Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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a'isha
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von a'isha » 13.10.2010, 16:01

Ab wann ist Stalking Stalking?... wir wohnen ja momentan örtlich getrennt (zum Glück), aber mein Mann versucht immer mehr mich zu kontrollieren.... Ruft an fragt wo und mit wem ich bin... kontrolliert meine Emails und anscheinend kann er jetzt noch mein Handy per GPS orten :shock: zumindest gestern meinte er er könnte auf dem GPS sehen das ich ja gar nicht mehr auf dem Spielplatz wäre :shock: kann man denn so einfach Handys orten ohne Zustimmung? Boah ich werde echt noch irrsinnig... und immer macht er Sachen die ich später sowieso nicht beweisen kann...
Von Bekannten bekomme ich gesagt, auch gib ihm doch noch etwas Zeit, er ist ja noch so neu in Deutschland...
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Hülya

Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Hülya » 13.10.2010, 16:14

Hallo a'sha,

als erstes würde ich mir eine andere Handynr. holen und ihm die neue Handy nr . nicht geben, dann kann er Dich nicht mehr orten. Und das auch gleich Deinem RA und Jugendamt mitteilen.

Hülya

Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Hülya » 13.10.2010, 16:17

a'isha hat geschrieben:Unsere Ehe wurde ja in Jordanien geschlossen, müsste die Scheidung dann auch dort beglaubigt und registriert werden? Könnte das wohl ein Anwalt für einen erledigen?

Das würde ich sein lassen. Warum willst Du in Jordanien die Ehe registrieren lassen.

Du hast Hier in D geheiratet und hier läßt Du Dich scheiden und Punkt. Mit dem anderen hast Du nichts zu tun.

Oder willst Du wiedereinen Jordanier heiraten?

naschkatze
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von naschkatze » 13.10.2010, 17:11

Hülya: Sie hat in Jordanien geheiratet und fragt deshalb, ob sie dort auch geschieden werden muss.

A´isha: Erkundige Dich bei Deinem Handyprovider, ob es tatsächlich stimmt, dass er Dein Handy orten kann. Und wenn ja, ob Du so eine Nutzung sperren kannst. Vielleicht hast Du ja auch nur versehentich im Handy was aktiviert. Am Wahrscheinlichsten ist aber wohl, dass Dein Mann nur blufft. Er will Dich eben unter Kontrolle halten und stellt solche Behauptungen auf, um Dich einzuschüchtern.
Warum lebt Ihr nicht mehr im Ausland? Wolltest Du nicht mehr? Anscheinend hattet Ihr dort ja eine gute Zeit miteinander. Ist er wegen Dir nach Deutschland gekommen oder war das sein Entschluß?

Gruß Naschkatze

a'isha
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von a'isha » 13.10.2010, 20:44

@Hülya
Genau, es ist wie Naschkatze geschrieben hat.. Ich habe in Jordanien geheiratet und meine Ehe wurde dann erst in Deutschland registriert... ich glaube nicht das ich nochmal einen Jordanier heiraten würde, aber ich kann es nicht komplett ausschliessen, dass ich vielleicht nochmal nach Jordanien fahren muss oder will... für den Fall möchte ich natürlich auch nach jordanischen Recht rechtsgültig geschieden sein....

Wegen dem Handy.. Ich werde mir mit Sicherheit eine neue Nummer zulegen sobald alles durch, aber momentan weiss mein Mann noch nichts von meinen Plänen sondern ich wiege ihn immernoch in Sicherheit, es gibt noch ein paar Sachen die ich abwarten möchte (da gibt es was, das vielleicht relevant sein könnte in einem Sorgerechtsstreit) und ich möchte alles so gut wie möglich geplant haben.

Ich werde mich auf jeden Fall mal bei meinem Handyprovider erkundigen, aber ich denke mein Mann hat da tatsächlich was eingestellt als wir uns letztes WE gesehen haben, da hatte er nämlich einfach mein Handy genommen... Nun hab ich die GPS Funktion mal schnell wieder ausgeschaltet...und ich hoffe das war's.. der spinnt echt immer mehr...

Wir sind aus dem Ausland weg, weil ich es am arabischen Golf nicht mehr ausgehalten habe... es ist mir einfach zu heiss dort und es ist einfach nicht schön dort mit Kind (fand mein Mann auch)... allerdings stand auch zur Option zurück nach Jordanien zu gehen, aber mein Mann wollte auch gerne Deutsch lernen und mal ein Zeit lang in D. leben, und jetzt war eben der einzig mögliche Zeitpunkt, da unser Sohn eigentlich in einem arabischen Land zur Schule gehen soll... Es war also unser gemeinsamer Entschluss.
Wir hatten teilweise eine gute Zeit im Ausland, zumindest hatte ich den Eindruck das auch mein Mann sich an die islamischen Prinzipien hielt (die uns beiden wichtig sind und wegen der wir geheiratet haben, ich habe ihn nicht geheiratet, weil ich ja so verliebt war sondern weil ich den Eindruck hatte es "passt")..
Allerdings gab es auch dort schon seltsame Vorkommnisse (nur leider habe ich damals immer brav die seltsamen Erklärungen geglaubt).. z.B. weiss ich bis heute nicht mit Sicherheit wann er sich von seiner Ex hat scheiden lassen, vor oder nach unserer Hochzeit... dann wollte er jedes Mal wenn wir in Deutschland auf Besuch waren unbedingt seinen Cousin in Schweden besuchen (der ist dort Imam)... und dann waren da immer irgendwelche angeblich beruflichen Frauenkontakte mal in Schweden, dann auf einer Geschäftsreise in England... und dann wollte er auch mal unbedingt nach Holland....
Wir hatten also schon mehrfach eher üble Zeiten, und dann war wieder alles ok....
Einmal hat er mir sogar vorgeworfen ein Verhältnis mit meinem Ex zu haben (der tauchte auf einmal im selben Land am Golf auf) nur weil ich ne SMS beantwortet hatte... mein Mann wollte mich tatsächlich erst anzeigen (dann wäre ich in den Knast gekommen und er hätte das Kind gekriegt).... hat er dann aber doch nicht, wahrscheinlich weil unser Sohn noch soooo klein war...
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barbara
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von barbara » 13.10.2010, 22:16

Hi Aisha,

ich hab jetzt nochmal deine post's überflogen.
Wie sieht's aus?
Ihr seit etwas über drei Jahre verheiratet, habt einen ca 2,5 J. alten Sohn,
ihr lebt durch den Zuzug nach D in D nun räumlich getrennt, Du mit Kiddy bei deiner Familie im Dorf,, er in einer WG.
in der Stadt, da Integrationskurs.
Nun treten Unstimmigkeiten auf, die Dich aufhören lassen.
Er tritt über's WWW in Kontakt mit anderen Frauen, zeigt irgendwie kein Interesse mehr an Dir und eurem Kind.
Stimmt es so in etwa?
Was willst Du nun?
Dich trennen?
Weil er sich nicht kümmert und Frauenkontakte knüpft?
Warum auch immer,(weil mir erschliesst sich nicht wirklich)
Allerdings hätte das nichts bei einer Trennung mit nen Umgangsrecht zu seinem Kind zutun.
Noch weniger würden da telefonmitschnitte o.ä. vor Gericht verwertbar sein.
Du musst einfach erstmal wissen was Du willst!
Trennen und Kämpfen,( wobei Du als Moslemin hättest bei Eheschliessung wissen sollen, welche Probleme da bei einer Trennung auftauchen, gerade wenn ein gem . Kind vorhanden ist), weil er sich nicht als der Ehemann rausstellt, den Du dir erhofft hast,
oder die stille Moslemin mimen, die alles Gottesergeben stillscheweigend hinnimmt.
Überlege Dir was Du willst und handele dann.

Barbara

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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von a'isha » 14.10.2010, 01:48

Das mein Mann sich nicht viel um uns kümmert, bzw. nur dann wenn er Bock hat ist ja nichts neues... aber er hat sich eben schon sehr verändert in seinem Verhalten mir gegenüber...
Warum hätte ich mir als Muslimin denken können was da für Probleme kommen? Ich bin davon ausgegangen das er wirklich so ist wie er sagt und wie er sich ja auch vor seiner Familie gibt... Und normalerweise bekommt in Jordanien (wie auch meist in den angrenzenden Ländern) die Frau das Sorgerecht..
Ich weiss halt nicht wie lange ich es noch ertragen kann mich runtermachen zu lassen, ständig und überall kontrollieren zu lassen, etc. Ausserdem möchte ich nicht das mein Sohn einen solchen Vater zum Vorbild hat.
Ausschlaggebend für meine Trennungsgedanken waren aber vor allem die Drohungen meines Mannes... das er mich jederzeit nach Jordanien bringen und dort umbringen könnte, und das er im Falle einer Trennung mir das Kind auf egal welchem Weg früher oder später wegnehmen wird... und sollte ich mit einem fremden Mann sprechen, dann wäre ich geschieden...
Auch wenn ich mich als Muslimin für einen etwas anderen Lebensstil als der Durchschnitt hier in Europa entschieden habe, heisst das noch lange nicht das ich mich erniedrigen und bedrohen lassen will, denn das hat rein gar nichts mit dem Islam zu tuen... sondern nur mit arabischer Machokultur!
Und ich warte nicht ab um zu sehen was bei den Frauengeschichten meines Mannes noch rauskommt, sondern es gibt eine andere für das Sorgerecht relevante Sache, deren Ergebnis ich noch abwarten möchte (aber ich möchte da vorher nicht öffentlich drüber sprechen, schliesslich sind wir hier ja immernoch im Internet..)
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medina
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von medina » 15.11.2010, 22:27

Hallo...bin neu hier...hab erstmal ein bischen von euch gelesen...

komme auch gleich mit einer ziemlich heiklen Frage zu Euch....mir wurde empfohlen gegen meinen Exmann (Marokkaner) eine Anzeige zu starten, mit der Aussage, dass er sich über ein Visum zur Familienzusammenführung, seinen Aufenthalt in Deutschland erschlichen hat. Wir waren nicht lange genug verheiratet, sodass er nur befristet Aufenthalt bekommt. Wir haben ein gemeinsames Kind (4 Jahre). Bei Gericht empfohl das Jugendamt das alleinige Sorgerecht für mich, aber wegen seines Aufenthaltsstatus bekam er den Teil der Personensorge.Dazu hat er zur Zeit begleiteten Umgang (alle 2 Wochen für 2 Stunden). Er ist wie ein Teufel, der gegenüber den Behörden sein Engelsgesicht aufsetzt, mit Erfolg sogar beim begleiteten Umgang und wenn er sich zu mir dreht, würde er mich am liebsten....er schafft es fast, mich als psychokranke Mutter abzustempeln und auch andere Institutionen davon (unterstützt durch sein Äußeres) zu überzeugen. Zumindest wird an meinen Aussagen gezweifelt.
Fakt ist:
Alle denken, er sei hier normal eingereist (stimmt aber nicht), nach der Heirat. Niemand weiß, dass er sehr gefährlich war und ist..Aber durch die Anzeige wäre er wenigstens Aktenkundig und vielleicht würden sie dann bei Gericht über den zukünftigen Umgang im positiven für mich und meine Tochter entscheiden.
Der begleitete Umgang ist bald zu Ende und ich habe nur noch Angst um meine kleine. Er ist fanatisch religiös und sein einziges Ziel ist, sein Besitz zu bekommen, sein Kind.

(er hatte nur einmal unbegleiteten umgang und hat die kleine dann im 14 stockwerk, da wohnt er, auf den Balkonsims gesetzt). Er tut alles um mich seelisch fertigzumachen und er wird es schaffen...wenn ich nicht die wahrheit sage und ihn anzeige...

habt ihr da einen Rat ?

Amely
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Amely » 15.11.2010, 23:17

Hallo medina,

herzlich willkommen im Namen des Teams von 1001Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten und informativen Austausch.
Liebe Grüße Amely

medina
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von medina » 16.11.2010, 22:16

Hallo Blume,

Ich habe ihn damals nur 4 Monate gekannt und mich dummerweise dazu entschlossen ihn in Marokko zu heiraten, damit er erneut "sauber" nach Deutschland einreisen konnte. (meine Geschichte hierüber schreibe ich noch ausführlich auf, es ist nur nicht einfach das erste Mal alles in der richtigen Reihenfolge zu erzählen)...

nun gut...als ich schrieb, dass er gefährlich ist, meine ich in erster Linie meine Erfahrungen mit ihm in Marokko und Deutschland. Er ist sehr jähzornig, geht schnell auf 180 Touren, hat keine Hemmungen vor körperlichen Angriffen, fanatisch religiös, verhasst auf jeden anderen Mann, der mich nur anschaut, er hasst mich dafür, dass ich mich von ihm getrennt habe, er hasst die westliche Erziehung meiner Tochter.
Dazu kommt, dass er mir seine wahre Geschichte erst nach der Heirat in Marokko erzählte: schwerste bew. Raubüberfälle, vers. Totschlag, etc.

Als ich mich von ihm nach ca. 1 Jahr verheiratet sein (nach seiner einreise) trennte, drohte er mir mit Mord, wenn ich irgentetwas erzählen würde. Ich hab darüber geschwiegen, auch bei den Behörden. Bei den Behörden (Jugendamt, Gericht) stellt er sich dann grundsätzlich als friedvoll und liebevoller Vater hin und hat keine Hemmungen übelste Lügen über mich vor diesen Leuten zu erzählen und macht einen auf armer Ausländer, die Deutsche frau wollte nur ein kind von mir. Darin ist er absoluter Profi, da er in mehreren Ländern Europas durch die Gerichte zog, wo keiner genau wußte, wo er herkommt und wer er wirklich ist (gef. Pässe). Als er mir damals davon erzählte lachte er nur darüber, wie dumm die Richter wären.

Ich denke, er weiß ganz genau, dass ich nichts sage, weil ich auch angst habe, dass er mir und meiner Tochter was antut.Und wer bitteschön hilft einem denn? Die Polizei? Die kommen erst, wenn es zu spät ist. Ich hätte viele Anzeigen machen können, aber was bitte habe ich davon, wenn er oder Freunde von ihm mir irgentwann oder irgentwo auflauern.
Er hat es mir lange genug in unserer Beziehung eingetrichtert, dass egal wo ich mit meiner kleinen bin, dass er mich findet (alles im Namen Allah).

Ja der Anwalt, das Jugendamt und mittlerweile auch die Fallmanagerin vom begleiteten Umgang wissen ein bischen von mir über, seine Vergangenheit, aber faktum ist, dass das keine Relevanz hat, wenn dieses nicht zur Anzeige kommt, bzw. solange nichts in seiner Akte steht, wird er auch als der Vater behandelt, wie er sich darstellt.

Dadurch, dass wir nicht lange genug verheiratet waren, hat er bisher von der Ausländerbehörde immer nur 1 Jahr Verlängerung bekommen. Dazu kam, dass er ausschließlich von sozialleistungen gelebt hat. Der Vater hat dank seines Anwaltes die gemeinsame Personensorge erhalten, mit der Begründung, dass der Aufenthaltsstatus für den Vater sonst gefährdet wäre.(Ob er sich kümmert, interessiert ja keinen) Mir wurde aus sicherer Quelle mitgeteilt, dass es tatsächlich so ist: solange der Vater wenigstens die Personensorge und das Umgangsrecht mit dem Kind hat, ist sein Aufenthalt nicht gefährdet. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es sein kann, dass er die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung anstrebt, ich kenne mich da einfach zu wenig aus und weiß auch nicht was er vor hat. Ich weiß nicht, wie lange die ihm immer nur 1 Jahr geben. Vielleicht hing die Entscheidung damit zusammen, aber das wird mir sein Anwalt wohl kaum erklären.

Ich denke, dass der Richter auch nicht weiß, wem er glauben soll und wie gesagt, die harten Geschichten kann ich nicht auffahren wenn sie nicht in Akte stehen.
Mein Anwalt war zudem die totale Schlafmütze...und ich kannte mich auch zu wenig aus, dagegen anzugehen, bzw. wenn ich ganz ehrlich sein soll...ich war auch einfach nur noch ein psychisches Wrack. Und ständig dieses Gefühl zu haben, dass dir keiner so wirklich glaubt, besonders wenn du dann noch von häuslicher Gewalt sprichst, weil er ist doch ein so toller Typ.

Am liebsten würde ich die ganze scheiß Wahrheit rausschreien. Wenn ich das tue, werde ich immer in Angst vor ihm leben...tue ich es nicht und halte weiter die Klappe, wird er seinen unbefristeten hier kriegen, womöglich noch "normale Umgangstermine"mit dem Kind und grinsend an mir vorbeigehen.was soll ich nur tun.

lg medina

medina
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von medina » 16.11.2010, 22:26

....ich glaube, es ist besser nicht mehr darüber zu schreiben, woher soll ich wissen, dass das hier ein sicheres forum ist...

Anaba
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Anaba » 16.11.2010, 22:35

medina hat geschrieben:....ich glaube, es ist besser nicht mehr darüber zu schreiben, woher soll ich wissen, dass das hier ein sicheres forum ist...
Das Forum ist so sicher wie alle anderen Foren. Jeder kann mitlesen.

Du hast aber die Möglichkeit in einem geschützten Raum zu schreiben.
Dort können nur du und das Team lesen und schreiben.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von lawgiver » 18.11.2010, 01:53

Hallo Medina,

habe mich gerade so durchgelesen...und es tut mir wirklich sehr leid,doch du musst was unternehmen,dass liegt doch wohl auf der Hand.

Ich selbst bin im Moment im Ausland und kämpfe um meine Tochter,die von ca.6 Monaten entführt wurde!!

Ich habe einen SEHR GUTEN Anwalt in Köln......kennt sich super im arabischem Recht aus und kann zum Beispiel durch Anrufe überprüfen lassen,ob dein Mann in Marokko bekannt ist! Auch dort darf MANN nicht alles machen was er will....

Wünsche Dir alles Gute....Lawgiver

steckchen
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von steckchen » 26.11.2010, 12:38

a'isha hat geschrieben: Warum hätte ich mir als Muslimin denken können was da für Probleme kommen? Ich bin davon ausgegangen das er wirklich so ist wie er sagt und wie er sich ja auch vor seiner Familie gibt.
Ich weiss halt nicht wie lange ich es noch ertragen kann mich runtermachen zu lassen, ständig und überall kontrollieren zu lassen, etc. Ausserdem möchte ich nicht das mein Sohn einen solchen Vater zum Vorbild hat.
Hallo A'ischa,

Du hättest Dir das als Muslimin vielleicht deshalb denken können, weil man eigentlich davon ausgeht, daß ein Mensch, bevor er zu einem neuen Glauben übertritt, sich ein rundes Bild vom Glauben macht und vor allem von den Menschen, die diesen Glauben leben. Und viele Frauen haben den real existierenden Islam eben so gut kennengelernt, daß sie nicht nur die Finger von muslimischen Männern, sondern vom Glauben insgesamt ließen. Davon kannst Du hier im Forum mehr als genug Beispiele lesen. Ich habe Deinen Beiträge entnommen, daß Du aus einem kleinen Dorf kommst. Wie bist Du denn überhaupt mit dem Islam in Berührung gekommen? Warum bist Du konvertiert? Ihm zuliebe, wie so viele Frauen. Wie hast Du ihn denn überhaupt kennengelernt?
a'ischa hat geschrieben:Einmal hat er mir sogar vorgeworfen ein Verhältnis mit meinem Ex zu haben (der tauchte auf einmal im selben Land am Golf auf) nur weil ich ne SMS beantwortet hatte... mein Mann wollte mich tatsächlich erst anzeigen (dann wäre ich in den Knast gekommen und er hätte das Kind gekriegt).... hat er dann aber doch nicht, wahrscheinlich weil unser Sohn noch soooo klein war...... Und normalerweise bekommt in Jordanien (wie auch meist in den angrenzenden Ländern) die Frau das Sorgerecht..
Dein Sohn kann laut islamischem Recht bei Dir bleiben, bis er sieben Jahre alt ist. Dann kann der Vater ihn ohne Begründung zu sich holen. Das hat was mit der Wichtigkeit der männlichen Vorbildfunktion zu tun; der Vater soll die Kinder dann im älteren Kindheitsalter und in der Jugend ins richtige Leben führen, während die Frau im Islam ja eher dem Haus zugeordnet wird und somit dem Kind "weniger" von der Welt vermitteln kann, von der finanziellen Versorgung mal ganz zu schweigen, wenn es nach den islamischen Gelehrten geht. Und wenn er Dir irgendwelche Vergehen nachweisen kann, dann wird er sich euer Kind auch schon eher unter den Nagel reißen können. Er wird sich jetzt die Bürde er Erziehung nicht aufschultern wollen, aber nicht deswegen, weil euer Sohn noch soooo klein ist, sondern, weil er schlicht noch keine Ersatzfrau hat, die sich dann an Deiner Stelle um das Kind kümmert. Aber drohen kann er ja schon mal.
a'ischa hat geschrieben:Ausschlaggebend für meine Trennungsgedanken waren aber vor allem die Drohungen meines Mannes... das er mich jederzeit nach Jordanien bringen und dort umbringen könnte, und das er im Falle einer Trennung mir das Kind auf egal welchem Weg früher oder später wegnehmen wird... und sollte ich mit einem fremden Mann sprechen, dann wäre ich geschieden...
Auch wenn ich mich als Muslimin für einen etwas anderen Lebensstil als der Durchschnitt hier in Europa entschieden habe, heisst das noch lange nicht das ich mich erniedrigen und bedrohen lassen will, denn das hat rein gar nichts mit dem Islam zu tuen... sondern nur mit arabischer Machokultur!
Du kannst Dir aber nicht aus dem islamischen Recht heraussuchen, was Dir gefällt und das unangenehme ignorieren oder Dir schönreden. Und zum islamischen Recht gehört eben das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht des Mannes nicht nur über seine Kinder, sondern auch über seine Ehefrauen. Er kann dir verbieten, zu arbeiten oder mit anderen Männern zu sprechen.
a'ischa hat geschrieben:U.a. hat mein Mann nämlich auch bei Allah geschworen, dass sollte ich mit einem fremden Mann sprechen, chatten etc. dann bin ich geschieden. D.h. für mich als Muslimin das auch wenn mein Mann nichts erfahren würde und ich würde mit einem Mann sprechen.. wir wären dann ohne sein Wissen geschieden. (Das hat nur deshalb Bedeutung für mich da ich eigentlich auch männl. Freunde habe, halt Brüder im Islam)
Das wird ja auch von den meisten muslimischen Frauen erwartet, daß sie nicht mit nichtverwandten Männern sprechen. Sonst gibt es doch Getratsche und Gerede, daß ihr etwas miteinander hättet, und das beschmutzt wiederum die Ehre Deines Mannes. Hast Du das nicht mitbekommen, daß viele Araber so denken, wenn schon ich das mitbekommen habe als Nichtmuslima? Und anders als in Deutschland haben in Jordanien Ausländer nicht so viele Rechte wie Jordanier in Deutschland Rechte haben. Der Mann hat in allen Sachen das letzte Wort in einer islamischen Ehe. Deswegen fühlt er sich dir gegenüber auch so stark, während hier in Deutschland Frauen häufig Angst haben, wenn es zu Sorgerechtsstreitigkeiten mir orientalischen Ehemännern kommt, weil eben hierzulande die Unentschlossenheit der Behörden, die Angst haben, Ausländer zu diskriminieren und, eben weil viele dieser Männer vor wohlmeinenden Sozialarbeiterinnen oder Richtern ein gutes emotionales Schmierentheater aufführen können, die Frauen zusätzlich einschüchtern. Hat er Dir wenigstens Stillgeld bezahlt, wie es im Koran steht?

Warum wolltest Du überhaupt Muslima werden? Was sind denn die Dinge, die für Dich im Islam so attraktiv sind, daß Du hier in Deutschland anders leben möchtest als die Mehrheit der Bevölkerung? Und was hast Du denn in Jordanien studiert?

LG
Steckchen
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Efendi II » 26.11.2010, 18:42

Hallo Steckchen
umso länger ich hier im Forum und anderswo lese, komme ich immer mehr zu der Überzeugung, daß die Konvertiten aber auch sehr viele geborene Mohammedaner recht wenig Ahnung vom Islam haben, wohl kaum den Koran und noh weniger die Haditen intensiv gelesen haben.

Nur so erklärt sich die Überraschung, wenn sie dann mal mit den Grundsätzlichkeiten der islamischen Gesetzgebung konfrontiert werden.

Der Islam ist eben keine Religion wie jede andere, sondern umfasst alle Lebensbereiche und fordert von seinen Anhängern die vollständige Unterwerfung (und das und nichts anderes bedeutet Islam) unter diese Lehre.

Da ich mich (als Ungläubiger) nun schon seit Jahrzehnten mit dem Koran befasse, bin ich sehr oft überrascht und erschrocken, wie wenig sich Personen mit dieser Thematik auskennen, obwohl sie sich als Muslime bezeichnen, so richtig gelesen haben viele von ihnen den Koran anscheinend nicht.

Deinem Resümee kann ich nur vollinhaltlich beipflichten. Warum diese Frauen zum Islam konvertiert sind, wissen diese Damen wahrscheinlich selber nicht. Überwiegend wohl deshalb, um ihren Mann damit zu gefallen.

.
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- Aristoteles -

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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von steckchen » 26.11.2010, 19:41

a'ischa hat geschrieben:Er hat schon mehrfach angedeutet, dass er mich in Jordanien ja einfach beseitigen könnte, da würde der ganze Stamm ihn decken.
Hallo A'ischa,

Du hattest doch geschrieben, er sei Palästinenser. Bei den Palästinensern gibt es doch aber gar keine Stämme, höchstens Familienclans. Meinte er vielleicht den? Es sei wie es sei, sobald Du Dich mit Deinem Sohn nach Jordanien begeben würdest, hättest Du sehr schlechte Karten, denn sie werden dort immer die ihrigen decken und eine Frau ist ja als Zeugin nur halb so viel wert wie ein männlicher Zeuge. Das ist Dir als Muslima sicherlich bewußt.
a'isha hat geschrieben:... allerdings stand auch zur Option zurück nach Jordanien zu gehen, aber mein Mann wollte auch gerne Deutsch lernen und mal ein Zeit lang in D. leben, und jetzt war eben der einzig mögliche Zeitpunkt, da unser Sohn eigentlich in einem arabischen Land zur Schule gehen soll... Es war also unser gemeinsamer Entschluss.
Möchtest Du denn immer noch, daß Dein Sohn in einem arabischen Land in die Schule gehen soll?
a'ischa hat geschrieben:Wir hatten teilweise eine gute Zeit im Ausland, zumindest hatte ich den Eindruck das auch mein Mann sich an die islamischen Prinzipien hielt (die uns beiden wichtig sind und wegen der wir geheiratet haben, ich habe ihn nicht geheiratet, weil ich ja so verliebt war sondern weil ich den Eindruck hatte es "passt")..
Oh, da hast Du Dir nun aus eher rationalen Beweggründen einen Mann gesucht und dann hat die Vernunft doch nicht ausgereicht. :x Nicht, daß ich so etwas verurteilen würde. Es gibt ja hierzulande genug unglückliche Liebesbeziehungen und wenn man dann von arrangierten Ehen im Islam hört, die dann stabil sind und lange halten, dann kann ich mir schon vorstellen, daß das eine große Attraktivität für Frauen hierzulande hat, die es schwierig haben, auf "natürlichem" Wege einen Mann zu finden. Dazu braucht man ja gar nicht mal dumm oder häßlich sein. Es reicht häufig schon, daß man einfach nicht ins Raster einer Gruppe paßt, sei es in der Schule oder später im Job. Und für derart Ausgegrenzte ist die Versuchung groß, in anderen Kulturkreisen ihr Heil zu finden. Damit bist Du beileibe nicht allein.
a'ischa hat geschrieben:ich glaube nicht das ich nochmal einen Jordanier heiraten würde,
Glaubst Du allen Ernstes, mit einem Ägypter, Tunesier oder Marokkaner könnte Dir nicht passieren, was Dir mit dem Jordanier wiederfahren ist?

Noch eine Frage: Könntest Du Dir vorstellen, auch einen gebürtigen Deutschen zu ehelichen, der zum Islam übergetreten ist, also einen ähnlichen kulturellen Hintergrund hat wie Du? Oder muß es unbedingt ein geborener Muslim aus einem muslimischen Land sein? Ich denke, so ein konvertierter Muslim würde auch eher Dein Kind akzeptieren. Mit geborenen Muslimen arabischer oder türkischer Nationalität gibt es diesbezüglich häufig Probleme.

LG
Steckchen
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Lucky » 01.12.2010, 22:56

@Steckchen: So sehr ich normaleweise deine Posts lese, so wenig halte ich deine implizierten Schuldzuweisungen fü sinnvoll.
Über verschiedene Religionen mag man denken, wie man will, aber mit Vowürfen hilft man Aisha überhaupt nicht.

Sie hat Recht, wenn sie Angst hat, mit ihm nach Jordanien zu gehen. Besonders dort wird die Familienehre hochgehalten und Ehrenmorde werden dort nicht wirklich bestraft. Auch die Gesellschaft schaut zu und schweigt oder klopft dem Mörder noch auf die Schulter.
Das ist wirklich eine andere Gesellschaft als Tunesien. In Jordanien herrscht eine extrem patriarchalische Stammeskultur vor. Stammeskultur ist so ziemlich das Gegenteil von demokratisch...das Ansehen im sozialen Verbund zählt mehr als Menschenleben. Männer zählen mehr als Frauen, Söhne mehr als Töchter etc..

Aisha, du hast geschrieben, dass es häusliche Gewalt gab...Hast du schon ein mal überlegt in ein Frauenhaus zu gehen, damit er dich nicht findet?

Ich hoffe, du findest eine Lösung.

Ich drück dir die Daumen

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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von steckchen » 03.12.2010, 15:44

Lucky hat geschrieben:@Steckchen: So sehr ich normaleweise deine Posts lese, so wenig halte ich deine implizierten Schuldzuweisungen fü sinnvoll.
Über verschiedene Religionen mag man denken, wie man will, aber mit Vowürfen hilft man Aisha überhaupt nicht.

Sie hat Recht, wenn sie Angst hat, mit ihm nach Jordanien zu gehen. Besonders dort wird die Familienehre hochgehalten und Ehrenmorde werden dort nicht wirklich bestraft. Auch die Gesellschaft schaut zu und schweigt oder klopft dem Mörder noch auf die Schulter.
Das ist wirklich eine andere Gesellschaft als Tunesien. In Jordanien herrscht eine extrem patriarchalische Stammeskultur vor. Stammeskultur ist so ziemlich das Gegenteil von demokratisch...das Ansehen im sozialen Verbund zählt mehr als Menschenleben. Männer zählen mehr als Frauen, Söhne mehr als Töchter etc..

Aisha, du hast geschrieben, dass es häusliche Gewalt gab...Hast du schon ein mal überlegt in ein Frauenhaus zu gehen, damit er dich nicht findet?

Ich hoffe, du findest eine Lösung.

Ich drück dir die Daumen
Hallo Lucky,

wieso kritisierst Du mich, um dann noch dasselbe zu schreiben wie ich? A'ischa selbst hat uns gefragt, wieso sie als Muslima hätte wissen können, was ihr in Jordanien blüht. Auf diese Frage habe ich versucht Antwort zu geben. Wenn jemandem diese Antwort nicht in den Kram paßt, weil er der unbedingten Meinung ist, daß Religion unantastbar und unkritisierbar, also im wahrsten Sinne des Wortes sakrosankt ist, dann darf er auf diese Frage A'ischas natürlich keine Antwort geben. Es ist schon seltsam: In vielen Threads deuten viele Hinweise in Richtung Bezness immer wieder in die Richtung, daß der Islam zur Rechtfertigungsgrundlage der werten Herren herbeizitiert wird. Aber wenn man das hier offen schreibt, heißt es gleich, es wurde wieder eine ganze Religion beleidigt. Wer A sagt, muß aber auch B sagen, weil beides eben doch enger miteinander zusammenhängt, als viele wahrhaben wollen. Es sind zwar nicht alle Muslime Beznesser, aber doch sind die meisten Beznesser Muslime und Afrikaner, wobei letztere von der muslimischen Sklavenhaltergesellschaft sicherlich beeinflußt wurden. Die ganzen afrikanischen Beznessländer liegen schließlich an der Peripherie der islamischen Welt bzw. sind von ihr durchwachsen.

LG
Steckchen
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Lucky
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von Lucky » 04.12.2010, 12:53

@Steckchen:
Entschuldige, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meinte auch nicht nur dich persönlich, hätte ich dazu schreiben sollen.
Was ich sagen wollte, ist, dass es jetzt nichts bringt, Aisha Vorwürfe zu machen a la "Hättest du dich vorher mal informiert, bevor du konvertierst".
Sie hat sich ja auch nach diesen Bemerkungen nicht mehr gemeldet. Kann gut sein, dass es deswegen ist.

Ich bin kein Fan des Islam, nein, bestimmt nicht. Konvertieren finde ich auch eine komische Sache, aber das ist ein anderes Thema.
Im Hinblick auf Bezness oder sogar nur "normale" schlechtlaufende bikulturelle Beziehungen, sind die Betroffenen doch zunächst immer von falschen Tatsachen oder positiven Annahmene ausgegeangen.
Aisha dachte, dass ihr Mann einen "aufgeklärten", "europäisierten" oder was-auch-immer-Islam leben will.
Sind wir (die Betroffenen) nicht immer davon ausgegangen, dass ER "anders" ist und verständnisvoll und dass die Kultur überhaupt keine Rolle spielt?
Ich hoffe. Aisha meldet sich nochmal und beantwortet die Fragen. Ich wünsche ihr, dass sie eine Lösung findet.

a'isha
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Re: Sorgerecht, Staatsangehörigkeit, etc.

Beitrag von a'isha » 08.01.2011, 14:40

So nachdem ich nun eine halbe Ewigkeit kein Internet zu Hause hatte, will ich doch nochmal auf die letzten Posts anworten....
Du hättest Dir das als Muslimin vielleicht deshalb denken können, weil man eigentlich davon ausgeht, daß ein Mensch, bevor er zu einem neuen Glauben übertritt, sich ein rundes Bild vom Glauben macht und vor allem von den Menschen, die diesen Glauben leben. Und viele Frauen haben den real existierenden Islam eben so gut kennengelernt, daß sie nicht nur die Finger von muslimischen Männern, sondern vom Glauben insgesamt ließen. Davon kannst Du hier im Forum mehr als genug Beispiele lesen. Ich habe Deinen Beiträge entnommen, daß Du aus einem kleinen Dorf kommst. Wie bist Du denn überhaupt mit dem Islam in Berührung gekommen? Warum bist Du konvertiert? Ihm zuliebe, wie so viele Frauen. Wie hast Du ihn denn überhaupt kennengelernt?
Ich finde nicht das es irgendetwas mit dem Islam zu tuen hat, das mein Mann sich in seinem Verhalten komplett geändert hat bzw. mir eventuell seine Frömmigkeit nur vorgespielt hat. Wieso hätte ich das also als Muslima wissen sollen? Ich habe seine Familie kennengelernt vor der Heirat und ich bin einfach daon ausgegangen, das er der Mensch der er vor seiner Familie ist auch sonst ist, es gab damals auch keinerlei Anlass daran zu zweifeln. Ausserdem verbietet der Islam Ehen, die nicht um der Ehe willen geschlossen werden (also z.B. nur um ein Visum zu bekommen).
Und ich bin zum Islam konvertiert und nicht zur arabischen Kultur. Ich füge mich gerne in die Bestimmungen des Islam aber nicht in irgendwelche arabischen Traditionen, die keinerlei Rechtsgrundlage im Islam haben... auch wenn viele da keinen Unterschied machen. Ich habe mich gut informiert bevor ich konveriert bin, ich bin seit fast 10 Jahren Muslima und meinen Mann habe ich erst vor weniger als 4 Jahren kennengelernt. Ich habe mich aus Interesse am Orient angefangen mit dem Islam zu beschäftigen und bin dann ganz allein konvertiert. Und glücklich damit. Meinen Mann habe ich in Jordanien kennengelernt. Er suchte nach einer Frau und seine Schwester hat mich angesprochen.
Dein Sohn kann laut islamischem Recht bei Dir bleiben, bis er sieben Jahre alt ist. Dann kann der Vater ihn ohne Begründung zu sich holen. Das hat was mit der Wichtigkeit der männlichen Vorbildfunktion zu tun; der Vater soll die Kinder dann im älteren Kindheitsalter und in der Jugend ins richtige Leben führen, während die Frau im Islam ja eher dem Haus zugeordnet wird und somit dem Kind "weniger" von der Welt vermitteln kann, von der finanziellen Versorgung mal ganz zu schweigen, wenn es nach den islamischen Gelehrten geht. Und wenn er Dir irgendwelche Vergehen nachweisen kann, dann wird er sich euer Kind auch schon eher unter den Nagel reißen können. Er wird sich jetzt die Bürde er Erziehung nicht aufschultern wollen, aber nicht deswegen, weil euer Sohn noch soooo klein ist, sondern, weil er schlicht noch keine Ersatzfrau hat, die sich dann an Deiner Stelle um das Kind kümmert. Aber drohen kann er ja schon mal.
Hier ging es um eine Geschichte die sich vor dem ersten Geburtstag unsereres Sohnes ereignet hat als wir noch in Qatar lebten, nicht um die momentane Situation. Nun hatte er mir viel brutaler mit Ehrenmord und Kindesentführung gedroht... Ersatzmutter wäre übrigens mit Sicherheit seine Mutter, ich bin mir ganz sicher das er dort das Kind hinbringen würde! Denn bei einer Ersatzfrau wüsste er ja auch nicht sicher das die nach seiner Pfeife tanzt...
Du kannst Dir aber nicht aus dem islamischen Recht heraussuchen, was Dir gefällt und das unangenehme ignorieren oder Dir schönreden. Und zum islamischen Recht gehört eben das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht des Mannes nicht nur über seine Kinder, sondern auch über seine Ehefrauen. Er kann dir verbieten, zu arbeiten oder mit anderen Männern zu sprechen.
Nein ich kann mir aus dem islamischen Recht nicht aussuchen was mir gefällt und anderes weglassen, ABER Ehrenmord und Kindesentführung haben keinerlei Grundlage im Islam (sondern nur in der arabischen Ehr-Kultur).
Das wird ja auch von den meisten muslimischen Frauen erwartet, daß sie nicht mit nichtverwandten Männern sprechen. Sonst gibt es doch Getratsche und Gerede, daß ihr etwas miteinander hättet, und das beschmutzt wiederum die Ehre Deines Mannes. Hast Du das nicht mitbekommen, daß viele Araber so denken, wenn schon ich das mitbekommen habe als Nichtmuslima? Und anders als in Deutschland haben in Jordanien Ausländer nicht so viele Rechte wie Jordanier in Deutschland Rechte haben. Der Mann hat in allen Sachen das letzte Wort in einer islamischen Ehe. Deswegen fühlt er sich dir gegenüber auch so stark, während hier in Deutschland Frauen häufig Angst haben, wenn es zu Sorgerechtsstreitigkeiten mir orientalischen Ehemännern kommt, weil eben hierzulande die Unentschlossenheit der Behörden, die Angst haben, Ausländer zu diskriminieren und, eben weil viele dieser Männer vor wohlmeinenden Sozialarbeiterinnen oder Richtern ein gutes emotionales Schmierentheater aufführen können, die Frauen zusätzlich einschüchtern.
Natürlich weiss ich das von einer Muslima erwartet wird nicht mit fremden Männern zu sprechen, aber in dem Fall in dem mein Mann mir mit Scheidung drohte, ging um's Grüssen... Ich hatte den Vater eines Freundes meines Sohnes auf dem Spielplatz "Salam" gesagt....und das ist selbst in islam. Ländern möglich... dieses Verhalten meines Mannes begründet sich nur in seiner Angst ich könnte ihn betrügen (frei nach dem schönen Spruch "nur was ich selber denk' und tu', traue ich auch jedem anderen zu", denn nachdem was ich mittlerweile über das Treiben meines Mannes weiss, ist es kein Wunder das er hinter jedem Salam mehr vermutet, er geht halt von sich selber aus).
Übrigens stehen die Richter in Jordanien durchaus auf Seiten der Frau! Ich kenne da einige Scheidungsfälle, in denen das so war. Allerdings ist es dort natürlich einfacher ein paar gekaufte Zeugen anzubringen o.ä.
Warum wolltest Du überhaupt Muslima werden? Was sind denn die Dinge, die für Dich im Islam so attraktiv sind, daß Du hier in Deutschland anders leben möchtest als die Mehrheit der Bevölkerung? Und was hast Du denn in Jordanien studiert?
Ich bin überzeugt das Mohammed ein Gesandter Gottes war so wie Jesus auch, und das es nur einen Gott gibt... tja und da war es für mich die logische Konsequenz mich mit dem Islam zu beschäftigen und zu konvertieren. Und ich möchte keinesfalls wieder so leben wie viele hier. Der Islam (nicht die orientalische Kultur/Tradition) vermittelt in meinen Augen ganz wunderbare Werte und ich bin immernoch glücklich Muslima zu sein. Das Problem zwischen mir und meinem Mann ist, dass er sich nicht an die islamischen Werte hält, die die Grundlage unserer Beziehung sind/waren. Ich kann diese verdammte Heuchelei nicht ertragen, wenn er mir grossartig religöse Vorträge hält und gleichzeitig selbst sich überhaupt nicht daran hält.
Ich habe in Jordanien Arabisch und Scharia studiert.
Ich weiss also sehr genau warum ich konvertiert bin, und mit Sicherheit nicht um jmd. damit zu gefallen. Und ich kenne mich auch gut im Islam aus und habe keine Probleme mit der islamischen Gesetzgebung, sondern damit das mein Mann sich nicht an diese hält. Ich habe kein Problem mit dem Islam sondern mit einem Mann der sich nicht daran hält, würde er sich an den Islam halten, wäre ich jetzt nicht hier!! Übrigens halten sich Beznesser nie an den Islam, sie benutzen ihn nur zu ihren Gunsten, wenn es ihnen gerade passt. Ansonsten schliessen sich Islam und Bezness eigentlich aus!
Du hattest doch geschrieben, er sei Palästinenser. Bei den Palästinensern gibt es doch aber gar keine Stämme, höchstens Familienclans. Meinte er vielleicht den?
Mein Mann sagte "qabila". Die Einteilung in Stämme mag bei den Beduinen offensichtlicher sein, aber auch Palästinenser gehören Stämmen an, den das arab. Wort "qabila" bezeichnet die beduinischen Stämme genauso wie die familäre Zusammengehörigkeit der Palästinenser in Grossfamilien, denn auch die beduinischen Stämme ordnen sich nach Abstammung und familärer Zugehörigkeit. Im Prinzip weiss jeder Araber zu welcher Grossfamilie er gehört und damit auch zu welchem Stamm(<= Abstammung), denn die Abstmmung hat in der arab. Gesellschaft einfach noch eine ganz andere Bedeutung als in Europa. Mein Mann und seine Familie gehören übrigens durch ihre Abstammung im weitesten Sinne zu den Hashemiten, also dem Stamm der jordanischen Königsfamilie. Aber sie sind trotzdem Palästinenser! (Da die tatsächliche Verwandtschaft sehr weit in der Vergangheit liegt.)
Möchtest Du denn immer noch, daß Dein Sohn in einem arabischen Land in die Schule gehen soll?
Ja das wäre schön! Aber ich werde als alleinerziehende Mutter sicher nicht allein in ein arab. Land gehen.
Oh, da hast Du Dir nun aus eher rationalen Beweggründen einen Mann gesucht und dann hat die Vernunft doch nicht ausgereicht. :x Nicht, daß ich so etwas verurteilen würde. Es gibt ja hierzulande genug unglückliche Liebesbeziehungen und wenn man dann von arrangierten Ehen im Islam hört, die dann stabil sind und lange halten, dann kann ich mir schon vorstellen, daß das eine große Attraktivität für Frauen hierzulande hat, die es schwierig haben, auf "natürlichem" Wege einen Mann zu finden. Dazu braucht man ja gar nicht mal dumm oder häßlich sein. Es reicht häufig schon, daß man einfach nicht ins Raster einer Gruppe paßt, sei es in der Schule oder später im Job. Und für derart Ausgegrenzte ist die Versuchung groß, in anderen Kulturkreisen ihr Heil zu finden. Damit bist Du beileibe nicht allein.
Alles was ich vor der Eheschliessung wusste sprach für meinen Mann, seine Familie kennt bis heute nur diesen anständigen Sohn. Deshalb habe ich ihnen vertraut, sicher wäre es besser gewesen ich hätte mir alles schwarz auf weiss zeigen lassen, dann wären mir vielleicht früher Zweifel gekommen. Aber ich wäre halt nicht auf die Idee gekommen das ein Mensch 2 Seiten hat, die sich so komplett wiedersprechen! Seine "dunklen" Geheimnisse sind erst im Laufe der Zeit rausgekommen und er streitet bis heute alles ab, obwohl ich es mittlerweile schwarz auf weiss habe.
Ich stand zum Zeitpunkt der Eheschliessung enorm unter Druck der jordan. Gesellschaft, es ist einfach unendlich schwer als Frau allein dort, ausserdem habe ich mich danach gesehnt eine Familie zu gründen also war ich für meinem Mann mit seinem ach so islamischen Heiratsantrag leichte Beute. Ich hatte vorher schon einmal aus Liebe geheiratet und das war nicht viel besser. Deshalb bin ich diesen Weg gegangen.
Ich hab mich übrigens früher durchaus wohlgefühlt und nie irgendwie ausgegrenzt, bin aber trotzdem zum Islam konvertiert.
Glaubst Du allen Ernstes, mit einem Ägypter, Tunesier oder Marokkaner könnte Dir nicht passieren, was Dir mit dem Jordanier wiederfahren ist?
Natürlich hatte mir das auch mit einem Mann anderer Herkunft passieren können das er ein verlogenes A....loch ist.
Aber trotzdem ist die jordanische Kultur um vieles konservativer als in Nordafrika! In Ägypten habe ich mich immer sehr wohl gefühlt, nie eingeengt oder so (ich habe da über 2 Jahre gelebt, habe nämlich zuerst in Kairo studiert.)
Noch eine Frage: Könntest Du Dir vorstellen, auch einen gebürtigen Deutschen zu ehelichen, der zum Islam übergetreten ist, also einen ähnlichen kulturellen Hintergrund hat wie Du? Oder muß es unbedingt ein geborener Muslim aus einem muslimischen Land sein? Ich denke, so ein konvertierter Muslim würde auch eher Dein Kind akzeptieren. Mit geborenen Muslimen arabischer oder türkischer Nationalität gibt es diesbezüglich häufig Probleme.
Sollte ich nochmal heiraten, wäre ich sicher nicht mehr so kompromissbereit. Nur ein Mann der meinen Sohn 100% akzeptieren könnte, käme noch in Frage und auch andere Einstellungsachen sind mir wichtig. Zumindest eines habe ich nämlich dazu gelernt. Ich weiss jetzt was mir wirklich wichtig ist, und es kommt nur ein Mann für mich in Frage der in diesen Dingen derselben Meinung ist wie ich bzw. meine Meinung respektiert... Mit konvertierten Deutschen habe ich nicht so gute Erfahrungen (nicht persönlich aber was ich so von muslimischen Freundinnen weiss), die sind oft sehr verbohrt und auch Zweitfrauen sind nicht selten...
Aber mit einem Muslim, der hier aufgewachsen ist oder ein deutsches Elternteil hat, hätte ich sicher mehr Gemeinsamkeiten... Aber im Moment denke ich noch nicht an eine neue Ehe, ich bin ersmal froh wenn ich mit meinem Sohn allein in Ruhe leben kann! Und sollte es irgendwann soweit sein, werde ich sicher sehr vorsichtig sein, denn schliesslich habe ich Verantwortung für meinen Sohn!
Aisha, du hast geschrieben, dass es häusliche Gewalt gab...Hast du schon ein mal überlegt in ein Frauenhaus zu gehen, damit er dich nicht findet?
Gewalt gab es nicht, nur verbale Drohungen...und Kontrolle. Momentan lebe ich bei meinem Vater und an einem Ort wo man nicht so schnell hin bzw. wegkommt. Ich denke es ist so ganz günstig in unserer Situation.
Sie hat Recht, wenn sie Angst hat, mit ihm nach Jordanien zu gehen. Besonders dort wird die Familienehre hochgehalten und Ehrenmorde werden dort nicht wirklich bestraft. Auch die Gesellschaft schaut zu und schweigt oder klopft dem Mörder noch auf die Schulter.
Das ist wirklich eine andere Gesellschaft als Tunesien. In Jordanien herrscht eine extrem patriarchalische Stammeskultur vor. Stammeskultur ist so ziemlich das Gegenteil von demokratisch...das Ansehen im sozialen Verbund zählt mehr als Menschenleben. Männer zählen mehr als Frauen, Söhne mehr als Töchter etc..
Das sehe ich genauso...
Aisha dachte, dass ihr Mann einen "aufgeklärten", "europäisierten" oder was-auch-immer-Islam leben will.
Sind wir (die Betroffenen) nicht immer davon ausgegangen, dass ER "anders" ist und verständnisvoll und dass die Kultur überhaupt keine Rolle spielt?
Nein davon bin ich nicht ausgegangen!!! Ich bin mir durchaus bewusst gewesen, das wir den eher konservativen Islam leben, ABER ich habe erwartet das mein Mann sich UNBEDINGT auch an die Moralvostellungen hält die er vertritt. Z.B: hat er auch immer gesagt der Islam steht für ihn über den arabischen Tradition und er würde nie einer Tradition folgen, die nicht 100% dem Islam entspricht. Ehrenmord ist aber eine vorislamische Tradition, die der Islam versucht hat zu beenden (es gitb einige Hadithe dazu). Ausserdem tut mein Mann eine Menge sehr unislamische Dinge und belügt und betrügt mich, heuchelt, und streitet alles ab... DAS habe ich nicht von einem (sich als fromm darstellenden) Moslem erwartet!
Zuletzt geändert von a'isha am 08.01.2011, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

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