Erstmal Danke an Euch Alle, die hier die Ruhe bewahrten und mir zur Seite standen (und stehen). Eigentlich sollten wir ja hier alle zusammenhalten

gegen die Beznesser.... Auch Danke für das zeitweilige Schliessen des Threads!
Ich glaube nicht, Anna, dass es Sinn macht, mich mit deiner "alternativen Freundlichkeit" weiter abzugeben. Sarkasmus bedeutet nicht, dass man allen eins drüberbrät und seine verbale Aggression einfach mit ein paar Smileys garniert. Auch steht es Dir nicht zu, hier irgendwem den Mund zu verbieten oder Informationen einzufordern. Jeder (auch Du!) entscheidet selbst, was er von sich wann, gegenüber wem und in welchem Zusammenhang preisgibt. Die Anderen wissen aber offensichtlich genug über mich, um sachlich mit mir zu diskutieren. Für Dein Protokoll: Das Schöne an Wissenschaft ist ja, dass sie anstrebt, von der Person (Herkunft etc.) des Wissenschaftlers unabhängige Ergebnisse zu liefern. Das ist der Unterschied zwischen dem literarischen Quartett und einer wissenschaftlichen Konferenz.
Und ja, natürlich verfügt ich über Intuition und Bauchgefühl. Wie kommst Du denn darauf, dass dem nicht so wäre?
Wie ich schon schrieb:
Der Punkteplanfreund hat Lebenshilfebücher geschrieben, keine wissenschaftlichen Abhandlungen.
Ich möchte ihn damit nicht disqualifizieren- solche Bücher sind wichtig und notwendig. Sie sind aber nicht -anders als (normalerweise) wissenschaftliche Veröffentlichungen- von Kollegen auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft worden.
Daher:
In seine Bücher fliesst sicher sehr, sehr viel Erfahrung ein- aber eben SEINE Erfahrung und SEINE Meinung. Nicht unbedingt die reinen Ergebnisse objektiver wissenschaftlicher Studien.
Das heisst nicht, dass seine Meinung „falsch“ ist- aber eben auch nicht, dass es den derzeitigen Stand der Wissenschaft widerspiegelt.
Insofern kann/sollte man seine Thesen diskutieren (auch wissenschaftliche Erkenntnisse sollte man diskutieren!), und sich das für sich Beste/Passende aussuchen. Und nicht glauben, dass (nur) er Recht hat.
Nur für Dich unterstrichen noch mal wesentliche Sätze, insofern verstehe ich Deine Beiträge nicht.
Und nun zum letzten unterstrichenen Punkt zurück:
Ich finde das Verhältnis zwischen Selbstliebe und "Lieben können"/Einschätzen was Liebe ist einen sehr interessanten Aspekt. Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand, der sich selber nicht/wenig liebt, sich selber auch als "nicht liebenswert" empfindet, und dadurch eher "froh ist überhaupt einen Partner zu haben"- und dadurch vielleicht auch leichter in problematische Partnerschaften gerät. Mir fällt da der Film "Dogville" ein, in dessen erstem Teil sehr gut dargestellt wird, wie jemand in immer tiefere Abhängigkeiten und problematische Beziehungen gerät.
Auch dass sich im Laufe des Lebens die Vorstellungen dessen, was Liebe ist, ändern können ist ein wichtiger Punkt. Das "Beuteschema" als Teenager war bei mir ganz anders als jetzt. Die Werte/Vorstellungen vom Leben und auch das, was man unter Partnerschaft versteht und unter "Liebe" sind bei mir doch inzwischen recht anders. Erst recht, wenn man noch bedenkt, das das Wort "Liebe" ja sowohl für "Verliebtheit/Verknalltsein" (also den Hormonrausch) als auch für "gelebte Partnerschaft" (also den Alltag...) stehen kann. Ich denke da an meine Urgrosseltern, wie sie beide mit fast 90 im Garten in der sonnenbeschienenen Hollywoodschaukel zwischen den selbstgehäkelten Kissen in Bonbonfarben sassen und Kaffee tranken. Mit Blick auf den Zaun ihres kleinen Gemüsegartens, welcher mit Kapuzinerkresse bewachsen war. Die liebten sich innig, und wie zwei alte Pantoffeln gehörten sie einfach zusammen. Ich glaube, die hatten ein ganz anderes Verständnis von Liebe als ich damals. Und das war zu diesem Zeitpunkt bei ihnen sicher nicht von Sex, Transzendenz, Schönheit, etc. geprägt, sondern von der tiefen Verbundenheit, mit der sie alle Widrigkeiten des Lebens gemeinsam gemeistert hatten. Ich glaube, da war vor allem auch eine sehr, sehr grosse Dankbarkeit gegenüber dem Partner da- der so manche "Macke" verblassen und so manches böse Wort einfach vergessen liess.
Das ist bei einem 15jährigen, der der Klassenschönheit hinterherhechelt oder dem jungen Tanzstundenpaar ganz anders. Klar, die haben vielleicht auch manche Widrigkeiten gemeistert (man denke nur an die letzte Mathe-Klassenarbeit), aber der Start ins Leben steht erst bevor, die Erfahrungen mit Partnerschaften sind überschaubar und was das Ziel/den Inhalt der Partnerschaft angeht ist der sexuelle Aspekt ist doch wesentlich prominenter.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama