Für mich gehört die Sprache einfach zur Integration dazu, vor allem wenn man hier für längere Zeit, also für Jahre, lebt.
Natürlich ist es schön und gut wenn man auf Englisch weiter kommt, aber man kann und darf als Ausländer einfach nicht davon ausgehen - und genau da liegt das Problem.
Viele Zuwanderer glauben man müsste ihnen entgegenkommen bezüglich der Sprache, selbst wenn sie schon Jahre hier sind und das ist falsch, das ist ein falsches Signal was durch diesen "Service" gesetzt wird.
Die Sprache können bedeutet nicht, dass man sie perfekt beherrscht (beherrschen muss), aber man sollte sich zumindest halbwegs verständigen können. Anderenfalls grenzt man sich selbst aus, gilt als arrogant, desinteressiert oder eben nicht als integrationswillig.
Africus hat geschrieben: Entweder trifft man sich mit anderen Expats oder mit Einheimischen, die Englisch sprechen.
Warum muss ich als Einheimischer (Deutscher) in meinem Land mit Leuten, die hier schon jahrelang leben, Englisch sprechen, sind wir schon so weit, dass wir uns von Zuwanderern diktieren lassen in welcher Sprache wir hier in Deutschland zu reden haben damit sie uns verstehen und sich nicht die Mühe machen müssen unsere Sprache zu lernen?
Für mich kommt bei so einem Verhalten eine ziemliche Arroganz zu Tage, die sagt, "sei froh das ich hier bin, denn ich erweise der dt. Wirtschaft und Arbeitswelt durch mein Können einen großen Dienst, also sei gefälligst Dankbar und halte dich an meine Regeln, die heißen es wird nur Englisch (oder einen beliebige andere Sprache) in meiner Gegenwart gesprochen".
Das ich Englisch kann bedeutet nicht, dass ich auch gewillt bin in Deutschland mit Leuten Englisch zu reden, die der deutschen Sprache schon alleine aufgrund ihrer langen Aufenthaltsdauer halbwegs mächtig sein sollten.
Africus hat geschrieben:Da wir hier von Hochqualifizierten sprechen, bewegen die sich eh meistens in einem Milieu, wo Mehrsprachigkeit normal ist.
Das ist wohl richtig, aber was hindert diese Leute dann daran noch eine weitere Sprache zu erlernen wenn absehbar ist, dass sie hier nicht nur für ein paar Wochen oder Monate sind sondern für Jahre oder für immer?
Africus hat geschrieben: Mir reicht es, wenn die Menschen, die hier leben, sich an unsere Gesetze halten, unsere Sitten und Gebräuche akzeptieren und ihrer Arbeit nachgehen.
Das ist das mindeste was man verlangen muss, aber wie soll man gewisse Sitte und Gebräuche verstehen wenn man sich sprachlich ausgrenzt, denn gerade dieser Teil hängt sehr eng mit der Sprache (teilweise sogar mit dem lokalen Dialekt) zusammen.
Vor Jahren hat man noch mit den Fingern auf sogenannte Gastarbeiter gezeigt, die trotz ihrer langen Aufenthaltsdauer in D unserer Sprache kaum oder gar nicht mächtig waren. Diese Gruppe ist jetzt soweit, dass sie selbst erkannt hat wie wichtig Sprache ist um sich hier zurecht zu finden. Jetzt bei sogenannten Hochqualifizierten Abstriche zu machen, nur weil sie uns wirtschaftlich nutzen halte ich für absolut falsch, denn im Grunde genommen ist diese Gruppe auch nichts anderes als "Gastarbeiter", nur mit einer höheren (besseren) Qualifikation als die Arbeitsmigranten der 60iger und 70iger Jahre. Und wohin die lasche Integrationspolitk von damals geführt hat spüren wir heute noch. Daher sollten/müssen wir uns fragen, ob wir gewillt sind diesen Fehler, der damals sicher auch aus Unwissenheit und falschen Vorstellungen (die Leute gehen nach 2 - 3 Jahren eh wieder zurück in die Heimat), zu wiederholen.