Mein Sohn und ich hatten zwei schöne Wochen in Ägypten. Sein Vater Ali wußte, dass sein Sohn da war, aber er hat ein Treffen nicht wirklich gewollt (noch hat der Sohn ihn sehen wollen), sonst hätte er es einrichten können. Der Ali hat wohl zu viel angst, von mir entdeckt zu werden.
Vorweg etwas zum Flughafen in Hurghada: er wird umgebaut und da ist die Hölle los! Tausende von Passagiere wurden durch das Nadelöhr von drei Kofferscanner gezwängt, gottseidank ist es Winter, denn wir mußten ziemlich lange draussen in der Sonne stehen! Es geht ägyptisch zu, d.h. das dauert noch eine Weile, bis der Flughafen normal funktioniert.
Nach Hurghada selber bin ich nicht gefahren, das ist für mich ein Höllenloch. In Luxor war es sehr schön, in jeder Hinsicht. Wir haben auch eine sehr empfehlenswerte wenn auch leider ziemlich teure Schiffsreise auf dem Nassersee gemacht.
Nun zu der Beznessgeschichte. Meine Vertrauenspersonen haben mir zugetragen, was mit dem Ali wirklich los ist. Ich hatte gedacht, er wäre in Dubai, das war er anscheinend nicht (wieso glaubte ich weitere Lügen, werdet Ihr fragen). Er hat zwar eine amerikanische Ehefrau (Dokumentenfälschung, Ledigkeitsbescheinigung gekauft), aber verbringt ziemlich viel Zeit in Luxor. In der Schweiz war er auch (diese Schweizerin könnte sich hier melden, falls sie auch auf ihn reingefallen ist, bitte PN!)
In der Nähe der Memnon-Kolosse ist oder war ein Haus namens "Ali Baba" (ja das passt). Dort hat Mr. Ali die Prostituierten aus Kairo und Alexandria hin eingeladen. Sie arbeiteten offiziell als Kellnerinnen. Die Getränke waren sehr teuer, da hat Mr. Ali zum ersten Mal verdient. Dann verabredeten sich diese "Kellnerinnen" mit den Kunden und gingen zum Beischlaf irgendwohin (weiß ich noch nicht genau, wo), und Ali verdiente zum zweiten Mal. Leider flog das ganze Spiel auf und die Polizei hat vor einigen Monaten den Laden geschlossen. Aber mit etwas Bakschisch kann man davon ausgehen, dass dieser Laden (besser gesagt, Puff) hier oder anderswo in Luxor wieder geöffnet wird, denn die Luxorbürger (Herren) sind spitz wie Nachbars Lumpi nach dem außerehelichen Sex. Diese Frauen machen wohl auch alles, was die Ehefrauen NICHT machen. Das heißt, die Nachfrage ist immer noch da und es ist nur eine Frage von Zeit, bis das Angebot wieder auftaucht. Wie wir alle wissen, ist die Polizei in Ägypten bestechlich und vielleicht gehören die Polizisten sogar zu der Kundschaft!
Jetzt verstehe ich endlich, was gemeint wurde, als jemand vor drei Jahren sagte, ich sei die "Frau" (wenn man ein Kind hat, reden die Ägypter immer automatisch von Ehe) von einem "very bad man". Ich habe auch gehört, er sei der "richest man in Armant" - ja, mit Prostitution kann man gut Geld verdienen...!
Ferner soll er der Besitzer oder Mitbesitzer eines Hauses Namens Dream House in der Shara el Mukabarat (bei Mobinil und Sonesta) sein, da wüßte ich auch gerne mehr darüber. Dieses Haus ist schick! Sieht aus wie ein ganz normales, großes, sehr neues Wohnhaus. Wer wohl dort was mietet? Das wüßte ich gerne.
Ich bleibe der Sache auf der Spur. Information ist Macht. Und er soll demnächst eine Zahlung leisten, an unseren gemeinsamen Bekannten, der das Bankbuch hat, und zu dem ich Vertrauen habe. Bin gespannt, ob er wirklich zahlt, oder wie er sich diesmal verhält. Letztes Jahr dauerte die Zahlung, mit div. Ankündigungen usw. mehrere Monate und der gemeinsame Bekannte wurde psychosomatisch krank deswegen...er ist aber wieder gesund. Ich hoffe, diesmal geht es ohne Beschwerden ab, aber nachdem ich seine Persönlichkeit besser kenne - ich meine, die von Ali - bezweifle ich es.
Bei meinem nächsten Luxorbesuch werde ich weiter nachhaken. Er hat auch eine Wohnung in der Nähe des Bahnhofs mit seinem Bruder, von dort betreibt er seine schmutzigen Geschäfte.
Ach ja, und er verkauft nicht nur Frauen, er verkauft auch sich selbst! Er geht in die Bars, Discos und Bauchtanzlokale, und versucht dort, ledige ältere Touristinnen auf die altbewährte Tour aufzureissen. Er verkauft seinen Körper gegen Bares! Und nicht nur mit Frauen, habe ich gehört.
So langsam stückelt sich das Bild dieses Betrügers zusammen. Er ist ein wirklicher Verbrecher und glaubt, dass man auf diese Art durchkommen kann. Zu Hause auf Armant Gezira markiert er den erfolgreichen Geschäftsmann, ob seine Frau bescheid weiß, weiß ich nicht, aber anzunehmen ist es schon. Ich werde ihn aber hoffentlich eines Besseren belehren können (bin der Wahrheit schon gefährlich nahe gekommen), und hoffentlich auch über lang oder kurz den Rest des Geldes, das für den gemeinsamen Sohn bestimmt war, auch noch bekommen.
Schönen Sonntag, Gloria
