Das kommt mir hier vor als könnte über
Rechtsfragen abgestimmt werden. Bin ich in Deutschland verheiratet? Stimmen Sie bitte jetzt ab!
Das ist aber weder eine Frage des Gefühls noch eine der selbst gemachten Erfahrung oder gar abhängig davon, was jemand irgendwo mal von irgendwem gehört hat. Es ist ganz schnöde eine Rechtsfrage.
Du hast im Ausland geheiratet, nach Regeln des entsprechenden Landes bist Du verheiratet. Dies vorausgesetzt, bist Du es nach den in Deutschland angewandten Regeln des internationalen Privatrechtes damit in Deutschland auch, da diese Eheschließung im Ausland (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) nicht derart von den Grundsätzen deutschen Rechts abweicht, dass ein Verstoß gegen den ordre public vorliegen würde.
Wenn Du glaubst, du könntest jetzt den Kopf in den Sand stecken, weil in Deutschland evtl. noch keine "offizielle Stelle" weiß, dass Du verheiratet bist, irrst Du Dich.
Welche Folgen es haben kann, wenn Du nichts unternimmst, ist noch gar nicht abzusehen. Wahrscheinlich hast Du Dir z.B. nicht vorgestellt, dass nach deutschem Recht immer der Ehemann als Vater des Kindes gilt, solange dieses Kind während der Ehe geboren wird (und nicht etwa der biologische Vater). Du schriebst Deine biologische Uhr läuft?
Du hast geheiratet - das hat jetzt Folgen. Wenn Du diese Folgen begrenzen möchtest, wirst Du Dich scheiden lassen müssen in Deutschland, unabhängig davon, ob diese Scheidung irgendwann im Ausland anerkannt sein wird.
Ob er sich als Aegypter in Aegypten scheiden lassen kann (oder das überhaupt muss, wenn ihr gar nicht kirchlich geheiratet habt), kann Dir an jenem Körperteil vorbeigehen, auf dem du häufig sitzt.
Clara weiß genau was sie schreibt, sie ist nur vorsichtig, weil sie als Anwältin auch weiß, dass im speziellen Einzelfall immer mit Abweichungen gerechnet werden kann, die allerdings in Umständen eben jenes Einzelfalles begründet liegen, die wir hier gar nicht kennen, die Dir selbst evtl. auch gar nicht bedeutsam erscheinen.
Wenn Du nicht mit diesem Mann zusammen leben willst und sehr böse Ueberraschungen vermeiden willst, dann befolge sehr schnell Claras Rat:
Laß Dich anwaltlich beraten. Dann weißt Du alles genau
Eines solltest Du auf absolut keinen Fall tun: auf Bekannte hören, die jemanden kennen, bei dem es angeblich so war wie bei Dir und bei denen es so und so ausgegangen ist. Es war praktisch nie genauso wie bei Dir, es gibt immer Unterschiede (und sei es nur ein geändertes Gesetz in der Zwischenzeit).
Liebe Grüße, Stern
(Ich hoffe, Du verzeihst mir, dass ich die Anrede weggelassen habe. Da diese angesichts Deiner Namenswahl hätte lauten müssen: "liebe Mausi", konnte ich das einfach nicht. Ich kann einen erwachsenen Menschen einfach nicht so ansprechen)