Hallo :-)

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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halime
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Re: Hallo :-)

Beitrag von halime » 09.02.2010, 08:11

Danke, Amely, für den Willkommensgruß.

Manchmal kann ich das alles ganz gut verdrängen, aber dann wieder überkommt es mich ganz plötzlich und bin ich so was von sprach- und fassungslos, wie manche Menschen derart falsch sein können, derart berechnend und skrupellos und v.a. bei Allah, ihrer Mutter oder sonst wem schwören, dass sie es doch "so gut und ehrlich mit dir meinen und immer nur die Wahrheit sagen"!!!

Ich werde das wohl nie begreifen.
Dann frage ich mich, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe und komme zu der Erkenntnis, dass ich völlig normal bin - aber diese "Mafia" (wie heidenkind treffend schreibt) das Allerletzte.
ja, war mehr als schlimm. Habe immer noch Mordgelüste oder zumindest den fast nicht zu bezwingenden Wunsch diverse Leute stundenlang mit wachsender Begeisterung als Boxsack zu benützen *g* Ja, ich stehe zu meinen Aggressionen :-D Auch wenn ich vermutlich nur sagen würde: "Sorry, aber kenne ich Sie ?" wenn einer von denen meinen Weg kreuzen würde.


Huhu, heidenkind: geht mir ganz genauso.

Euch allen liebe Grüße

maviay
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Re: Hallo :-)

Beitrag von maviay » 10.02.2010, 09:23

Hallo Heidenkind,

gerade habe ich mir deine Geschichte durchgelesen. Wirklich schlimm, an was für Leute du da geraten bist. An Dreistigkeit und Unersättlichkeit nicht zu überbieten. Wie hast du das nur alles so lange ausgehalten.... Hoffentlich nimmt dein Mann dich nun wirklich bis Mai in den Tapu für euer gemeinsames Haus mit auf! Wie reagiert er denn, wenn du ihn darauf ansprichst? Der fehlende Grundbucheintrag ist ja auch bei mir Dreh- und Angelpunkt des ganzen Dilemmas. Ich hatte meinem Mann auch des öfteren gesagt, dass mir bei Scheidung sowieso die Hälfte zustehe - genutzt hat es im Endeffekt gar nichts. Von meinen Gerichts- und Anwaltserlebnissen in Ankara erzähle ich aber lieber bald in meinem Strang weiter, will deinen nicht mit meinem Kram vollschreiben.

Ich wünsche dir alles Gute, auch für dein Buchprojekt, und schreib mal wieder hier, wie es weitergeht.

Gruß nach Didim von Maviay

Heidenkind
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Heidenkind » 10.02.2010, 14:25

Hallo halime,
halime hat geschrieben:
Manchmal kann ich das alles ganz gut verdrängen, aber dann wieder überkommt es mich ganz plötzlich und bin ich so was von sprach- und fassungslos, wie manche Menschen derart falsch sein können, derart berechnend und skrupellos und v.a. bei Allah, ihrer Mutter oder sonst wem schwören, dass sie es doch "so gut und ehrlich mit dir meinen und immer nur die Wahrheit sagen"!!!

Ich werde das wohl nie begreifen.
Dann frage ich mich, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe und komme zu der Erkenntnis, dass ich völlig normal bin - aber diese "Mafia" (wie heidenkind treffend schreibt) das Allerletzte.

Huhu, heidenkind: geht mir ganz genauso.
Das ist das Problem: Man verdrängt zuviel, anstelle, dass man es bearbeitet. Es ist einfach oft zuviel, was einen da dann überfällt, so dass man es auch gar nicht wagt, mit einer Aufarbeitung anzufangen.

Frage mich auch oft, ob das wirklich nur eine ganz andere Mentalität ist, mit der man es da zu tun hat, komme jedoch mehr und mehr zu dem Schluss, dass aufgrund diverser Traditionen, diese Leute irgendwo in einer archaischen Denkstruktur steckengeblieben sind, die sie zu ihrem Handeln ermächtigt und sie deshalb zu einer hoffähigen Tugend erklärt haben, was in anderen Kulturkreisen als schon lange nicht mehr legitim und fein gilt: Mit der verbalen Keule und mit List andere Menschen dahingehend zu manipulieren, so dass diese die Fähigkeit zum Denken und Handeln verlieren, nur um des reinen Gewinnes Willen.

Am Nettesten finde ich dann auch immer "das war nur Spass" oder "das hast du völlig falsch verstanden" wenn sie es dann doch einmal merken sollten, wenn sie den Bogen einmal wieder allzusehr überspannt haben. Und am Schlimmsten mit finde ich den Satz, dass man ja alles nur zu unserem Besten will.

Ja, das stimmt allerdings, wenn man den Satz etwas umdreht: Sie wollen nur unser Bestes. Da lügen die noch nicht mal. Sie wollen unser Geld, sie wollen unsere Selbstachtung untergraben und sie wollen unsere Identität zerstören.

Mittlerweile bin ich sogar paranoid genug zu glauben, dass sie eben diese unsere Identität zerstören wollen. Und wir lassen uns das auch noch aufgrund unseres Mangels an Selbstwertgefühles mit uns machen. Was denn anderes bedeutet es, wenn sie uns gleich einen moslemischen Namen verpassen ?

Jung, naiv und vermutlich ängstlich-dependent, wie wir nun mal sind/waren lassen wir es geschehen, dass aus der Susanne eine Aisha wird, obwohl niemals auch nur im Entferntesten eine solche aus uns werden kann. Schon deshalb nicht, weil die elitären Denkstrukturen dieser Religion das gar nicht wirklich zulassen. Das sollte allerdings gar nicht das Problem sein, sondern viel eher, warum Susanne denn unbedingt eine Aisha werden möchte.

Wenn wir das rausgefunden haben, dann sind wir der Problemlösung schon einen weiten Schritt näher gekommen.

Das Problem mit der Wahrheit bzw. das Verbiegen einer solchen schiebe ich auch auf diese Religionm. Es gibt im Islam etwas, das sich "Taquiyya" nennt. Das bedeutet,, ein sich verstellen um einen Vorteil (für die Religion) zu bekommen. So was z.B. Erdogan im Moment macht. Der tut so, als sei er ein westlich ausgerichteter Mann, der einen Islam möchte, der mit den europäischen Wertvorstellungen kompatibel ist. Es ist allerdings wenig bekannt, und den europäischen Politikern schon gleich gar nicht, dass a: Islam und Demokratie sich im ursprünglichen Sinne von vorne herein nicht allzu gut vertragen. Scharia ist nun mal keine Gesetzesform, die man auch nur im Ansatz als demokratisch bezeichnen kann b: dass besagter Erdogan den rühmlichen Satz von sich gegeben hat, dass die Demokratie nur ein Zug sei, auf den man aufspringen müsse, bis man sein Ziel erreicht habe und c: es doch an und für sich alleine schon bedenklich stimmen sollte, dass Erdogan mit seiner Regierung an sämtlichen modernen Errungenschaften, auch was einen mit Europa kompatiblen Islam (nämlich ohne Scharia etc. , so wie wir das halt auch vom Christentum her kennen)angeht, feilt. Aber das nur am Rande, muss mal gucken, obs wo nen Politik-Thread gibt oder nen Religionsthread, damit ich mich da mal etwas auslasse über das Thema *g*

Wollte damit andeuten, dass auch das etwas gewöhnungsbedürftige Verhältnis zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit tiefe Wurzeln in einer archaischen Struktur zu haben scheint und dies durchaus als Auslegungssache zu betrachten ist. Auf Seiten unserer Bezzies.

Ich finds einfach nur widerlich !

liebe Grüße

Heidenkind

Heidenkind
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Heidenkind » 10.02.2010, 14:44

Hallo Maviay :-)
maviay hat geschrieben: Wie hast du das nur alles so lange ausgehalten.... Hoffentlich nimmt dein Mann dich nun wirklich bis Mai in den Tapu für euer gemeinsames Haus mit auf! Wie reagiert er denn, wenn du ihn darauf ansprichst? Der fehlende Grundbucheintrag ist ja auch bei mir Dreh- und Angelpunkt des ganzen Dilemmas. Ich hatte meinem Mann auch des öfteren gesagt, dass mir bei Scheidung sowieso die Hälfte zustehe - genutzt hat es im Endeffekt gar nichts.
Wie ich das ausgehalten habe ? Nun, es waren 2 kleine Kinder da, Ausbildung hatte ich aufgeschoben, mein ureignener "Hau" bzw. eine ängstlich-dependente Persönlichkeit(sstörung). Und nicht zuletzt immer wieder die Hoffnung bzw. die Destabilisierungen seitens meines Göttergatten. Etc. etc. Gründe gabs viel, nicht gehen zu müssen.....

Hoffe ebenfalls, dass er das tun wird. Früher habe ich viel gestritten, geweint und versucht, um mein Recht zu kämpfen. Jetzt habe ich diese "Dead-Line" gesetzt..........

Das mit Deinem Tapu ist eine Bodenlosigkeit ohnegleichen ! Bei solchen Dingen erfasst mich eine mörderische Wut ! Als die Wohn ung in Rahmanlar/Istanbul abbezahlt war und wir unten waren, fragte ich meinen Mann, ob wir denn nicht die Tage mal zum Notar gehen könnten, um das zu erledigen, dass ich auch drin stehe. Er meinte "jaja" und seine Schwester und die ältere Tochter gingen auf mich los wie zwei Furien, ob ich es denn nur auf das Geld meines Mannes abgesehen hätte und ich mich nicht schämen würde, so was zu fordern. Ob ich vielleicht sogar auf seinen Tod spekulieren würde, um dann abzusahnen. Hallo ? Vielleicht bin ich siene Frau ? Und vielleicht hab ich die Bude auch mitbezahlt ? Aber ich gab wieder klein bei, weil die mich so bearbeitet haben, dass ich mich nicht mehr traute, was zu sagen. Und das mit dem Spekulieren mit seinem Tod meinerseits verankerte sich in meinem Mann, der das dann auch immer wieder sagte, wenn ich wieder davon anfing, dass er mich auch eintragen solle. Erst vor zwei Jahren erfuhr ich dann, dass, entgegen seinen Beteuerungen früher, Ausländer gar keine Wohnung dort besitzen dürfen !

Das sollte sich, abgesehen von den Unverschämtheiten dieser Leute, Deutschland mal erlaubern: Einem Ausländer zu verbieten, Wohnungsbesitz zu haben im Lande ! Respektive einem Türken " das gäbe eine Lichterklette von München bis Hamburg hoch ! Ich bin mittlerweile so dermassen angefressen, aufgrund der ganzen sachen, die mir auch hier schon als Ausländer begegnet sind, dass ich jedem Türken über die Gosche fahre, der sich über Deutschland beschwert. Wenn bei uns Rassismus herrscht, dann weiss ich nicht, wie man das nennen soll, was hier mit den Ausländern passiert !

Boah, ich komme in Fahrt, drum halt ich lieber meine Finger im Zaum *g* Weiss nur, dass ich bald wieder zurück nach Deutschland muss, damit ich meine an und für sich sozialdemokratische Gesinnung nicht völlig verliere ;-)

liebe Grüße nach Istanbul

vom Heidenkind

Heidenkind
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Heidenkind » 10.02.2010, 14:54

Hallo Morena,

Danke erst mal, für deinen Zuspruch :-)
morena hat geschrieben: Nein,
lächerlich ist das auf keinen Fall, sondern sehr tragisch. Wir lesen nur das bereits Erlebte und Abgeschlossene
in dieser Eigendynamik , die Du auf jeden Fall sehr gut erkannt hast.Wie viel traumatisierender ist dann
die Realität im Augenblick Deines Erlebens.
Das Schlimme ist, dass aufgrund vieler leichter bis mittelschwerer Kränkungen sich bei mir eine PTSD (Posttraumatic Stress Disorder) manifestiert hat. Und da ist es der Fall, dass z.B. jedes Mal, wenn ich voin den Dingen rede bzw. schreibe, alles wieder hochkommt. Es ist, als ob ich es noch einmal und wieder und wieder erlebe. Auch wenn mich irgend was an eine solche Situation erinnert, und da es viele Sachen waren, passiert das sehr oft.

Es ist auch nicht unbedingt gut, dass ich jetzt in der Türkei lebe, aber momentan gehts nicht anders. Andererseits sehe ich es als eine Art Selbsttherapie und ich sage, da muss ich jetzt durch. Hart, aber vielleicht hilfts mir ?

Auf jeden Fall finde ich dieses Forum eine Super Idee, um Menschen, die eine binationale Beziehung eingehen wollen darauf hinzuweisen, was alles kommen KANN (nicht kommen muss, es gibt auch andere, aber die sind, wie ich in 30 Jahren feststellen konnte, in der Minderheit), und daran will ich mich gerne beteiligen, so gut ich kann. Auf meine Art.

liebe Grüße


Heidenkind

halime
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Re: Hallo :-)

Beitrag von halime » 10.02.2010, 15:17

Hallo, heidenkind,
Heidenkind hat geschrieben:
Das ist das Problem: Man verdrängt zuviel, anstelle, dass man es bearbeitet. Es ist einfach oft zuviel, was einen da dann überfällt, so dass man es auch gar nicht wagt, mit einer Aufarbeitung anzufangen.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Man ist froh, den ganzen Mist erstmal aufgedeckt zu haben (denn lange Zeit kapiert man gar nicht, was eigentlich abläuft), beginnt zu hinterfragen, weil man langsam begreift, dass man nur benutzt wird. Man fängt, sich zu wehren und zu kämpfen und ist froh, die Geschichte endlich nach viel zu langer Zeit hinter sich zu haben und versucht nun aus Selbstschutz, viele schlimme Dinge zu verdrängen. Man hat Angst, die Aufarbeitung anzugehen, weil dann sofort wieder alles hochkommt, als wäre es gerade erst passiert. Das ist mein größtes Problem. Ich versuche derzeit noch, etwas Abstand zu bekommen. Aber ich weiß, ich muss die Aufarbeitung irgendwann angehen, sonst werde ich nie darüber hinweg kommen.
Heidenkind hat geschrieben: Frage mich auch oft, ob das wirklich nur eine ganz andere Mentalität ist, mit der man es da zu tun hat, komme jedoch mehr und mehr zu dem Schluss, dass aufgrund diverser Traditionen, diese Leute irgendwo in einer archaischen Denkstruktur steckengeblieben sind, die sie zu ihrem Handeln ermächtigt und sie deshalb zu einer hoffähigen Tugend erklärt haben, was in anderen Kulturkreisen als schon lange nicht mehr legitim und fein gilt: Mit der verbalen Keule und mit List andere Menschen dahingehend zu manipulieren, so dass diese die Fähigkeit zum Denken und Handeln verlieren, nur um des reinen Gewinnes Willen.
Jemand hat in einem anderen Threat geschrieben:

Für sie, die Orientalen ist es normal, um jeden Vorteil zäh mit dem Partner zu ringen, den man meist auch nicht sonderlich liebt. Diese Leute erwarten keine wirkliche Liebe und wenn die Liebe von einer Frau zu ihnen kommt, dann ist das für sie höchstens ein Zeichen von Dummheit und Naivität, die es auszunutzen gilt. Und so denken eben auch Narzisten und Psychopathen. Und die Liebe taucht ja auch nicht als Kriterium für Frauenauswahl in den Aussprüchen des Propheten diesbezüglich auf. Warum sollen seine Jünger, die ihn als Vorbild ansehen und papageienhaft nachahmen und nachplappern, sich auch anders verhalten?

Da liegt m.E. nach der Hase im Pfeffer, alles wird mit der "Religion" begründet. Jegliches Handeln wird mit Allah legitimiert. Kaum spricht man in "seinem Namen" hat jede noch so bösartige Handlung, jede Hinterhältigkeit und Falschheit ihre Berechtigung, denn sie handeln ja gegen uns "Ungläubige". Aber wehe man kritisiert sie!!!! Dann werden sie auch noch ausfällig.

"Mein" Bezzi war so was von (angeblich) gläubig, der hat nie einen einzigen Tropfen Alkohol getrunken, nie geraucht oder gar Schweinefl. gegessen. Von daher dachte ich: mensch, der ist ein 100%-er!! Wenn der so gläubig ist (jedes 2. Wort war "whallahi, ich schwöre bei Gott"), wird der niemals etwa schlechtes tun, dann handelt er immer nur ehrlich. Denkste, genau die sind die gefährlichsten!!! Sie schauen dich an mit großen Augen, schwören bei Gott und lügen dich voll an ohne mit der Wimper zu zucken, ohne schlechtes Gewissen. Genauso seine Familie: wenn ich jetzt so darüber nachdenke fällt mir auf, dass sie mich zwar mit dem Mund angelächelt haben - aber die Augen waren eiskalt.

Als ich gegangen bin, habe ich ihm noch gesagt: "Was ist ein Mensch wert, der er lügt, betrügt, verarscht und andere für seinen Vorteil benutzt und dabei stolz ist, keinen Alkohlo zu trinken? Nichts.
Mit ist ein Mensch, der ein Glas Wein trinkt und mir ehrlich ins Gesicht blicken kann, dem ich wirklich vertrauen kann und wo ich weiß, dass er mich als ebenbürtigen Menschen sieht, tausend mal lieber. Geh mit deinem Gott, aber geh!"
Heidenkind hat geschrieben:
Am Nettesten finde ich dann auch immer "das war nur Spass" oder "das hast du völlig falsch verstanden" wenn sie es dann doch einmal merken sollten, wenn sie den Bogen einmal wieder allzusehr überspannt haben. Und am Schlimmsten mit finde ich den Satz, dass man ja alles nur zu unserem Besten will.Ja, das stimmt allerdings, wenn man den Satz etwas umdreht: Sie wollen nur unser Bestes. Da lügen die noch nicht mal.
Ja, er wollte v.a. mein Geld - und ja, ich hab ihn auch immer falsch verstanden! Klar, ich bin ja sowieso verblödet. :roll:

"Jung, naiv und vermutlich ängstlich-dependent" - genau das traf auch auf mich zu, ich war immer bedacht, es ihnen recht zu machen. Wenn ich das so im Nachhinein bedenke: was hab ich mich verbogen, nur damit man mich mag. So was Irres! Die werden mich nie mögen! Ganz einfach weil ich niemals eine von Ihnen sein werden, so einfach ist das. Ich war nu gut genug zum Abkassieren. Damals wusste ich das nicht, leider.

Und leider, leider hab ich dieses Forum erst so spät entdeckt, sonst wären mir viele Dinge viel eher klar geworden. Nun lese ich und lese ich und entdecke so viel Gemeinsamkeiten/Ähnlichkeiten bei unseren Geschichten, es ist wirklich unglaublich.

Heidenkind hat geschrieben: Ich finds einfach nur widerlich !
Ich auch, Heidenkind.

Sach mal, wann kommt dein Buch auf den Markt und welchen Titel hat es? Bin schon gespannt wie ein Flitzboden.

Ganz liebe Grüße

halime
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Re: Hallo :-)

Beitrag von halime » 10.02.2010, 15:22

Heidenkind hat geschrieben:Erst vor zwei Jahren erfuhr ich dann, dass, entgegen seinen Beteuerungen früher, Ausländer gar keine Wohnung dort besitzen dürfen !
Heidenkind, das hätte ich dir auch sagen können, deshalb bestehe doch darauf, dass deine beiden Kinder als Eigentümer eingetragen werden und nicht die Mischpoke!!

Liebe Grüße

halime
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Re: Hallo :-)

Beitrag von halime » 10.02.2010, 15:29

[quote="Heidenkind" jedes Mal, wenn ich voin den Dingen rede bzw. schreibe, alles wieder hochkommt. Es ist, als ob ich es noch einmal und wieder und wieder erlebe. Auch wenn mich irgend was an eine solche Situation erinnert, und da es viele Sachen waren, passiert das sehr oft.[/quote]

Geht mir genauso. Lange, lange hab ich mich geweigert, daran zu denken. Aber man kann das nur verarbeiten und darüber hinwegkommen, wenn man sich damit auseinandersetzt und v.a. sich mit Menschen austauscht, die ähnliches erlebt haben, denn die wissen am besten, wovon man spricht.

[quote="Heidenkind"
Auf jeden Fall finde ich dieses Forum eine Super Idee, um Menschen, die eine binationale Beziehung eingehen wollen darauf hinzuweisen, was alles kommen KANN (nicht kommen muss, es gibt auch andere, aber die sind, wie ich in 30 Jahren feststellen konnte, in der Minderheit), und daran will ich mich gerne beteiligen, so gut ich kann. Auf meine Art.

liebe Grüße
Heidenkind[/quote]

Dem kann ich nur zustimmen.
Danke, dass es dieses Forum gibt.

Liebe Grüße

Heidenkind
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Heidenkind » 10.02.2010, 15:48

Hallo Halime,
halime hat geschrieben:Heidenkind, das hätte ich dir auch sagen können, deshalb bestehe doch darauf, dass deine beiden Kinder als Eigentümer eingetragen werden und nicht die Mischpoke!!
Das ist schon gegessen jetzt *g* Weil ich habe meinen Mann in der Ziet, als er das realisierte, dass ihn die übern Tisch gezogen haben, dazu gebracht, alles zu verkaufen was noch da ist und ein ordentliches kleines Häuschen hier zu kaufen. Das hat er trotz der Widerstände durch seine Töchter und der Schwester auch gemacht.

Inzwischen gibt es ein Gesetz, das Ausländern Haus-und Grundbesitz erlaubt. Deswegen will ich das Haus auf beider Namen (auf mich alleine macht ers bestimmt nicht) und zusätlich ein Ttestament vom Notar, auf dem ich als alleinige Erbin eingetragen bin, um zu verhindern, dass die zulangen. Wenn ichs auf die Kinder machen würde, dann könnten die das innerhalb von 30 Jahren anfechten. So bekäme ich, sollte ihm was passieren, die Hälfte seiner Hälfte und meine Hälfte zugesprochen, und das verbleibende Viertel seine Kinder und unsere Kinder zusammen. (Kinder sind die Haupterben hier in der TR, wenn nichts anderes verfügt wird)

Wenn wir das Testament machen, bekommen alle den Pflichtteil, d.h. vom Erbteil die Hälfte. Wobei ich im Testament mit rein haben möchte: alle beweglichen und unbeweglichen Güter, soiwie Verbildlichkeiten Dritter gegenüber dem Erblasser, was dann auch beinhaltet, dass ich gewisse "Darlehen" zurückfordern kann ;-)

Ich habe mich fest entschlossen zurückzuschlagen. Wenn die gemeint haben, sie können mich über Tisch ziehen, dann haben die sich gewaltig getäuscht. Und die kriegen nichts mehr. Und soweit ich es einrichten kann werden die auch zurückzahlen. Ganz doof war ich nämlich nicht, und habe doch so einige Quittungen aufgehoben, für den Fall des Falles ;-)

Gemein ? Jaaaaa *ggggggg* Die haben es genau so und nicht anders verdient :-D

Ich sichere mich da lieber drei als zwei mal ab. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich meinen Mann ein frühes Ableben wünsche. Im Gegenteil. Im Falle einer Scheidung würde ich ihn noch nicht mal auf Unterhalt verklagen oder ihm das Haus unterm Hintern weg verkaufen (so wie sie es ihm auch eingeredet haben). Aber wenn wirklich mal was ist, dann habe ich keine Lust, mich wegen dem Haus mit dem Gesockse rumzustreiten und auch die Kinder haben keine Lust dazu. Unsere Kinder haben übrigens den Kontakt zur Mischpoke noch vor mir abgebrochen. Und nicht ich war diejenige, die denen den Umgang mit denen untersagt hat, sondern die fragten mich, was ich von denen noch will.

Jedenfalls warte ich mal ab, was sich bis Mai tut. Wenn da nichts passiert, und ich nicht zumindest einen Termin beim Notar hab, dann muss ich konsequent sein, den Hintern hochbekommen und handeln, was immer ich dann tun werde Nach 4 Jahren Therapie hoffe ich, dass ich nunmehr konsequent sein kann ;-)

liebe Grüße

Heidenkind

Micky1244
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Micky1244 » 10.02.2010, 17:05

Liebe Heidenkind,
es ist wohl kaum möglich, sich intensiver mit dem islamischen Kulturkreis zu beschäftigen
ohne dass man zwangsläufig auf den Begriff "Taqqya"
gestoßen wird.
Dass was du über die Freunde, Bekannten und die Familie deines Mannes schreibst ist haarsträubend.
Wie hilflos und allein musst du dich gefühlt haben. Orientalische Gastfreundschaft,
wenn es sie denn überhaupt gibt, sieht anders aus.
Deine Geschichte ist mir sehr nahe gegangen, und ich hoffe, dass du, stabilisiert durch die Therapie,
die für dich am besten Entscheidungen treffen kannst.
LG Micky
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

maviay
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Re: Hallo :-)

Beitrag von maviay » 11.02.2010, 08:46

Hallo Heidenkind,

so wie du es beschreibst, ist es mir auch größtenteils ergangen in meiner Ehe. Man verdrängt, wird manipuliert, fühlt, dass etwas nicht in Ordnung ist, nicht stimmen kann, will es nicht wahr haben, und macht so weiter wie gehabt. Meine Ex-Schwiegereltern waren zwar sehr kemalistisch geprägte CHP-Wähler, doch die archaischen Denkstrukturen, die du ansprichst, mögen wohl auch bei Ihnen vorhanden sein. Dieser völlige Mangel an Gewissen ist es, der mich dann und wann immer noch fassungslos werden lässt. Sicherlich gibt es auch in weitgehend aufgeklärten westlichen Gesellschaften gewissenloses Tun, doch meine ich, dass es dort meistens leichter zu durchschauen ist, oder man ist dort einfach klareren Kopfes. In Deutschland bzw. mit einem deutschen Partner hätte ich sicherlich nicht so gehandelt, hätte mehr hinterfragt, mehr gezweifelt. Als es jedoch um den Kauf der ETW in der TR ging, war ich wie umnebelt, dachte oft, "Das ist dort eben so, sei nicht so misstrauisch, man muss auch mal was riskieren" etc. etc.
Was du zum Status als Ausländer in unserem gemeinsamen Wohnland schreibst, kann ich auch unterstreichen. Im Alltag ist es kaum zu spüren, doch sobald man mit den Behörden in Berührung kommt, wird es unerfreulich. Jedes Jahr muss ich zur Yabancı Polis, und jedes Jahr passiert dort irgendetwas derart Groteskes, dass ich denke, ich bin in einem kafkaesken Alptraum gelandet. Obwohl ich hier seid über sechs Jahren fest angestellt arbeite (unbefristeter Vertrag), Steuern zahle, alle Bürgerpflichten erfülle, bekomme ich immer nur ein Jahr Aufenthalt. Vor Jahren habe ich mal versucht, bei Turkcell einen Handy-Vertrag zu bekommen, da mir die ewige Aufladerei der Kontörs, die auch jede Woche teurer werden, auf die Nerven ging. Trotz Wohnsitz, fester Stelle und geregeltem Einkommen war nichts zu machen. Man sagte mir, Ausländer müssten entweder einen türkischen Bürgen (kann jeder sein, TC-Kimlik reicht) beibringen oder aber eine Summe von damals 2000 TL auf einem Sperrkonto vorweisen, die der nimmersatte Kommunikationsriese für den Falle meines Abtauchens dann hätte einziehen können. So habe ich immer noch meine Prepaid-Karte, ist auch egal, was solls.
Man könnte sich wirklich endlos darüber auslassen, doch bei diesen zwei Beispielen will ich es jetzt belassen, sonst steigere ich mich noch mehr rein....

Dir weiter alles Gute und bis bald
LG Maviay

Heidenkind
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Heidenkind » 12.02.2010, 13:31

Hallo Micky,
Micky1244 hat geschrieben: es ist wohl kaum möglich, sich intensiver mit dem islamischen Kulturkreis zu beschäftigen
ohne dass man zwangsläufig auf den Begriff "Taqqya"
gestoßen wird.
Normalerweise stösst man da drauf *g* Zumindest, wenn man versucht, sich objektiv damit auseinanderzusetzen. Und das war bei mir anfangs sicher so, denn ich glaube an und für sich, dass ein Pfund Rindfleisch eine gute Suppe ergibt, bzw. an mein selbstgestricktes Glaubenssystem, und ansonsten überlasse ich jedem gerne, was er glauben möchte, solange er nicht versucht, mich zu missionieren.

Interesse an verscheindenen Religionen und deren Ab)arten hatte ich allerdings schon immer, der Mensch ist ja auch immer auf der Suche (es sei denn, die wird einem von religionswegen verboten ;-)) und durch das Umfeld meines Göttergatten kam ich dann auch nicht umhin, mich näher mit dem Islam zu beschäftigen. Insbesondere wenn es einen dann auch noch interessiert, wie vorgeblich religiöse Menschen ein so, sagen wir mal, auslegungsabhängiges Verhältnis zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit haben, habe ich mich dann doch etwas eingehender mit dem Thema beschäftigt (an dieser Stellle möchte ich für Interessierte die beiden Autoren Turan Dursun und Prof. Ilhan Arsel erwähnen, deren Sicht des Islams nicht nur interessant ist, meiner Meinung nach, sondern wunderbar aufzeigt, was diese Ideologie wirklich ist. Angenehm bei der Geschichte ist, dass man sie wohl kaum als "westlich-radikale Hetzer" bezeichnen kann, sie sind beide Türken, weniger angenehm ist, dass Turan Dursun aufgrund seiner atheistischen Einstellung und seiner Bücher ermordet wurde.)
Micky1244 hat geschrieben:Dass was du über die Freunde, Bekannten und die Familie deines Mannes schreibst ist haarsträubend.
Wie hilflos und allein musst du dich gefühlt haben. Orientalische Gastfreundschaft,
wenn es sie denn überhaupt gibt, sieht anders aus.
Frag mal ! Selbst wenn man liebe Freunde hat, die für einen da sind, so gibts dann doch nur ganz ganz wenige, die diese Täter-Opfer-Dynamik wirklich begreifen, da in unserer Gesellschaft leider ebenfalls die Ansicht vorherrscht, man (das Opfer) brauce sich ja nur umzudrehen und zu gehen. Wie wan bei uns im Bayrischen sagt: An Pfiffkäs ! Wenn es so einfach wäre, dann gäbe es sicherlich keine Opfer. Ein Opfer ist nicht mit einem Masochisten gleichzusetzen, der sich solange es ihm Freude macht, diese Praktiken an sich ausleben lässt, jedoch sobald SEINE Grenze überschritten ist, sich aus dem Spiel zurückzieht. Das kann das Opfer nicht, da es dies nie gelernt hat. Und gerade das ist es, das das Opfer für einen solchen Typen viel interessanter macht: Seine (vermeintliche) Wehrlosigkeit !

Orientalische Gastfreundlichkeit ? Oh, die habe ich genossen, nach aussen hin waren die teilweise sehr sehr freundlich, Gemeinhaiten kann man auch mit einem Lächeln auf dem Gesicht bringen, seien es verbale oder auch tätliche. Wenn man z.B. zusammen auf eine Hochzeit geht (Beschneidung unseres Sohnes) und die Friseuse (eine Freundin der älteren Tochter) vorher dazu überredet wird, einem die Haare genauso zu richten, wie man das auf gar keinen Fall wollte. Das war dann auch nicht nur missraten in dem Fall. Sondern ich wollte eine damals moderne Löwenmähne bei meiner Naturkrause, was mir supergut stand, und die Friseuse zieht die Haare glatt und das nicht richtig, so dass es aussah, als hätte ich eine schlecht rausgewachsene Dauerwelle. Auf die Frage, warum sie das so gemacht habe kam dann, ich wollte das doch so haben, ich hätte gesagt, ich wolle glatte Haare und das geht bei meinen Haaren nicht anders. Die zwei Töchter und meine Schwägerin bestätigten das dann, dass ich das so gesagt hätte. War glatt gelogen und ich zähls als eine Art Mobbing. Dazu muss ich sagen, dass ich meine wilden Haare immer noch mag und nie glatte Haare wollte. Das wussten die auch.

Oder auf der Hochzeitsfeier der andere Stieftochter. Man setze mich mit einem Lächeln unter die ganz alten Frauen. Nichts gegen alte Menschen. Nur habe ich mit denen nicht so viel zu reden, ich kannte die meisten nicht. Seltsamereerise bestand man jedoch darauf, dass ich dort sitzen bleibe, weil ich ja jetzt zu den alten gehöre. Und das kam alles mit einem Lächeln. Selbstverständlich wurde ich immer nett bedient. Es gab immer Essen und Trinken im Überfluss. Meistens hatten eh wir das finanziert dann.....
Micky1244 hat geschrieben:Deine Geschichte ist mir sehr nahe gegangen, und ich hoffe, dass du, stabilisiert durch die Therapie,
die für dich am besten Entscheidungen treffen kannst.
Danke Micky, für Dein Mitgefühl. Ich hoffe auch, dass ich durch die Therapie so viel gelernt habe, um mich nicht mehr so behandeln zu lassen. Es gelingt mir noch nicht immer, mich da adäquat abzugrenzen, mittlerweile traue ich mir jedoch wenigstens zu, wortlos das Zimmer zu verlassen für einige Minuten, wenn irgendeine Unverschämtheit kommt von fremden Leuten. Bei den Verwandten sage ich meine Meinung inzwischen. Auch über diese Leute. Weil einige Verwndte versuchen da zu vermitteln. Ich sage dann ganz offen, dass ich sofort meine Koffer packen werde, wenn auch nur einer dieser Leute über meine Schwelle tritt, da ich dies nicht erlaube und wenn es wer anderer erlaubt, dann ist dies nicht mehr mein Haus. Man ist zwar dann oft entsetzt, wie ich so hart sein kann, aber das macht mir nichts mehr aus. Und zu diesen Leuten selber habe ich keinen Kontakt mehr.

Die hefigst Entscheidunf wird es werden, wenn ich nicht mit ins Haus geschrieben werde bis Mai. Dann muss ich Nägel mit Köpfen machen und das ist bei mir mit einer Art "Vernichtungsangst" verbunden, die ich letzendlich nicht den Beznessern zu verdanken habe, sondern meiner Herkunfts"familie", deren Strukturen auch in Vielem nicht recht viel besser waren als die bei den Bezzies....

Das wäre auch einmal einen Thread wert. Sicher gibt es viele viele Gründe, warum wir auf solche Leute reinfallen bzw. victimisiert werden. Einder davon ist die Suche nach Streicheleinheiten. Nach der Liebe, die wir vielelicht nicht so kannten bisher. Wir kennen oft nur die etwas strengere Variante, wenn überhaupt. "Der Deutsche" ist für seine doch etwas schroffere Art bekannt. Und gerade die sensiblen Menschen fallen dann auf das Gesülze rein. Ich habe, in Bezug auf "unsere Vorliebe für Südländer" oft von "Sextourismus" gelesen:

Nein, wenn dann ist das, selbst wenn Frauen sich den 6 "kaufen", letztendlich auch nichts anderes als eine Suche nach Nähe, ob diese Frauen das nun wahrhaben wollen oder nicht, und auch insbesondere, ob die Gesellschaft das wahrhaben möchte, oder nicht. Könnte über das Thema stundenlang schreiben, warum und wieso und überhaupt.....

Weiss nur Eines: Wenn ich es geschafft habe, mich da einigermassen "durchzubeissen" möchte ich das, was ich glaube gelernt zu haben weitergeben an andere victimisierte Menschen, damit diese dann damit etwas anfangen können (wenn sie dazu in der Lage sind) Auch mit ein Grund, warum ich hier ins Forum bin :-)

Noch was: Falls ich mich in manchen Dingen etwas "radikal" anhöre, seht es mir bitte nach. Manche Sachen überlebt man, aber sie machen auch etwas hart und zuweilen auch bissig *gg* Weder bin ich rechtsradikal noch bin ich fremdenfeindlich. Allerdings habe ich mit Toleranz der Intoleranz aber schon glaich überhaupt nichts am Hut und deswegen kommt da dann meine Meinung vielleicht etwas heftiger rüber *g*

liebe Grüße

Heidenkind

Micky1244
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Micky1244 » 12.02.2010, 14:42

Liebe Heidenkind,
die Erlebnisse mit deiner angeheirateten Familie zeigen sehr deutlich, wie es einer Europäerin ergehen kann, wenn sie sich auf andere Länder, andere Sitten einlässt. In der Türkei gibt es wahrscheinlich keine Multikulti-Bewegung und den Begriff des politisch korrekten Denkens gibt es wahrscheinlich auch nicht in der Art, wie er bei uns jahrzehntelang praktiziert wurde.
Der offen gezeigte Hass, die Feindseligkeit, die Verachtung , die Demütigungen,die Ausnutzung, alles was du dort erlebt hast ist dir so selbstverständlich, so authentisch und ungeschminkt entgegen gebracht worden, so nach dem Motto, dass du es gar nicht anders verdient hast und dass du nie akzeptiert werden wirst.
Du hast immer wieder erfahren müssen, dass du dort unerwünscht bist.
Von irgendwelchem schlechten Gewissen waren diese Menschen sicher nicht geplagt.
Ich frage mich nur, wie du diese Ehe so lange ertragen hast, denn an deinem Mann hattest du , so wie ich es verstanden habe, ja keine Stütze und er war dir nicht wirklich eine Hilfe.
Und ich frage mich, wie du das Leben, den Umgang mit Türken in der Türkei erlebst, wenn du zur Sippe deines Mannes keinen Kontakt hast, ich meine damit, wie unvoreingenommen kannst du überhaupt noch sein, nachdem , was du erlebt hast.
Nur gut, dass du ein gutes Verhältnis zu deinen Kindern hast, und dass sie auf deiner Seite stehen.
Über das Thema "Victimisierung" und die Rolle, die die Herkunftsfamilie dabei spielt, habe ich auch viel nachgedacht.
Und auch darüber habe ich nachgedacht, welche unbearbeiteten Probleme wir von unseren Eltern übernehmen und wir sollen versuchen sie zu lösen, damit sie nicht von Generation zu Generation weitergegeben werden, das ist in etwa das, was man Karma nennen könnte.

LG Micky
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

halime
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Re: Hallo :-)

Beitrag von halime » 15.02.2010, 10:37

Heidenkind hat geschrieben: Orientalische Gastfreundlichkeit ? Oh, die habe ich genossen, nach aussen hin waren die teilweise sehr sehr freundlich, Gemeinhaiten kann man auch mit einem Lächeln auf dem Gesicht bringen, seien es verbale oder auch tätliche.

liebe Grüße

Heidenkind


Liebe Heidenkind,

ich habe eine Freundin, die ist schon viele Jahre mit einem Orientalen verheiratet. Sie hat mir Sachen über "ihre" angeheiratet Familie erzählt, da spielt es sich genauso ab, die du oben beschreibst. Sie sind sch...freundlich zu ihr, weil sie sonst Angst haben, der liebe Sohn könnte den Geldhahn zudrehen.
Meine Freundin hatte aber wahrscheinlich das große (seltene) Glück, dass ihr Mann absolut zu seiner Frau hält, ihr auch immer glaubt, wenn sie sich über die Familie beschwert. Meine Freundin hat auch die "Hand auf dem Geld", sie hat durchgesetzt, dass nur noch ein geringer Teil an seine Eltern zum Lebensunterhalt geht und gefälligst auch seine Brüder ihren Beitrag leisten.
Meine Freundin hat einige Jahre dort bei ihnen gelebt, die Sprache gut erlernt - da können sie ihr jetzt kaum mehr etwas vormachen. Sie ist ein sehr geselliger Mensch und geht gern unter die Leute, v.a. unter die Frauen. In dieser langen Zeit, in der sie dort lebte hat sie die Möglichkeit gehabt, die Menschen direkt zu erleben, ihre Mentalität aus erster Hand kennenzulernen, zumal die Leute am Anfang nie wussten, was und wieviel meine Freundin versteht ( sie ist ein Sprach-Genie und lernt eine Sprache sehr schnell) und haben ziemlich offen geredet. Da konnte meine Freundin dann schnell unterscheiden zwischen gut und böse, Ehrlichkeit und Lüge.

Sie weiß sehr zu schätzen, dass ihr Mann auf ihrer Seite ist und ihr immer den Rücken stärkt. Er steht immer zu ihr - auch vor seiner eigenen Familie. Aber meine Freundin ist sich absolut bewusst darüber, dass wenn er nicht mehr da sein sollte (diese Möglichkeit besteht ja immer, auch daran sollte man denken und gewappnet sein), sie wohl nichts zu lachen hätte. Und genau deshalb hat sie darauf bestanden, dass sie gemeinsam mit ihrem Mann auf die Immobilien, die sie zusammen mit ihrem Mann gekauft hat, eingetragen wurde. Auch das hat ihr Mann ganz bewusst und mit großem Einverständnis durchgeführt. Sie vertrauen sich einander.
Man sieht also, auch so kann es gehen. Echte Liebe ist ein geben und nehmen. Nur so kann es funktionieren.
Heidenkind hat geschrieben: Noch was: Falls ich mich in manchen Dingen etwas "radikal" anhöre, seht es mir bitte nach. Manche Sachen überlebt man, aber sie machen auch etwas hart und zuweilen auch bissig *gg* Weder bin ich rechtsradikal noch bin ich fremdenfeindlich. Allerdings habe ich mit Toleranz der Intoleranz aber schon glaich überhaupt nichts am Hut und deswegen kommt da dann meine Meinung vielleicht etwas heftiger rüber *g*

Für mich wirkst du nicht radikal. Und "Bissigkeit" ist glaub ich genau die richtige Einstellung, um solche traumatischen/schmerzhaften Erlebnisse verarbeiten zu können, denn sonst dreht man durch.

Liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche.
Halime

maram
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Re: Hallo :-)

Beitrag von maram » 15.02.2010, 21:00

@ alle

ich finde dieser thread gehört allen empfohlen, die die idee haben einen mann aus bekannten beznesserländern zu heiraten;
hier wird so schön deutlich, dass dann man die familie immer mitheiratet, und dass es vollkommen egal sein kann, ob der angebetete ein bezzi ist oder nicht; die familie hat den mann im griff!
hier wird auch so schön klar, auf wieviel ablehnung heidenkind gestoßen ist bei der familie des mannes.
sie haben seinen wunsch eine nichtmuslimin zu heiraten NIE akzeptiert.
so sieht das nämlich wirklich aus hinter den gespielten freundlichen beznesskulissen!

viel glück noch für dich heidenkind!

lg
maram
lg
maram

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Heidenkind
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Heidenkind » 16.02.2010, 14:29

Hallo maviay,
maviay hat geschrieben:so wie du es beschreibst, ist es mir auch größtenteils ergangen in meiner Ehe. Man verdrängt, wird manipuliert, fühlt, dass etwas nicht in Ordnung ist, nicht stimmen kann, will es nicht wahr haben, und macht so weiter wie gehabt. Meine Ex-Schwiegereltern waren zwar sehr kemalistisch geprägte CHP-Wähler, doch die archaischen Denkstrukturen, die du ansprichst, mögen wohl auch bei Ihnen vorhanden sein. Dieser völlige Mangel an Gewissen ist es, der mich dann und wann immer noch fassungslos werden lässt.
Was mir auch aufgefallen ist, ist, dass man immer, sobald es um Forderungen geht, so lange bekniet wird, bis man nachgibt. Und da ist einfach jedes Mittel recht, bzw. unsere "schlaffen Schluffis = "Möchtegernchauvies" sind sich da keinesfalls zu schade, sich als Erefüllungsgehilfen für diese Mischpoke herzugeben. Wobei sie natürlich auch selbst dazu missbraucht werden, nur peilens die einfach nicht.

Bei den CHP-Leuten ist mir auch aufgefallen, dass sie zwar recht gute Ansätze zeigen mögen, was die Menschen im eigenen Land angeht. Jedoch hält sich das sozialdemokratische Denken doch, im Vergleich zu unserer Mitte Links, einigermassen im Grenzen, wenn ich das mal etwas verharmlosend ausdrücken darf. Der Nationalstolz bzw. das Nationalbewusstsein ist schon im ganzen Land und in sämtlichen Parteien wesentlich stärker vertreten, als man das bei uns in der Regel gewohnt ist.

Ich führe diese Denkstrukturen insbesondere auf ein altes Buch zurück, dessen Inhalt wortwörtlich umgesetzt wird, so z.B. ist es nicht unrecht, sich am Eigentum derer gütlich zu halten, die eben nicht an dieses alte Buch glauben wollen, bzw. die man wirklich nur noch verachtet, weil sich die Lebensweise zu stark unterscheidet und man in keinster Weise bereit ist, anderen Ethnien ihre eigene Lebensart zuzugestehen, alles hat sich sozusagen unterzuordnen. Es hersscht hier tatsächlich ein, meiner Meinung nachg, fehlgeleitetes Denken vor, dessen Ausmerzung wohl einen ähnlichen Schlag benötigt, wie es die Naziherrschaft bei uns gebraucht hatte, um endlich einmal offen zu werden für Neuerungen und um den Weg zu ebnen, damit die alten Sinnweben zusammen mit den alten Büchern als das gesehen werden was sie sind: Relikte aus Zeiten, die man sich besser nie zurückwünscht. Viele Sprüche die ich hier höre, selbst wenn diese gut gemeint zu sein scheinen, sind wort-wörtliche Übersetzungen ins Türkische aus Büchern, die bei uns zu Hause (mit Recht) verboten sind oder zumindestz entsetzte Blicke bzw. Entgegenungen ernten lassen, so wie z.B. der Spruch auf der meistverkauften Tageszeitung (ist sie das noch ?) "Türkiye Türklerindir" "Die Türkei gehört den Türken"

Erst wenn ein gesundes Nationalbewusstsein entstehen konnte und dieses übersteigerte Nationalbewusstsein plus diesem elitären islamischen Überlegenheitsdenken ein Ende gesetzt wurde, indem man quasi die Religion endlich wieder (oder sollte ich sagen einmal ?) an die Stelle gesetzt werden, wo sie hingehören, nämlich in die Schublade individueller Sichweisen, und nicht mehr als Massenbewusstsein in den Köpfen der Menschen rumspuken, dann kann sich eine Erweiterung des Horizontes einstellen, da eben diese Sichtweisen Scheuklappen darstellen, die im Großen faschistoide Gesellschaftsformen begünstigen und im Kleineren eben das, was viele vor uns vorgefunden haben. Das völlige Fehlen von Gewissen, die auszubeuten, die anders und somit minderwertig sind (nach deren Ansicht)
maviay hat geschrieben:Sicherlich gibt es auch in weitgehend aufgeklärten westlichen Gesellschaften gewissenloses Tun, doch meine ich, dass es dort meistens leichter zu durchschauen ist, oder man ist dort einfach klareren Kopfes. In Deutschland bzw. mit einem deutschen Partner hätte ich sicherlich nicht so gehandelt, hätte mehr hinterfragt, mehr gezweifelt. Als es jedoch um den Kauf der ETW in der TR ging, war ich wie umnebelt, dachte oft, "Das ist dort eben so, sei nicht so misstrauisch, man muss auch mal was riskieren" etc. etc.
Wir sind auf eine ganz andere Art und Weise aufgewachsen. Wir wachsen in der regel in dem Glauben auf, dass alle Menschen gleich sind, gleich denken et. Wir setzen gewisse Skills im Umgang mit anderen voraus, werden die gebrochen, so stellt sich unsere Gesellschaft normalerweise gegen diese Leute. Bei uns herrscht kein elitäres Denken aufgrund der Zugehörigkeit zu irgendeiner Ethnie oder Religion mehr, zumindest nicht, wenn man sich das GG anschaut. Und die vermittelten Werte des GG sind für die meisten Leute eine Richtlinie, an die sie sich, ausser wenn andere Faktoren dagegen sprechen, halten. Wir haben hinter uns gebracht, was z.B. die Türkei (vermutlich) noch vor sich hat. Was Atatürk auf eine mehr oder wenige sanfte Art und Weise durchzusetzen versuchte. Leider mit nur mäßigem Erfolg, da man ja derzeit gut beobachten kann, in welche Richtung sich die Politik des Landes bewegt....

Und ja, natürlich ist es für uns leichter durchschaubar, welche Intentionen die Leute unseres Herkunftslandes haben. Wir sind erstens in der Kultur groß geworden, andererseits haben wir eine wesentlich höhere Hemmschwelle, andere Menschen wegen ihrer Religion oder Herkunft auszugrenzen. Also setzen wir unsere Grenzen bezüglich genau dieser Leute viel zu spät, schliesslich wollen wir ja nicht als die bösen Faschos gelten. Das ist übrigens bei mienbem Mann oft ein Niederschlagsargument gewesen. Kritik wurde mir als Faschismus/Rassismus ausgelegt. Leider ist nicht nur er der Leidtragende gewesen, als er es nach Jahren selbst erkannt hat (sagt er zumindest) sondern ich auch weiterhin.
maviay hat geschrieben:Was du zum Status als Ausländer in unserem gemeinsamen Wohnland schreibst, kann ich auch unterstreichen. Im Alltag ist es kaum zu spüren, doch sobald man mit den Behörden in Berührung kommt, wird es unerfreulich. Jedes Jahr muss ich zur Yabancı Polis, und jedes Jahr passiert dort irgendetwas derart Groteskes, dass ich denke, ich bin in einem kafkaesken Alptraum gelandet. Obwohl ich hier seid über sechs Jahren fest angestellt arbeite (unbefristeter Vertrag), Steuern zahle, alle Bürgerpflichten erfülle, bekomme ich immer nur ein Jahr Aufenthalt. Vor Jahren habe ich mal versucht, bei Turkcell einen Handy-Vertrag zu bekommen, da mir die ewige Aufladerei der Kontörs, die auch jede Woche teurer werden, auf die Nerven ging. Trotz Wohnsitz, fester Stelle und geregeltem Einkommen war nichts zu machen. Man sagte mir, Ausländer müssten entweder einen türkischen Bürgen (kann jeder sein, TC-Kimlik reicht) beibringen oder aber eine Summe von damals 2000 TL auf einem Sperrkonto vorweisen, die der nimmersatte Kommunikationsriese für den Falle meines Abtauchens dann hätte einziehen können. So habe ich immer noch meine Prepaid-Karte, ist auch egal, was solls.
Man könnte sich wirklich endlos darüber auslassen, doch bei diesen zwei Beispielen will ich es jetzt belassen, sonst steigere ich mich noch mehr rein....
Wie oben bereits schon vermerkt denke ich, dass hier eine Denke vorherrscht, die man in Deutschland zum Großteil nicht mehr nachvollziehen kann, auch wenn gerade von den Türken oft das Gegenteil behauptet wird. Klar gibts auch bei uns "schwarze Schafe" aber die werden, mit Recht, auch ausgegrenzt, die kriegen ihren Stempel ab und werden des öfterne (auch mit Recht) vom Verfassungsschutz beobachtet.

Es fängt an damit, dass man sich anhören muss, wie man dazu kommt, Krankenversicherungssschutz zu beantragen, dafür sei doch bei Deutschen Staatsbürgern der deutsche Staat zuständig. Wo käme denn der türkische Staat hin, wenn er jedem Ausländer hier Versicherungsschutz gewähren würde. (Das wohlgemerkt nicht zu jemandem, der ohne einen Tag in der Türkei gearbeitet zu haben hier einen Asylantrag stellt, sondern zu mir, die ich seit 30 Jahren mit einem Türken rechtmässig verheiratet bin) Ich solle doch gefälligst in Deutschland eine Versicherung abschliessen, denn da gehöre ich als Deutsche ja schliesslich hin. Bei einem dieser Gesundheits-Check. Läden wurde ich dann noch gefragt., warum ich immer noch nicht meine Staatsangehörigkeit geändert habe !

Ich könnte die Liste noch weiterführen. Und ich bin erst ein Jahr ganz hier. Und mir reichts jetzt schon. Ich weiss, dass ich hier wieder weggehen werde. So bald wie möglich. Ob mein Mann mitgeht oder nicht. Und ich weiss auch dasß ich jedem Türken, der bei uns in Deutschland den Mund aufreisst, weil er hier schlecht behandelt wird, dermassen über den Mund fahren werde, es sein denn, er hat wirklich ähnliches erdulden müssen wie ich hier. In Deutschland gibts nurt einen Unterschied: Man kann Dienstaufsichtsbeschwerde stellen und es bringt was !

Boah, ich könnte meckern ohne Ende. Und maviay, ich kann Dich da so was von gut verstehen. Man steigert sich da unwillkürlich rein. So viel Ungerechtigkeit auf einmal, da bleibt einem wirklich im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg.

Hast Du eigentlich vor noch viel länger zu bleiben ?

liebe Grüße und fühl dich gedrückt

Heidenkind

Anaba
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Anaba » 16.02.2010, 14:48

Hallo Heidekind, hallo maviay,

ich lese eure interessanten Beirträge sehr gern.
Macht bitte weiter.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Re: Hallo :-)

Beitrag von Heidenkind » 16.02.2010, 15:27

Hallo Micky,
Micky1244 hat geschrieben: die Erlebnisse mit deiner angeheirateten Familie zeigen sehr deutlich, wie es einer Europäerin ergehen kann, wenn sie sich auf andere Länder, andere Sitten einlässt. In der Türkei gibt es wahrscheinlich keine Multikulti-Bewegung und den Begriff des politisch korrekten Denkens gibt es wahrscheinlich auch nicht in der Art, wie er bei uns jahrzehntelang praktiziert wurde.
Das Lustige ist, dass die Türkei an und für sich selber ein Schmelztiegel der verschiedensten Ethnien ist. Geeint unter dem Islam. Vielleicht macht auch gerade das den Unterscheid aus, wie man behandelt wird. Ausser der eigenen psychischen Grundstruktur (dazu schreibe ich hernach in einem der nächsten Antworten noch mehr) ASber Multi-Kulti-Bewegung bestand hier meines Erachtens nie in einer Beibehaltung der eigenen Kultur, sondern hatte immer etwas mit Assimilation zu tun. Es wird hier immer gerne herausgestellt, dass die Osmanen so überaus menschen freundlich waren und alle möglichen Kulturen nebeneinander existieren konnten. Ich persönlich glaube davon kein Wort. Zumindest nicht, was die "normalen Menschen" angeht. Selbst wenn irgendwelche Adlige oder sonstige Obermuftis sich gerne mit modernen europäischen Frauen aus dem europäischen Adel schmückten, so blieben die einfach gestrickten Leute nicht nur alleine unter sich, sondern es wurde sogar innerhalb der eigenen Familie geheiratet. Das ist auch heute noch teilweise so, und wehe denjeigen, die es wagen, da einen Schritt aus dem kreis herauszutreten ! Man sieht es zur Genüge im Fernsehen oder liest es in der Zeitung. In den moderneeren Küstengebieten ist das leben mittlerweile zwar etwas anders, jedoch auch hier kann man solche Relikte beobachten, eben z.B. dass immer noch die Familie bei der Partnerwahl in der Regel das letzte Wort spricht, auch wenn die Partner dort nicht mehr aus der eigenen Familie stammen mögen. Politisch korrektes Denken in unserem Sinne ? Was ist das ? (das meine ich jetzt rhetorisch *g*)

Micky1244 hat geschrieben:Der offen gezeigte Hass, die Feindseligkeit, die Verachtung , die Demütigungen,die Ausnutzung, alles was du dort erlebt hast ist dir so selbstverständlich, so authentisch und ungeschminkt entgegen gebracht worden, so nach dem Motto, dass du es gar nicht anders verdient hast und dass du nie akzeptiert werden wirst.
Du hast immer wieder erfahren müssen, dass du dort unerwünscht bist.
Von irgendwelchem schlechten Gewissen waren diese Menschen sicher nicht geplagt.
Ich frage mich nur, wie du diese Ehe so lange ertragen hast, denn an deinem Mann hattest du , so wie ich es verstanden habe, ja keine Stütze und er war dir nicht wirklich eine Hilfe.
Der konnte mir nicht helfen, da er das nicht verstanden hat. Teilweise wurde das ja alles mit einem Lächeln gemacht. Viele Männer sind nicht wirklich in der Lage subtilere Nuancen zu begreifen und sehen nur das, was offensichtlich ist. Oft wurden Dinge als "Missgeschicke" bzw. "Missverständnisse" deklariert, und schliesslich stanbd ich als der A... der Nation da, was denen dann noch mehr Genugtuung verschafft hat. Einmal, nachdem mir die eine Tochter ein T-Shirt geklaut hatte, z.b., bat ich meinen Mann, zu fragen, wo sie denn das T-Shirt hingelegt habe, auch um ihr die Gelegenheit zu geben, dass ich sie nicht beschuldigte, das Teil geklaut zu haben, so dass sies sozusagen fast unbemerkt zurückgeben hätte können. O mein Gott ! Die machte einen Zirkus, das kann sich kein Mensch vorstellen ! Darüber schreib ich mal noch mehr, jetzt nur, um das mal so anzustreifen. Ich habe das sicherlich verlegt, etc. pp. Ok, am Wochenedne kamen dann alle zusammen, und siehe da: sie, die andre Tochter und seine Schwester hatte alle drei ein solches T-Shirt an, um mir zu zeigen, dass sie genug Geld haben (woher das wohl gekommen war ? Vom Arbeiten sicherlich nicht !) um sich selber so ein Teil zu kaufen. Daraufhin sagte dann mein Mann, dass ich wohl mal wieder einen Streit raufbeschwören wollte und Unruhe stiften. Ich sagte nichts mehr. Beim nächsten Mal, als wir unten waren, zeigte mir A. ein paar Fotos. Und darauf trug sie mein !!!!! T-Shirt !

Du fragts, wie ich das so lange ertragen konnte....nun, das hat seinen Ursprung eher in meiner Herkunftsfamilie, denke ich. Ich bin ein eher introvertierter Mensch (früher noch viel mehr) und eher ängstlich im Grunde, wenngleich ich schon auch aus der Haut fahren konnte (jedoch nie wirklich in der Lage war mich zu behaupten und Grenzen zu ziehen) Dazu kam, dass ich nie wirklich einen Beruf erlernt habe, dann waren die beiden kleinen Kinder da, denen ich kein Leben als Sozialhilfeempfänger zumuten wollte und ich hatte immer wieder die Hoffnung auf bessere Zeiten, und hoffte auch, dass "er" es endlich mal erkennen möge, was wirklich läuft. Seltsamerweise, jetzt, wo ers erkannt hat, habe ich das Gefühl, dass bei mir so viel innere Bitterlkeit ist, immerhin habe ich PTSD, dass ich vermutlich erst dann wieder wirklich eine Chance habe "normal" zu leben, wenn ich mich lösen kann.

Gerade hier zu leben ist für mich eine einzige Qual, weil immer wieder etwas passiert, was mich erinnert, d. h. der Film läuft ab und ich erlebe alles wieder, als obs grad passieren würde. Und wieder versteht ers nicht oder kann es nicht verstehen, warum ich immer traurig bin, obwohl er versucht, es mir hier angenehm zu machen. Nur, mit der Aufforderung zu Lachen und es zu Ignorieren geht die PTSD auch nicht weg........
Micky1244 hat geschrieben:Und ich frage mich, wie du das Leben, den Umgang mit Türken in der Türkei erlebst, wenn du zur Sippe deines Mannes keinen Kontakt hast, ich meine damit, wie unvoreingenommen kannst du überhaupt noch sein, nachdem , was du erlebt hast.
Den Umgang hier erlebe ich schon als belastend teilweise. Weil ja auch immer wieder die gleichen Floskeln kommen, die gleichen unverschämten Übergriffe. Oder auch andere. Ich gehe teilweise schon eher mit Vorsicht auf die Leute zu. Wenn ich überhaupt auf Leute zugehe. In der Regel warte ich, bis Leute auf mich zukommen. Von meinem Terrain kann ich sie, bei Bedarf, verscheuchen, das traue ich mich mittlerweile, wenngleich auch passiv. Ich gehe dann z.B. an den Computer, wenn es mir zu viel wird und auf die Frage, was ich mache, sage ich, ich arbeite *g*

Unvorgenommen bin ich nicht mehr, das gebe ich zu. Zu viel ist passiert, zu viel passiert noch. Und ich bin sehr sehr empfindlich geworden. Meine Toleranzgrenze, was Unverschämtheiten und Übergriffe angeht ist so gut wie nicht mehr belastbar. Auch kann ichs mit der nun doch etwas lauteren und für mich schon als penetrant empfundenen Mentalität nicht. Deswegen lasse ich mich eher gerne positiv überraschen, wenn ich mal wirklich auf nette Leute treffe, bzw. die auf mich. Auch die gibts natürlich. Klar, nobody is perfekt, bin ich auch nicht, nur ein wenig passen muss es dann schon. Und da ists nicht allzuweit her hier. Die Mehrheit der Leute empfinde ich als extrem übergriffig, andererseits dann wieder als zu sehr distanziert. Und was ich überhaupt nicht mag sind die Volksaufläufe, zumeist Frauen dann, wo Nummer eins, zwei, drei und vier über Nummer fünf herziehen, und dann geht Nummer drei und Nummer fünf kommt, und dann ziehen alle über Nummer drei her. Nein Danke *gg* Muss ich nicht haben (wobei es das auch in Deutschland gibt, davor habe ich mich immer schon gerne gedrückt *g*)

Micky1244 hat geschrieben:Nur gut, dass du ein gutes Verhältnis zu deinen Kindern hast, und dass sie auf deiner Seite stehen.
Über das Thema "Victimisierung" und die Rolle, die die Herkunftsfamilie dabei spielt, habe ich auch viel nachgedacht.
Und auch darüber habe ich nachgedacht, welche unbearbeiteten Probleme wir von unseren Eltern übernehmen und wir sollen versuchen sie zu lösen, damit sie nicht von Generation zu Generation weitergegeben werden, das ist in etwa das, was man Karma nennen könnte.
Meine Kinder sind super :-) Hatte mich bei denen übrigens lange Zeit nicht eingemischt, was ihren Kontakt zur "Fa,milie" angeht. Aber jetzt hetze ich was das Zeug hält, Das gebe ich offen zu (da bin ich auch nicht so verlogen, wie das Gesocks, das sich "Familie" schimpft) Ich halte nicht mehr hinterm Berg, warum auch ? Mein Sohn ist übrigens auch schon vom Sohn aus erster Ehe angemacht worden, weil er angeblich mehr bekommen hätte. Und das ist einfach nicht wahr, im Gegenteil. Gerade bei diesem Sohn habe ich selber drauf geachtet, dass der finanziell bestimmt nie zu kurz kam.

Was das Familienkarma angeht,. so dürfte es da mit Sicherheit auch um das Thema "wie befreie ich mich aus der Opferrolle" handeln. Und zumindest was den Part angeht denke ich, dass ich es trotz allem geschafft habe, meinen Kindern so viel Selbstvertrauen mitzugeben, dass die eher nicht victimisiert werden. Die haben es zwar gelernt, bei Bedarf sich anzupassen, jedoch Unterwerfung hab ich nie gefordert, das ist schon mal ein großer Schritt vorwärts. Mein Sohn erwiderte die Einschüchterungsversuche übrigens mit der türkischen Entsprechung des Götz-Zitates, verbat sich jegliche weitere Belästigung und legte einach auf. Weitere Kontaktversuche ignorierte er :-) Ist das nicht wirklich schlau ? *ggg* Man kann von den Kindern lernen. Hab ich auch meinem Mann gesagt *g*

Wobei, wenn sie eines meiner Kinder beznessen würden, oder dies auch nur versuchen :evil: , dann würden die mal sehen, wie sich "verrückte Deutsche :twisted: " wirklich benehmen. Und das habe ich denen auch schon versprochen. Bei meinem allerletzen Anruf da unten, wo ich mich an und für sich hatte scheiden lassen wollen....Da hab ich mir einen Aaaaaaanruf gegönnt. Aber was für einen. Seitdem wollen die mit mir nix mehr zu tun haben. Wie bedauerlich aber auch :mrgreen:

Wie sang Sammy Davies Junior ?

If jife hands you a lemon, make lemon juice. Ich glaube, ich mache demnächst in Zitronensaft :mrgreen:

liebe Grüße

Heiudenkind (eigendlich sollte ich Heidenmädchen heissen. Das war deren frühere Bezeichung für mich, wobei ich das als Auszeichn ung empfinde *gg* Weil ich wirklich an die Natur glaube, und Gott, so es einen geben sollte, da allenfalls eine Rolle spielt in meinem Glaubenssystem, die für uns völlig irrelevant ist, aber gut, das nur so am Rande.)

Heidenkind
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Re: Hallo :-)

Beitrag von Heidenkind » 16.02.2010, 15:31

Hallo Anaba :-)
Anaba hat geschrieben:Hallo Heidekind, hallo maviay,

ich lese eure interessanten Beirträge sehr gern.
Macht bitte weiter.
Gerne *g* Dadurch, dass ich immer ellenlang schreib, dauerts nur immer bissl mit meinen Antworten. Sorry hierfür. Wenn ich mal wen vergessen hab, ned bös sein, sonern erinnern, dann antworte ich bestimmt :-)

liebe Grüße

Heidenkind

Hülya

Re: Hallo :-)

Beitrag von Hülya » 16.02.2010, 15:37

Liebes Heidenkind,

ich bewundere Dich, wie lange Du das so aushälst. Vor 25 Jahren habe ich jeden Kontakt zur türk. Familie abgebrochen.

Seid ca. 8 Jahren kommen immer wieder Einladungen und wie ich ihnen fehle in der Familie. :wink:


Ich will kein Goldesel mehr sein. :wink:

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