Aber Primär muss er sich erst mal selbst darum bemühen seinen Lebensunterhalt zu sichern und dies ggf. auch nachweisen. Einfach nicht arbeiten weil jetzt Winter ist oder im Sommer weil es dann zu heiß ist geht nicht, dann verwirkt er seinen Anspruch auch ganz schnell, genauso wenn er wiederholt eine Arbeit ablehnt weil sie "unter seiner Würde ist".
Zudem stellt sich mir die Frage, in wie weit er gewisse Dinge selbst verschuldet hat, da er sich erst jetzt einen Anwalt genommen hat. Ich weiß, es reicht wenn einer der Partner bei der Scheidung einen Anwalt hat (derjenige der die Scheidung einreicht braucht einen), aber jetzt zu kommen das dies oder jenes sittenwidrig ist aufgrund mangelndem Einkommen, halte ich für fragwürdig.
Hätte er sich rechtzeitig einen Anwalt genommen (weil jetzt kann er es ja plötzlich auch), dann hätte er z. B. die Möglichkeit gehabt PKH zu beantragen wenn sein Geld nicht reicht und damit wären auch seine anteiligen Gerichtskosten übernommen worden. Aber es gibt ja auch die Möglichkeit Gerichtskosten in Raten zu zahlen
Auch die Frage nach nachehelichem Unterhalt hätte er mit Anwalt schon vorab besprechen und klären können. Von daher mal mit deinem Anwalt besprechen in wie weit er, unabhängig von der Rechtskräftigkeit der Scheidung, überhaupt Forderungen stellen kann oder ob diese durch seine vorhergehende Untätigkeit aus seinem eigenen Verschulden heraus total verwirkt sind. Denn weniger Geld als du hatte er ja wohl eh, unabhängig davon ob er gearbeitet hat oder nicht und von daher ist dieser Zustand der Mittellosigkeit nicht plötzlich nach der Scheidung neu aufgetreten, so dass sich eine komplett neue Situation ergibt, die im August noch nicht abzusehen war.
noch als kleine Anmerkung, selbst wenn er jetzt nicht mehr mit Forderungen an dich durch kommt, so heißt dies noch lange nicht, dass er es nicht irgendwann auf andere Art versucht. Mein Ex kam Jahre nach der Scheidung auf die Idee mich beim Sozialamt als unterhaltspflichtig ihm gegenüber anzugeben als er von dort Unterstützung bekam und die wollten dann plötzlich Geld von mir bzw. verlangten, dass ich meinen Ex finanziell unterstützen sollte (womit sie allerdings nicht durch kamen). Soll heißen, bei anhaltender oder immer wiederkehrender Arbeitsunlust kommen solche Kerle auch nach Jahren auf die tollsten Ideen.