Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Efendi II
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Efendi II » 15.09.2011, 19:57

Imene hat geschrieben:Nicht jeder Ausländer der in Deutschland mit Duldung oder sogar Kettenduldung lebt, ist ein Passunterdrücker.
Das hat auch niemand behauptet, wenngleich es doch sehr häufig der Fall ist, hier anscheinend jedoch wohl nicht.
Allerdings ist es schon sehr ungewöhnlich, daß er nach zehn Jahren in Deutschland immer noch nicht über einen Aufenthaltstitel verfügt. Auch ist es sehr verwunderlich, wenn die TS nichts näheres über den Grund dieses fehlenden Aufenthaltstitels ihres Freundes weiß, obwohl sie bereits vier Jahre mit ihm liiert ist.
Anscheind weiß sie überhaupt recht wenig über ihn ?
Schon alls etwas sehr eigenartigt und suspekt, für mich wäre das keine Basis für eine festere Beziehung.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 15.09.2011, 20:23

Ja ok, hört sich tatsächlich teilweis suspekt an...
Aber wie gesagt, er ist recht unehrlich und redet immer um den heissen Brei herum
Er meint, er wisse selber nicht warum er den Titel noch nicht hat...(evtl. da er polizeilich schon aufgefallen ist - siehe meinen Thread) ??
Aber er kann mich so "manipulieren", dass ich ihm alles glaube.
Wie gesagt, ich geh demnächst zu seinem Anwalt, und wenn es euch interessiert, berichte ich danach...
Bitte hinterfragt doch nicht immer alles gleich so skeptisch...ich bin kein Fake; was hätte ich davon hier irgendeinen Sch... zu veröffentlichen

morena
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von morena » 15.09.2011, 21:14

Hallo Mourina

ich habe bei meiner Arbeit, damals ehrenamtlich im Asylantenheim so viele konstruierte Geschichten über Fluchten gehört,die zum großen Teil
damals anerkannt wurden,zum Erhalt des Passes,in Nürnberg.
Keine Geschichte, der in diesem Fall Iraner, stimmte.Sie waren alle wochenlang einstudiert,konstruiert und auswendig gelernt worden.Sie waren alle
Wirtschaftsflüchtlinge un d keine politischen Flüchtlinge.

Daher glaube ich kein Wort dieses Mannes,dass er als 12--13jähriges Bürschchen diese Flucht so gemacht hat,denn leider habe ich inzwischen
auch so viele Geschichten über flüchtige Kurden aus dem Irak hier gehört,dass ich ohne Beweise nichts mehr glaube.

Heiraten auf keinen Fall.Der Mann wird es dir nicht danken,wenn es erst einmal sicher im Hafen Deiner Sicherheit ist.Im Gegenteil,oft genug habe ich
das gesehen.

Er wird schon zurecht kommen.Wir sind nicht für alle Probleme dieser Männer verantwortlich.
Wenn er bereit ist,Dich weiter zu lieben,ohne Forderungen, warte einmal ab.Mir erscheint einiges sehr dubios bei ihm.
Das sollte bedacht werden.

Viele grüße,Morena

Lucky
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Lucky » 15.09.2011, 23:14

@Mourina
Du schreibst:
(aber zB in Sachen Beschneidung: das würd ich schon mal befürworten und wär für mich später, bei einem kleinen Sohn kein Problem für mich)
Das Thema Beschneidung und Kurden betrifft hier auch die Mädchen. Das würde mir eher zu denken geben. Der Großteil der irakisch-kurdischen Mädchen sind beschnitten (je nach Gegend bis zu 90 Prozent). Das kannst du nachgoogeln, die Fotos sind aber nichts für schwache Nerven.
Da solltest du dir die Frage stellen, ob du
1. das Risiko für eventuelle Töchter eingehen willst und
2. was er und seine Familie von dir halten.

Die Beschneidung wird an den Mädchen begangen, weil sie dann als "rein" und "keusch" gelten.
So, nun bist du nicht beschnitten, nicht Jungfrau, keine Muslima, lebst unverheiratet mit ihm zusammen und - das siehst du ja selbst als schlimm an - bist fremdgegangen.
Glaubst du wirklich, dass er es ernst meint???

Gerade das Fremdgehen ist so unverzeihlich für viele Menschen (egal welchen Geschlechts oder Herkunft), aber für einen kurdischen Mann ist das alles nochmals schlimmer.
In seinem Heimat gäbe es dafür im schlimmsten Fall einen Ehrenmord, im besten Fall die Verstoßung bzw. Scheidung.

Bitte informiere dich genau über deinen Freund, seine Kultur und die rechtlichen Hintergründe, bevor du dich ins Unglück stürzt.

Alles Gute

Canim
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Canim » 16.09.2011, 09:14

Er ist unehrlich? Du hattest was mit einem anderen Mann zwischendurch. Sorry, aber das ist schon keine gute Basis für eine Ehe, oder?

Canim
Gemeinsam sind wir stark!

susanne0603
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von susanne0603 » 16.09.2011, 11:53

Ich vermute mal, ihm brennt eher unter den Nägeln, dass er vermutet, dass er abgeschoben wird.
Wenn mich nicht alles täuscht herrscht derzeit noch ein Abschiebestopp für Iraker. Aber diese Abschiebestopps sind immer zeitlich befristet, ich glaub für 6 Monate. Man weiß aber nie so genau, ob nach Ablauf der Zeit ein neuer Abschiebestopp erlassen wird.
Würde er mit seiner derzeitigen Duldung in den Irak gehen, dann könnte er gleich da bleiben, man würde ihn nicht zurück nach Deutschland lassen. Mal abgesehen davon würde er sich ja unter den Schutz des Verfolgerstaates begeben.
Also m. E. riecht das hier sehr danach, dass er nur heiraten möchte um seine Schäfchen im Trockenen zu haben. Heißt: eine Frau die er dominieren kann, endlich wieder "in den bösen Irak" reisen und seine Familie besuchen, möglicherweise schonmal die Heiratswillige für die Zeit nach seiner Scheidung in 3 Jahren startklar machen....

Ich würd es bleiben lassen mit der Heirat. Wenn er dich wirklich liebt bleibt er auch so....
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir uns wünschen,
sollten wir lieber froh sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen...

Ladybird
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Ladybird » 16.09.2011, 15:02

Liebe Mourina

Auch mein Partner ist irakischer Kurde, wir leben in der Schweiz zusammen, sind jedoch nicht verheiratet. Ich muss aber sagen, wenn er zum Zeitpunkt des Kennenlernens keine Aufenthaltsbewilligung gehabt hätte, wäre ich sicher nie mit ihm zusammengekommen. Die Gefahr wäre mir einfach zu gross gewesen, um dieses Risiko einzugehen.

Hier in der Schweiz ist es so, dass Iraker, die ihren letzten Wohnsitz ausserhalb der 3 kurdischen Nord-Provinzen hatten, nicht zurückgeschickt werden. Falls sie kein Asyl erhalten, werden sie vorläufig aufgenommen. Früher galt das für den ganzen Irak, aber seitdem sich die Situation im Norden verbessert hat, wurde bei den meisten dieser Leuten die vorläufigen Aufnahmen aufgehoben. Reist jemand aus dieser Region neu ein, hat er meist keine Chance, hier bleiben zu können, sondern wird weggewiesen. Das Problem ist jedoch der Vollzug der Wegweisung. Wenn sich jemand gegen die Zwangsausschaffung wehrt, kann er nur per Sonderflug zurückgeführt werden, wenn er ziemlich straffällig ist. Alle anderen bleiben dann weiterhin hier, obwohl ihre Ausreisefrist abgelaufen ist. Illegal zwar, aber eben mit hängigem Vollzug (in D wäre das wohl eine Duldung). Von diesen Leuten besitzen viele einen Pass, aber was nützt das, wenn sie sich weigern, ein Flugzeug zu besteigen? Ob da Deutschland mehr bewirken kann und auch Sonderflüge für Nicht-Straffällige durchführen kann, entzieht sich meiner Kenntnis.

Zu den Reisepässen: Die alten Pässe der Serie S sind nicht nur nicht biometrisch, sondern auch noch handgeschrieben... (im Gegensatz zum Pass der Serie G) Im Schengenraum werden S-Pässe nur noch von Italien, Finnland und Lettland akzeptiert, ausserhalb Europas gibt es noch ein paar Länder, aber wohl auch nur so lange, bis sie selbst biometrische Pässe einführen. Was mir jedoch nicht einleuchtet: Für was hat sich dein Freund einen Pass ausstellen lassen (die Serie G gibt es noch nicht sehr lange), wenn er eh nicht reisen kann???

Auch andere Dinge finde ich komisch. Z. B., dsss er nach 10 Jahren Aufenthalt immer noch nur eine Duldung hat. Bist du dir zu 100% sicher, dass er wirklich schon so lange da ist? Dann muss es wohl Gründe dafür geben. Du hast etwas davon geschrieben, dass er straffällig ist. Meinst du damit die Geschichte mit der versuchten Scheinehe oder hat er noch mehr Dreck am Stecken? Klar ist lediglich, dass ihm eine Heirat sehr, sehr wichtig ist und dies nicht etwa der Liebe wegen. Er wäre ja schliesslich bereit gewesen, dafür eine Menge Geld zu zahlen. Deshalb ist da sicher äusserste Vorsicht geboten und ich finde gut, dass du alles infrage stellst. Gleichzeitig bin ich jedoch sehr erstaunt darüber, wie wenig du über ihn weisst und dies notabene nach 4 Jahren...

Wenn ich du wäre, würde ich mich zuerst fragen, was mir dieser Mann überhaupt bedeutet. Nach der grossen Liebe deinerseits tönt es nämlich nicht gerade. Nur mit jemandem zusammen sein, um nicht alleinsein zu müssen - das kann es nicht sein. Du musst mehr Vertrauen in dich selbst gewinnen, dich besser kennenlernen, dich auf dich konzentrieren und merken, dass das Leben auch Spass machen und lebenswert sein kann, wenn man Single ist.

Was die Mentalität anbelangt: Ich würde da nicht alle in einen Topf werfen, wie überall gibt es solche und solche. Die Unterschiede sind jedoch zum Teil riiiieeeeesig, viel grösser als bei uns in Europa. Es kommt halt sehr auf die Familie und die Erziehung an. Verallgemeinernd gesagt ist es jedoch natürlich schon so, dass viele ein patriarchalisches Denken haben, ihre Frau besitzen wollen und an deren Verhalten auch ihre Ehre festmachen. Dazu müsstest du zuerst seine Familiensituation kennen. Kommt er vom Land oder aus einer Grossstadt, stammt er aus einer Gross- oder Kleinfamilie, wie ist der Bildungsstand von ihm und seinen Familienmitgliedern, hat der Vater ev. mehrere Frauen, wurde er, seine Geschwister oder seine Mutter zuhause geschlagen, bedroht oder eingesperrt, wurde jemand zwangsverheiratet, konnten auch seine Schwestern ihren Mann selbst aussuchen und schon vor der Ehe treffen oder nicht, etc., etc. Dann der Umgang und REspekt der Familienmitglieder untereinander, die Arbeitsteilung im Haushalt und vieles mehr.

Auf was es halt auch sehr ankommt ist nicht nur die Herkunft, sondern auch die Beweggründe, weshalb eine Beziehung eingegangen wurde. Mir sind mehrere Fälle von Irakern bekannt, die trotz dass sie nicht fürchten mussten abgeschoben zu werden, eine Schweizerin geheiratet haben - jedoch zum vornherein klar war, dass sie nur Mittel zum Zweck war und die Ehe nicht Bestand haben wird. Nämlich, um ein bequemes Leben führen zu können und die (Wohn)kosten nicht voll tragen zu müssen. Viele Frauen akzeptieren nämlich, dass der Mann fast nichts zahlt (nur seine Lebenshaltungskosten und z. B. die Mietnebenkosten - aber auch schon die Miethalbierung kann Anreiz genug sein). Viele kommen dann noch mit dem Argument, dass die Frau die Mietkosten vorher schliesslich ja auch alleine tragen musste. Viele Frauen machen es ihnen einfach viel zu einfach!

So kann Geld gespart werden und ausserdem haben sie die Möglichkeit einer Einbürgerung (oder der unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung, für die es in der Schweiz ohne Ehe 10 statt nur 5 Jahre Aufenthalt mit Bewilligung braucht). Viele wollen nicht so lange warten, bis sie ihre Braut aus dem Irak hierher bringen können. Das Schlimmste ist, dass solche Männer hier oft auch noch Kinder haben. Ja, weil die Frau könnte sonst ja Zweifel bekommen und dann wird es mühsam. Um solchen Problemen und Diskussionen aus dem Weg zu gehen, werden dann halt einfach Kinder in die Welt gesetzt. Bezahlen müssen diese Männer dann später meist auch nicht für sie, da sie mit ihrer neuen Frau ebenfalls Kinder haben und für so viele reicht das Einkommen (sofern sie denn überhaupt arbeiten) dann ja nicht...

Langer Rede, kurzer Sinn: Eine Heirat nur wegen der Reisefreiheit, die er dadruch hätte, wäre doch völlig unverhältnismässig. Wenn er merkt, dass nichts in dieser Richtung zu machen ist wird sich ev. rasch zeigen, wie der Hase läuft. Falls du wirklich an ihm interessiert bist, kannst du ja trotzdem weiter mit ihm zusammenbleiben (aber bitte ohne Abnahme von Pflichten und Übernahme von Kosten, denn sonst sieht es wieder anders aus). Wenn er dich wirklich liebt, wird er das akzeptieren. Wenn nicht, wird er sich eine andere suchen. Und halte weiterhin Augen und Ohren offen. Ansonsten - oder wenn bei deinen "Recherchen" noch mehr Ungereimtheiten zutage treten sollten - ziehst du wohl besser einen definitiven Schlussstrich.

Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende
Ladybird

hulla
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von hulla » 16.09.2011, 17:23

zwei sätze sollte frau sich merken

"mittel zum zweck" :!: :!: :!:

und

"die frauen machen es den herren zu!!! leicht" :!: :!: :!:

danke dafür

grüßle hulla

Ladybird
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Ladybird » 16.09.2011, 17:59

A propos Mittel zum Zweck: Ganz nach dem Motto "Es spielt keine Rolle, mit was für einem Esel man das Ziel erreicht"

Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 17.09.2011, 01:06

Hallo Ladybird, (Hallo nat. auch an alle Andren) :)

danke für deinen Beitrage/eure Beiträge.
Tatsächlich weiß ich wenig über ihn...
Er hat noch acht Geschwister und meine Fragen zu seiner Heimat/Familie hat er immer so beantwortet, als ob es ja jetzt im Irak nicht mehr so wie früher ist. Da sei jetzt auch alles moderner, sein Vater habe nur eine Frau, seine Schwestern sind nicht beschnitten. Auf meine Frage, die ich ihm heute über die Beschneidung der Frauen stellte, sagte er, er habe von dem noch nie gehört. (????)
Seine Eltern lieben mich, sagt er, sie seien stolz auf ihn und mich (aber sagen kann man viel, vorallem ja auch oft die Familen auch mitspielen)

Bequem hat er es durch micht nicht (mehr), seit dem wir getrennt wohnen. Er hat ja jetzt seinen eigenen Haushalt zu führen und muss nun auch Miete zahlen. (Vorher nicht, da ich eine eigene Wohnung im Elternhaus hab).
Also eigentlich hat er so nichts von mir (Sex könnt er auch jede Woche mit einer andren haben, denn hübsch ist er ja)

Andere "Straftaten" von ihm waren zB Schlägereien in Discos, irgendwas mit Auto, Sozialversicherungsausweis....
(Dies hab ich damals auf dem Polizeirevier erfahren, als ich dort auch ne Aussage machen musste)

Weil du fragtest, warum er sich einen Pass der Serie G ausstellen ließ?

Ich hab das damals so verstanden, als seien die der Serie S abgelaufen/ungültig und es MUSS jeder einen neuen beantragen.
Was meinst du denn, was hätte ein Grund dafür sein können?

Da fällt mir grad noch was ein; eine Aussage (die war relativ zu Beginn unserer Beziehung).
Er hatte Besuch von einem andren Kurden, der aus England nach Deutschland gekommen ist.
Und mein Freund hat im Wohnzimmer vor dem Fernseher gegessen und der andre Typ ist dabei gesitzt.
Als ich meinen Freund dann was fragen wollte sagte er " Sei still, ich esse gerade"...
Ich wollte weiterreden. Er "siehst du nicht dass ich gerade esse"

Aber seit dem hab ich eigentlich nie wieder solche "Erziehungsmaßnahmen" von ihm gehört...
auch komisch oder.
Meine Mutter meint ja auch, er sei ein lieber Kerl, jedoch durch die ganzen Lügen hat sie auch viel an "Liebe" für
ihn verloren und sie rät mir ja auch unbedingt von einer Heirat ab, das sie meint/weiß, dass ich nach dem Jawort wohl nichts mehr zu lachen hätte (obwohl sie ihn mag) Er nennt meine Eltern auch Mama und Papa.

Ich habe nun, dank eurer Beiträge, eigentlich eh mit dem Thema Hochzeit abgehakt.

Und die Frage ob ich ihn liebe, kann ich mir leider selber nicht beantworten oder will ich es nicht wahrhaben.
Ich hab nach meiner ersten Beziehung, wo ich seelisch fertig gemacht wurde (er war DEUTSCHER) irgendwie nie wieder solche "Liebesgefühle" gehabt. Ich glaube immer zu lieben, aber...

Einerseits kann ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen, andererseits weiß oder ahn ich tief im Innern, dass es keine Zukunft hat. Ich habe aber nicht die Kraft mich endgültig loszueisen. Zumal ich auch weiß, dass er nicht locker lassen wird.

Ihr denk jetzt wahrscheinlich, zuerst redet sie von Heirat und jetzt von einer möglichen Trennung.
Das liegt daran, das mein Verstand ja weiß, dass es eigentlich keinen Sinn macht, weiter dran festzuhalten.

Aber loslassen ist einfach schwer, vorallem wenn Gefühle da sind!

Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 17.09.2011, 01:47

ZITAT VON USERIN KIKI:Gilt übrigens für alle orientalischen Länder, nicht nur für Ägypter und Araber allgemein! Ich habe im kurdischen Nordirak geheiratet und es war genau dasselbe Spiel (obwohl mein Mann und ich in Deutschland leben und er zu diesem Zeitpunkt längst die deutsche Staatsbürgerschaft hatte!): Vor unserer Hochzeit musste ich im Haus seiner Schwester schlafen, er schlief bei seinen Eltern. Nur tagsüber durften wir uns sehen in diesen Wochen vor der Hochzeit (auch nach der Verlobung!) und etwas zusammen unternehmen, aber immer in Begleitung seiner Familie. Meine Schwiegereltern wären Amok gelaufen, wenn wir allein losgezogen wären oder uns gar in ein stilles Kämmerchen zurückgezogen hätten!
Dazu wurde ich verdammt gründlich unter die Lupe genommen: Wie ich mich kleidete (Kopftuch war in meinem Fall nicht nötig, aber auf züchtige Kleidung wurde Wert gelegt; wird bei Arabern oft strenger gesehen als bei Kurden!), ob ich andere Männer anschaute... Dann wurde ich regelrecht ausgequetscht: Wie alt ich bin (die Frau muss jünger sein als der Mann!), welche Schule ich besucht hatte, was meine Eltern arbeiteten, was ich selbst arbeitete, meine Geschwister, ob ich Schweinefleisch esse, ob ich gut kochen könne..... Es wurde genau beobachtet, wie ich den Haushalt führe (musste der Schwester meines Mannes helfen), wie ich mit Kindern umgehe, sogar, ob ich mich regelmäßig wasche! Entscheidend war auch, dass ich noch Jungfrau war bei meiner Hochzeit! Ansonsten hätte mich die Familie NIEMALS akzeptiert!

ZITAT VON USERIN KIKI:
Hallo Anaba,
doch, Frau kann so lieben, wie du siehst . ...
Es wäre mir damals gar nicht in den Sinn gekommen, deswegen einen Aufstand zu machen vor der ganzen Verwandtschaft, bei der ich es mir ja nicht verderben wollte.
Hätte ich in Deutschland geheiratet, hätte ich das wahrscheinlich auch nicht mitgemacht. Aber andere Länder, andere Sitten....

Was ich damit sagen will: Es ist in diesen Ländern normal, dieser Kult um die Jungfräulichkeit. Eine Frau, die keine Jungfrau mehr ist, wird kaum jemals einen Mann abbekommen - es sei denn eventuell einen Witwer, der eine Erzieherin für die Kinder braucht.
Ein orientalischer Mann, der behauptet, ihm mache es nichts aus, keine Jungfrau zu heiraten, der lügt! Selbst wenn er eine "offene Frau" (so nennt man das bei den Kurden) aus Liebe heiraten würde, würde das seine Familie zu 99,9% nicht dulden!

ZITAT ENDE

Ist es tatsächlich so??? Kann man das tatsächlich so verallgemeinern?
Ich kenne eine Frau, die mit einem Kurden verheiratet WAR, sie hatte bereits Kinder, war geschieden und ist aber super von der Familie des Kurden aufgenommen worden. Sie fliegt sogar heut, nachdem Sie von Ihrem Kurden geschieden ist, noch manchmal zu seiner Familie in den Irak und wird dort noch immer herzlich aufgenommen.
Wie kann das sein?


Liebe Grüße
Mourina

Anaba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 17.09.2011, 02:12

Du weißt aber schon, dass Kiki die zweite Frau des Kurden ist und mit der ersten und allen Kindern in einem Hauhalt lebt ?
Mitten in Deutschland ?
Was sie schreibt ist in vielen islamischen Ländern so.
Diese Regeln gelten aber plötzlich nicht, wenn eine Frau für den Aufenthalt benötigt wird.
Dann ist die man nicht so wählerisch.
Da braucht es keine Jungfrau zu sein, da kann sie geschiedenen oder deutlich älter sein und auch Kinder aus früheren Beziehungen sind kein Hindernis.
Dann spielen alle das Spiel mit, weil sie wissen, die Frau ist die Chance für einen sicheren Aufenthalt in Europa.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 18.09.2011, 08:30

Guten Morgen!

Ich weiß, die ganze Familie spielt das Spiel mit, wenn die sich Vorteile von der Sache ersehen( Geld, AE....)
Doch bei meiner Bekannten ist die Ehe bereits geschieden, er hat ne Neue, doch die Familie steht noch immer im Kontakt mit seiner
Ex-Frau.

Aber eig. egal, über sowas soll man sich nicht den Kopf zerbrechen. Geth mich/uns nichts an.

Katrina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Katrina » 18.09.2011, 10:18

Hallo Mourina,

ich habe jetzt alles gelesen, was Du über Deine Beziehung geschrieben hast. Als Argumente "pro Heirat" bleiben eigentlich nur, dass Ihr gemeinsam reisen könntet und dass Du Angst vor dem Alleinsein hast. Das sind reichlich dünne Gründe; eine Ehe stellt Herausforderungen an beide Partner, die schon eine tragfähigere Grundlage brauchen. Du hast die Jahre mit diesem Mann verbracht, in denen viele ihren Lebenspartner schon an ihrer Seite haben. Vielleicht sprechen Deine gleichaltrigen Freundinnnen auch gerade von Hochzeit. Wenn das so ist: Hast Du vielleicht Torschlusspanik? Hey, dafür ist es in Deinem Alter viel zu früh!

Deine eigenen Argumente "contra Heirat" sind so stark, dass jedem Außenstehenden klar ist: Abhaken, neu orientieren. Beispiele:
Beim Essen mit dem Landsmann wies er Dich zurecht, als Du ihn ansprachst. Das macht er offenbar nicht, wenn Ihr allein seid. Ich deute das so, dass er sich verstellt, wenn er nur mit Dir zusammen ist. Aber vor Landsleuten muss er sein Gesicht waren, Dich an Deinen Platz verweisen. Bei so einem Verhalten würde ich mich fühlen wie ein Hund, den man ins Körbchen schickt! Wie sähe das erst in Gegenwart seiner Familie aus? Da muss er sich auch beweisen, oder? Unterordnung eines Partners ist keine Partnerschaft auf Augenhöhe.
Du schreibst, dass er unehrlich und wegen Körperverletzung bei der Polizei bekannt ist. Auch wenn er Dir noch nichts getan hat: Hast Du keine Angst, dass sich das ändern könnte, wenn er Dich sicher hat?
Er war bereit, eine Scheinehe einzugehen, um seinen Aufenthalt zu bekommen. Welchen Stellenwert hat also eine Ehe (mit einer Deutschen) für ihn? Vor Gericht auf Mitleid zu machen und Verzweiflung zu demonstrieren (Papa war so krank!) - welche andere Möglichkeit hätte er denn gehabt?
Und das wichtigste Argument: Dein Bauchgefühl! Wenn Du überlegst, eine Ehe einzugehen, soll Dein Bauchgefühl nicht von Zweifel geprägt sein, sondern von den Schmetterlingen, die in Deinem Bauch Freudentänze fliegen!

Dann frage ich mich, woher Du weißt, dass seine Familie Dich liebt. Sie hat Dich doch nie kennen gelernt, oder? Wie liebt man einen Unbekannten? Die Liebe der Familie gilt nicht Dir, sondern den Möglichkeiten, die Du dem Sohn/der Familie eröffnen kannst: sicherer Aufenthalt, Geldzuwendungen, nur drei Jahre Wartezeit bis zur Ehe mit der Jungfrau.

Übrigens: Er sagt ja, er sei in D aufgewachsen. Das stimmt doch gar nicht; seine prägenden Jahre hat er in der Heimat gelebt! Er ist mit 16(?) in D angekommen und hat seine Werte und Einstellungen im Wesentlichen mitgebracht.

Mein Fazit: Finger weg; das tun, was jemand schon vor mir schrieb: Zu Dir selbst finden und vielleicht doch mal eine männerfreie Zeit einlegen - seit Du 16 warst, warst Du nie ohne Freund. Da wird es in meinen Augen höchste Zeit, dass Du mal ohne Kompromisse wegen Partnerschaft nur Dein Leben lebst. Du bist so jung und solltest unbeschwert diese Zeit genießen! Versuche mal, Dir vorzustellen, wie Du mit 40 Jahren auf diese Zeit Deines Lebens zurückblicken wirst.

LG, Katrina

Katrina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Katrina » 18.09.2011, 11:16

Hallo Mourina,

eins habe ich noch vergessen: Was erwartest Du von Deinem Termin bei seinem Anwalt? Der Anwalt vertritt die Interessen Deines "Freundes", und ich kann mir nicht vorstellen, dass er Dir Negativ-Futter über ihn in die Hand gibt. Ich denke, wenn Du Dich um Deine Interessen kümmern willst, wärst Du z. B. bei einer Frauenberatungsstelle besser aufgehoben. Es geht um Dich!

LG, Katrina

Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 18.09.2011, 17:30

Danke nochmal an alle und Dank besonders jetzt dir, Katarina,

Du hast die Zeit genommen (wie auch die andren vorher) meinen Beitrag zu lesen, und sagst mir, was ich im Grunde eig. eh schon weiß, nur halt
nicht wahrhaben will...

Ich werde es schaffen, mich von ihm zu trennen. Was halt immer bleiben wird ist die Frage: Wär er vielleicht anders gewesen? Hab ich nicht was zu voreilig weggeschmissen, nur weil ich von andren negativen Geschichten hörte und "gewarnt" wurde ? Aber ich glaub am wichtigsten, unabhängib von der ganzen evtl. Bezness-Geschichte, oder von den Problemen die eine solche Ehe mit sich bringen kann, muss ich mir selber eingestehen, dass es sich hierbei wohl nicht um die wahre Liebe handelt. Und das fällt mir auch sehr schwer.

Ladybird
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Ladybird » 19.09.2011, 00:09

Liebe Mourina

Auch das Loslassen muss gelernt sein und einfach ist es sicher nicht. Aber du bist noch sehr jung und wenn dir etwas nicht guttut, ist es einfach besser so, als Jahre deines Lebens für etwas zu opfern, das keine Zukunft hat.

Deine Entscheidung zur Trennung ist meiner Meinung nach das einzig Richtige und wenn er diese nicht akzeptieren und dich nicht in Ruhe lassen sollte, dann lässt dies auf mangelden Respekt dir gegenüber schliessen. Oft wird dann geweint und gefleht, was das Zeug hält und wenn auch das nichts nützt, gibt es Selbstmorddrohungen (mit eventuellem An-sich-Rumgeschnipsel od. Schlucken von Tabletten, die oder deren Dosis natürlich nicht zum Tod führen). Psychoterror halt...

Es gibt so viele Ungereimtheiten in deiner Geschichte und in seinem Verhalten. Dass er nicht ehrlich ist, ist ja klar, aber noch die Delikte, das geht doch gar nicht. So einen Mann möchte ich nicht geschenkt! Schlägereien in Discos. Aber hallo!!!??? Da kommt bei mir das Bild eines unseriösen, halbstarken Machos und Tunichtguts hoch. Was kann man von so einem erwarten?

Wegen des Passes habe ich gefragt weil ich nicht einsehe, weshalb ein Mann, der Deutschland eh nicht verlassen darf, einen Reisepass braucht. Dachte er, er bekomme die Aufenthaltsbewilligung, wenn er einen Pass hat oder brauchte er den für eine eventuelle Heirat?

Was er von dir hätte? Genau das, was du geschrieben hast. Wenn schon keine Aufenthaltsbewilligung, dann doch die Aussicht auf Gratiswohnen. Hatte er ja anscheinend mit dir! Und es hätte ja sein können, dass du ihn wieder hättest einziehen lassen. Schon darauf lohnt es sich zu spekulieren.

Du hast geschrieben, er sei mit 16 oder 17 nach D gekommen. Dann spricht er also perfekt Deutsch ohne Akzent? Falls nicht, dann stimmt dies wohl auch nicht. Aber so oder so: Er scheint (wohl durch seine Erziehung und den Umgang der Eltern untereinander) ein frauenfeindliches Bild vermittelt bekommen zu haben. Das lässt den Schluss zu, dass seine Eltern keine Beziehung auf Augenhöhe geführt haben. Anders kann sein Verhalten anlässlich des Fernseh-Vorfalls dir gegenüber nicht erklärt werden. Sowas lässt nichts Gutes erahnen und würde zu einem späteren Zeitpunkt sicher wieder durchbrechen (jetzt hat er sein Ziel ja nicht erreicht, da muss er sich noch zusammennehmen). Die Gewissheit, dass er nicht ehrlich ist, hast du ja schon. Also musst du auch damit rechnen, dass er dir in dieser Hinsicht etwas vorspielt und dies nicht sein wahres Gesicht ist.

Du scheinst zum Glück ja nicht bis über beide Ohren verliebt zu sein, was den Trennungsschmerz etwas mildert. Es wird die erste Zeit zwar weh machen, aber danach wird vieles leichter, als es mit ihm je geworden wäre. Unrecht tust du ihm damit sicher nicht. Er hatte seine Chancen und hat sie nicht genutzt. Eine Andere hätte ihm sicher schon vieeeel früher den Laufpass gegeben (spätestens beim Aufdecken seiner Lügen, dem Bekanntwerden seiner Straftaten oder dem Fernseh-Vorfall).

Alles Gute für deine Zukunft und denk an DICH!

Haram
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Registriert: 31.10.2008, 04:31

Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Haram » 19.09.2011, 00:47

@ Mourina

........dass es sich hierbei wohl nicht um die wahre Liebe handelt.



Aber es handelt sich hierbei um die " Ware " Liebe. :(

Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 19.09.2011, 23:32

Er spricht nicht akzentfrei Deutsch. Zwar spricht er gut deutsch und versteht alles was geredet wird (Niederbayerisch :P ) doch man hört deutlich den
"ausländischen Slang". Mit den deutschen Artikeln hat er so seine Probleme, sowie mit SIE, IHR, IHM, IHN usw...
Glaub ich liegt aber daran, dass er nie einen Deutschkurs besucht hat.

Hab ihn gestern nochmal auf dies und jenes angesprochen: Was seine Eltern über eine Ehe mit einer nicht Muslimin sagen.
Und auch, dass ich eben Angst habe, weil man einfach so viel negatives hört ( wegen AE, wegen dem, dass der Moslem früher oder später wieder zu seinen
Wurzeln zurückkehrt usw)

Er reagiert sehr "genervt" und meint, er fände es schade, dass ich so über ihn denke und wie oft solle er mir denn noch sagen, dass er ANDERS ist (haha..wie sehr würd man es glauben und reded sich es irgendwie trotzdem immer ein.... vielleicht...) Und er sei kein Araber ... das Übliche halt.

Er liebe mich und seine Eltern wollen nur dass er glücklich ist und wenn er mich liebt, sind sie glücklich.

Habe ihn auch zu seinen Schwestern usw. gefragt. Die gehen ja alle noch zur Schule, bis auf die Ältere; die lebt auch noch zu Hause im Elternhaus.
Es wird dort im Ort nicht weggegangen; Frauen gehen nicht allein weg (!!!) "Wenn ein Mann meine Schwester heiraten will, kommt er zur Famile und fragt dort an."
Angeblich seien schon ein paar Bewerber dort gewesen, aber seine Schwester mochte bisher keinen.


Seine Aussage, was mich doch etwas schokiert hat. (als ich sagte, aber wie kann das sein, dass man heiratet ohne sich davor gedatet zu haben?)
"Also bei uns (!!!) ist das anders, Liebe kommt nach der Hochzeit. Mein Vater und meine Mutter hatten sich vor der Ehe auch nicht gekannt und jetzt lieben sich beide wahnsinnig und würden füreinander durchs Feuer gehen"


Wisst ihr, was ich damit sagen will? Schon oder! Er sei anders, doch dann verteidigt er doch wieder das, was in Kurdistan abgeht und sieht es als normal an.

Aber trotzdem denk ich immer: Vielleicht ... vielleicht liebt er ich doch so sehr um mit den Traditionen zu brechen. Aber selbst wenn mich seine Familie akzeptieren würde, würde er sich nicht, wie so viel andre, zum Tyrannen entwickeln? Besitzergreifende Anwandlungen hat er ja...

Leide ich etwa auch an diesem AMIGA Syndrom?

Ich lese mich ständig durch die Beiträge. Besonders bei "Liebe zu einem Algerier?" dacht ich mir wieder, mann, ist das Mädchen naiv (nicht bös gemeint).
Doch bin ich anders? NEIN!
Ich weiß es ja, doch kann ich nicht raus! Meine Mutter hat sogar gesagt (ich berichte ihr auch über dieses Forum und die Geschichten und über eure Antworten auf mein Thema), dass ich nun wüsste, was ich zu tun hätte. Ihn nicht zu heiraten.

Wie gesagt, das hab ich auch nicht mehr vor! Doch mich zu trennen fällt mir schwer. Trotz allem was ich weiß, trotz meinem Verstand.
Wie habt ihr das denn geschafft? Noch dazu wenn er hartnäckig bleibt? Und ich weiß, dass er das sein wird.

Soll man die gemeinsame Zeit doch vielleicht einfach genießen? Doch ist es nicht weggeworfene Zeit, wenn man insgeheim weiß, dass es keine Zukunft hat?
Ach immer die selben Fragen in meinem Kopf.
Mir tut es übrignes Leid, euch mit meinem Thema zu "belästigen", denn mir ist ja eigentlich noch nichts schlimmes widerfahren. Es gibt so viele schreckliche Schicksale hier und ich mit meinem Gefühlschaos... was will ich eigentlich?

Sorry.

Aber die fettgedruckten Sätze meines Freunde soll vielen von Euch zu denken geben! Auch wenn mir das immer nocht nicht reicht, Schluss zu machen.
Bin ja wohl dermaßen blöd...

Ladybird
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Ladybird » 20.09.2011, 12:17

Liebe Mourina

Du bist sicher nicht blöd, aber du hast Angst vor dem Alleinsein und der Leidensdruck ist noch nicht gross genug. Auch, wie heisst es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt... Aber nur von der Hoffnung leben kann man nicht und deine Zweifel werden immer mehr an dir nagen. Eine glückliche Beziehung wirst du so nie haben können, auch wenn nichts Schlimmes passiert.

Wie du treffend geschrieben hast, es geht so einiges nicht auf bei seinen Aussagen. Einerseits: "Bei uns ist das anders, Liebe kommt nach der Hochzeit". Dann die Feststellung, dass bei ihnen die Frauen nicht ausgehen und dass wenn ein Mann seine (ehrenwerte) Schwester heiraten will, dieser zur Familie kommt. Er rechtfertigt dies und findet es normal. Aber was macht er? Statt nicht auszugehen wie seine Schwestern, treibt er sich in Discos rum und hat dort Schlägereien. Statt wie sie schön brav daheim zu hocken und auf die Ehe zu warten, lebt(e) er mit einer Frau zusammen.

Das sind wieder einmal die unterschiedlichen Ellen, mit denen das Verhalten der Männer und der Frauen gemessen wird. Was für einen Mann normal ist, daran hat eine Frau nicht einmal im Traum zu denken! So eine verlogene Doppelmoral, sowas regt mich so auf! Frage dich mal: Wären seine Eltern wohl auch so stolz, wenn ihre älteste Tochter einen Freund hätte, den sie nicht einmal kennen? Vielleicht dazu noch ein Ungläubiger? Da wäre dann sicher keine Rede mehr davon, dass sie einfach glücklich sind, weil ihre geliebte Tochter glücklich ist, darauf kannst du Gift nehmen! Die Toleranz hört da schnell auf. Aber frage ihn doch einmal selbst, wie das wäre, wenn...

Ich kann sowieso nur den Kopf schütteln über die angebliche Aussage seiner Eltern, sie seien glücklich und stolz auf euch. Stolz auf was denn bitte? Dass sie diese Beziehung fördern, kann ich mir schon vorstellen, denn es ist ja die einzige Möglichkeit, ihren Sohn bald wieder zu Gesicht zu bekommen (durch Heirat mit dir). Das alles dient nur dem Selbstzweck, das kommt der Familie zugute. Und sei dir gewiss, er wird nichts machen, was gegen seine Familie und nicht in ihrem Sinne ist. Da musst du dann später auch damit rechnen, dass seine Eltern nun wollen, dass er eine Einheimische heiratet. Am besten wohl noch eine aus der Familie, so profitiert die Sippe noch mehr davon. Und er wird sagen: "Das musst du akzeptieren, bei uns ist das so". In seinem Sinne ist es mit dir ja total verkehrt gelaufen, denn seiner Meinung nach kommt die Liebe ja nach der Hochzeit und nicht vorher... Diese traditionelle Denkweise scheint ganz tief in ihm drin zu sein und lässt sich nicht einfach so abschütteln.

Was mich noch interessieren würde: Wie ist eigentlich seine Schulbidung? Du hast geschrieben, er habe den Irak schon mit 12 oder 13 Jahren verlassen. Wars dann schon vorbei damit? Du schriebst zwar, er sei mit ein paar Cousins unterwegs gewesen, aber mir fällt es trotzdem sehr schwer zu glauben, dass er schon so früh von seinen Eltern weggegangen war. Für was auch??? In diesem Alter hätte er ja nicht damit rechnen müssen, ins Militär eingezogen zu werden und auch sonst sehe ich da ehrlich gesagt keinen Grund.

Von ihm wirst du die Wahrheit jedoch sicher nie erfahren: Ich schlage dir vor, dass du bei ihm eine Vollmacht verlangst, um bei der Ausländerbehörde seine Akten einsehen zu können. Falls diese nicht vollständig sind, auch bei der Asylbehörde. Wenn er ehrlich ist und nichts zu verstecken hat, wird er einwilligen. Tut er dies nicht, dann hast du die Gewissheit, dass er vor dir Dinge verheimlicht und dich anlügt. Und wenn er deine Zweifel nicht verstehen will, dann weisst du, dass er nicht der verständnisvolle Mann ist, als den er sich hinstellt.

Ich habe mir von meinem Freund VOR dem Eingehen der Beziehung ALLES über ihn angesehen. Ich wollte sicher gehen, dass die geschilderten Umstände der Einreise zutreffen und keine Strafakten oder sonst etwas Negatives vorliegen. Auch war er zu diesem Zeitpunkt gerichtlich getrennt, aber noch nicht geschieden. Ich wollte Gewissheit, dass er diese Frau nicht im Hinblick auf Papiere geheiratet hatte oder sonst irgendwie ausgenützt hat. Und er hat dies verstanden und nicht als Misstrauensvotum gewertet. Denn es ist bekannt, was da von vielen Männern so abgezogen wird...

Ich habe dann gesehen, dass seine Schilderungen stimmten und die Trennung von ihm ausging (er wollte eigentlich die Scheidung, aber sie wollte an der Ehe festhalten, da sie wusste, dass sie nie wieder einen so gutmütigen Mann wird finden können). Auch ersah ich aus den Akten, dass er sehr viel für sie und ihre Kinder gemacht und durch sie sehr viel Geld verloren hatte (indem er ihre Schulden tilgte, PC, TV, Möbel für die Wohnung, etc. kaufte (was er ihr nach der Trennung alles einfach überliess, da er keine Kraft mehr hatte und nur noch abschliessen wollte), etc. In diesem Fall hat SIE ihn in jeder Hinsicht ausgenützt. Er musste dann die 2 Trennungsjahre aussitzen, mittlerweile ist er geschieden. Das Ganze hat ihn jedoch sehr mitgenommen und er war auch lange in psychiatrischer Behandlung... Es ist also manchmal auch andersrum, aber die Regel ist es sicher nicht!

Liebe Grüsse
Ladybird

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