Hallo Stellar
Vieles wurde ja bereits erläutert.
Kurz zum nigerianischen Pass:
Ich habe nochmal recherchiert, ist eine Weile her, dass ich dies zum letzten Mal in diesem Zusammenhang gemacht habe. Die Botschaft in der Schweiz ist nicht in der Lage eine vernünftige Webseite aufzuschalten, die in Schweden ist gut. Kinder UNTER 16 Jahren brauchen die schriftliche Zustimmung "Letter of Consent" des ausländischen Elternteils, Link:
http://www.nigerianembassysweden.se/nig ... 8&Itemid=7
Über 16 Jahre somit nicht mehr.
Es wird bei der Ausreise aus einem europäischen Land nicht - leider nicht - nach einem Sorgerechtstitel gefragt, ausser der zuständige Beamte hat das Gefühl, er wolle fragen. Es gibt keine Vorschrift darüber, dass der Sorgerechtstitel vorgewiesen werden muss bzw. danach gefragt werden muss. Ditto Einreise. Aber: wenn gefragt wird, und es kann kein Sorgerechtstitel vorgelegt werden, dann Problem. Grosses Problem. Ist mir selber schon mit meinen Kindern passiert. Rückreise aus Asien in die Schweiz über Deutschland. Seit damals habe ich immer den Sorgerechtstitel mit dabei, wenn wir reisen.
Im übrigen braucht man als Inhaber eines Deutschen und/oder Schweizer Reisepasses ein Visum. Dies ist der Grund, warum die Brothers und Sisters ihren Pass auch behalten und mit beiden Pässen reisen. Soweit ich weiss, akzeptiert Nigeria in der Zwischenzeit die Doppelstaatsbürgerschaft von Erwachsenen, zumindest bei Deutschland, Schweiz, UK, US, etc. (bei Kindern ist diese ja durch die bi-nationalität so und so gegeben).
Was das Reisen betrifft:
a) niemals - aber wirklich niemals - würde ich meine Töchter mit ihrem Vater - ebenfalls Edo aus Benin City (oder welcher Ethnie er auch immer angehören würde) - dorthin alleine reisen lassen. Da könnten meine Mädchen - heute 10 Jahre alt - noch so tanzen, niemals, aber niemals. Solange ich es irgend wie verhindern könnte, also mindestens bis zum 18. Geburtstag. Wir haben auch schon darüber geredet und ich habe ihnen gesagt, eines Tages (einer, der erst in hoffentlich 20-30 Jahren eintrifft) können sie sich ein Bild vor Ort machen. Schliesslich und schlussendlich ist es ein Teil ihrer Identität.
b) gegen das gemeinsame Sorgerecht würde ich mich mit Händen unf Füssen wehren, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Einfach nein, nein und nochmals nein. So und so, nachdem Du die Kinder alleine gross gekriegt hast und er sich nicht gekümmert hat.
Ich Dödel hatte sogar ein gemeinsames Sorgerecht forciert, weil ich damals noch keine Kenntnis hatte, dass der Kindsvater ein Beznesser ist und ich den Grundgedanken hatte, dass er sich so - mit der Verantwortung eines gemeinsamen Sorgerechts - um die Kinder kümmert. Nun gut, träumen ist ja nicht verboten. Aber ich habe mir das alleinige Sorgerecht dann zurück erstritten. Monsieur wollte damals noch dealen um das Sorgerecht, aber ich habe nicht mehr mit mir verhandeln lassen. Die Zeiten waren vorbei und so ist es geblieben. Nicht verhandelbar.
Lass Dich von dem Mann nicht irre machen. Und auch gegenüber Deiner Tochter - fange nicht an zu verhandeln, gewisse Dinge sind wie sie sind und werden einfach nicht dsikutiert. Punkt. Ob der Vater ihr den Floh über diese Reise ins Ohr setzt oder nicht. Äussere ganz klar - ihr gegenüber - dass Du dies nicht willst, weill Nigeria kein Reiseland wie Spanien ist, wo man sich eben mal etwas an die Beach legt.
Gefährliche Reisestrecken, insbesondere vor und nach der Regenzeit - während der Regenzeit so und so. Strassen mit Löchern so gross wie Elephanten - auf der Autobahn. Die führt von Lagos mitten durch den Regenwald (faszinierend, eigentlich) in Richtung Norden nach Benin City. So ca. 400 Kilometer, wenn ich es richtig in Erinnerung habe und ohne jetzt Google Maps bemühen zu müssen. Reisen sind nur während der Tageszeit möglich und auch da kommt es zu Überfällen. Nigeria ist kein Touristenland. Dazu kommt es immer wieder zu Unruhen und Ausschreitungen zwischen Süd (christlich geprägt) und Norden (muslimisch geprägt) - Benin City liegt dazwischen, noch christlich geprägt, aber nicht so wie wir es kennen. Und so weiter und so fort.
Schlag ihr vor, Du würdest später - in ein paar Jahren, wenn sie eine Ausbildung abgeschlossen hat - mit ihr hinreisen. Eine Notlüge, aber eine, die ich lügen würde.
Du würdest sie in Nigeria auch nicht wieder finden, wenn ihr Vater will, dass Du sie nicht mehr findest.
Und noch zu Benin City: es ist die Metropole für vieles, viele üble Sachen. Die meisten Sisters, die sich hier in Deutschland und in der Schweiz sowie anderen, Europäischen Ländern wieder finden, wurden von ihren Familien verkauft und werden zur Prostitution gezwungen. Trotzdem können sie nicht zurück, denn trotz allem erwartet die Familie finanzielle Unterstützung. Gehen sie zurück, sind sie die Schande der Familie, alle verlieren ihr Gesicht, grosser finanzieller Schaden, der entsteht. Der Verkaufspreis gibt es natürlich erst und nur Stückchenweise nach erfolgter und immer wieder erfolgter Dienstleistung. Über Jahre hinweg. Drogen, und so weiter und so fort. Hexen und Zauberer, Priester im Namen Gottes, die Kinder fast zu Tode prügeln, weil sie Hexen seien, besessen. Kinder die veräzt und verbrannt werden, Kinder die ein Leben lang gezeichnet sind. Den Eltern werden lokal vor Ort oft Summen von Jahreslöhnen ausgerissen, für ein paar Zaubersprüche, Schläge, die Kinder werden angekettet und man lässt sie hungern. Frauen bzw. Eltern mit solchen Hexenkindern sind gesellschaftlich geächtet, weil die Kinder Unglück bringen und Schuld sind an allem und jeden. Oft müssen Frauen ihre Kinder verlassen, wei sie selber sonst nicht überleben können. Die Organisation "Stepping Stones Nigeria" hat sich solcher Kinder im Niger Delta angenommen (ob auch in Benin City, weiss ich nicht).
Hier ein Link (die Doku ist leider online nicht mehr verfügbar, bzw. ich habe jetzt nicht intensiv nach dem Video gesucht)
http://www.tink.ch/new/article/2011/04/ ... n-nigeria/
http://www.steppingstonesnigeria.org/witchcraft.html
Die Hexenkinder sind nun kein Markenzeichen von Benin City, aber auch dort gibt es sie und auch dort gibt es solche Vorfälle.
Nie wieder würde ich heute einen Fuss nach Nigeria setzen.
Informiere Dich mit ihr zusammen im Internet. Es ist wichtig, dass sie sich eine eigene Meinung bildet, aber aktuell und für den Moment auf die richtige Meinung gelenkt wird. Auch auf den Seiten des auswärtigen Amtes, auf den Seiten des Roten Kreuzes (Beschneidung von Frauen -
eine Tradition in Benin City und bei den Edo People, heute noch - auch wenn einem das Gegenteil eingeredet wird) und so weiter und so fort.
Stell Dich hin - keine Diskussionen.
Alles Gute wünsche ich Dir / Euch!!