Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Stern
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von Stern » 24.02.2012, 23:05

Stern, so weit mir bekannt, kann aus islamischer Sicht ein Moslem nicht so einfach zu einem anderen Glauben wechseln, möglicherweise sogar gar nicht. Von daher kann ich mir schon vorstellen, daß ein Iraner, ursprünglich Moslem zum Chrstentum konvertiert, verfolgt wird.

Übertragen auf Zickzack (ich spinne meine Gedanken jetzt einfach mal weiter) heißt das, der gute Mann muß bereits im Iran zum Christentum konvertiert sein, wurde dann verfolgt und flüchtete.
Ich hab den thread schon 3x gelesen, deshalb erinnere ich mich, dass sie schrieb, er ist aus politischen Gründen über Nacht mit Hilfe von Freunden geflohen und hat in DE erst seinen Glauben gewechselt.

Ich denke mir die ganze Zeit, wenn es stimmt, dass er aus politischen Gründen geflohen ist und hier soll er sich jetzt vordringlich mit Liebesgeflüster befassen, muss er doch durchdrehen. Gerade deshalb müsste er zickzack an allem teilhaben lassen, was seinen Werdegang betrifft, andernfalls würde er sie (immer vorausgesetzt, er ist tatsächlich aus politischen Gründen geflohen) doch selbst im besten Falle nur als Frauchen, nicht als Partner betrachten. Will sie das. Und soll er sich dann hier ausruhen, wenn jemandem aus seiner Familie oder dem früheren Bekanntenkreis das Evingefängnis droht oder soll er (mit seiner evtl. dann vorhandenen deutschen Staatsbürgerschaft) eine Scheinehe eingehen, wenn er einen einzigen retten kann. In welchem Dilemma wird er sich wiederfinden? Dabei rede ich jetzt erstmal vom bestmöglichen Fall. Kann das alles jemand mit ihm durchstehen, dessen wichtigste Frage darin besteht, welche Beziehungen der Mann bisher hatte?

Ich finde Dein post, liebe Bali, da sehr aussaggekräftig.

Davon, dass er theoretisch genausogut ein einfacher Verbrecher sein könnte, dem im Iran Gefängnis droht oder gar einer, der dem Regime nahesteht und dem gar nichts droht, der seinen Glaubenswandel nur zum Zwecke der Aufenthaltserlangung einsetzt, rede ich da ja noch gar nicht.

Was ist, wenn seine Geschwister Angehörige der Pasdaran oder Bassidschi sind? Oh mann, ich kenn den Kerl nicht mal, aber es gibt ein paar Alternativen, die mich veranlassen, ihm auch am allerliebsten glauben zu wollen.

Und jetzt eben auch noch mal die Einwände von Summervogel, kein einziger davon, der einfach so weggewischt werden könnte, das geht eigentlich den ganzen thread schon so.

Wir sind in Europa ja in der Situation, dass auch die größten Verbrecher hier Unterschlupf suchen und sich dann als die Verfolgten ausgeben. Sie wissen genau, was sie erzählen müssen, um uns für sich zu gwinnen. Das ist in den seltensten Fällen nachprüfbar. Den wirklich Bedrohten und Verfolgten treten wir dann mit Mißtrauen gegenüber und wie ein solcher Mensch sich dann fühlt, werden wir uns nicht wirklich vorstellen können. Was für ein moralisches Dilemma und zickzack steckt ganz persönlich mittendrin.

Das ist es ja auch, was den Betrug zum Zwecke der Aufenthaltserlangung so besonders widerwärtig macht. Sie nutzen nicht nur einen einzelnen Menschen mit rosaroter Brille aus, nein, eine ganze Wertewelt, die in uns steckt, muss gleich mit dran glauben und die ehrlichen Flüchtlinge bezahlen auch noch mit für diesen Betrug.
Er ist hier in D in einer Freikirche, wenn ich es recht in Erinnerung habe, hat Zickzack nicht geschrieben, sie hat seinen Taufschein gesehen?
Ja das hat sie geschrieben. Mensch, das ist so eine von den Geschichten, bei denen ich mich nicht beruhigen kann, ich sehe keinen Ausweg -so oder so nicht.
Ich wage mal zu behaupten, als gläubiger Christ merkt ich, ob der andere wahrhaft glaubt, oder nur pro forma.
Das denke ich eben auch, aber mitreden kann ich da nicht. Das können nur die gläubigen Christen unter uns, nehme ich mal an.

Liebe Grüße, Stern

naschkatze
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von naschkatze » 24.02.2012, 23:13

@all,

ich denke, wir sollten zickzack mal 1 oder 2 Tage Ruhe gönnen und sie die angesprochenen Punkte abchecken lassen. Ich nehme an, dass sie jetzt am Wochenende den ersten Versuch starten wird. Solange nicht mal die Eckpunkte klar sind macht es wenig Sinn weiterzuspekulieren. Man weiß ja nicht mal richtig, in welche Richtung.

Gruß Naschkatze

zickzack
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von zickzack » 24.02.2012, 23:41

Hallo,
leider habe ich noch nicht alle Beiträge lesen können, muß jetzt erstmal is Bett, nachdem ich schon vergangene Nacht kaum schlafen konnte, bin so müde, darum jetzt erstmal nur kurz: Gerade habe ich mir von ihm alles zeigen lassen. Und ich fühlte mich schon wie eine gemeine und vertrauenslose Frau, die ihrem Liebsten einfach nicht glauben will. Bis, ja bis wir zu der Frage kamen, wie und was und womit er denn eigentlich hierhergekommen ist. Darauf habe ich keine Antwort erhalten, habe gebohrt und nachgehakt - er will es nicht preisgeben. Später, sagte er... Oh oh...

Ach, @Stern, das mit dem vorangegangenen "Liebesleben" war eigentlich ja der Anfangsgrund, als ich merkte, daß er nicht mit der Sprache rausrücken mag. Da kommen doch alle möglichen Verdachtsmomente auf, zumindest bei mir. Und da er auch haarklein nach meiner Vergangenheit fragte meinte ich, mir erlauben zu können, von ihm auch Antworten zu erhalten... Der Focus liegt für mich schon längst mich mehr darauf, wie mir spätestens seit gestern/heute klar ist.

Stern
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von Stern » 24.02.2012, 23:50

Liebe zickzack,

Ich wünsche Dir eine traumlose Nacht im Tiefschlaf.

Ich mach mir doch nur Sorgen.

Schlaf einigermaßen gut und lange.

Liebe Grüße, Stern

naschkatze
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von naschkatze » 25.02.2012, 00:15

zickzack hat geschrieben: Bis, ja bis wir zu der Frage kamen, wie und was und womit er denn eigentlich hierhergekommen ist. Darauf habe ich keine Antwort erhalten, habe gebohrt und nachgehakt - er will es nicht preisgeben. Später, sagte er... Oh oh...
Wenn er illegal hierhergekommen ist (mit einem gefälschten Pass z.B.) würde ich das ja noch akzeptieren, falls er tatsächlich verfolgt worden sein soll (was ja nun wieder kaum zu beweisen sein wird). Falls er allerdings über eine Frau hergekommen ist (egal, ob nun über Einladung oder Ehe), dann fände ich das an Deiner Stelle (vorsichtig ausgedrückt) sehr überdenkenswert....Dass er das nicht preisgeben will, lässt allerdings kein gutes Gefühl aufkommen. Verdammt nochmal, er will Dich heiraten, Du sollst seine Ehefrau sein und den Rest Deines Lebens mit ihm verbringen. Und dann will er Dir solche Sachen erst "später", also vermutlich nach der Hochzeit mittteilen? Kann ja wohl nicht sein, oder?

Ich hoffe Du schreibst morgen (oder besser heute) mehr darüber, was sich jetzt als tatsächlich belegte Tatsachen herausgestellt hat. Ich hoffe, Du bist jetzt ein wenig schlauer und fragst auch weiter.

Gruß Naschkatze

zickzack
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von zickzack » 25.02.2012, 10:10

Ihr Lieben,
ich fang einfach mal an. Er zeigte mir seine Unterlagen und, soweit möglich, auch die Übersetzungen. Alle Unterlagen kamen mit dem Bekannten eines Bekannten per Flieger hier an... Also der Paß aus dem Iran ist neu und von einem Verwandten besorgt, der eine Vollmacht dafür hat. Die Ledigkeitsbescheinigung ist etwas über ein halbes Jahr alt, also wird sie wohl abgelaufen sein. Wobei er sagte, ein Freund von ihm habe auch noch nach einem Jahr mit seiner Bescheinigung geheiratet, oder diese neu zu beantragen. Hm. Seine Geburtsurkunde habe ich auch gesehen, es stehen keine Kinder oder Ehepartner drinnen (wobei das bei besagtem Pärchen ja auch nicht der Fall ist, was ich ihm auch sagte). Sein Reisepaß zeigt den Aufenthaltstitel Paragraph 25, Abs. 2 - das war das, was Du, @Stern schon anfangs vermutet hattest, glaube ich. Diesen hat er seit fast 3 Jahren, weshalb wohl sicher ist, daß er den unbefristeten Aufenthalt bald bekommt. Dann will er auch die deutsche SB beantragen.
Weitere Unterlagen bzgl. seines Studiums habe ich auch gesehen, teilweise auch die Übersetzungen. Auch daran kann ich nichts Verdächtiges finden.

Aber bei meiner Bitte, mir doch mal zu schildern, wie das damals abgelaufen war, als er so Hals über Kopf verschwand, kam nur Murren und Fragen, wieso ich das wissen will. Er verwies mich auf mehrere Möglichkeiten, die gegangen wären, sagte aber nicht, welche davon er genutzt habe. Einmal ohne Visum, dann doch wieder mit Visum. Einmal so, einmal so. Was soll das?!! Er druckste rum, verwies mich auf einen späteren Zeitpunkt und daß es doch eigentlich sowieso egal wäre...

(P.S. Die Idee, mit mir zusammen zur iranischen Botschaft zu gehen, um die Ledigkeitsbescheinigung zu beantragen, verwarf er damals als zu gefährlich. Er war auch nie auf der Botschaft hier.)

Ja, er ist aus politischen Gründen, die er mir auch geschildert hat, hierhergekommen. Innerlich war er wohl auch schon zum "Christentum konvertiert", äußerlich hat er das nach wenigen Jahren in Deutschland nachgeholt. Habe Taufschein gesehen und auch Fotos davon. Ich kenne seine Gemeinde und er meine auch. Wir haben uns auch in diesen christlichen Kreisen kennengelernt - sonst hätte ich mich niemals auf einen Mann seiner Herkunft eingelassen. Ja, ich war blauäugig.

@Stern, ich habe mir die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, die Gedanken kreisen einfach zu sehr.

Lucky
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von Lucky » 25.02.2012, 10:29

Hallo Zickzack,

Du hast geschrieben:
zickzack hat geschrieben:
das mit dem vorangegangenen "Liebesleben" war eigentlich ja der Anfangsgrund, als ich merkte, daß er nicht mit der Sprache rausrücken mag. Und da er auch haarklein nach meiner Vergangenheit fragte meinte ich, mir erlauben zu können, von ihm auch Antworten zu erhalten... .
Ich hoffe, du hast kein allzu langes "Vorleben"....Falls doch, war das strategisch nicht klug (aber verständlich).
Wir Deutsche sind ja der Wahrheit und der Ehrlichkeit gern verpflichtet und wollen vor Beginn einer Beziehung über das Vorleben Bescheid wissen.
Vor allem wir Frauen denken immer und überall, wir müssten dieganze Wahrheit sagen.
In seiner Kultur (auch der orientalisch christlichen Kultur übrigens) kennt man diese Offenheit leider nicht, vor allem nicht, was das Vorleben von Frauen betrifft.
Er wird wahrscheinlich denken, dass "deine Wahrheit" geschönt ist und die Anzahl der Beziehungen, die du schon hattest mit drei multiplizieren!

Wie hat er denn reagiert? Geschockt? Oder eher nach dem Prinzip "Ist mir egal, ich hatte schließlich auch x Beziehungen"?

Mal etwas ganz anderes: Wie alt bist du eigentlich? Habt ihr vor, Kinder zu bekommen? Hast du schon Kinder aus einer vorherigen Beziehung?

Andrea65

Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von Andrea65 » 25.02.2012, 10:41

Einiges hat sich ja nun in zickzacks letztem Posting geklärt. Also geflohen aus politischen Gründen, Asylantrag, Anerkennung, Aufenthaltserlaubnis gem. § 25 Abs. 2, was ja soweit ok ist.

Stern, ich hatte den Hinweis beim Konsulat auf die nichtmuslimischen Ehen übersehen. Aber es ist so, wie Clara vermutet: man KANN nicht aus dem Islam austreten, weshalb er, wenn er konvertiert ist, keine für den Iran wirksame Ehe eingehen kann. Als anerkannter Flüchtling ist er aber auch fürs Heiraten nicht auf die Mitwirkung des Konsulats angewiesen. Eine standesamtliche Eheschließung in D würde in diesem Fall aber keinen Erwerb der Staatsangehörigkeit durch die deutsche Ehefrau zur Folge haben, da sie vom Iran nicht anerkannt würde - weil er für dort eben Muslim ist und bleibt.

Ich meine damit nicht, dass ich denke, er sei nicht richtig konvertiert - sondern nur, dass der Iran das nicht akzeptiert. Im Übrigen muss er nicht vor der Flucht konvertiert sein, sowas gilt u.U. auch als sogenannter Nachfluchtgrund. Bei ihm würde vielleicht interessieren, ob er nicht eher aus einem anderen Grund Asyl bekommen hat, da es leider Verwaltungsrichter gibt, die später Konvertierten sagen, sie könnten doch zurück ohne Verfolgung fürchten zu müssen, wenn sie einfach verschwiegen, dass sie konvertiert seien.

Was das Erzählen über Flucht und Fluchtgründe angeht - das ist ganz unterschiedlich. Natürlich gibt es Leute, die froh sind, sich alles von der Seele reden zu können. Aber gerade bei Traumatisierten ist oft das Gegenteil der Fall. Ich erinnere mich an einen Iraker aus meiner Bekanntschaft, dessen Frau erst nach der Hochzeit mitkriegte, wie schwer er gefoltert worden sein musste - durch die Narben. Erzählt hatte er ihr kein Wort. Tat er auch weiter nicht.
Schweigen über Fluchtwege - dient der Sicherheit der Helfer und der Offenhaltung der Route für andere.

Ich rede hier nicht über Wirtschaftsflüchtlinge, Leute. Sondern über Menschen, die grad noch so mit dem Leben davon gekommen sind. Wenn ich dann Sachen lese, wie, kann doch gar nicht sein, und bestimmt lügt der und was weiß ich noch, ist das nicht mein Diskussionsstil.
Stern, dich hatte ich damit eher grad nicht gemeint.
Aber das ist oT, wer sich mit mir streiten will, meine eimail steht zur Verfügung.

Anaba
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von Anaba » 25.02.2012, 11:22

Aber das ist oT, wer sich mit mir streiten will, meine eimail steht zur Verfügung.

In einem Forum gehen die Meinungen nun mal auseinander, das ist ganz logisch.
Warum sollte man private Mails schreiben, um zu streiten ?
Die meisten User sind an Streit nicht interessiert.
Liebe Grüße
Anaba

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anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Stern
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von Stern » 25.02.2012, 14:56

@Stern, ich habe mir die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, die Gedanken kreisen einfach zu sehr.


Liebe zickzack, glaub es oder nicht, mir hat es auch keine Ruhe gelassen. Ich hab lange hin und her überlegt und war dann eigentlich der Meinung, er müsste nach den bisher gelesenen Infos eine AE nach 25 Absatz 3 haben und hab darüber ewig nachgedacht. Dabei hat er gar keine AE nach Abs. 3. :P

Du schreibst:
Sein Reisepaß zeigt den Aufenthaltstitel Paragraph 25, Abs. 2 -
Das finde ich erst einmal viel erfreulicher. Sowas bekommt man als anerkannter Flüchtling und zwar gleich auf 3 Jahre ausgestellt ( § 26 Auszug: (1) Die Aufenthaltserlaubnis nach diesem Abschnitt kann für jeweils längstens drei Jahre erteilt und verlängert werden, ......... In den Fällen des § 25 Abs. 1 und 2 wird die Aufenthaltserlaubnis für drei Jahre erteilt,...... )

Er hatte vielleicht vorher noch eine AE nach einem anderen Absatz, sonst ergäbe eine Verlängerung wohl wenig Sinn. Nach der AE Abs 2 steht ihm direkt nach den 3 Jahren der Daueraufenthalt, also die NE zu. ( § 26 Auszug: (3) Einem Ausländer, der seit drei Jahren eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 1 oder 2 besitzt, ist eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gemäß § 73 Abs. 2a des Asylverfahrensgesetzes mitgeteilt hat, dass die Voraussetzungen für den Widerruf oder die Rücknahme nicht vorliegen.)

Er muss also einen Antrag bei der Ausländerbehörde auf die NE stellen, dann prüft das Bundesamt und dann bekommt er Bescheid.

Ob er den Antrag überhaupt schon gestellt hat, wenn die 3 Jahre noch nicht vorbei sind, wer weiß.

Was dann genau geprüft wird und ob da noch irgendein Problem liegen könnte, kann ich Dir nicht sagen - aber Du weißt ja wo Du nachfragen kannst.
Ich bin ziemlich sicher, dass er die sonstigen Voraussetzungen der NE (das wäre §9 AufenthG) nicht erfüllen muss ( Lebensunterhalt selbst sichern, 60 Monate Einzahlung Rentenkasse usw.). Aber es schadet ja nichts, wenn Du alles nochmal nachprüfen lässt, vor allem, weil solche Voraussetzungen auch durch die Ehefrau erfüllt werden könnten - darüber muss man aber jetzt nicht nachdenken, ich bin schon sehr sicher, dass das für ihn nicht gilt, nur eben nicht absolut 100% sicher.

Absatz 2 ist jedenfalls besser als Abs. 3 und sein Glaube, dass er eine Niederlassungserlaubnis bekommt, ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. Ob das Ergebnis dann tatsächlich so aussieht, steht nun aber wohl noch gar nicht fest.

Da sind wir beim gleichen Ergebnis, wie ganz am Amfang - warte ab und denke über Hochzeit erst nach, wenn er die NE hat. Von SB reden wir erst mal lieber nicht, die gibts nicht ohne weitere Voraussetzungen. Dafür wäre eine Ehe schon von Vorteil.

Da ich annehme, Du wirst nach dem ersten Schock nun sowieso noch länger warten als Du es ja schon von allein getan (und Dich auch ganz ohne uns selbst geschützt) hast, hast Du auch mehr Zeit, Dir zu überlegen, welchen Fragen Du der Reihe nach welches Gewicht geben willst und kannst in "Ruhe" etwas Deine Gedaken wegen seinem Verhalten sortieren. Bei dieser Bewertung bin ich wahrscheinlich nicht unbedingt diejenige, die weiter helfen kann, da haben andere user schon seitenweise Hinweise gegeben.

Ich glaube auch, das Beste ist wohl, wenn Du über Dich nachdenkst - was willst Du, kannst Du ein Leben mit diesem Mann verbringen - wird er sich bei anderen wichtigen Fragen besser behandeln?

Ganz liebe Grüße, Stern

naschkatze
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von naschkatze » 25.02.2012, 14:58

zickzack hat geschrieben: Alle Unterlagen kamen mit dem Bekannten eines Bekannten per Flieger hier an... Also der Paß aus dem Iran ist neu und von einem Verwandten besorgt, der eine Vollmacht dafür hat.
Ich weiß ja nicht, wie das speziell im Iran abläuft, aber mal aller Logik nach: Welcher Staat, der jemanden verfolgt, so dass dieser Mensch aus dem Land geflüchtet ist (vermutlich illegal - genau wissen wir das ja immer noch nicht und Du auch nicht) stellt derselben Person ein paar Jahre später irgendwelche Unterlagen aus (Ledigkeitsbescheinigung, Paß...)? Wie kann das denn sein? Da kann man nur vermuten, dass er vielleicht doch ganz legal ausgereist ist und nicht geflüchtet ist und doch (noch) nicht verfolgt wurde (was ja auch logisch wäre, Du hast ja mal geschrieben, dass er mit dem Flugzeug gekommen ist, was ja nur geht, wenn er irgendeine Art von Visum hatte - welche? Geschäftsvisum? Besuchsvisum? Heiratsvisum) und dann musst Du Dir die Frage stellen, ob das mit dem übereinstimmt, was er Dir erzählt und gezeigt hat. Ist er damals mit seinem damaligen iranischen Paß ausgereist, weißt Du das?

Gruß Naschkatze

Stern
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von Stern » 25.02.2012, 15:11

Andrea, wenn Du Behauptungen aufstellst, belege sie doch bitte. Ist es denn für zickzack nicht schon schwer genug, auch ohne "Nein, ich hab recht" posts.

Ich gebe mal zu bedenken, dass hier jedem bekannt ist, wie der Iran mit Apostaten umgeht. Dieser Umgang besteht nicht darin, das zu ignorieren und den Delinquenten einfach weiterhin als Moslem zu behandeln. Wie der Umgang mit Apostaten im Iran aussieht kann man ja jederzeit in der Presse verfolgen http://www.zenit.org/article-19998?l=german

Ich habe schon durchaus eine Ahnung, was Du sagen willst.
Evtl. meinst Du, dass der Iran zickzacks Freund weiter als Moslem betrachten würde, weil er den Religionswechsel nicht anerkennt oder die neue Religion führt dazu, dass zickzacks Freund aus Sicht des Iran gar keiner Religionsgemeinschaft anghört und ihm damit gar keine Rechte, auch nicht das Recht auf Eheschließung bzw. deren Anerkennung zustehen? Letzteres wäre ja vielleicht möglich, jedoch kannst Du das gar nicht meinen, da Du ja der Ansicht bist, zickzacks Freund würde weiterhin durch den Iran als Moslem betrachtet. Ich glaube zwar, Du ziehst aus einer richtigen Information den falschen Schluss, aber evtl ist ja auch mein Logiksektor beschädigt.

Kann ja alles sein, für Deine Ansicht solltest Du aber angesichts von zickzacks Situation schon etwas an Nachweisen liefern. Sie muss das doch nachprüfen können oder soll sie schon wieder etwas einfach nur glauben.

Liebe Grüße, Stern / heute eher keinen Streit-lieber geruhsamen Nachmittagsschlaf - Streit gerne ein andermal wieder.

urmel
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von urmel » 25.02.2012, 19:09

zickzack,
ich würde überhaupt gar keinen Gedanken an eine eventuelle Heirat verschwenden, solange mir nicht alle Hintergründe seines Hierseins klar und verständlich wären. Punktum! Er wird schon seine Gründe haben, darüber nicht zu sprechen...., und das spricht nicht für ihn.

Da kann er noch so lange Amen in irgendwelchen Kirchen beten.

Naschkatze, du glaubt ja gar nicht was alles geht gegen Bakschisch :wink: ,
da fällt mir gerade die Geschichte eines ehemaligen iranischen Arbeitskollegen ein, der mit seiner Lebensgefährtin in den Iran reisen wollte und natürlich in einem Zimmer übernachten wollte, geht nicht als nicht verheiratet!-
ein Verwandter mit Beziehungen hat mal schnell einen Heiratsstempel in den Paß machen lassen. :lol:
Das wurde nur später zum Problem als er sie hier wirklich heiraten wollte, ging mit diesem Paß natürlich nicht.

urmel

zickzack
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von zickzack » 25.02.2012, 21:28

Hallo zurück,
heute hatte ich einen erneut komischen Tag, der mir nochmals die iranische Kultur näherbrachte. Anscheinend betrachtet er mich tatsächlich schon als ein Stück Besitztum - so kam ich mir durch eine bestimmte Situation regelrecht abgeladen und unter Beobachtung gestellt vor. Boah!!!! Das regt mich auf!!! Zudem durfte ich Zeugin werden, wie ein mir bekannter und bis dahin auch sehr liebe Perser in unserer Gegenwart leicht gereizt seiner Gattin gegenüber wurde, daß ich mich recht erschrocken habe.
Ich kann das echt nicht, mir wird das zuviel. Er ist mir wirklich zu widersprüchlich und undurchsichtig, mir gehen langsam die Kräfte aus. Er merkt, daß ich ihm aus der Hand gleite, und je stärker er das spürt, umso mehr zieht er an mir...
Oh, ich muß mich lösen, das spüre ich heute besonders stark.
Alles andere wäre wahrscheinlich wirklich mein Unglück und ich würde für den Rest meines Lebens einem Mann "untertan", den ich nie richtig kennen werde. Nein, das möchte ich nicht...
Meine Moral ist derzeit im Keller, ich bin ausgelaugt und enttäuscht und ärgere mich über ihn und mich und überhaupt :(

Canim
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von Canim » 25.02.2012, 21:46

Liebe Zickzack,
sagt dein neuestes Erlebnis dir immer noch nicht, dass es besser wäre, den Schlußstrich zu ziehen? Alles ist undurchsichtig, vieles nicht belegt und du scheinst dich mit der Kultur und Behandlung der Frauen im jetzigen Iran nicht wirklich auszukennen. Überlege dir gut, was du machst, du wärst nicht die erste, die sich vollständig aufgeben würde bei einer solchen Beziehung. Lies mal was über die Stellung der Frauen im Iran. Auch wenn er "geflohen" ist, so hat er seine Traditionen und Eindrücke und seine Prägungen doch nicht im Iran gelassen, das sollte dir klar sein. Du begibst dich m. E. auf sehr dünnes Eis. Bist du nicht doch nur Mittel zum Zweck? Willst du vielleicht so oder schlimmer behandelt werden, wenn du erst einmal völlig in seinem Besitz (Ehe) bist?
Du bist eine intelligente, moderne, aufgeschlossene Europäerin und wirst deine Probleme mit seinem Umgang mit dir haben, da kannst du dir sicher sein. Es gibt hier sehr wohl auch andere Iraner, die modern und westlich leben, die ihre Frauen und Töchter nicht verhüllen, deren Töchter hier lernen und studieren dürfen und die auf lange Sicht auch hier bleiben wollen, da sie mit der politischen Situation im Iran nicht glücklich sind. Die sind meist aber schon sehr lange hier. Ich kenne zwei solche Menschen, da waren aber die Voraussetzungen ganz andere als bei deinem Typen.

Dein Bauchgefühl sagt dir doch eigentlich schon alles, oder?

LG
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

hopeandglory
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von hopeandglory » 25.02.2012, 21:53

Ich kenne mich mit all diesen Gesetzen nicht aus.

Mir ist bloss aufgefallen, dass seine Ledigkeitsbescheinigung nun etwas über 6 Monate alt ist und ihr seit einem 3/4 Jahr ein Paar seit.

Die Ledigkeitsbescheinigung ist also bloss 2 Monate "jünger" als eure Beziehung. Ist das nicht etwas verfrüht/voreilig/merkwürdig?

Naja, wenn es nie zu früh ist, kann es auch nie zu spät sein :-)

Ich wünsche Dir viel Glück!

LG hopeandglory

zickzack
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von zickzack » 25.02.2012, 21:57

Ja, @Canim, mein Bauchgefühl drängt mich ja schon länger in eine bestimmte Richtung... und die führt nicht zu IHM hin.
Er ist durchaus westlich eingestellt und ich kenne auch keine einzige persische Ehefrau, welche sich hier verhüllt. Bei jenen guten Beispielen persischer oder gemischter Ehen, welche ich immer mit Respekt beobachtet habe, ist mir letztlich aufgefallen, daß dies alles ältere Iraner sind. ALLES solche, welche noch zu Zeiten des Schah dort lebten und auch teilweise Gefängnis und Folter erlebt haben. Sie kannten den Iran noch anders, sind mit anderen Werten aufgewachsen und haben den Umbruch dort vor über 30 Jahren bewußt erlebt. Ich denke, auch das macht einen Unterschied - selbst wenn die jungen Iraner noch so stark gegen das derzeitige Regime sind.
Ach, es fühlt sich gerade an wie ein zusammenbrechendes Kartenhaus.

urmel
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von urmel » 25.02.2012, 22:13

zickzack,
ich verstehe das immer noch nicht, was hat das mit sha und co zu tun, ok, auch später haben sie nach der Heirat in der schwarzen Kutte innerhalb der Familie mit dem weißen kleid gefeiert,

und ja die Menschen , die heute hier leben, aus der Schahzeit, die verhüllen sich nicht, aber es gab auch damals Gründe für sie dort wegzugehen,
und wie immer, sie leben gut hier und erträumen sich ihre Heimat immer wieder bis die dann zurückkehren und merken, dass es dann doch nicht funktioniert
, das sehe ich z.B. an diesem iranischen Mann, inzwischen hier mit einer Türkin in zweiter ehe verheiratet- aber zurück.
- aber das heißt doch nichts, , auf was willst du hinaus ?
urmel
Zuletzt geändert von urmel am 25.02.2012, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.

naschkatze
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von naschkatze » 25.02.2012, 22:17

Hallo Zickzack,

nochmal ein anderer praktischen Aspekt: Mal angenommen, er bekommt unabhängig von Dir bald seine unbefristete AE. Wenn er Dich dann immer noch heiraten wollte, dann nicht wegen dem Aufenthalt, ok. Ihr heiratet und zieht zusammen (ihr wohnt noch nicht zusammen denke ich, ich habe jedenfalls nichts Gegenteiliges gelesen). Du arbeitest und verdienst zumindest normal nehme ich an (auch darüber hast Du glaube ich nichts geschrieben) oder ggf. sogar mehr als normal. Er arbeitet nur zu einem Bruchteil seiner Zeit und bekommt Hartz IV (Warum eigentlich? Darf er nicht mehr arbeiten wegen der Art seiner AE? Oder findet er keine Arbeit als Vollzeitjob oder reicht ihm Hartz IV + 100€ und er mag nicht mehr arbeiten?). Was passiert nach der Heirat? Ihr seid eine Bedarfsgemeinschaft und ihm wird HartzIV gestrichen. Er hat noch seinen kleinen Zuverdienst und das wars. Leben müsst ihr dann von Deinem Gehalt. Komplett. Wird sich das mal ändern, wird er mal voll arbeiten? Wie siehst Du dafür die Chancen?

Gruß Naschkatze

urmel
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Re: Woran erkenne ich, ob er schonmal verheiratet war?

Beitrag von urmel » 25.02.2012, 22:31

zickzack hat geschrieben:Ihr Lieben,
ich fang einfach mal an. Er zeigte mir seine Unterlagen und, soweit möglich, auch die Übersetzungen. Alle Unterlagen kamen mit dem Bekannten eines Bekannten per Flieger hier an... Also der Paß aus dem Iran ist neu und von einem Verwandten besorgt, der eine Vollmacht dafür hat. Die Ledigkeitsbescheinigung ist etwas über ein halbes Jahr alt, also wird sie wohl abgelaufen sein. Wobei er sagte, ein Freund von ihm habe auch noch nach einem Jahr mit seiner Bescheinigung geheiratet, oder diese neu zu beantragen. Hm. Seine Geburtsurkunde habe ich auch gesehen, es stehen keine Kinder oder Ehepartner drinnen (wobei das bei besagtem Pärchen ja auch nicht der Fall ist, was ich ihm auch sagte). Sein Reisepaß zeigt den Aufenthaltstitel Paragraph 25, Abs. 2 - das war das, was Du, @Stern schon anfangs vermutet hattest, glaube ich. Diesen hat er seit fast 3 Jahren, weshalb wohl sicher ist, daß er den unbefristeten Aufenthalt bald bekommt. Dann will er auch die deutsche SB beantragen.
Weitere Unterlagen bzgl. seines Studiums habe ich auch gesehen, teilweise auch die Übersetzungen. Auch daran kann ich nichts Verdächtiges finden.

Aber bei meiner Bitte, mir doch mal zu schildern, wie das damals abgelaufen war, als er so Hals über Kopf verschwand, kam nur Murren und Fragen, wieso ich das wissen will. Er verwies mich auf mehrere Möglichkeiten, die gegangen wären, sagte aber nicht, welche davon er genutzt habe. Einmal ohne Visum, dann doch wieder mit Visum. Einmal so, einmal so. Was soll das?!! Er druckste rum, verwies mich auf einen späteren Zeitpunkt und daß es doch eigentlich sowieso egal wäre...

(P.S. Die Idee, mit mir zusammen zur iranischen Botschaft zu gehen, um die Ledigkeitsbescheinigung zu beantragen, verwarf er damals als zu gefährlich. Er war auch nie auf der Botschaft hier.)



Ja, er ist aus politischen Gründen, die er mir auch geschildert hat, hierhergekommen. Innerlich war er wohl auch schon zum "Christentum konvertiert", äußerlich hat er das nach wenigen Jahren in Deutschland nachgeholt. Habe Taufschein gesehen und auch Fotos davon. Ich kenne seine Gemeinde und er meine auch. Wir haben uns auch in diesen christlichen Kreisen kennengelernt - sonst hätte ich mich niemals auf einen Mann seiner Herkunft eingelassen. Ja, ich war blauäugig.

@Stern, ich habe mir die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, die Gedanken kreisen einfach zu sehr.
vertraue deinem Bauchgefühl, er tut nichts was du vorschlägst, er weiß schon warum...

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