenn Du nicht arbeitest- ein Unterhalt zu i.d.R. war das mal 3/7 vom
Gehalt des Mannes, also wenn Dein Mann als Beispiel 700 € verdient, dann teilt man das durch 7
und multipliziert das Ergebnis, also 100 x 3 = 300 . Also hat Dich Dein Mann ganz schön kurz
gehalten, denn er hat ja mit Sicherheit mehr verdient. Die Berechnung für das Taschengeld
müßte ich mal bei unserer Anwältin erfragen.
Trau Dich das zu fordern was Dir zusteht.
Es ist schön, wenn Du wieder mit ihm klarkommst, aber gehe nicht wieder in die Demutshaltung.
Schließlich hatte er sich ja eine Freundin geleistet und da hat er sich wahrscheinlich auch keinen Kopf gemacht, wie das bei Dir ankam.
In einer richtigen Partnerschaft begegnet man sich auf Augenhöhe.
Alles Liebe und Gute für Deine Zukunft.

Chahbani

Anaba
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Re: Zur Geschichte 193

Beitrag von Anaba » 28.11.2009, 17:44

Liebe Kirsis,

schön das du nach dieser schlimmen Zeit dein Leben wieder lebst und es dir besser geht.
Du solltest dich in erster Linie auf dich selbst besinnen.
Wir denken an alle anderen und vergessen schnell uns selbst darüber.
Manchmal sind eine Kranheit oder eine Krise die Chance sein Leben zu überdenken und dann zu ändern.
Denn wir haben nur das eine......

Dir alles Liebe
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Pfefferminz
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Re: Zur Geschichte 193

Beitrag von Pfefferminz » 01.12.2009, 00:20

Liebe Kiris,

auch von meiner Seite: Herzlichen Glückwunsch, dass Du diese über Jahre verfahrene Situation tatsächlich klären konntest. Ich finde es bewundernswert, dass Du und Dein Mann wieder zueinander gefunden habt. Ganz toll!

Ich wünsche Euch Beiden alles erdenklich Gute, Dir vor allem eine stabile Gesundheit und möchte mich gerne einer meiner Vorschreiberinnen anschließen, die von der "Beziehung auf gleicher Augenhöhe" gesprochen hat. Aber ich denke, der Satz "Man wächst mit seinen Aufgaben" oder leicht abgewandelt "mit seinen Problemen und Höllenbesuchen" bewahrheitet sich bei Dir. (Es gibt leider kein daumendrückendes Smily)

Alles, alles Gute!!!

steckchen
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Re: Zur Geschichte 193

Beitrag von steckchen » 01.12.2009, 08:35

Hallo Kiris,

zuerst einmal möchte ich Dir gratulieren, daß Du so gut aus der Sache herausgekommen bist. Diese Szene, wo Du mit hocherhobenem Haupt an Deinem Bezzi vorbeigehst und ihn wissen läßt, daß es keine Chance gibt, das hat doch Stil und Würde.

Ich glaube allerdings auch, daß Du den Krebs bekommen hast, weil du dich immer selbst zurückgenommen hast und nur für andere da warst und dich nicht um dich selbst gekümmert hast. Wenn ich im Fernsehen diese Krebspatientinnen sehe, meist Frauen, dann sind das immer solche blassen, ausgemergelten Frauen mit kurzgezupften Madonnenaugenbrauen und schlechtsitzender Frisur, wo man sieht, daß diese Frauen keine Selbstachtung und keine Selbstliebe haben. Und irgendwann wehrt sich der Körper und dann kommt Krebs. Und diese Frauen erzählen im Krankenhaus vor der Kamera dann immer dasselbe: Ich habe zuwenig an mich gedacht. Ich habe gar nicht richtig gelebt. Ich will jetzt alles ganz anders machen. Ich will jetzt mehr "Nein" sagen. Usw.

Im Prinzip bist du ja zweimal Opfer geworden. Das erste Mal bei deinem Mann; einem renommierten Arzt, äußerlich sicherlich ansehnlich und stark, der jedoch innerlich derart schwach und feige war, daß er sich eine Partnerin ausgesucht hat, wo er wenig Widerspruch und Kritik zu erwarten hatte. Er hat dich unterdrückt und dazu noch seinen Nimbus als Gott in Weiß ausgenutzt, indem er Deine Bedürfnisse nach Freiräumen, Deine Reisen in die Türkei als "Sucht" verunglimpft hat. Ein falscher medizinischer Terminus für deine Probleme, die er selbst hervorgerufen hat.
Kiris hat geschrieben:Er hätte ja nichts dagegen, wenn ich alleine Urlaub machen würde, aber finanziell unterstützen würde er meine „Sucht“ nicht. Er nannte es immer meine „Sucht“.
Und mit deinem Bezzi bist Du dann vom Regen in die Traufe gekommen. Ich habe gelernt, daß immer die Männer, die am tyrannischsten sind, am Anfang um so funkelnder und strahlender dastehen, um ihr potentielles Opfer damit erst einmal zu überwältigen. Du bist geblendet und hoffst, es hört niemals auf und wenn es aufhört, dann hoffst du, es soll wieder zurückkommen, dieses Verwöhnt- dieses Geliebtwerden.
kiris hat geschrieben:Als ich in Antalya auf dem Flughafen stand, da fühlte ich mich zum ersten Mal frei.
Es ist schon bezeichnend, daß Du dich ausgerechnet in einem islamischen Land auf einmal so frei fühlst. Als Touristin bekommt man das vielleicht anfangs nicht so gleich mit, aber Dein Leben muß wirklich schlimm gewesen sein, daß du das dort so empfunden hast.
kiris hat geschrieben:Endlich hatte ich Geld für mich, dadurch konnte ich reisen. Außerdem unterstützte ich M. wo ich nur konnte. Sicher war es aus seiner Sicht noch viel zu wenig, aber für mich war es wirklich alles was ich überhaupt je in meinem Leben besessen hatte.
Hier zeigt sich wieder, wie du versuchst, den Ansprüchen anderer zumindest geistig gerecht zu werden. Was heißt denn schon, aus seiner Sicht sei das zu wenig? Was kann so einer denn überhaupt erwarten? Und so hoch ist der Lebensstandard in der Türkei ja nun wahrlich nicht. Und ein verwöhnter Millionärs-Sohn war er auch wieder nicht. Ach so, er hatte ja Spielsucht. Na da braucht er natürlich viel viel Geld. Ich erinnere mich da an Magnus Gäffgen, den Entführer und Mörder des kleinen Jacob Metzler, für den er von dessen Vater Lösegeld erpressen wollte. Und wofür? Für seine 16jährige Freundin Katja, der er Reichtum vorgaukeln wollte. Für sie hat er viele teure Geschenke gekauft, um sie zu beeindrucken. Da frage ich mich wirklich, wie so ein 16jähriges Mädel so ausgebufft sein kann, einen Mann derart unter Druck zu setzen, daß sie alles bekommt was sie will. Ich habe mir damals gewünscht, ich wäre nur halb so geschickt im Umgang mit Männern gewesen.

Ich hoffe, Du hast nicht allzuviel Geld an M. verloren. Das war für Deinen Mann sicherlich wieder ein gefundenes Fressen, Dir kein oder nur wenig Geld zu geben.

Mir tut es sehr leid, daß Du Dein Kind verloren hast. Wo du es doch sooo wolltest. Du hast ja geschrieben, Dein Mann hätte sich verändert. Würde er bereit für ein neues Kind sein? Jetzt hast Du ja die Therapie hinter dir, vielleicht klappt es jetzt. Noch ein kleiner Tipp von mir: Ich denke, daß Dein Mann eigentlich eine starke Frau braucht, die ihm hin und wieder Paroli bietet, sonst fühlt er sich unterfordert und wird wieder wie früher. Das ist sicherlich anstrengend, aber sicherlich die Mühe wert. Solche Leute wie Dein Mann brauchen wohl ab und an immer mal wieder einen Schuß vor den Bug, damit sie berechtigte Grenzen akzeptieren und der Frau Respekt entgegenbringen. Du hast deine soziale Kompetenz und jetzt auch noch Deinen Job an der Uni. Bitte halte diese Freiheit fest. Und wenn er viel mehr verdient als du, dann mußt du ihm doch gar kein Geld abgeben. Also daß fand ich schon oberdreist, daß er Dein Geld fast insgesamt einbehalten hat. So ein Knauser. Nun ja, er hat sich hoffentlich auch dahingehend geändert. Und Du bist hoffentlich glücklicher und freier als früher.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

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