Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Anaba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 24.09.2011, 03:02

Anaba, die Beschneidungsanweisung geht von den Frauen aus.
Das weiß ich.
Ich habe mich hier auf Kikis Aussage bezogen.
Darin schreibt sie an Mourina, dass sich der Mann vor der Verwandtschaft rechtfertigen müsste, falls seine Tochter nicht beschnitten ist.
Gilt das etwa nur für Mourinas Freund ? :wink:
Was geschieht, wenn du irgendwann eine Tochter hast? Glaubst du, er würde vor seiner Verwandtschaft dazu stehen, dass sie nicht verstümmelt wird...
Mich verwundert diese Aussage. Sie lebt selbst so traditionell. Warum sollte ihr Mann gerade in diesem Punkt ganz anders sein ?

Genau zu dem Thema gab es übrigens letztens einen bedrückenden "Tatort".
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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FlammendeMorgenröte
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von FlammendeMorgenröte » 24.09.2011, 07:16

Zweifellos ist Kiki eine kluge, sehr besonnen schreibende Frau, die als – im wahrsten Sinne des Wortes – Insiderin einer real gelebten mittelalterlich-geschlossenen Lebensform hier schreibt. Aufgrund ihrer sehr ungewöhnlichen Lebensumstände und ihrer schriftlichen Ausdrucksmöglichkeiten ist sie in der Lage, hier im Forum sehr wertvolle Ratschläge zu geben, wozu nur die allerwenigsten der hier Schreibenden inhaltlich fähig wären.

Jede Frau, die sich mit dem Gedanken an eine Beziehung oder gar Ehe mit einem kurdischen Mann trägt, kann sich mehr als glücklich preisen, von Kiki Einblicke in die archaische „Blut und Ehre Welt“ der Kurden hier „frei Haus“ geliefert zu bekommen.

Damit ist für MICH aber bereits alles POSITIVE gesagt.

Ich werde niemals eine Lebensform akzeptieren, die mehrere Artikel unseres Grundgesetzes in seiner „eigentlichen“ Aussage torpediert.

Unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit werden hier tiefes, rückständiges, frauenverachtendes Mittelalter salonfähig gemacht.

Weder gelebte Polygamie, noch eine schwarzgewandete jugendliche Matrone wie diese Luise (von der ich erst aktuell hier im Forum erfahren habe), hat für mich irgendeinen Stellenwert in Richtung zukunftsweisendes Gesellschaftsmodell.

Auch der Vergleich mit außerehelichem Techtelmechtel (vulgo Geliebte oder Geliebter), halte ich für unzulässig weit hergeholt.

Das Argument, dass durch den Koran bestätigte Recht auf bis zu 4 Frauen, wäre ein bewundernswertes Beispiel für „Offenheit“ ehelicher Beziehungen - also ein Meilenstein in Sachen „Nichtheuchellei“, macht mich dann doch sprachlos.
Es ist mir völlig unverständlich, dass hier auch nur eine Sekunde Menschen und ihre Traditionen geduldet werden, für die eine Trennung oder Scheidung ein solcher Ehrverlust ist, dass dieser nur durch ewige Verfolgung oder Mord getilgt werden kann.

Wir tolerieren uns zu Tode – in seiner wahrsten Bedeutung.

Kommende Generationen – speziell Frauen - werden „uns“ verfluchen. Dieses Forum wird in Teilbereichen als Mahnmal genannt werden müssen, nämlich als eine von vielen Keimzellen falsch verstandener Toleranz.

Viele Grüße E.
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf...

Elisa
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Elisa » 24.09.2011, 07:47

Flammende Morgenröte, die wenigsten von uns akzeptieren oder tolerieren das. Aber über Kiki wurde genug geschrieben.
Außereheliche Beziehungen akzeptieren wir auch nicht, und trotzdem gibt es sie.

Nur der Unterschied ist, hier ist Polygamie verboten und wird auch bestraft. Und das ist auch gut so.

Die Beschneidung von Mädchen ist hier auch eine Straftat, und für mich ist das ein Kindesmißbrauch in der schlimmsten Form, und ich finde es sehr schlimm, dass es dennoch in Deutschland passiert, und zudem noch durch Frauen, die es am eigenen Leib erlebt haben.
Ich brauche auch keine Religion, um das zu wissen. Wir sind heilfroh, wenn ein Kind gesund auf die Welt kommt. Alles an unserem Körper hat einen Sinn. Deshalb ist auch die Beschneidung von Jungens für mich eine Verstümmelung, zu der man kein Recht hat.
Bei diesem Thema fehlt genauso die Einsicht wie bei der Verstümmelung von Mädchen, ich denke sogar, dass die Einsicht hier noch mehr fehlt.

Kiki versucht hier Frauen zu helfen, und das finde ich auch okay. Ob sie so ein Leben im nachhinein wieder für sich und ihre Kinder wählen würde, wird sie wissen. Aber nun ist es mal so.

Und wenn wir diese Maßstäbe anlegen würden, was wir akzeptieren oder nicht, dürften wir vielen Frauen hier nicht helfen.

Ich glaube aber kaum, dass die meisten von uns (sicherlich gibt es einige) dazu beitragen, dass in Zukunft solche Zustände, die unweigerlich in Armut und Unfreiheit führen, hier herrschen. Ganz im Gegenteil, wenn ich Bekannte aufkläre, sind sie ganz erstaunt, dass es so was gibt. Vielen Deutschland sind diese Dinge gänzlich unbekannt.

LG Elisa

Haram
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Haram » 24.09.2011, 07:53

Moin

Der Kampf der Frauen in den 60, 70ern unter dem Motto : " Mein Bauch gehört mir " war vergebens,
denn es geht wieder zurück ins finsterste Mittelalter.

@ FlammendeMorgenröte : Du hast in allen Punkten recht.

Gruss
haram


PS : Gleichberechtigung von Mann und Frau, überall auf der Welt, ohne Ausnahme.
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

Elisa
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Elisa » 24.09.2011, 08:09

Guten Morgen Haram,

Aber wie Du siehst, werden die, die das Mittelalter nicht wollen, oft hier beschimpft.

Ist eigentlich schon pervers.

Gleichberechtigung wird es nur geben, wenn Menschen sich nicht mehr von den Hilfsmitteln unterdrücken lassen und sich bewusst werden, dass es nur Hilfsmittel zu ihrer eigenen Unterdrückung isnd.

dir einen schönen Tag.

LG Elisa

Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 24.09.2011, 08:46

Guten Morgen!

@Ladybird:
Du bist doch auch mit einem Kurden zusammen. Du bist bereits geschieden, hast Kinder.
Wie geht er damit um?
Meinst du nicht auch, dass er insgeheim denkt, das du eine "ehrlose" "ungläubige" Frau bist?
So wie du sagst, war die AE schon vorhanden. Aber hat er nicht auch irgendwelche Vorteile um mit dir zusmmen zu sein?
Ich frage nur, weil ja anscheins wirklich 99% Ausnutzer usw. sind...
Mich interessiert, wie du darüber denkst bzgl. eurer Beziehung?
Selbst wenn ich mit meinem Freund glücklich weiterleben würde, bekomme ich nun den Gedanken nicht mehr aus dem Kopf dass ich
und im Allgemeinen europäische Frauen nichts wert sind.

Hab gestern auf Youtube den Film "sie lebte wie eine Deutsche" gesehen, da gehts auch um Ehrenmord an einer Kurdin.
Obwohl die ganze Familie in Deutschland lebte, das Mädchen in Deutschland geboren wurde, kam es zum Ehrenmord.
Das ist alles so tief verwurzelt in denen.
Aber nach aussen hin (Bsp. mein Freund) leugnen sie teilweise ihre Traditionen.

morena
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von morena » 24.09.2011, 09:02

Wir tolerieren uns zu Tode – in seiner wahrsten Bedeutung.

Kommende Generationen – speziell Frauen - werden „uns“ verfluchen. Dieses Forum wird in Teilbereichen als Mahnmal genannt werden müssen, nämlich als eine von vielen Keimzellen falsch verstandener Toleranz.

Viele Grüße E.[/quote]

Hallo Flammende Morgenröte,

dies sind für mich die entscheidenden Sätze,die viele Frauen zum Nachdenken bewegen sollten.Nur werden die,die es betrifft ,sicher niemals so weit denken.
Es ist wirklich ein Albtraum.

Viele Grüße,Morena

Haram
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Haram » 24.09.2011, 09:10

Ebenfalls einen guten Morgen Elisa

Es erstaunt uns immer wieder zu lesen, wie weit sich Frauen nicht nur verbiegen,
sondern auch anlügen lassen. Unfassbar.

Die Perversität beginnt in der Politik, in Kirchen, Sekten, TV und endet in Urteilen vor Gericht.
Die Moral ist im Axxxx
Wenn die Menscheit sich selbst ausgerottet hat, dreht die Erde sich trotzdem weiter.


Gruss
haram
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Kiki
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Kiki » 24.09.2011, 09:33

Anaba hat geschrieben:
Anaba, die Beschneidungsanweisung geht von den Frauen aus.
Das weiß ich.
Ich habe mich hier auf Kikis Aussage bezogen.
Darin schreibt sie an Mourina, dass sich der Mann vor der Verwandtschaft rechtfertigen müsste, falls seine Tochter nicht beschnitten ist.
Gilt das etwa nur für Mourinas Freund ? :wink:
Was geschieht, wenn du irgendwann eine Tochter hast? Glaubst du, er würde vor seiner Verwandtschaft dazu stehen, dass sie nicht verstümmelt wird...
Mich verwundert diese Aussage. Sie lebt selbst so traditionell. Warum sollte ihr Mann gerade in diesem Punkt ganz anders sein ?

Genau zu dem Thema gab es übrigens letztens einen bedrückenden "Tatort".
Hallo Anaba,
ich weiß nicht wie du darauf kommst, dass wir sehr traditionell leben? Einmal außen vor gelassen, dass wir zwei Frauen sind, würde ich uns nicht als besonders traditionell bezeichen: Wir Frauen haben Hobbys, unseren eigenen Freundeskreis, mein Mann und die Kinder sind Mitglied im örtlichen Fußballverein und auch ansonsten voll integriert.
Die Menschen, die mich im realen Leben kennen, kämen niemals auf die Idee mich als "traditionell" zu bezeichen. Klar gibt es die von mir beschriebenen Einschränkungen, aber es liest sich gerade so, als würde ich, wenn ich überhaupt mit Erlaubnis meines Mannes einmal das Haus verlassen dürfte, nur als graue Maus mit Kopftuch um die Ecke huschen... So ist es nicht und Derartiges habe ich nie behauptet! Ebensowenig, dass in unserer Familie Gewalt, (Ehren)Mord und Totschlag an der Tagesordnung ist... Dass dem nicht so ist, mag vielleicht mit daran liegen, dass wir keine Vorstrafen wegen Schlägereien und sonstigem haben?!

Aber wie gesagt kommt mein Mann aus einer anderen Bildungsschicht und einer anderen Region als Mourinas Freund, wir haben uns unter anderen Umständen kennengelernt und er war bereits unbefristet hier! Außerdem hat er von Anfang an mit offenen Karten gespielt, statt mir eine Lüge nach der anderen aufzutischen...

Was es über meine langjährige Ehe zu sagen gibt, wurde bereits gesagt und lässt sich hier im Forum nachlesen. Es ist aber nicht Thema von Mourinas Thread! Ich will gerade hier nicht allzu sehr auf mein Leben eingehen, damit nicht der Eindruck entsteht: Zur Nachahmung empfohlen! Das ist es NICHT - schon gar nicht mit einem Mann wie Mourinas Freund!
Wenn schon der kulturelle Hintergrund nicht stimmt, ist eine Beziehung/Ehe sehr schwierig! Wenn zusätzlich der Charakter nicht stimmt, kann es nur im Desaster enden!

Mädchen-Beschneidung wird nicht überall praktiziert und schon gar nicht in diesem Ausmaß wie in Sulaymanya! Die Frauen in der Familie meines Mannes sind nicht beschnitten - nur die Männer. Aber ich kenne keine unbeschnittene Frau aus Sulaymnya!
Wobei ich "kennen" eher vom Sehen und Hörensagen meine. Die Frauen meiden den Kontakt zu Unbeschnittenen (auch anderen Kurdinnen, die nicht beschnitten sind). Sie würden gar nicht mit uns reden wollen, weil wir in ihren Augen nicht rein sind! Die andere Frau meines Mannes wurde einmal von einer Frau aus Sulaymanya auf offener Straße als "unreine unanständige Frau" beschimpft - zum Dank dafür, dass sie ihr ein paar aus der Tüte gefallene Lebenmittel aufgehoben hat. Diese Frau hat alles im nächsten Mülleimer entsorgt, weil es von einer "Unreinen" berührt wurde.

Die andere Frau meines Mannes ist Kurdin! Da kannst du dir ausrechnen, Mourina, welchen Stellenwert du als unbeschnittene Ausländerin erst bei den Verfechtern der Frauenbeschneidung aus Sulaymanya - besonders den selbst beschnittenen Frauen - haben wirst!

LG Kiki

P.S.: An dieser Stelle möchte ich einmal allen danken, die mich akzeptieren wie ich bin - auch den kritischen Stimmen für ihre Denkanregungen. Auch sie sind wichtig ;)! Ich schätze dieses Forum sehr und weiß, welch großartige Arbeit ihr alle leistet um Bezness-Opfern zu helfen! Auch wenn ich nicht immer zum Schreiben komme, ich lese hier täglich und konnte auch in meinem Umfeld schon Bezness-Situationen enttarnen oder verhüten. Diese bleiben gerade in einem bikulturellen Umfeld, wo ich lebe, nicht aus! Wirklich danke an alle hier!
Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben möchten.

Anaba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 24.09.2011, 10:01

ich weiß nicht wie du darauf kommst, dass wir sehr traditionell leben?
Liebe Kiki,

wir würdest du denn Polygamie, mitten in Deutschland bezeichnen ?
Für mich sind das Traditionen, die hier nicht her gehören. Punkt.
Diese Schönrederei ist für mich einfach unverständlich.
Wenn du z.B schreibst, ihr Frauen habt einen eigenen Freundeskreis, mag das für dich stimmen.
Wie allerdings der Freundeskreis der ersten Frau aussieht, einer Analphabetin, die viele Jahre hier lebt und nicht Deutsch spricht, kann sich wohl jeder denken.

Ich bin wirklich froh, dass du hier schreibst und auch dein Lebensmodell bekannt ist.
Für viele Frauen, die eine solche Verbindung eingehen wollen, sollten diese Einblicke Abschreckung sein.

Belassen wir es dabei, denn FM hat bereits alles dazu geschrieben. Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
Wenden wir uns wieder Mourina zu.

Be
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Kiki » 24.09.2011, 10:20

Hallo Anaba,
ich meinte jetzt abgesehen von der Polygamie, denn das ist nicht alles, was unser Leben ausmacht ;).

Die andere Frau ist keine Analphabetin! Sie tut sich lediglich mit der deutschen Schrift und Sprache schwer, aber daran arbeiten wir gerade! Ich habe sie mittlerweile dazu gebracht, einen Deutschkurs zu machen. Wir Frauen sind gerade dabei, uns mit einer eigenen Geschäftsidee - unabhängig von unserem Mann - selbständig zu machen und etwas aufzubauen. Dafür braucht sie die deutsche Sprache und es war ihr endlich Ansporn genug, sich da hinein zu knien und sie lernt schnell! Sie fängt auch in Kürze an, ihren Führerschein zu machen! Daran wäre noch vor ein paar Jahren von ihrer Seite aus nicht zu denken gewesen! Sie macht sich und wir sind alle sehr stolz auf sie!

Wie du sagst: Lassen wir das Thema! Wir haben in diesem Punkt einfach komplett verschiedene Einstellungen und Wertauffassungen - was ja auch ok ist! Liebe Anaba, dass ich dich und deine geradlinige Art trotz oder gerade wegen unseren oft gegensätzlichen Ansichten sehr schätze, weißt du ;)!

LG Kiki
Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben möchten.

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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 24.09.2011, 10:32

Sie macht sich und wir sind alle sehr stolz auf sie!
Ich habe mich auf deine Beiträge vor einiger Zeit bezogen, da sah alles ganz anders aus.
Aber wenn sie jetzt schon soweit ist ihre Geschäftsidee zu verwirklichen, dann ist ja alles in Butter. :mrgreen:
Liebe Grüße
Anaba

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Moppel
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Moppel » 24.09.2011, 10:46

Imene hat geschrieben:
Anaba hat geschrieben:
Das Verhalten von Kiki und Kikis Ehemann lässt sich nun einmal für die beiden religiös begründen, egal ob es Dir passt oder nicht. Das bedeutet im Umkehrschluß nicht, dass ich persönlich dieses Lebensmodel gutheiße, es befürworte oder es selbst leben würde. Und es bedeutet auch nicht, dass andere Leute die so ein Lebensmodel leben ohne dies religiös zu begründen, deswegen westlich-dekadent sind - für mich zumindest sind sie es nicht.

Leben und andere leben lassen - das scheint Dir sehr schwer zu fallen.
Hallo Imene,

Kikis Mann mag es religiös begründen können, Kiki aber nicht.
Sie ist nicht konvertiert und hat es aus Liebe getan, weil er sonst keine Verbindung mit ihr eingegangen wäre.
Ich gebe zu, persönlich habe ich ein großes Problem, wenn sich Frauen solche Traditionen von Männern aufdrücken lassen. Was bekommen Kinder aus diesen Verbindungen für ein Bild vermittelt ? Wie werden sie leben, mitten unter uns ?
Nein, in solchem Fall bin ich nicht für "Leben und leben lassen".

Ich mag Kiki und bewundere ihre Gelassenheit, die ich ihr allerdings nicht ganz abnehme. :wink:
Hallo Anaba,

off topic:

darum ging es Moppel in seinem Beitrag aber nicht - es war ihm einfach mal wieder eine willkommene Gelegenheit sich kritisch und/oder abwertend über die Muslime äußern zu können und gerne werde ich und/oder meine Beiträge dafür als Anlaß genommen.
Irrtum, auch wenn du es nicht wahrhaben willst.
Bsp.
Ich bin schon vielen Moslems begegnet die mit absoluter Süffisanz jeden noch so kleinen angeblichen Vorfall von Kindesmissbrauch ausgiebig "diskutierten" aber richtig aggressiv wurden wenn man sie direkt daraufhin weist das bei uns Kindesmissbrauch bestraft wird, es in islamischen Länder aber durchaus üblich ist neun jährige Mädchen als Heiratsfähig einzustufen.
Diese islamische Heuchelei und Verlogenheit werde ich IMMER beim Namen nennen, egal ob Muslimas das passt oder nicht.


Ich habe es manchmal einfach satt, ständig irgendetwas begründen oder rechtfertigen zu müssen, nur weil ich Muslima bin. Es wird immer nach dem Haar in der Suppe gesucht. Dabei sind der größte Teil nicht meine Ansichten, sondern ich liefere nur Erklärungen aus religiöser Sicht für ein bestimmtes Verhalten oder liefere Informationen. Aber so langsam macht es echt keinen Spaß mehr.
Solange Muslimas vorsintflutliche Sitten und Gebräuche wortreich "erklären" und immer nur beleidigt sind wenn man ihnen Kontra gibt, kann kaufe ich ihnen den "Erklärungsversuch" nicht ab, sondern verbuche das unter Relativierung und Schönfärberei.
Ich kann es für meinen Teil nicht fassen wie man als frei geborene Frau, für deren Freiheit ab Geburt sehr viel männliches Blut vergossen wurde, sich FREIWILLIG Lebensumständen unterwirft die in Europa keinen Platz haben.
Rene

Imene
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Imene » 24.09.2011, 11:10

Und wo genau war ich in diesem Forum heuchlerisch und verlogen oder habe Kindesmißbrauch und andere Sitten wortreich erklär bzw reöativiert oder schöngerfärbt?

Du wirst keinen Beitrag von mir finden, auf den Deine Vorwürfe zutreffen.

Nochmal: ich schreibe hier wenn ich helfen oder wenn ich Erklärungen geben kann, die aus meiner Sicht hilfreich sein könnten, um eine Situation besser zu verstehen.Wenn Dich die Beiträge stören, weil sie nicht Deinen klischeehaften Vorstellungen entsprechen, dann ignoriere sie in Zukunft doch einfach.
"Dass so viel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld "
Marie v. Ebner-Eschenbach

Tabiba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Tabiba » 24.09.2011, 11:12

Ich habe schon gehofft, dass der unvermeidliche Beitrag von Moppel gestern einfach
ignoriert wird. Aber leider nein, und als Folge wieder 3 Seiten "Rumgezicke".

Es wurde hier schon so viel über Kiki geschrieben, und ich bewundere sie immer, wie ruhig
und sachlich sie dabei bleibt.

Niemand hier ist gezwungen, ihren Lebensstil gut zu finden, aber sie wird es auch nicht
ändern, sondern sich höchstens hier aus dem forum zurückziehen.

Aber über solche Dinge kann man sich ja immer so gut das Maul zerreissen, weil man selbst ja
ein sooo vorbildliches Leben führt. :twisted:

Tabiba

Anaba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 24.09.2011, 11:30

Aber über solche Dinge kann man sich ja immer so gut das Maul zerreissen, weil man selbst ja
ein sooo vorbildliches Leben führt.
Liebe Tabiba,

um auf Polygamie mitten in Deutschland mit Unverständnis zu reagieren, braucht man kein vorbildliches Leben zu führen.
Es ist nun mal für die meisten von uns unvorstellbar.
Ich greife noch einmal FM auf. Sie schreibt:
Kommende Generationen – speziell Frauen - werden „uns“ verfluchen. Dieses Forum wird in Teilbereichen als Mahnmal genannt werden müssen, nämlich als eine von vielen Keimzellen falsch verstandener Toleranz.
Recht hat sie.
Das in einem Forum gegen Bezness soviel Verständnis für diese Männer und ihre Traditionen aufgebracht wird, erstaunt mich sehr.
Wir warnen auf der einen Seite die Frauen vor Beznessern, auf der anderen Seite finden wir es nicht so schlimm, wenn sie hier ihre mittelalterlichen Traditionen ausleben.
Das verstehe wer will.

Wir wollten das Thema eigentlich beenden und uns wieder der TE zuwenden. Das sollten wir auch tun.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
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Tabiba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Tabiba » 24.09.2011, 12:09

Liebe Anaba, es geht mir hier vor allem um Kiki.

Sie wurde hier schon mehrfach sehr hart kritisiert wegen ihrer "unmoralischen" Lebensweise.

Ich habe gehofft, dass inzwischen die meisten verstanden haben, dass sie so leben will, auch
wenn es viele (auch ich) nicht verstehen können.

Tabiba

Nilopa
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Nilopa » 24.09.2011, 13:07

hallo Imene,

Du hast geschrieben:
Es ging mir alleine darum, zu erklären, dass Kikis Mann seine Polygamie religiös legitimiert sieht, nicht mehr und nicht weniger.
und was (wenn ich fragen darf? :wink: )siehst Du persönlich als höherwertiger an, seine Religion oder unser Grundgesetz?

8) LG Nilopa
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

morena
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von morena » 24.09.2011, 13:08

Kiki hat geschrieben:Hallo Anaba,
ich meinte jetzt abgesehen von der Polygamie, denn das ist nicht alles, was unser Leben ausmacht ;).

Die andere Frau ist keine Analphabetin! Sie tut sich lediglich mit der deutschen Schrift und Sprache schwer, aber daran arbeiten wir gerade! Ich habe sie mittlerweile dazu gebracht, einen Deutschkurs zu machen. Wir Frauen sind gerade dabei, uns mit einer eigenen Geschäftsidee - unabhängig von unserem Mann - selbständig zu machen und etwas aufzubauen. Dafür braucht sie die deutsche Sprache und es war ihr endlich Ansporn genug, sich da hinein zu knien und sie lernt schnell! Sie fängt auch in Kürze an, ihren Führerschein zu machen! Daran wäre noch vor ein paar Jahren von ihrer Seite aus nicht zu denken gewesen! Sie macht sich und wir sind alle sehr stolz auf sie!

Wie du sagst: Lassen wir das Thema! Wir haben in diesem Punkt einfach komplett verschiedene Einstellungen und Wertauffassungen - was ja auch ok ist! Liebe Anaba, dass ich dich und deine geradlinige Art trotz oder gerade wegen unseren oft gegensätzlichen Ansichten sehr schätze, weißt du ;)!

LG Kiki
Hallo, Kiki


was gibt es da für einen Grund ,stolz auf sie zu sein.Sie ist eine erwachsene Frau und kein Kind und hat die Pflicht,wenn sie hier leben will,die Sprache
in Wort und Schrift zu lernen.Es hört sich an,als seist Du ihre Mutter,Vormund und Sozialarbeiterin,was Du in gewisser Weise wahrscheinlich auch bist.

Viele Grüße,Morena

steckchen
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von steckchen » 24.09.2011, 17:40

Mourina hat geschrieben:Noch was (für mein Ego) :P
Ich glaube auch behaupten zu können, dass er mich liebt, oder zumindest irgendwo sehr gerne mag.
Weil leicht hab ich es ihm nicht gemacht.
Er musste ca. 5 Monate kämpfen um mich zurückzubekommen. Und in dieser Zeit hätte er sich ruhig eine Neue suchen können, bzw. weiß ich dass er auch Kontakte hatte, aber mich "vorzog" (Ich weiß, sie war sehr hübsch - blond)

Doch ich glaube auch zu wissen, dass er mir dann später meine "Unreinheit" vorwerfen wird, und sich eine reine, jungfräuliche Muslimin suchen wird.
(Klar hoffe ich noch immer, dass es nicht so sein wird, aber je mehr ich mich hier einlese, um so mehr verlier ich die Hoffnung)
Hallo Mourina,

selbst, wenn er Dich liebt, so hat es für ihn nicht den Stellenwert, wie, wenn eine Europäerin sich in einen Mann verliebt. Diese Leute sehen Liebe als vorübergehende Laune, gar Krankheit an, die es zu pflegen meist nicht lohnt. Schon gar nicht, wenn es sich um eine Ungläubige handelt, mag sie auch noch so hübsch und olivfarben im Teint oder braunlockig sein. Sie haben nicht dieses romantische Liebesideal von der Seelenpartnerin, die man sich selbst aussucht oder die das Schicksal vorbeischickt. Höchstens, wenn sie eine Kurdin durch Zufall kennenlernen, dann würden sie sich vielleicht respektvoller verhalten, wenn sie sich in sie verlieben und sie ihnen intellektuell ebenbürtig ist. Aber dann sind sie viel schüchterner und gehen viel langsamer vor, vor allem, was Sex vor der Ehe betrifft oder Vorstellen bei den Eltern. Sie lassen es häufig sogar wie eine arrangierte Ehe aussehen, weil so ein zufälliges Kennenlernen eher anrüchig wirkt, für allem für die Frau in der geheimgehaltenen Beziehung.

Sie sind arrangierte Ehen mit ihresgleichen gewohnt. Das gibt ihnen, die vieles nie selbst entscheiden durften, auch Sicherheit. Und die ist für sie allemal wichtiger als Liebe. Sie wissen alle, was ihre Familie von ihnen erwartet und spätestens ihre Mit-Kurden und Mit-Iraker hier in Deutschland werden sie dann auf Kurs bringen, sollten sie viel mit denen abhängen. Die passen schon auf, daß kein Schäflein aus ihrer Kontroll-Moral-Tretmühle ausbricht.

Und, ja, ich denke auch, irgendwann, wenn er nicht mehr so ganz verliebt ist oder erreicht hat, was er wollte, wird er Dir Unreinheit vorwerfen.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

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